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Teil 2: Der nationalsozialistische Wirtschaftsaufbau
seit der Machtübernahme

C. Aufwärts mit Adolf Hitler

III. Nationalsozialistische Agrarpolitik

1. Die Grundlagen

In welcher schwierigen wirtschaftlichen Lage die deutsche Landwirtschaft am Anfang des Jahres 1933 stand, das ist im einzelnen in Teil I des Buches ausgeführt. Zwei grundlegende Maßnahmen waren es, durch die die nationalsozialistische Agrarpolitik der Not des deutschen Bauern Einhalt gebieten konnte.

a) Das Reichserbhofgesetz beseitigte den Warencharakter des Grund und Bodens und machte die bäuerliche Scholle unverkäuflich und unverschuldbar.
      Die Durchführung dieses Gesetzes, dessen Einzelheiten bereits im ersten Teil des Buches geschildert sind, liegt in der Hand von Bauern der betreffenden Gegend, so daß auch dort, wo Härten oder Schwierigkeiten drohen, der Bauer selbst das ihm innewohnende Recht finden und sprechen kann.

b) Das Reichsnährstandsgesetz faßt die deutschen Bauern und die ihm unmittelbar angeschlossenen Volksgruppen zusammen und schafft außer einer festgefügten Standesvertretung die Grundlagen zu einer umfassenden Marktregelung für die einzelnen bäuerlichen Erzeugnisse unter Beseitigung der kapitalistischen Lebensmittelspekulation.

Es ist im ersten Teil des Buches gezeigt, wie früher die Preisbildung ein Zufallsergebnis war. Heute soll der deutsche Bauern den volkswirtschaftlich gerechten Preis erhalten, der dem Bauern das Seine gibt und auch für die Volksgenossen in der Stadt tragbar ist. So ist eine Marktregelung für Getreide, Milch, Eier, Fette, Vieh restlos durchgeführt, und dementsprechend sind auch die Handelsgruppen, die die Verteilung der Lebensmittel vorzunehmen haben, dem Reichsnährstande angegliedert. (Siehe Tafel VI)



2. Die Erzeugungsschlacht

Wie wir ebenfalls bereits im Teil I gezeigt haben, ist die landwirtschaftliche Produktion Deutschlands im letzten Jahrzehnt zwar angewachsen, die Zunahme hielt aber nicht mit der Zunahme des Verbrauchs an Lebensmitteln schritt. Vor allem ging die Produktionssteigerung völlig unausgeglichen vor sich. Die Erzeugung wichtiger Produkte wie Öl, Spinnstoffe usw. ging zurück, während die Erzeugung anderer Waren, die nicht unbedingt notwendig waren, gesteigert wurde. Deshalb verkündete der Reichsbauernführer Darré auf dem Reichsbauerntage 1934 die Durchführung der Erzeugungsschlacht mit dem Ziele, die landwirtschaftliche Produktion dem Verbrauch in Deutschland anzupassen. Dies soll erreicht werden, indem man Maßnahmen zur Steigerung der pflanzlichen Erzeugung durch erhöhte Düngerverwendung, durch besseres Saatgut, durch Meliorationen usw. trifft. Die folgenden Bilder zeigen, welche Steigerung der Hektarerträge bisher erzielt worden sind.

Steigende Hektarerträge an Getreide und Kartoffeln
[272]      Steigende Hektarerträge an
Getreide und Kartoffeln.    [Vergrößern]
Steigende Hektarerträge an Futtermitteln
[272]      Steigende Hektarerträge
an Futtermitteln.      [Vergrößern]

Zunahme des Anbaus von Gespinstfasern
[272]      Zunahme des Anbaus
von Gespinstfasern.
Steigender Verbrauch an Kunstdüngern
[272]      Steigender Verbrauch
an Kunstdüngern.
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Kulturwürdige Ödländereien Deutschlands, die auf etwa 4,3 Millionen Hektar geschätzt werden, sollen durch den Arbeitsdienst anbaufähig gemacht werden. Dadurch könnte die land- und forstwirtschaftlich genutzte Fläche um rund 10% vergrößert werden. Um planlose Überproduktion auf Teilgebieten zu vermeiden, wird auch eine systematische Umgruppierung der Anbauflächen angestrebt, damit überall die Produkte angepflanzt [274=Abb.] [275] werden, die nach den klimatischen und betriebswirtschaftlichen Verhältnissen den höchsten Ertrag versprechen. So müßte es erreicht werden, daß der bisherige Fehlbetrag an Futtergetreide beseitigt, die Versorgung mit pflanzlichen Ölen und Ölkuchen wesentlich verbessert und der Flachs- und Hanfbedarf, sowie der Bedarf an Hülsenfrüchten im Inlande gedeckt wird. Auf Grund der verbesserten Futterlage müßte es dann möglich sein, bei der Verwendung von nur gutem Zuchtvieh den Milch- und Fettbedarf Deutschlands nahezu aus eigener Erzeugung zu befriedigen, ferner auch die Wollerzeugung durch Erhöhung des Schafbestandes so zu steigern, daß mindestens ein Viertel des gegenwärtigen Verbrauchs im Inlande gewonnen wird.

Um die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln
[274]      Um die Selbstversorgung
mit Nahrungsmitteln.      [Vergrößern]
Was fehlt noch an Fett?
[274]      Was fehlt noch an Fett?

Man kann die bisherigen Erfolge der Erzeugungsschlacht nicht nach den jährlichen Ernteerträgnissen abschätzen, vielmehr nur aus der Leistung der deutschen Bauern auf den Äckern und im Stall. Solche Merkmale sind:

  1. Der erhöhte Verbrauch an Düngemitteln.
  2. Die erhöhten Aufwendungen für Maschinen, Geräte, Bau von Silos, um eine bessere Betriebsführung zu ermöglichen.
  3. Die Vergrößerung der Anbauflächen von Mangelfrüchten.
  4. Die Vergrößerung und Leistungssteigerung beim Viehbestand.

Bei derartigen Erfolgen der Erzeugungsschlacht, die natürlich erst nach mehreren Jahren in größerem Umfange erreicht werden können, würde zwar die Einfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse noch nicht vollständig überflüssig sein, es könnte aber erreicht werden, daß die ausreichende Ernährung des Volkes auch im Falle einer Absperrung der Einfuhr auf jeden Fall sichergestellt ist.

Zunahme des Viehbestandes, erhöhte Leistung und Auswertung der
Futterbasis
[274]      Zunahme des Viehbestandes, erhöhte Leistung und Auswertung der Futterbasis.      [Vergrößern]
Was Deutschland noch an Lebensmitteln einführt
[274]      Was Deutschland noch
an Lebensmitteln einführt.
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Dazu ist es aber erforderlich, daß auch der deutsche Verbraucher Disziplin übt, und wie es schon im ersten Teil des Buches im einzelnen ausgeführt ist, den deutschen Bauer in seinem schweren Kampfe um die Selbstversorgung Deutschlands mit Lebensmitteln wirksam unterstützt. Eine vorübergehende Verknappung von Lebensmitteln kann immer wieder eintreten, da ja ihre Erzeugung von dem Ertrag der Äcker und damit von der Witterung wesentlich abhängig ist. Der Zukauf von Lebensmitteln aus dem Auslande ist nicht immer im notwendigen Umfange möglich, wie im einzelnen später noch bei der Frage der Devisenbeschaffung ausgeführt werden wird. Bei einer Verknappung von Lebensmitteln kann es sich bei der heutigen Versorgungslage immer nur um das Fehlen von kleinen Spitzenmengen handeln. Wenn der deutsche Verbraucher dann Disziplin übt und eben von den knapp gewordenen Lebensmitteln nur das Notwendigste anschafft, wird niemand im deutschen Volke irgendwelche Nahrungsmittel entbehren müssen. Wenn die weltanschauliche und volkswirtschaftliche Bedeutung der Neuregelung der bäuerlichen Marktwirtschaft von jedem Volksgenossen verstanden wird, dann wird die Gesundung des deutschen Bauernstandes stetig fortschreiten.



3. Die Besserung der wirtschaftlichen Lage

Die wirtschaftliche Lage der deutschen Bauern hat sich ja in den vergangenen Jahren ganz bedeutend verbessert. Von 6,4 Milliarden RM. im Jahre 1932/1933 stieg der Verkaufserlös der deutschen Landwirtschaft auf 8,2 Milliarden RM im Erntejahr 1934/1935 und auf rd. 9 Milliarden RM. im Erntejahr 1935/1936. Damit ist der Bauer wieder in der Lage, seinen persönlichen Bedarf bei dem Gewerbe in erhöhtem Maße zu decken. Die Kaufkraft der Bauern wurde auch durch die Senkung der Lasten (Senkung der Umsatzsteuer, Grund- und Schlachtsteuer, Befreiung von der Arbeits- [276-277=Abb.] [278] losenversicherung, Senkung der Zinsen) wesentlich gesteigert. Dadurch haben sich die laufenden Betriebsaufwendungen der Landwirtschaft noch mehr erhöht, und der Bauer erhielt die Mittel zum weiteren Ausbau des Betriebsapparates zur Durchführung der Erzeugungsschlacht.

Was wurde dem deutschen Bauer bezahlt?
[276]      Was wurde dem deutschen Bauer bezahlt?      [Vergrößern]
Was erhielt der deutsche Bauer für seine Erzeugnisse?
[276]      Was erhielt der deutsche Bauer
für seine Erzeugnisse?      [Vergrößern]

Mehr Aufträge der Landwirtschaft für das Gewerbe
[276]      Mehr Aufträge der Landwirtschaft für das Gewerbe.      [Vergrößern]
Die Entlastung der Bauernwirtschaften
[276]      Die Entlastung der Bauernwirtschaften.      [Vergrößern]

Die Ernte des Wirtschaftsjahres 1934/1935 war eine gute Mittelernte. Deshalb ist die Ernährung des Volkes im Winter 1935/1936 in höherem Maße sichergestellt als im Laufe des Jahres 1935.

Es ist eines der wichtigsten Ziele der nationalsozialistischen Politik, die Nahrungsfreiheit als Voraussetzung der politischen Freiheit zu erreichen. Die eigene Scholle muß wieder Grundlage der Brotversorgung des deutschen Volkes sein, sonst liegt die Zukunft der Nation im Ungewissen. Um die industrielle Rohstoffversorgung und damit Arbeit und Brot für Millionen deutscher Arbeiter zu gewährleisten, muß die Einfuhr von Lebensmitteln auf das Notwendigste eingeschränkt werden. Deshalb hat der deutsche Bauer in dem Kampfe um die Existenz des deutschen Volkes seine besondere Aufgabe, die er nur lösen kann, wenn die Volksgemeinschaft auch geschlossen hinter ihm steht. Es ist ein großer Erfolg der nationalsozialistischen Agrarpolitik, daß die Einfuhr an landwirtschaftlichen Erzeugnissen, die vor 1933 bis zu 4,5 Milliarden RM. jährlich betrug, im Jahre 1935 auf 0,9 Milliarden RM., also den fünften Teil, zurückging, und trotzdem niemand in Deutschland hungern mußte.



4. Die bäuerliche Siedlung

Überall auf der Welt gilt der Satz, daß der Boden auf die Dauer nur dem gehört, der ihm durch den Pflug eng verbunden ist. Deshalb ist auch eine aktive bäuerliche Siedlung von ausschlaggebender Bedeutung, um eine organische Dauerlösung in der agrarwirtschaftlichen Frage zu erreichen. Die nationalsozialistische Agrargesetzgebung stellt auch eine Triebkraft zur Neubildung von Bauerntum im menschenarmen Osten dar.

Die zunehmende Verknappung des deutschen Raumes, die zugleich ein Beispiel von unrationeller Nutzung und unwirtschaftlichem Leerlauf ist, erfordert besonders energische Maßnahmen, die durchzuführen der Reichsstelle für Raumordnung unter Reichsminister Kerrl übertragen wurde. Die Raumordnung erstrebt die Verteilung des Bodens und die Arten seiner Nutzung sowie den Einsatz aller wirtschaftlichen und kulturellen Kräfte im deutschen Raum in einer Weise, die geeignet ist, einen zweckmäßigen und bodenverbundenen Siedlungs-, Wirtschafts- und Volksaufbau sicherzustellen mit dem Ziel, jedem Volksgenossen eine wahre Heimat und das größte Maß von Lebensmöglichkeiten innerhalb der Grenzen zu schaffen.

Das Ziel der nationalsozialistischen Agrarpolitik
[277]      Das Ziel der nationalsozialistischen Agrarpolitik.

Die Aufgabe, neues bäuerliches Siedlungsland zu schaffen, wurde mit großer Energie in Angriff genommen. Nach dem Ergebnis der Reichssiedlungsstatistik wurden im Jahre 1934 rund 145 000 Hektar Land für Bauernsiedlung erworben. Damit steht fest, daß im ersten Jahre der Siedlungsarbeit unter nationalsozialistischer Leitung viel mehr Land zur Verfügung gestellt wurde als in allen früheren Jahren. Das nebenstehende [Scriptorium: nachfolgende] Bild zeigt nun, wo in den einzelnen Gauen neue Siedlungshöfe entstanden sind. An der Spitze stand die Provinz Pommern mit einer Landbereitstellung von 30 200 Hektar. Auch in der Zahl der neu eingerichteten Siedlerstellen steht Pommern an der Spitze. Es folgt dann Ostpreußen und dicht darauf Hannover und Niederschlesien. So wächst ein junges Bauerngeschlecht für Generationen heran, eingepflanzt auf eigener Scholle.

Wo entstanden neue Bauernhöfe?
[277]      Wo entstanden neue Bauernhöfe?      [Vergrößern]


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Nationalsozialistischer Wirtschaftsaufbau
und seine Grundlagen

Ein bildstatistischer Tatsachenbericht

Dr. Paul Blankenburg und Max Dreyer