[10] Die Proklamation des Führers auf dem Kongreß [Scriptorium merkt an: 9. 9. 1936]
Parteigenossen! Parteigenossinnen! Nationalsozialisten! Wieder ist das nationalsozialistische Deutschland zur großen Heerschau angetreten. Zum achten Reichsparteitag treffen sie sich, die politischen Kämpfer, Kämpferinnen und Soldaten, auf diesem für uns Nationalsozialisten so heiligen Boden von Nürnberg. Wenn aber die Tagungen der Parteien einer vergangenen Zeit einst erfüllt waren von den Kämpfen miteinander ringender Interessegruppen oder Machtklüngel, dann sind diese Tage unserer nationalsozialistischen Bewegung Wochen des heißen Bekenntnisses zu unserer Idee, zu unserer Bewegung und - seit vier Jahren - zu unserem Volk im nationalsozialistischen Dritten Reich. Noch stets hat die Richtigkeit unserer Lehre und Grundsätze bei diesen größten Demonstrationen der Bewegung ihre stärkste Bekräftigung erhalten durch den immer wieder sichtbaren Erfolg. Und daher schien auch alles, was auf diesen Tagungen die Zukunft an Aufgaben stellen mußte, gemessen an dem bisher erreichten, weiter erreichbar, ja selbstverständlich zu sein. Wann aber konnten wir auf das zurückliegende Erreichte zufriedener blicken als an diesem vierten Reichsparteitag seit unserer Machtübernahme? Da wir in dieser Stunde den Kongreß der Ehre eröffnen, erfüllen uns zwei Empfindungen: 1. Mit welchem Stolz können wir nicht zurückblicken auf die nun hinter uns liegenden vier Jahre und besonders auf das letzte. Und 2., welche Rechtfertigung erhält unser ganzes Handeln gerade heute bei einem Blick in die zerrissene und haltlos gewordene Umwelt! Wieviele Jahre - Jahrzehnte - laufen im Leben eines Volkes ab, ohne daß sie eine besondere Würdigung verdienen und damit eine nachträgliche Erwähnung erfahren! Wie oft scheint nicht die Trägheit des geschichtlichen Geschehens den Inhalt des Lebens ganzer Geschlechter für die Nachwelt auszulöschen. Im ruhigen Fluß ziehen ereignislose Jahrzehnte vorüber, in denen es aber auch sorgende und drängende Menschen gab, ohne daß ihrem Handeln jene Größe zuteil wurde, die allein zu einer geschichtlichen Feststellung und damit Erwähnung führt. Und wenn der Nachwelt drei oder vier Jahre eines Volksgeschehens als besonders bemerkenswert überliefert werden, dann sind es in den meisten Fällen Jahre des Zusammenbruchs, die eine so außerordentliche Würdigung erhalten, und nur selten Jahre eines wirklichen volklichen Aufstieges. Denn immer benötigte das Einreißen eines Reiches, der Zusammenbruch einer Wirtschaft, die revolutionäre Vernichtung einer staatlichen Organisation, die Zerstörung der Autorität eine kürzere Zeit als deren Aufbau. [11] Wir Nationalsozialisten können demgegenüber mit stolzer Befriedigung die Behauptung aufstellen, daß selbst der Zusammenbruch Deutschlands seit dem November 1918 sich in einem langsameren Zeitmaß vollzog als der seit vier Jahren erfolgte allgemeine Wiederaufstieg der Nation. Wie zähflüssig erscheint uns heute doch der Lauf der Zeit des Regimes vor der nationalsozialistischen Revolution. Gewiß, es ging von Jahr zu Jahr steigend nach abwärts, allein, wie wenig blieben uns diese Jahre mangels jeder Größe der handelnden Personen und der sie erfüllenden Ereignisse im Gedächtnis haften. Ein Jahr wie das andere. Regierungen kommen und Regierungen gehen. Personen wechseln und erscheinen wieder. Allein, je bewegter der Wandel im Personellen, um so unbedeutender die Größe der Ergebnisse im Sachlichen. Es blieb immer die Frage übrig, warum dieses Kommen und Abtreten der Erscheinungen, wenn doch das Resultat des Handelns immer das gleiche blieb. Und stets gleich geblieben war der Verfall. Im Jahre 1933 wird nun der Nationalsozialismus nach seinem 14jährigen Kampf um den deutschen Menschen mit der Leitung des Reiches betraut. Und welch ein Wunder hat sich seitdem in kaum vier Jahren vollzogen! An diesem vierten Reichsparteitag seit unserer Machtübernahme können wir Nationalsozialisten mit namenlosem Stolz vor die Augen unserer Anhänger und unter das Urteil der ganzen Nation treten. War dies nun eine wirkliche Revolution gewesen, oder war sie keine? Ist diese Umwälzung heute vor unserem Volke gerechtfertigt durch unsere Leistungen, oder ist sie es nicht? Und vor allem: Wer hätte sonst dieses Wunder außer uns vollbringen können? Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen! Wenn jeder Reichsparteitag bisher ein Tag der Rechtfertigung unseres Kämpfens und Ringens war, dann gilt dies am meisten von dem heutigen. Kein anderer konnte uns daher mit höherer Genugtuung erfüllen als dieser! Denn auf allen Gebieten unseres nationalen Lebens ist seit vier Jahren ein unermeßlicher Aufstieg eingetreten. Einmalig sind das Tempo und das Ausmaß des politischen Aufstiegs, und vor allem: Geschichtlich einmalig ist die innere Konsolidierung der deutschen Nation. Die gewaltigste Krönung aber hat dieser deutsche Aufstieg im letzten Jahre erfahren, in den 12 Monaten, die seit dem siebenten Reichsparteitag vergangen sind. Am 30. Januar 1933 gab ich dem deutschen Volke in einer kurzen Proklamation die Zielsetzung unseres Kampfes bekannt. Ich habe damals gebeten, mir vier Jahre Zeit zu schenken. Nach ihrem Ablauf wollte ich dem deutschen Volke Rechenschaft geben über die Erfüllung oder Nichterfüllung dieses Versprechens. Unsere Gegner waren überzeugt, daß wir niemals dazu kommen würden, [12] die Nation um dieses Urteil zu befragen, denn man bemaß die Höchstzeit unseres Regimes auf kaum sechs bis zwölf Wochen. Was aber hat in diesen vier Jahren der Nationalsozialismus aus Deutschland gemacht? Wer von diesen Gegnern könnte die Stirn besitzen, auch heute noch gegen uns als Ankläger aufzutreten? Was ihnen damals in meiner Proklamation als phantastisch und unerfüllbar erschien, erscheint uns heute als die bescheidenste Ankündigung einer turmhoch darüberliegenden Leistung. Diese Gegner haben damals es nicht für möglich gehalten, das uns heute so klein vorkommende Programm des Jahres 1933 zu erfüllen. Was würden sie aber wohl erst gesagt haben, wenn ich ihnen das Programm vorgehalten hätte, das die nationalsozialistische Staatsführung seitdem in knappen vier Jahren nun tatsächlich verwirklichte. Wie hätten sie wohl gespottet, wenn ich ihnen am 30. Januar 1933 erklärt haben würde, daß nach vier Jahren Deutschland seine Erwerbslosen von sechs auf eine Million beseitigt haben wird; daß die Zwangsenteignung des deutschen Bauern beendet sein wird; daß die Einnahmen der deutschen Landwirtschaft höher sein werden als jemals in einem Jahre unserer Friedenszeit vorher; daß sich das gesamte Nationaleinkommen von 41 Milliarden jährlich über 56 Milliarden steigern wird; daß der deutsche Mittelstand und das deutsche Handwerk eine neue Blüte erleben würden; daß sich der Handel wieder erholen würde; daß die deutschen Hafenstädte nicht mehr toten Schiffsfriedhöfen gleichen und daß 1936 auf den deutschen Werften sich allein über 640.000 Tonnen Schiffe im Bau befinden würden; daß unzählige Fabriken ihre Arbeiterziffern nicht verdoppeln, sondern verdrei- und vervierfachen und daß zahllose andere in knapp vier Jahren neu aufgebaut werden; daß eine Krupp-Fabrik wieder erzittern wird von dem Dröhnen und Hämmern der Maschinen des deutschen Wiederaufstiegs, und daß aber alle diese Unternehmungen als oberstes Gebot ihres Einsatzes den Dienst an der Nation und nicht mehr den skrupellosen Gewinn des einzelnen erkennen würden; daß sich die stillen Automobilfabriken nicht nur beleben, sondern unerhört vergrößern, und daß sich die Produktion der Kraftfahrzeuge von 45 000 des Jahres 1932 auf rund eine Viertelmillion steigern würde; daß in vier Jahren die Defizite unserer Länder und Städte beseitigt und daß das Reich ein Steuermehraufkommen von jährlich nahezu fünf Milliarden erhalten wird; [13] daß die Deutsche Reichsbahn endlich wieder ihre Sanierung erfährt, ihre Züge aber als die schnellsten der Welt fahren werden; daß das Deutsche Reich Straßen erhält, wie sie, seit es eine menschliche Kultur gibt, in dieser Größe und Schönheit noch nicht gebaut wurden, und daß von diesen projektierten ersten 7 000 Kilometer nach nicht einmal vier Jahren später schon über 1 000 Kilometer in Betrieb und über 4 000 Kilometer in Bau sein werden; daß ungeheure neue Siedlungen mit Hunderttausenden an Häusern entstehen, in alten Städten des Reiches aber gewaltige neue Bauten emporwachsen werden, die mit als die größten der Welt anzusprechen sind; daß sich Hunderte und aber Hunderte riesiger Brücken über Schluchten und Täler ziehen werden und daß die deutsche Kultur so und in ähnlichen herrlichen neuen Leistungen ihren Ewigkeitswert bestätigen wird; daß die deutschen Theater eine Wiederauferstehung feiern werden, genau so wie die Darbietungen unserer deutschen Musik; daß dabei aber das deutsche Volk einen lebendigen Anteil nehmen wird an dieser umwälzenden geistigen Erneuerung, und dies alles, ohne daß auch nur ein Jude in dieser geistigen Führung des deutschen Volkes mehr in Erscheinung tritt! Wenn ich damals prophezeit hätte, daß in vier Jahren die ganze deutsche Presse, nur den deutschen Aufgaben dienend, von einem neuen Ethos erfüllt sein wird, daß für die deutsche Wirtschaft das Gesetz einer neuen Berufsehre proklamiert wird, ja daß überhaupt der deutsche Mensch eine Erneuerung seines Wesens und seines Handelns erlebt; wenn ich ihnen damals vorausgesagt hätte, daß es nach diesen vier Jahren nur mehr ein Volk geben wird, daß keine Sozialdemokratie, kein Kommunismus, kein Zentrum, aber auch keine bürgerliche Partei sich mehr am deutschen Leben werden versündigen können, daß keine Gewerkschaft mehr sein wird zur Verhetzung des Arbeitnehmers und kein Unternehmerverband zur Verderbung des Arbeitgebers, daß nach diesen vier Jahren keine Länderregierung mehr existieren wird, daß es in Deutschland keine Landtage mehr geben soll, daß die 16 Fahnen und damit die 16 Traditionen zu bestehen aufgehört haben und eingeholt werden, und daß die ganze Nation, angefangen von ihren arbeitenden Menschen bis zum Soldaten, nur mehr hinter dem Bekenntnis und unter einer Fahne marschieren wird; was hätten sie aber erst gesagt, wenn ich ihnen prophezeit haben würde, daß sich in diesen vier Jahren Deutschland aus den Sklavenketten von Versailles gelöst haben wird, daß das Reich wieder die allgemeine Wehrpflicht erhält, daß wie im Frieden jeder Deutsche zwei Jahre für die Freiheit des Landes dienen wird, daß eine unsere Küsten und unseren Handel beschützende neue Flotte im Bau begriffen ist und eine gewaltige neue Luftwaffe dann die Sicherheit unserer Städte, Fabriken und Werksanlagen garantiert, daß das Rheinland unter die Oberhoheit der deutschen [14] Nation gebracht und damit die Souveränität des Reiches über das gesamte Gebiet wieder ausgerichtet sein wird; was hätten sie gesagt zu meiner Prophezeiung, daß dieses, damals so zerrissene Volk, ehe noch vier Jahre vergangen sein werden, für die nationalsozialistische Politik des Wiederaufbaues, der Ehre und der Freiheit der Nation zu 99 Prozent zur Wahlurne schreiten und mit 99 Prozent ihr Ja aussprechen wird? Hätte ich dies und all das viele andere vor vier Jahren prophezeit, dann hätte man mich unter dem Gelächter der ganzen Welt als einen Wahnsinnigen gebrandmarkt. Allein dies alles ist nun Wirklichkeit geworden. Dies ist die Tat von knapp vier Jahren. Wer kann es uns verdenken, wenn wir alle, die wir an diesem Werk tätig waren, in stolzer Befriedigung auf diese Leistung blicken. Die nationalsozialistische politische Führung Deutschlands hat in dieser kurzen Zeit ein Wunder vollbracht, und die zu ihr gestoßene nationalsozialistische Armee hat dieses Wunder erhärtet. Heute steht das Reich in seiner politischen Führung und seiner militärischen Sicherung gefestigter da als je zuvor. Das zweite Wunder aber, was uns mit bitterer Befriedigung erfüllen muß, ist die Feststellung, daß wir leider mit unseren sonstigen Prophezeiungen nur zu recht behalten haben. Unruhe, Haß und Mißtrauen erfüllen die andere Welt. Von einer Großmacht und wenigen anderen Ländern abgesehen, finden wir in Europa fast überall die Zuckungen bolschewistischer Aufstände und Revolutionen.
Nationalsozialisten und
Nationalsozialistinnen! Ist es nicht fast etwas Symbolisches, daß, während in anderen Ländern der Haß regiert und Ruinen entstehen, in Berlin, umbraust vom Jubel eines glücklich gewordenen Volkes, eine olympische Feier edelster Menschlichkeit stattfinden konnte? Nein, trotz aller Bemühungen: Es ist auch den jüdischen Berichterstattern nicht mehr möglich, diese Wahrheit zu verdrehen und das, was Millionen mit eigenen Augen zu sehen und nachzuspüren in der Lage waren und sind, in das Gegenteil umzulügen! Und diese gewaltige Feier gab auch noch eine andere Antwort auf die fortwährende Hetze dieser verdammenswerten Clique internationaler Friedensstörer. Alle diese Unzähligen, die das neue Deutschland nun selbst zu sehen die Möglichkeit hatten, sie werden nicht bestreiten können, daß, wie immer der Emporstieg des deutschen Volkes auch groß und staunenswert war, er nicht auf Kosten eines anderen Volkes erfolgte. Denn, wem haben wir in diesen vier Jahren ein Leid zugefügt? Wem haben wir etwas genommen? Welches hat durch unseren Emporstieg etwas verloren? Hätten doch unsere Kritiker in den anderen Völkern, statt den verruchten internationalen Hetzern zu glauben, überall dieselbe innere Arbeit geleistet wie wir. Es könnte heute, besonders in Europa, eine festere Gemeinschaft der Nationen [15] geben, die dann durch gemeinsame Anstrengungen der gemeinsamen Not auch leichter Herr zu werden vermöchte. Allerdings: Dieser staunenswerte und geschichtlich einmalige Emporstieg ist uns nicht als unverdientes Glück in den Schoß gefallen, sondern er ist das Resultat unerhörter Anstrengungen und nervenaufreibender Sorgen. Was eine dumm und gedankenlos nörgelnde Umwelt in einer vermeintlich geistreichen Kritik so oft glaubte an uns in unverhohlener Schadenfreude feststellen zu können, traf ohne weiteres zu. In diesen vier Jahren hat die Regierung des deutschen Volkes mehr Sorgen gehabt als alle anderen Regierungen vielleicht in einem halben Jahrhundert! Allein diese Sorgen belasten die deutsche Regierung nicht moralisch, sondern immer nur seelisch und leider auch physisch; denn nicht wir sind für die Ursachen dieser Sorgen verantwortlich, sondern eine schicksalhafte Vergangenheit sowie das leider oft so große Unverständnis unseres eigenen Volkes und das Nichtverstehenkönnen und -wollen anderer. Wie oft stürzte sich nicht diese schamlose feindliche Lügenkampagne mit förmlicher Wollust auf die Nachrichten über den Mangel an Fett in Deutschland, den Mangel an Butter, den Mangel an Eiern, den Mangel an Fleisch. Welch eine Verwirrung in den Köpfen dieser literarischen Ehrenmänner. Gewiß, es war für diese Kritiker leichter, die Folgen einer wahnsinnigen menschlichen Verblendung und ihrer Auswirkungen zu registrieren, als es für uns schwer war, diese Folgen zu überwinden. Während aber diese jüdisch-bolschewistischen Hetzer von Weltrevolution reden und am liebsten die menschliche Kultur in Brand und Schutt verwandeln möchten, hat das nationalsozialistische Deutschland mit unermeßlichen Anstrengungen im Rahmen und innerhalb der Grenzen seines eigenen Reiches und Vermögens gearbeitet und versucht, nach besten Kräften die Not zu lindern und das Leben der Nation für die Zukunft sicherzustellen. Wie einfach ist es doch für die Staatsmänner gewisser anderer Länder, deren Kritiker nichts als ebenso haßerfüllte wie oberflächliche Angriffe kennen, die wirtschaftlichen Probleme ihrer Länder zu lösen, gemessen an den Schwierigkeiten, die Deutschland besitzt. Was wollen andere von Not reden, die zum Beispiel 15 bis 20 mal soviel Grund und Boden auf den Kopf der Bevölkerung besitzen wie wir in Deutschland. Was wollen diese von Schwierigkeiten sprechen, wenn sie im Bereich ihrer Währungshoheit über alle Rohstoffe der Erde verfügen? Die Probleme unserer nationalen wirtschaftlichen Erhaltung sind unendlich schwere. 1. Die 136 Menschen auf den Quadratkilometer in Deutschland können - selbst bei den größten Anstrengungen und genialster Ausnützung des vorhandenen Lebensraumes - ihre vollkommene Ernährung aus dem Eigenen nicht finden. Was der deutsche Bauer gerade in diesen letzten Jahren ge- [16] leistet hat, ist etwas Einziges und Einmaliges. Was der nationalsozialistische Staat geleistet hat in der Kultivierung der letzten Heide und des letzten Moores in Deutschland, ist nicht zu übertreffen. Allein, trotzdem wird auf einigen Gebieten in unserer Ernährung stets ein Mangel vorhanden sein. Diesen Mangel durch einen Import von außen zu decken, ist um so schwieriger, als wir leider auch eine Anzahl wichtiger Rohstoffe in Deutschland nicht besitzen. 2. Die deutsche Wirtschaft ist daher gezwungen, die fehlenden Lebensmittel und Rohstoffe durch einen industriellen Export zu decken, der, weil es sich besonders bei den Lebensmitteln um unabwendbare Importe handelt, ebenfalls unter allen Umständen stattfinden muß. Es ist dabei bedauerlich, daß die übrige Welt für das Wesen und die Größe dieser Aufgaben dank einer ebenso leichtfertigen wie geistlosen, ja unnötigen gehässigen Behandlung dieser Probleme kein Verständnis besitzt. Denn um eine Werteinheit Fett für Deutschland zu kaufen, muß eine Wertmehrheit an Export geleistet werden. Da es sich aber in Fragen der Ernährung nicht, wie leider auch manche fremde Staatsmänner zu meinen scheinen, um boshafte Absichten handelt, sondern um lebenswichtige Aufgaben, muß der Export als Voraussetzung für diesen Import unter allen Umständen stattfinden. Es zeugt daher nur von einer wahrhaft bedauernswerten Unvernunft, einem Volke einen Vorwurf über seinen billigen Export machen zu wollen, das mangels eines lebensfähigen eigenen Wirtschaftsgebietes den Export unter allen Umständen braucht zur Hereinnahme der ihm fehlenden Lebensmittel. Wenn daher ein englischer Politiker erklärt, Deutschland benötige keine Kolonien, denn es könne seine Rohstoffe ja ohnehin kaufen, so ist der Ausspruch dieses Herrn ungefähr genau so geistreich als die Frage jener bekannten bourbonischen Prinzessin, die angesichts des nach Brot brüllenden revolutionären Haufens verwundert meinte, weshalb denn die Menschen, wenn sie schon kein Brot besäßen, nicht Kuchen essen wollten! Wenn das Deutsche Volk und das Deutsche Reich nicht fünfzehn Jahre lang ausgepreßt und um seine gesamten internationalen Ersparnisse gebracht worden wäre, wenn es nicht seine gesamten Auslandskapitalien verloren hätte, und wenn es vor allem noch seine eigenen Kolonien besäße, dann würden wir diese Aufgaben jedenfalls leichter zu meistern in der Lage sein. Der Einwand, daß uns Kolonien auch nicht viel helfen würden, ist unberechtigt. Eine Staatsführung, die unter den Voraussetzungen der deutschen die heute nicht mehr wegzuleugnenden wirtschaftlichen Leistungen zuwege bringt, würde jedenfalls auch Kolonien wirtschaftlich nützlich zu verwalten wissen. Denn es war z. B. für die deutsche Staats- und Wirtschaftsführung jedenfalls schwieriger, in unserem überbevölkerten Gebiet die Erwerbslosenziffer von 6½ auf 1 Million herunterzudrücken und allen dabei das tägliche Brot sicherzustellen, als [17] in jenen Ländern, die jedenfalls diese Frage bisher nicht zu lösen in der Lage gewesen zu sein scheinen.
Es waren wirklich ungeheure Anstrengungen nötig, um unter diesen
Umständen Denn der Aufbau einer reinen Binnenwirtschaft ist ja leider in Deutschland nur bedingt möglich, da wir weder nahrungsmittel- noch rohstoffmäßig im heutigen eigenen Währungsgebiet aufzukommen vermögen. Trotzdem haben wir versucht, aus unserer Erde und aus unserem Boden herauszuwirtschaften, was herausgewirtschaftet werden konnte. Es ist aber selbstverständlich, daß man dabei die Zügellosigkeit einer freien Wirtschaftsbetätigung beenden muß zugunsten einer planmäßigen Leitung und eines planmäßigen Einsatzes. Die nationalsozialistische Führung hat dabei stets vermieden, auf die Wirtschaft mehr Einfluß zu nehmen als unbedingt nötig war. Sie mußte dabei allerdings einen Grundsatz an die Spitze ihrer Erwägungen und damit ihres Handelns stellen. Weder die Wirtschaft noch das Kapital sind selbstherrliche Erscheinungen und damit einer eigenen Gesetzmäßigkeit unterworfen, sondern an der Spitze - und damit ausschließlich und allein die Lebensgesetze aufstellend - steht das Volk. Nicht das Volk ist für die Wirtschaft da, sondern die Wirtschaft ist der Diener am Volke. Und Volk und Wirtschaft sind nicht Sklaven des Kapitals, sondern das Kapital ist nur ein wirtschaftliches Behelfsmittel und damit ebenfalls den größeren Notwendigkeiten der Erhaltung eines Volkes untergeordnet. Wo aber wäre Deutschland hingekommen, wenn wir diese Grundsätze nicht allmählich in unserem wirtschaftlichen Handeln durchgesetzt und zur Wirkung gebracht hätten. Das deutsche Volk ist heute in seinen Spitzenreichtümern, gemessen an vielen anderen Völkern, sehr arm. Allein der durchschnittliche Lebensstandard ist trotzdem ein verhältnismäßig hoher. Diesen Lebensstandard des breiten Volkes zu verbessern, ist das Ziel der deutsche Wirtschaftspolitik. Allein diese Verbesserung kann - wie die Dinge nun einmal liegen - leider nicht nach allen Seiten, sondern nur nach bestimmten Richtungen hin erfolgen. Denn dies ist ein weiterer Grundsatz unserer nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik, daß nicht der Lohn oder die Lohnhöhe das Enscheidende sind, sondern die Produktion, und damit jener Anteil, der auf den einzelnen Kontrahenten am Wirtschaftsprozeß trifft. Die nationalsozialistische Wirtschaftsführung hat vielleicht auf manche populären Schlagwörter und Handlungen verzichten müssen, aber sie hat dafür das deutsche Volk vor Enttäuschungen bewahrt. Es wäre der Staats- und Wirtschaftsführung ohne weiteres möglich gewesen, die Löhne um 20, um 40 oder um 50 v. H. zu erhöhen. Allein [18] die Lohnerhöhung ohne eine Produktionssteigerung ist ein Selbstbetrug, den das deutsche Volk schon einmal durchgemacht hat. Es ist nach nationalsozialistischer Wirtschaftsauffassung ein Wahnsinn, die Löhne zu erhöhen und dabei, wenn möglich, die Arbeitszeit zu verkürzen, d. h. die Produktion zu beschränken. Denn das Gesamtlohneinkommen des Volkes verteilt sich auf die Gesamtproduktion, die konsumiert werden kann. Wenn mithin das Gesamtlohneinkommen um 15 v. H. steigt, die Gesamtproduktion aber um 15 v. H. sinkt, so wird diese Lohnerhöhung im Auskommen des einzelnen Menschen nicht nur ergebnislos sein, sondern im Gegenteil wegen der Senkung der Produktion zu einer vollkommenen Entwertung des Geldes führen. Wir sehen den letzten Beweggrund inflationistischer Entwicklung in einem sich steigernden Mißverhältnis zwischen Gesamtlohneinkommen eines Volkes, das anwächst, und der Gesamtproduktion eines Volkes, die sinkt. Es war daher der eiserne Grundsatz der nationalsozialistischen Führung, keine Steigerung des Stundenlohnes zuzugeben, sondern die allgemeine Einkommenssteigerung durch eine Steigerung der Leistung, d. h. durch eine Steigerung der Produktion herbeizuführen. Wenn die deutsche Nationalwirtschaft heute um rund 15 Milliarden Löhne und Gehälter mehr auszahlt als im Jahre 1933, dann nur, weil die Gesamtproduktion sich in einem ähnlichen Verhältnis gehoben hat. Dies erst garantiert bei steigenden Löhnen einen gleichbleibenden Preis und damit ein verbessertes Auskommen, da die Lohnsteigerung dann eben nicht eine höhere Belohnung der Arbeit an sich, sondern die Entlohnung der höheren Arbeitsleistung darstellt. Es ist aber klar, daß diese Steigerung der deutschen Produktion sich im wesentlichen nur auf jenen Gebieten vollziehen kann, die ihre Befriedigung in Grundstoffen finden, die wir in Deutschland selbst besitzen, d. h.: wenn wir durch die stärkste innere Wirtschaftsbelebung das Einkommen unseres Volkes noch so sehr erhöhen und den letzten Mann in Arbeit bringen, so wird dadurch die deutsche Getreideanbaufläche nicht größer, d. h. der deutsche Lebensmittelmarkt kann durch die nun einmal gegebene Begrenzung unseres Bodens nur ganz unwesentlich gebessert werden. Und das ist das schwerste Problem, dem wir gegenüberstehen. Denn wir haben seit 1933 über fünf Millionen Menschen zusätzlich in die Produktion gebracht, d. h. ihren früheren Lohndurchschnitt als Erwerbslose in den meisten Fällen um 100 und zum Teil bis um 200 Prozent verbessert. Dies gilt jedenfalls für die größere Masse der in den Erwerb gekommenen Menschen. Es ist verständlich, daß viele dieser jahrelang unterernährten, nun zum erstenmal wieder wenigstens etwas verdienenden Volksgenossen sich zuerst auf den Lebensmittelmarkt stürzen. Das heißt aber, daß nun mit einem Schlag 5 Millionen Einkommensträger mit einer größeren Kaufkraft als die früheren Arbeitslosen den deutschen Lebensmittelmarkt zusätzlich belasten. Dem sind die immer wiederkehrenden und durch die Jahreszeiten bedingten Verknappungen an Butter, Eiern, Fett und zum Teil auch an Fleisch zuzuschreiben. Der Einwand unserer ausländischen Besserwisser, daß die [19] Regierung dann, statt Rohstoffe zu kaufen, eben Lebensmittel kaufen sollte, ist ebenso kindisch wie bewußt verlogen. Denn die Rohstoffe, die benötigt werden, sind ja die Voraussetzung, um überhaupt einen Export zu treiben, der uns den bescheidenen Lebensmitteleinkauf ermöglicht. Wollten wir diesen Rohstoffimport aufgeben, so würde die Folge davon nur eine sofortige Steigerung der Arbeitslosigkeit sein. Als nationalsozialistische Staatsführung stehen wir dabei aber auf einem ebenso natürlichen wie vielleicht manchem Ausländer unverständlichen Standpunkt, nämlich: Es bewegt uns nicht so sehr die Frage, ob manches Mal die Butter mehr oder weniger ist, oder ob die Eier etwas knapper werden, sondern es verpflichtet uns in erster Linie die Sorge, daß die breite Masse unseres Volkes in Arbeit und Verdienst bleibt und sich damit vor dem Zurücksinken in die grauenhafte Not der Erwerbslosigkeit bewahren kann. Es interessiert uns weniger, ob die oberen Schichten das ganze Jahr so oder so viel Butter bekommen, als wir uns vielmehr sorgen, der breiten Masse, wenn möglich, den Bezug billiger Fette sicherzustellen, vor allem aber, sie nicht arbeitslos werden zu lassen. Das werden natürlich die bürgerlichen Regierungen unserer Umwelt als gänzlich unverständlich ansehen, allein Deutschland hat auch keine bürgerliche Regierung, sondern eine nationalsozialistische. Es ist daher auch die große Aufgabe unserer Volkswirtschaft, die Konsumkraft unseres Volkes in jene Richtung zu lenken, die wir aus den Möglichkeiten unserer eigenen nationalen Produktion befriedigen können. Da eine Produktionssteigerung unserer Landwirtschaft nur in sehr begrenztem Maße stattfinden kann, muß die Steigerung unserer Produktion auf anderen Gebieten stattfinden. Es ist die Aufgabe unserer Volksführung und Volkserziehung, das Interesse der Nation auf diese Gebiete hinzuführen und seine Lebensbedürfnisse nach diesen Richtungen hin zu steigern. Wenn aber fremde Kritiker für die deutsche Butternot die deutsche Rüstung verantwortlich machen, d. h. uns also vorwerfen, daß wir, statt Butter zu kaufen, die deutsche Aufrüstung durchführen, dann kann ich diesen bedeutenden Nationalökonomen nur den Rat geben, sich einmal zu überlegen, was denn die Folge sein würde, wenn die Millionenmasse der deutschen Arbeiter, die heute für die inneren deutschen Bedürfnisse und damit auch für unsere Rüstung tätig ist, auf die Fabrikation von Exportartikeln angesetzt würde. Ich fürchte sehr, daß diese klugen Wirtschaftspolitiker dann erst recht Verzweiflungsschreie ausstoßen würden angesichts der unter solchen Umständen nicht zu vermeidenden Überschwemmung des Weltmarktes mit billigen deutschen Exportwaren. Die deutsche Wirtschaft hat wie jede gesunde Nationalwirtschaft zunächst das Bestreben, die eigenen Möglichkeiten der wirtschaftlichen Erhaltung unseres Volkes so gut als möglich auszunützen, um sich erst in zweiter Linie mit der in sich und damit auch an sich gesunden eigenen Wirtschaft an der Weltwirtschaft zu beteiligen. Da nun der nationalsozialistische Staat unter keinen Umständen gewillt [20] ist, eine Beschränkung seiner Volkszahl vorzunehmen, sondern im Gegenteil entschlossen ist, diese natürliche Fruchtbarkeit der Nation zu steigern, sind wir gezwungen, die Folgen dieser Entwicklung für die Zukunft zu überlegen und zu bedenken. Eine wesentliche Steigerung des Bodenertrages ist nicht möglich, eine wesentliche Steigerung des Exports in absehbarer Zeit kaum. Es ist also die Aufgabe unserer nationalsozialistischen Staats- und Wirtschaftsführung, genauestens zu untersuchen, welche notwendigen Rohstoffe, Brennstoffe usw. in Deutschland selbst hergestellt werden können. Die dann dadurch eingesparten Devisen sollen in der Zukunft als zusätzlich der Sicherung der Ernährung und zum Ankauf jener Materialien dienen, die unter keinen Umständen bei uns beschafft werden können. Und ich stelle dies nun heute als das ganz neue Vierjahresprogramm auf: In vier Jahren muß Deutschland in allen jenen Stoffen vom Ausland gänzlich unabhängig sein, die irgendwie durch die deutsche Fähigkeit, durch unsere Chemie und Maschinenindustrie sowie durch unseren Bergbau selbst beschafft werden können! Der Neuaufbau dieser großen deutschen Rohstoffindustrie wird auch die nach Abschluß der Aufrüstung frei werdenden Menschenmassen nationalökonomisch nützlich beschäftigen. Wir hoffen, damit die nationale Produktion auf vielen Gebieten erneut steigern zu können, und zwar im inneren Kreislauf unserer Wirtschaft, um damit die aus unserem Export stammenden Eingänge in erster Linie für die Lebensmittelversorgung bzw. für die Versorgung mit den uns dann noch fehlenden Rohstoffen zu reservieren. Die notwendigen Anordnungen zur Durchführung dieses gewaltigen deutschen Wirtschaftsplanes habe ich soeben erlassen. Die Ausführung wird mit nationalsozialistischer Energie und Tatkraft erfolgen. Unabhängig davon kann Deutschland aber nicht auf die Lösung seiner kolonialen Forderungen verzichten. Das Lebensrecht des deutschen Volkes ist genau so groß wie die Rechte der anderen Nationen! Ich weiß, meine nationalsozialistischen Volksgenossen, daß dieses neue Programm eine gewaltige Aufgabe darstellt, allein sie ist wissenschaftlich auf vielen Gebieten bereits gelöst, die Produktionsmethoden sind in Erprobung begriffen und zum Teil schon entschieden und festgelegt. Es wird daher nur eine Frage unserer Energie und Entschlossenheit sein, dieses Programm zu verwirklichen. Als Nationalsozialisten haben wir das Wort "unmöglich" nie gekannt und wollen es daher auch in Zukunft nicht als eine Bereicherung unseres Wortschatzes aufnehmen. In vier Jahren werden wir der Nation über diese Riesenarbeit der Sicherung ihrer Ernährung und da- [21] mit ihres Lebens und ihrer Unabhängigkeit wieder Rechenschaft ablegen. Vielleicht wird aus dem Munde westlicher Demokraten bald erneut die Klage zu vernehmen sein, daß wir nun auch der Wirtschaft keine Freiheit der eigenbeliebigen Betätigung geben, sondern sie in die Zwangsjacke unserer staatlichen Planung nehmen. Allein, Sie werden, meine Volksgenossen, verstehen, daß es sich hier nicht um Demokratie oder Freiheit, sondern um Sein oder Nichtsein handelt. Nicht die Freiheit oder der Gewinn einiger Industrieller steht zur Debatte, sondern das Leben und die Freiheit der deutschen Nation. Wer glaubt, im Interessenkreis dieser Freiheit und dieses Lebens nicht bestehen zu können, hat keine Existenzberechtigung in unserer Gemeinschaft. Die Nachwelt wird uns einmal nicht die Frage vorlegen, ob wir in dieser kritischen und bedrohlichen Zeit die demokratische Freiheit - sprich Zügellosigkeit - hochhielten, sondern nur ob es uns gelang, ein großes Volk vor dem wirtschaftlichen und politischen Zusammenbruch zu bewahren. Im übrigen haben wir vor uns eine Millionenmasse anständiger, arbeitender Menschen in Stadt und Land. Sie schenkt uns ihr Vertrauen, sie erwartet von uns, daß wir für die Erhaltung ihres Lebens die richtigen Entschlüsse treffen. Wie lächerlich und wie bedeutungslos ist dagegen das Gerede einiger unbelehrbarer Demokraten und jüdischer Journalisten. Soll diese gewaltige Aufgabe der wirtschaftlichen Erhaltung unseres Volkes gelingen, dann ist die Voraussetzung der geschlossene willensmäßige und staatsrechtliche Einsatz unseres Volkes, das heißt: Ohne den inneren sozialen Frieden kann dieses neue Riesenprogramm seine Lösung nicht finden. Die nationalsozialistische Staatsführung ist eine so souveräne und so über allen wirtschaftlichen Bindungen stehende, daß in ihren Augen die Kennzeichnungen "Arbeitnehmer und Arbeitgeber" belanglose Begriffe sind. Es gibt keinen Arbeitgeber und es gibt keinen Arbeitnehmer vor den höchsten Interessen der Nation, sondern nur Arbeitsbeauftragte des ganzen Volkes. Der soziale Friede schafft allein die Voraussetzungen, um die großen Aufgaben unserer nationalwirtschaftlichen Lage zu erfüllen. Wo wären wir heute hingekommen, wenn so wie in anderen Ländern Streiks und Aussperrungen ihren gegenseitigen Wahnsinn trieben? Wo würde heute Deutschland sein, wenn jeder glauben dürfte, sich seinen Lohn und seinen Gewinn nach eigenem Ermessen bestimmen zu können? Je mehr wir die Größe der Aufgaben, die uns gestellt sind, erkennen und erfassen, um so klarer wird uns die Notwendigkeit des restlosen und geschlossenen Einsatzes aller schaffenden deutschen Menschen zur Erfüllung dieser Aufgabe. Und um so klarer ist es auch, daß dieser Einsatz nicht gehemmt werden darf von irgendwelchen eigensüchtigen Interessen oder gar durch verrückte Institutionen, in denen man nur fähig ist, zu schwätzen in einer Zeit, die nach dem Handeln schreit. Ich würde nicht mit dieser Zuversicht in die deutsche Zukunft blicken und nicht mit diesem Vertrauen die Aufgaben stellen und an ihre Lösung glauben, [22] wüßte ich nicht, daß der soziale Frieden in Deutschland garantiert ist durch die nationalsozialistische Partei, und daß der geschlossene Einsatz der deutschen Willens- und Arbeitskraft fundiert ist im Willen unserer Bewegung. Sie ist das über Menschen und Zeit hinwegreichende Instrument der in ihr selbst fundierten Führung des Volkes und damit des Reiches. Ich kann daher gerade in diesen Tagen der allgemeinen krisenhaftigen Anzeichen schwerer Völkerkatastrophen nur in Vertrauen auf die Bewegung blicken, die das Wunder der letzten vier Jahre vollbracht hat, und die Deutschland kraftvoll weiterführen wird in der Erhaltung seines Daseins. So wie wir aber in Deutschland die hinter uns liegenden und vor uns ruhenden Aufgaben nur lösen konnten und nur lösen können unter der Voraussetzung des inneren Friedens der Nation, so glauben wir, daß die europäische Völker- und Staatengemeinschaft nur unter Aufrechterhaltung des europäischen Völkerfriedens einer glücklichen Zukunft entgegensehen kann. Es ist aber jedenfalls unser grimmiger Entschluß, Deutschland unter keinen Umständen zum wehrlosen Objekt irgendeiner fremden militaristischen Gewalt absinken zu lassen. Wir haben die Erfahrungen der letzten achtzehn Jahre genossen. Wir wissen, welches Los dem zuteil wird, der ohne eigene Kraft glaubt, auf fremde Gerechtigkeit oder gar auf Hilfe hoffen zu dürfen. Wir sehen um uns die Zeichen einer bösewerdenden Zeit. Was wir jahrelang predigten über die größte Weltgefahr dieses endenden zweiten Jahrtausends unserer christlichen Geschichte, wird furchtbare Wirklichkeit. Überall beginnt die Minierarbeit der bolschewistischen Drahtzieher wirksam zu werden. In einer Zeit, da bürgerliche Staatsmänner von Nichteinmischung reden, betreibt eine internationale jüdische Revolutionszentrale von Moskau aus über Rundfunksender und durch tausend Geld- und Agitationskanäle die Revolutionierung dieses Kontinents. Man sage uns nicht, daß wir durch den fortgesetzten Hinweis auf diese Tatsachen und diese Gefahren in Deutschland eine Angstpsychose entwickeln würden. Wir sind Nationalsozialisten. Wir haben daher noch niemals vor dem Bolschewismus Angst gehabt. Wir gehören aber auch nicht zu jener lächerlichen bürgerlichen Gilde, die noch am Rande des Abgrunds nach der Melodie "Fürchtest du den bösen Wolf" tanzt, die Augen schließt und dann Weiß nicht als Weiß und Rot nicht als Rot zugeben will, bis sie, wenn ihr dann das Auge plötzlich durch die brutalen Tatsachen doch geöffnet wird, zähneklappernd unter die Betten kriecht. Wir deutschen Nationalsozialisten haben vor dem Kommunismus niemals Angst gehabt. Wir haben nur diese schändliche jüdische Weltverhetzungslehre erkannt, ihre teuflischen Methoden der Vorbereitung studiert und vor den Folgen gewarnt. Im übrigen aber habe ich als Führer der Bewegung mit noch nicht 100 Anhängern gegenüber der [23] kommunistischen Millionenbewegung in Deutschland stets die Überzeugung gehabt, diese einmal niederzuwerfen und in Deutschland auszurotten. Wir haben vor dieser Bewegung in Deutschland 15 Jahre gewarnt, als das Bürgertum lachte, wir haben sie vernichtet, als das Bürgertum jämmerlich zitterte und vor ihr kapitulierte. Wir haben auch heute keine Angst vor einer bolschewistischen Invasion nach Deutschland, aber nicht etwa, weil wir nicht an sie glauben, sondern weil wir entschlossen sind, die Nation so stark zu machen, daß sie, so wie der Nationalsozialismus im Innern mit dieser Weltverhetzung fertig wurde, auch jeden Angriff von außen mit brutalster Entschlossenheit abwehren wird. Dieses ist der Grund für die Maßnahmen, die wir militärisch getroffen haben. Diese deutschen Maßnahmen wachsen oder senken sich nur nach dem Grad der sich steigernden oder vermindernden Gefahren um uns: Denn es macht uns kein Vergnügen, die Kraft unseres Volkes in Rüstungsbetriebe oder in Kasernen zu bannen. Allein, wir sind auch Mann genug, dieser Notwendigkeit kalt und hart ins Auge zu sehen. Und ich möchte hier in dieser Proklamation vor dem ganzen deutschen Volke es aussprechen, daß ich, überzeugt von der Notwendigkeit, den äußeren Frieden Deutschlands genau so zu wahren, wie ich den inneren Frieden sicherte, vor keiner Maßnahme zurückscheuen werde, die geeignet ist, der Nation nicht nur das Gefühl der Sicherheit, sondern vor allem uns selbst das Gefühl der Überzeugung der unter allen Umständen garantierten Unabhängigkeit des Reiches zu geben. Die Moskauer kommunistischen Hetzer Neumann, Bela Kun und Genossen, die heute Spanien im Auftrage der Komintern-Bewegung verwüsten, werden in Deutschland keine Rolle spielen, und die auffordernde Hetze des Moskauer Senders, das unglückliche Spanien in einen Schutt- und Trümmerhaufen zu verwandeln, wird sich in Deutschland nicht wiederholen. Dafür garantiert die nationalsozialistische Partei und die nationalsozialistische Armee des Dritten Reiches. Das deutsche Volk aber hat keinen anderen Wunsch, als mit allen denen, die den Frieden wollen und die uns in unserem eigenen Lande in Ruhe lassen, in Frieden und Freundschaft zu leben. Ich habe daher nach Rücksprache mit dem Reichskriegsminister veranlaßt, daß die zweijährige Dienstzeit für unsere Armee nun unverzüglich zur Einführung kommt. Ich weiß, daß der junge Deutsche, ohne mit einer Wimper zu zucken, dieser Notwendigkeit gehorchen wird. Die heute Deutschland regierende Führung hat ein Recht, von den Deutschen dies zu fordern, denn wir alle haben nicht nur zwei Jahre im Frieden gedient, sondern vier Jahre im größten Kriege aller Zeiten. Und wir taten es für Deutschland, für unser Volk, für die deutsche Heimat. Und die nationalsozialistische Bewegung hat 15 Jahre gerungen und von ihren Anhängern die größten Opfer gefordert zur Rettung Deutschlands vor dem inneren bolschewistischen Feind und Widersacher. [24] In dieser Liebe zu unserem Volk und in dieser Bereitwilligkeit, uns für die Freiheit und Unabhängigkeit einzusetzen bis zum letzten, fühlen wir uns verbunden mit all den Völkern, die einer gleichen Regung gehorchen. Deutschland aber kann glücklich sein, zu wissen, daß sein innerer und äußerer Frieden aus eigener Kraft gewahrt und gesichert ist. Je turbulenter die Welt um uns wird, um so tiefer wird die Treue des deutschen Volkes zu seiner nationalsozialistischen Bewegung werden, der es seine geschichtliche Auferstehung dankt. Um so mehr wird es in der Partei die kraftvolle Führung sehen und bewundern, die es aus seiner eigenen Zerrissenheit erlöst und in ein stolzes, selbstbewußtes Volk verwandelt hat, die die inneren Auflösungserscheinungen beseitigte und in letzter Stunde die Nation zusammenriß zur Meisterung der ihr gestellten politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Aufgaben. Und je mehr sich der Himmel um unser Vaterland von bolschewistischem Weltaufruhr zu röten beginnt, mit um so größerer Liebe und Hingabe wird das nationalsozialistische Deutschland zu seiner Armee stehen, der wir die größte und stolzeste Tradition unseres Volkes verdanken. Sie hat auch uns einst erzogen, aus ihr sind wir gekommen, die wir dann die Partei, die SA., SS., das NSKK. aufrichteten. Sie hat uns die Männer geschenkt, mit denen wir unsere ersten Sturmabteilungen, die Garde unserer Bewegung, aufbauten. Und ihr sollen für alle Zukunft wieder zwei Jahre lang gehören die jungen Söhne unseres Volkes, auf daß sie die Kraft und die Fähigkeit erhalten im Kampf für die Unabhängigkeit und Freiheit des Vaterlandes, zum Schutze der deutschen Nation. Indem ich dies am 4. Reichsparteitag offen auszusprechen in der Lage bin, blicke ich in tiefem Glück zurück auf diese stolzeste Leistung nationalsozialistischer Staatsführung und nationalsozialistischen Soldatentums. Nun wird wieder Generation um Generation dieses edelste Opfer bringen, das von einem Mann gefordert werden kann. Das deutsche Volk aber hat damit im Jahre 1936, im vierten Jahre des nationalsozialistischen Regimes die Zeit seiner geschichtlichen Ehrlosigkeit geändert. Es lebe die nationalsozialistische Bewegung, es lebe unsere nationalsozialistische Armee, es lebe unser Deutsches Reich!
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