[Bd. 4 S. 301]
Es gibt nur noch ein Wort, einen Namen, dem dieselbe Zauberkraft eines unmittelbaren, unwiderstehlichen, unverfälschbaren Vorstellungszwanges innewohnt: "Brehm". Er bedeutet für uns alle: Beobachtung des Tierlebens. Der Mensch, der vor Brehm ein Tier betrachtete, sah in ihm – das erweist die Tierschilderung in Wort und Bild – entweder menschliche Eigenschaften und Ähnlichkeiten oder eine völlig fremde Wesenheit. Heute sieht jeder Mensch – mag er auch noch so "ungebildet" sein – jedes Tier grundsätzlich anders an: als ein Lebewesen nämlich mit Eigenheiten und Eigenwerten, die man erst durch genaue Beobachtung ergründen und verstehen kann. Diese – meist unbewußte, unwillkürliche – Einstellung ist die Wirkung Brehms. Er hat nicht nur ein Tierleben [302] geschrieben, sondern die Achtung vor dem Lebensrecht der Tiere im Gedanken- und Gefühlsbestande des Menschen begründet. Genau so gibt es im Denken und Empfinden der gegenwärtigen Menschheit einen Faktor "Hagenbeck". Es ist dies die Bewußtwerdung des ungeheuren, über die ganze Erde verstreuten Tierreichtums, gleichzeitig die Gewißheit: daß man sie alle, auch die "exotischsten", einmal zu Gesicht bekommen kann, daß es keine unerreichbaren, unerkennbaren Tiere mehr gibt, daß Tierwelt und Menschenwelt so nahe aneinandergerückt sind wie nie zuvor, und schließlich die Überzeugung: daß es keine feindliche Fremdheit gibt, daß der Mensch mit jedem Tiere irgendwie fertig zu werden vermag. Dies zusammenfassend, nenne ich das, was "Hagenbeck" in den Herzen der Menschen bewirkt hat: die Erlebnisnähe des Tieres. Dies nun ist das Sonderbare, Einzigartige: Millionen Menschen, die nie eine Zeile von Alfred Brehm gelesen haben, die niemals in Carl Hagenbecks Tierpark Stellingen-Altona gewesen sind, wissen dennoch um sie, mehr noch: haben eine Gefühlseinstellung zu ihnen, und wiederum mehr: lassen sich in ihrer Haltung zur Tierwelt irgendwie von ihnen bestimmen. Für Millionen, für Generationen – zum mindesten in Europa – sind nicht Darwin oder Matschie, nicht Entwicklungstheoretiker oder gelehrte Zoologen die Vermittler zum Tier, die Erwecker des Interesses und der Liebe zum Tier gewesen, sondern Hagenbeck und Brehm. Keineswegs so: daß man sie wie Lehrer hörte oder las, vielmehr so: daß man in sich diese zwei großen Namen – von denen man vielleicht nur von ferne hatte läuten hören – wie gebietende, richtungweisende Parolen trägt. Die Namen Hagenbeck und Brehm gehören zu jenen Erinnerungen, Erlebnissen, Erfahrungen – und sich daraus ergebenden Maximen –, die der gegenwärtige Mensch in sich trägt und die er nicht mehr als Einwirkungen oder Leistungen irgendwelcher Persönlichkeiten empfindet, sondern die ihm einfach nur noch als Vorgänge bewußt sind: Hagenbeck ist (wie Krupp, Siemens, Rockefeller) ein Name, den das ausgehende neunzehnte Jahrhundert dem nächsten weitergegeben hat als ein Kennwort für Leistungen, die sich nicht in einer Einmaligkeit, gebunden an eine Einzelpersönlichkeit, erschöpften, sondern sich ungeheuer ausweiteten, wirksam erhielten und schließlich die Bedeutung einer Kraft, eines Vorganges, eines Elementes im Lebensganzen der modernen Menschheit annahmen. Hier, in diesen eben genannten Namen, hat sich das neunzehnte Jahrhundert seine Mythen geschaffen. Es ist charakteristisch: daß es dazu nicht mehr Entdecker oder Erfinder wählte, sondern jene ausgestaltenden Kräfte, die in der Nutzbarmachung von Entdeckungen und Erfindungen sich außerordentlich und beispielhaft betätigten. In diesem Sinne bedeutet "Hagenbeck" die Ergänzung und die praktische Auswertung aller Entdeckertätigkeit von Kolumbus bis Darwin: die Vergegenwärtigung und Verwirklichung aller Exotik. Wenn Robinson für das achtzehnte Jahrhundert der Mythos wurde, in dem die europäische Menschheit ihrer Sehnsucht, aus der zivilisationsgebundenen Einförmigkeit heraus zurück zur Natur [303] zu finden, Gestalt gab, so formten sich ihre Urenkel – wohl wissend, daß man eine Zivilisation nicht fliehend hinter sich lassen kann – in Hagenbeck den Mythos der importierten Exotik. Sie ist keineswegs – wie man zuweilen behauptet hat – ein Ersatz, ein Kompromiß, eine Selbsttäuschung, vielmehr ein kopernikanischer Dreh des modernen Menschen: er braucht nur noch einen gegenständlichen Anlaß zu finden, um die ganze, ihm als Wissen, Erinnerung und Ahnung innewohnende exotische Welt sichtbar und lebendig werden zu lassen; und solche Anlässe gibt ihm Hagenbeck. In diesem letzten und höchsten Sinne ist "Hagenbeck" das Symbol, der Mythos, die Idee des großen exotischen Wunders inmitten unsrer realen Welt. Der Lebenslauf des Hamburgers Carl Hagenbeck, der am 14. April 1913 als Königlich Preußischer Kommerzienrat im Alter von neunundsechzig Jahren starb, war glückhaft und wahrhaft gesegnet. Die Zeit, in der dies Leben sich formte und seine entscheidenden Leistungen hervorbrachte, war die Zeit des wirtschaftlichen Aufschwunges des jungen deutschen Kaisertums. Die Wurzeln der Kraft Carl Hagenbecks aber lagen in seiner Persönlichkeit; und diese wiederum war bestimmt durch eine vorzügliche Erbanlage und durch eine vorzügliche Erziehung. Die Hagenbecks waren Seefahrer, Fischer, Fischhändler. Gottfried Clas Hagenbeck, als dessen Sohn Carl am 10. Juni 1844 auf dem Spielbudenplatz in St. Pauli geboren wurde, fuhr nicht mehr selbst auf die See, sondern betrieb einen beträchtlichen Handel mit Fischen. Er hatte mit einer Reihe von Fischern Verträge geschlossen, nach denen sie ihm ihre ganzen Fänge abliefern mußten. Das waren ansehnliche Mengen; im Sommer kamen vier- bis fünftausend Störe ein, die nach Entnahme des Kaviars geräuchert wurden, im Herbst gab es wöchentlich zehntausend Pfund Aale zu verpacken oder zu räuchern, und danach mußten Heringe und Sprotten verarbeitet werden. Daß die Kinder dabei wacker mitarbeiten mußten, war selbstverständlich; und so waren Carl Hagenbecks früheste Kindheitserinnerungen die an eine Arbeit, die er mit seinen vier Schwestern und zwei Brüdern zu leisten hatte. Der Schulunterricht kam erst danach in zweiter Linie, drei Monate nur genoß Carl jährlich bis zu seinem zwölften Lebensjahre einen regelrechten Unterricht, im übrigen mußten ihn das Elternhaus und das Leben unterrichten und erziehen. Und das waren keine schlechten Lehrer! Vater Gottfried Clas war der Typus des rechtschaffenen, grundehrlichen, dabei außerordentlich klugen Handelsmannes; ihn bei seinen Geschäften zu beobachten, war den Kindern von großem Nutzen, und er gab ihnen reichlich Gelegenheit dazu, verschaffte ihnen frühzeitig Einblick in das wirkliche Leben eines geschäftigen Kaufmannes. Seine Strenge den Kindern gegenüber war harmonisch mit Güte gepaart; und über allen seinen väterlichen Sorgen und Maßnahmen schwebte als oberster Leitgedanke: daß die Kinder nur immer ständig weiterkommen in der Erkenntnis und Meisterung des Lebens! Drei Eigenschaften – nennen wir es ruhig: Tugenden – strahlten vom Vater auf den kleinen Carl über: Höflichkeit – Menschenkenntnis – Tierliebe. [304] Der alte Gottfried Clas hatte einen ausgezeichneten Blick für Menschen, für menschliche Besonderheiten im guten wie im schlechten Sinne, und er behandelte dementsprechend seine Freunde und Geschäftspartner. Nie aber ließ er sich zu irgendeiner Unhöflichkeit hinreißen, immer wieder predigte er seinem Sohn "Mit dem Hute in der Hand –" und lehrte ihn frühzeitig die Kunst, notwendige Grobheiten in die Form eines gutmütig klingenden Plattdeutsch einzuhüllen. Nicht minder beispielhaft war Vater Clas in seiner Behandlung der Tiere. Alles, was da kreucht und fleucht, erfreute sich seiner Anteilnahme und Zuneigung. Pfauen, Affen und Papageien wimmelten im Hof herum, die Kinder betrachteten sie selbstverständlich als zur Familie gehörig, und ihre Vertrautheit mit Getier ging so weit, daß Carl als ganz kleiner Junge mit Ratten und Maulwürfen spielte. Das Jahr 1848 ist das Geburtsjahr der Tierhändlerdynastie Hagenbeck. In diesem Jahre nämlich brachten Clas Hagenbecks Fischer sechs Seehunde mit, die ihr Brotherr zuerst in Hamburg ausstellte und dann an einen reisenden Schausteller weitergab. Von nun an riß der Verkauf von Seehunden nicht mehr ab. 1852 konnte der achtjährige Carl seinen Vater selbst als Aussteller bewundern: er hatte – für eine enorme Summe übrigens – einen Eisbären und eine Hyäne gekauft und zeigte sie in einer Bude auf dem Spielbudenplatz. Dabei entwickelte der alte Herr jenen sicheren Instinkt für die Behandlung und die Ausnützung der Schaulust, die seinem Sohn Carl in Fleisch und Blut überging und dem Hause Hagenbeck zu besonderen Erfolgen verholfen hat. Als 11jähriger stand Carl schon mit beiden Beinen im Tierhandel. Er begleitete seinen Vater, wenn er in Bremerhaven von einem Schiff Bären und anderes Getier kaufte, er mußte helfen, wenn es galt, entsprungene Hyänen einzufangen, oder wenn der Vater im Kampfe gegen wütende Paviane stand. Es war deshalb eigentlich selbstverständlich: daß Carl, als er mit fünfzehn Jahren die Schule verließ, in das väterliche Geschäft eintrat. Er nahm nun den ganzen Tierhandel auf sich, während der Vater sich wieder seinem Fischhandel zuwandte. Es klingt uns heute ganz unwahrscheinlich: daß ein halbwüchsiger Junge einen Handelszweig selbständig betreibt. Wenn man aber in Carl Hagenbecks Erinnerungen liest: wie er zwischen seinem sechzehnten und achtzehnten Lebensjahr für Tausende von Talern Tiere – vom Elefanten bis zum Käfer – an die zoologischen Gärten in Berlin, Antwerpen, Amsterdam, Paris verkaufte, ganze Menagerien von Messen weg kaufte und weiterverhandelte, bei allen Tierhaltern schon eines guten Ansehens sich erfreute, dann begreift man: daß es sich bei diesem Carl Hagenbeck um einen der seltenen Fälle handelte, in denen eine angeborene, ererbte Genialität durch zweckmäßige Erziehung und Umweltseinwirkung von vornherein in die richtige Bahn gelenkt wird und dort Leistungen schafft, die nicht mehr an das Lebensalter gebunden sind. Mit zwanzig Jahren schon nahm Carl Hagenbeck die entscheidende Wendung vom Zufallskauf exotischer Tiere zum planmäßigen Fang. Er hatte gehört, daß der Wiener Afrikareisende [305] Cassanova in Dresden mit einem kleinen Tiertransport eingetroffen sei, eilte zu ihm, gewann aus dem Gespräch mit ihm den Eindruck, daß er der rechte Mann für seine Pläne sei, und schloß mit ihm einen Kontrakt ab, wonach Cassanova von seiner nächsten Afrikareise Elefanten, Giraffen, Nashörner und andere Großtiere zu einem festen Preise für das Haus Hagenbeck mitzubringen habe. Cassanova war begeistert von dem Jüngling. Sicherheitshalber ließ er sich aber doch von dem alten Gottfried Clas den Kontrakt bestätigen. Vater Hagenbeck tat dies ohne Zaudern, denn er hatte volles Vertrauen zu seinem Sohn. Er wurde nicht enttäuscht: Cassanova brachte wirklich einen wundervollen Tiertransport heim, ging sofort wieder auf Fahrt für Hagenbeck, und 1866 war Tierfang für Hagenbeck schon ein derartig lohnendes Unternehmen, daß sich zahlreiche Reisende dafür anboten. In demselben Jahre machte der zwanzigjährige Carl mit seinem Vater einen Vertrag, nach dem er von nun an das Tierhandelsgeschäft auf seine eigene Rechnung und Gefahr ausübte. Der große Hagenbeck war nun bereits fertig. Was jetzt noch kam, das war nur die folgerichtige Weiterentwicklung des Begonnenen; wie ein Naturvorgang füllte sich alles, was in den Anlagen und Umrissen von vornherein vorhanden war. Carl Hagenbeck war aber auch "der rechte Mann im rechten Augenblick". Damals – in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts – blühten überall die Zoologischen Gärten auf und erforderten gewaltige Massen exotischer Tiere. Die Geschichte dieser Tiersammlungen ist ein interessanter, bisher noch wenig beachteter Abschnitt der Kulturgeschichte, in der sich die Entwicklung des Verhältnisses vom Menschen zum Tier und des Schautriebes abspiegelt. Wenn hier ganz knapp darauf hingewiesen werden soll, so lauten die Entwicklungsformeln etwa folgendermaßen: Die ältesten Zoos waren – im Altertum – kultische Einrichtungen, Sammlungen von Tieren in Tempelhainen zu dem Zwecke, göttliche Eigenschaften in tierischer Gestalt sichtbar zu machen. Solche heiligen Tiergärten gab es in Ägypten wie auch in Griechenland. Die Römerzeit mit den kaiserlichen Tiersammlungen und Tierhetzen brachte dann einen Massenaufwand exotischer Tiere, wie er nie in der Nachzeit wiederholt worden ist. Hier war dann die religiöse Ehrfurcht vor dem Tiere bereits einer reinen Neugier und Schaufreude gewichen; wobei nicht vergessen werden darf, daß sich in den – für unsere Begriffe abscheulichen – Tierhetzen der Römerstolz, über jeden Gegner – ob Mensch oder Tier – Herr zu sein, ausdrückte. Was das Mittelalter an Tiersammlungen und Tierschaustellungen brachte, war jämmerlich im Vergleich mit der Römerzeit: wandernde Tierführer (deren Geschichte übrigens zurückgeht auf Wanderpriester des Altertums) und Tiere, die sich einzelne Fürsten oder Städte als Machtsymbole hielten. Ein Tiersammler mit Wissensdrang, Freude am Exotischen und zoologischem Interesse scheint von diesen Fürsten nur der Staufer Friedrich II. gewesen zu sein, der in Italien seine zoologischen Gärten hatte und auf seinen Reisen zuweilen ganze Scharen "wilder" Tiere mit sich führte. Die [306] fürstlichen Tiersammlungen bildeten dann den Grundstock für die Zoos der Neuzeit. Besonders die französischen Tierparks haben diese wichtige geschichtliche Rolle gespielt. In Versailles betätigten sich Naturwissenschaftler und Künstler – wie zuweilen schon in den italienischen Tiergärten der Renaissance –, und hier gewann auch das große Publikum zuerst Tierfreude und ‑verständnis; in steigendem Maße, entsprechend der Verbreiterung und Erweiterung der naturwissenschaftlichen Schulbildung, dem Ausbau des Verkehres mit überseeischen Ländern und dem Wachsen des bürgerlichen Wohlstandes. Nun waren die Tiergärten nicht mehr fürstliche Privilegien, sondern sie gingen in den Besitz von Gemeinden oder Gesellschaften über, große Überseekaufleute schenkten Tiere oder Summen für Tierbeschaffung, und das Publikum steuerte durch seine Eintrittsgelder zur Erhaltung und Erweiterung bei. In diesem Augenblick des gewaltigen Aufschwunges nahm Carl Hagenbeck den Tierhandel in seine starken und geschickten Hände. 1871, als Siebenundzwanzigjähriger, heiratete er. In seinem Elternhause hatte er gesehen, daß es für einen Mann keine bessere Helferin gibt als eine treue Gattin. Seine Mutter war 1865 gestorben, der Vater hatte wieder geheiratet. Carl folgte seinem Beispiel und gründete sich seinen Hausstand. Er hatte in seiner Frau die richtige Mitarbeiterin gefunden und konnte sich nun erst voll entfalten. Er wußte das Haus in guter Hut, wenn er auf Reisen war; und das war während eines großen Teiles des Jahres der Fall. Denn nicht durch eine – wenn auch noch so kluge und ausgedehnte – Korrespondenz, sondern lediglich durch Einsatz der eigenen Persönlichkeit konnte das Tierhandelsgeschäft geführt werden. Es galt zunächst, sich überall in den europäischen Tiersammlungen dauernd umzusehen: welche Tiere fehlten, erwünscht waren oder welche mit anderen ausgetauscht werden konnten, und so hatte Carl Hagenbeck bald jeden Zoo mit seinem genauen Tierbestand im Kopfe. Auf der anderen Seite mußte er überall sofort Stelle sein, wo Tiere aus der Fremde ankamen. Damals brachten die Seeleute noch oft exotische Tiere mit, Hagenbeck wußte also auf allen Kais in deutschen, englischen, französischen Häfen Bescheid und war immer zur Stelle, wenn es einen guten Schnapp zu machen gab. Einige Monate des Jahres verbrachte Hagenbeck auch regelmäßig in Ägypten, um dort die afrikanischen Tierfänge in Empfang zu nehmen; und zwischendurch reiste er noch kreuz und quer durch Europa, auf der Jagd nach Gelegenheitsgeschäften. Daß es sich auch dabei oft um große Objekte handelte, mag ein Beispiel erweisen. Von einem deutschen Menageriebesitzer hatte Hagenbeck eine Anzahl von Tieren gekauft und gab sie bald danach an einen Franzosen für siebzigtausend Franken weiter, der sie nach Italien haben wollte. In sechs mächtigen Kastenwagen, deren jeder mit zwanzig Maultieren bespannt war, wurden die kostbaren Tiere über den Sankt Gotthard gefahren; natürlich unter Carl Hagenbecks Leitung. Einige Jahre später, 1870, holte er von Suez über Alexandrien, Triest, Wien den größten Tiertransport ein, [307] den es bis dahin überhaupt in Europa gegeben hatte. Es waren Tiere, die Cassanova für ihn eingefangen hatte: ein Nashorn, fünf Elefanten, vierzehn Giraffen, sechzig Raubtiere, sechsundzwanzig Strauße, ferner Büffel, Warzenschweine, Antilopen, Gazellen, zwanzig Kästen mit Affen und Vögeln und zweiundsiebzig nubische Milchziegen für die Verpflegung. Erst wenn man bedenkt, wie wenige Menschen damals mit solchen empfindlichen, auch gefährlichen Tieren umgehen konnten, wie mangelhaft noch die Transportverhältnisse waren, und dazu hört, daß nicht ein einziges Tier unterwegs einging, – dann vermag man die enorme Leistung Carl Hagenbecks zu ermessen.
Längst war das alte Hagenbecksche Haus am Spielbudenplatz zu eng geworden. 1874 erwarb Carl auf dem Pferdemarkt ein großes Gelände mit Wohnhaus, Stallungen und Garten, und hier befand sich der "Tierpark" bis 1903, bis zur Übersiedlung nach Stellingen. Die ersten Jahre im neuen Heim aber brachten einen Rückgang des Tierhandelsgeschäftes, und Hagenbeck sah sich nach einer Erweiterung seines Arbeitsgebietes um. Dabei kam ihm ein Zufall in Form eines freundschaftlichen Rates zu Hilfe. Der Maler Leutemann nämlich riet seinem Freunde Hagenbeck, als dieser ihm erzählte, daß er einen Reisenden zum Einbringen von Renntieren ausgeschickt habe, Lappländer herunterzuholen und auszustellen. Dieser Rat wurde befolgt: zusammen mit dreißig Renntieren kamen sechs Lappen in Hamburg an und erregten ungeheures Aufsehen. Damit war der zweite Hagenbecksche Unternehmungszweig da: die Völkerschau!... In der Folgezeit ließ Hagenbeck von allen seinen Reisenden, soweit es irgend möglich war, Eingeborene mitbringen, und schnell nacheinander kamen Trupps von Nubiern, Eskimos, Somalis, Kalmücken, Indern, Hottentotten, Patagoniern, Indianern, Malaien. Auch hier wieder wurde der Erfolg in erster Linie durch Hagenbecks Persönlichkeit erzielt. Ganz abgesehen davon, daß er eine besondere Geschicklichkeit in der
Schon die zweite Hagenbecksche Eskimo-Völkerschau wurde von Hamburg nach Paris in den Zoo verpflichtet, und in der Folgezeit reisten alle Exotentrupps, die [308] Carl Hagenbeck zusammenstellte, durch ganz Europa. Wie ungeheuer ihre Anziehungskraft war, wird aus der Tatsache ersichtlich, daß im Berliner Zoo an einem einzigen Tage einmal dreiundneunzigtausend Besucher gezählt wurden. Einen neuen Auftrieb bekam der Tierhandel in den sechziger Jahren
Seinen größten Triumph mit einer Völkerschau erlebte Carl Hagenbeck 1884, und dies Jahr wurde auch das Geburtsjahr eines neuen Unternehmens: des Zirkus Carl Hagenbeck. Der wagemutige Hamburger hatte damals mit einem ungeheuren Kapitalsaufwand eine "Ceylon-Schau" herübergeholt. Das war ein indisches Dorf, mit Tempel, Schule, Hütten, Werkstätten, siebenundsechzig Menschen und fünfundzwanzig Elefanten. Das ganze indische Leben – mit Handwerksbetrieben, Zauberern und Gauklern, Tänzern, Familienfesten, religiösen Umzügen – spielte sich in dieser wundervollen Schau ab.
Millionen Menschen in den europäischen Großstädten bekamen dadurch zum ersten Male einen anschaulichen Begriff vom Wunderlande Indien; wertvolle Gegenstände wanderten in die Museen, und Indien wurde als Reiseland modern. Schließlich mußte aber auch die Begeisterung für Hagenbecks Ceylon-Schau einmal abebben, und er überlegte sich, was er mit den vielen indischen Elefanten nach Auflösung der Völkerschau anfangen könnte. Er kam auf die Idee, nach amerikanischem Muster einen wandernden Zeltzirkus einzurichten, verwirklichte diesen Plan 1884, kam aber damit nicht recht auf die Beine. Inzwischen hatte er jedoch schon wieder etwas anderes gefunden: Tierdressur nämlich. An sich war das nichts Neues; "Tierbändiger", die in einem Käfigwagen oder in einem Rundkäfig Löwen durcheinander jagten, gab es in Menagerien und Zirkussen schon lange. Carl Hagenbeck aber sann auf einen neuen Stil: die Tiere sollten zahm erzogen und zu Kunststücken angeleitet werden, die ihren natürlichen Anlagen entsprachen. Er verpflichtete sich zu diesem Zweck aus England einen Dompteur, der Löwen erziehen sollte. Von einundzwanzig Löwen, die nach und nach von diesem Manne in Dressur genommen wurden, blieben schließlich nur vier als geeignet übrig. Diese Gruppe aber wurde dann auch tatsächlich eine Sensation. Hier sieht man gleich, was Carl Hagenbeck für die Entwicklung der Dressur bedeutet. Er ist der Vater des sogenannten zahmen Dressurstiles, bei dem nicht mehr mit Gewaltmitteln gearbeitet wird, sondern mit einer aus innigster Tierliebe entspringenden, vernünftigen Methode der [309] gütlichen Beeinflussung, die zu einer wirklichen Zusammenarbeit von Mensch und Tier führen muß. Dieser neuartigen und allein zweckmäßigen Methode gelangen dann auch Leistungen, die man bis dahin nicht für möglich gehalten hätte: die "gemischten" Gruppen nämlich, in denen scheinbar gegensätzliche Tiere friedlich vereinigt wurden. Die berühmteste dieser Mischungen wurde die Gruppe von zwölf Löwen, zwei Tigern, Jagdleoparden, zwei Kragenbären und einem Eisbären. In seinem Schwager Heinrich Mehrmann fand Carl Hagenbeck für seine Dressuren den Mann, den er brauchte. Mehrmann und mit ihm ein Stamm von ihm ausgebildeter Dompteure, worunter Richard Sawade der berühmteste, bereisten nun mit ihren Tieren die ganze Welt. Bald gab es keinen Zirkus, der nicht eine Hagenbecksche Dressurgruppe haben wollte. Carl Hagenbeck selbst schickte einen "Zoo-Zirkus" durch Europa, einen anderen durch Amerika; auf den Weltausstellungen in Chikago, Wien, Saint Louis, Paris, auf der Berliner Gewerbeausstellung, überall standen die Hagenbeckschen Tiergruppen im Mittelpunkt des Interesses – die "zahme Dressur" hatte einen Weltsieg errungen.
Im Jahre 1906, auf dem Höhepunkte seiner unbestrittenen Weltmacht als Tierhändler und Tiersachverständiger, erhielt Carl Hagenbeck den größten Auftrag, den je ein Tierhändler erhalten hat: er sollte für die deutsche Regierung zweitausend Reitdromedare nach Südwestafrika liefern. Die dortige Militärbehörde hatte kurz vorher schon selbst versucht, Dromedare aus Westafrika zu holen; aber dieser Versuch war mißglückt. Nun wandte man sich an Hagenbeck. Die Aufgabe war ungeheuer. Innerhalb von sieben Monaten sollten nicht nur die zweitausend Dromedare in Südwest sein, sondern auch das gesamte Sattelzeug dazu und die eingeborenen Pfleger. Die Durchführung des Auftrages ist nicht nur ein Ruhmesblatt in der Geschichte des Hauses Carl Hagenbeck, sondern der beste Beweis für die einzigartige, beispielhafte Menschen- und Tierkenntnis seines Gründers. Sobald er mit dem Kontrakt in der Tasche das Ministerium verließ, hatte er schon den ganzen Arbeitsplan mit allen Einzelheiten im Kopfe. Er wußte sofort, wo er sich das einzige erreichbare Modell eines Dromedarsattels verschaffen konnte, welchen Sattlern er die Neuarbeiten in Auftrag geben mußte, welche Schiffe er als Extradampfer zu chartern hatte, wie die Ställe für je vierhundert Tiere eingebaut werden mußten, welche seiner Mitarbeiter er zum Ankauf der Dromedare nach der Ostküste Afrikas zu entsenden hatte, welche Eingeborenenstämme als beste Verkäufer in Frage kamen. Und so verlief die gigantische Arbeit wie am Schnürchen. Alle ungeheuren, romantischen Schwierigkeiten wurden überwunden, die Tiere wurden in der gewünschten Beschaffenheit, zu dem vorgesetzten Preise zusammengebracht, die riesigen Proviantmengen für die dreißigtägige Seefahrt waren rechtzeitig zur Stelle, die ungemein schwierige Verladung der störrischen Tiere klappte – wobei Carls zweiter Sohn Lorenz sich besonders auszeichnete, der allein fünfhundertfündundzwanzig Tiere nach Südwest
Aus dem kleinen Fischhändlersjungen, der beim Aufziehen der Heringe auf Eisendrähte helfen mußte, war im Laufe eines arbeitsreichen und erfolgreichen Lebens der Königlich Preußische Kommerzienrat Carl Hagenbeck geworden, ein Millionenunternehmer, der bedeutendste Tierhändler der Welt, der Freund vieler Fürsten und berühmter Zeitgenossen – und der glückliche Familienvater. Von den zehn Kindern, die seine Frau ihm geschenkt hatte, waren fünf am Leben geblieben. Die Söhne Heinrich und Lorenz hatten zwei Schwestern geheiratet, waren die besten Mitarbeiter des Vaters geworden, und dreizehn Enkelkinder jauchzten um den alten Herrn mit dem gütigen Lächeln und dem längst in aller Welt berühmt gewordenen Schifferbart. Aber noch lag ihm ein unerfüllter Wunsch am Herzen. Seit vielen Jahren schon, seit seiner ersten Begegnung mit exotischen Tieren bereits, beschäftigte ihn der Gedanke, daß die seit alten Zeiten übliche Art der Tierhaltung in engen Gitterkäfigen eigentlich widersinnig und unnatürlich sei. Er war zutiefst durchdrungen von dem Glauben, daß jedes Tier Lebensraum haben müsse, Lebensbedingungen, die denen in seiner Heimat möglichst ähnlich seien. Er hatte schon oft erfolgreiche Akklimatisationsversuche durchgeführt, tropische Tiere an freie Nordluft gewöhnt, hatte auch in den achtziger Jahren im Hamburger Vorort Horn ein großes Grundstück erworben, um darauf einen Tierpark nach seinen Ideen zu errichten. Aber rings um dies Gelände schossen Häuser aus dem Boden, so daß er doch schließlich zu klein geworden wäre. Endlich bot sich 1900 eine günstige Gelegenheit. In Stellingen, auf preußischem Gebiet, lagen riesige Flächen zum Ankauf bereit. Carl Hagenbeck griff sofort zu. Fast sieben Jahre lang wurde dann da draußen gegraben, gebaut,
Hier sah die überraschte Menschheit Carl Hagenbecks größten Gedanken, seinen Herzenswunsch verwirklicht: einen Park, in dem man die fünf Erdteile mit ihren Tieren in freier, ungezwungener Bewegung inmitten ihrer heimatlichen Landschaft und Flora vor sich hatte. Dies Stellingen eröffnete eine neue Epoche der Tierhaltung; es gibt heute keinen Zoo auf der ganzen Welt, der nicht Stellinger Vorbilder zum Muster genommen hätte. Hier hat Carl Hagenbeck noch seinen Triumph erlebt über jene Zoodirektoren, die ihn einmal geringschätzig einen"Schausteller" genannt hatten, und die nun zu ihm eilen mußten, um zu lernen: wie man gegenwärtigen Menschen fremde Tiere nahe bringt.
Ein großer, gütiger Vater aller gefangenen Tiere, ein großer, entscheidender Lehrer der Menschheit: so ist Carl Hagenbeck am 14. April 1913 in seinem Stellingen gestorben.
Wenn man alle Urteile über den Menschen Carl Hagenbeck bei denen, die noch mit ihm gearbeitet haben, sammelt und vergleicht, dann ergibt sich als überein- [311] stimmend etwas Merkwürdiges. Die Feststellung nämlich: er konnte mit jedem "richtig" sprechen. Das heißt: er fand jedem Menschen gegenüber – mochte es ein Kaiser sein, ein Bismarck, ein Edison oder einer seiner Wärter, ein Exote, ein Kind – den Gesprächston, der den anderen anheimelte und ihm sofort verständlich war. Mit dieser – scheinbar einfachen – Feststellung haben wir tatsächlich einen Schlüssel zum innersten Wesen Carl Hagenbecks in Händen. Das nämlich, was in dieser schlechthin allgemeinverständlichen Sprechart des großen Mannes sich äußerte, war seine wesentliche Grundeigenschaft: die völlige männliche Ausgeglichenheit. Er selbst hat immer wieder gesagt: sein Lehrmeister sei das Leben gewesen. In der Tat: aus der beständigen Wechselwirkung mit dem tätigen Leben, niemals beirrt durch irgendwelche blassen Stubengedanken, hat er die gesunden Erbanlagen seiner hanseatischen Abstammung zur höchsten Leistungsfähigkeit entwickelt.
Gänzlich aus dem wirklichen Leben schöpfte Carl Hagenbeck auch seine zoologischen Kenntnisse. Er hatte zuletzt ein so untrügliches Auge, daß seine Mitarbeiter sagten: Wenn der alte Herr ein Tier zum ersten Male erblickt, dann liest er ihm seine Lebensbedingungen, seine Heimat vom Körper ab; und umgekehrt: Wenn er Funde oder Kunde von irgendeiner exotischen Landschaft kriegt, sagt er, welche Tiere dort leben müssen. Zuweilen hatte diese Tierweltkenntnis etwas Seherisches. So war Carl Hagenbeck – gegen eine Welt von Fachzoologen – zuinnerst davon überzeugt, daß es in einer gewissen Gegend Afrikas Zwergflußpferde geben müsse. Er gab einem Reisenden Auftrag, sie herbeizuschaffen. Und es war dann einer der schönsten Augenblicke seines Lebens, als er – in Triest – die telegraphische Kunde erhielt, daß sein Reisender vier dieser Tiere gefangen habe! Wenn man ihm selber Komplimente über seine Tierkenntnis machen wollte, dann wehrte er lächelnd ab: "Man muß sich bloß umsehen in der Welt." Sich umsehen: das war in der Tat auch sein großes Geheimnis. Für ihn gab es keine guten und bösen Tiere, sondern alle hatten sie das gleiche Lebensrecht, und es kam nur darauf an, dies Lebensrecht in jedem Falle zu erkennen, zu respektieren, zu fördern. Ein eiserner Fleiß war dazu nötig, eine inbrünstige Versenkung in den Tierkörper und seine Lebensäußerungen, ein unablässiges Sammeln unzähliger Einzelbeobachtungen, eine fromme Vertiefung in die Eigenart jedes Lebewesens, ein rastloser Ausbau, eine unaufhörliche Erweiterung des Wissens um die Tierwelt; und vielleicht haben diejenigen Leute recht, die behaupten, Carl Hagenbecks Tierkenntnis sei innigster Tierliebe entsprungen, und diese wiederum sei nichts anderes als ein Zug seiner angeborenen Gottesfurcht und Frömmigkeit.
Am strengsten war er gegen sich selber. Er wußte genau, welche Fähigkeiten ihm mitgegeben waren, welche Chancen ihm die Zeit bot, und er hätte es für eine Todsünde gehalten, sie nicht mit allen Kräften auszunützen. Daher diese Härte und Zähigkeit, die man immer wieder an dem schlanken, hageren Mann bewunderte. Er war ein Musterbeispiel für die Arbeit am eigenen Selbst. Unablässig formte er sich. Bildungslücken füllte er aus, wenn es ihm zur Verbesserung seiner Arbeitskraft nötig erschien; den Mechanismus seines täglichen Lebens – sei es zu Hause, sei es auf Reisen – spielte er bis ins kleinste ein; Arbeit und Erholung, Sorge und Freude stimmte er zu einer vollkommenen Ökonomie ab; er machte aus sich selber genau denjenigen Mann, der zur Erzwingung seines vorgesetzten Zieles, zur Bewältigung des abgesteckten Arbeitsbereiches erforderlich war. So einfach und selbstverständlich
Es ist nötig, noch einige Worte über Carl Hagenbecks Erben und Nachfolger zu sagen, weil immer noch Unklarheit darüber herrscht und man gemeinhin nicht weiß, wer ein "echter" Hagenbeck ist und wer nicht. Die beiden einzigen Söhne und Erben Carl Hagenbecks – dessen Witwe übrigens in erstaunlicher Frische heute noch im Stellinger Tierpark lebt – sind Heinrich und Lorenz. Sie führen alle Unternehmungen ihres Vaters weiter und haben sie vielfach ausgebaut. Nach dem Stellinger Muster haben sie viele Zoos angelegt, sie importieren und exportieren Tiere, lassen in der berühmten Stellinger Dressur-Schule Tiergruppen unterrichten und schicken auch einen Wanderzirkus durch die [314] Welt, der zuletzt Japan, Indien, Ägypten und Spanien bereiste. Alle diese Unternehmungen heißen "Carl Hagenbeck-Stellingen". Der Zusatz des Ortsnamens ist dabei besonders wichtig, weil ein Vetter der Stellinger Hagenbecks einen Zirkus "Wilhelm Hagenbeck-Hamburg" unterhält. Der durch Völkerschauen und einige Buchveröffentlichungen bekannt gewordene John Hagenbeck hat ebenfalls mit Stellingen nichts zu tun. Er ist ein Sohn von Gottfried Clas Hagenbeck aus zweiter Ehe, ging frühzeitig nach Ceylon und ist dort heute noch ansässig. Heinrich (seit 1894) und Lorenz Hagenbeck (seit 1900) sind im Unternehmen ihres Vaters aufgewachsen, und seine Leitsätze sind ihnen in Fleisch und Blut übergegangen. Die Tradition des großen Tierhändlers und Tierkenners ist also getreulich gewahrt worden. Auch ihre Söhne sind schon wieder in Stellingen tätig. Nach altem Hagenbeckschen Hausgesetz mußten sie von der Pike auf dienen, zuerst die Raubtierkäfige reinigen, die Tiere füttern und pflegen und dann ihre Indienreise absolvieren, ohne die ein Hagenbeck nicht vollwertig ist. Die Gewähr dafür, daß der echte "Hagenbeck" nicht ausstirbt, ist also gegeben: eine Tatsache, um die uns Deutsche andere Völker beneiden.
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