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Vorwort
"Wir sind der Überzeugung, daß wir genau so fähig sind,
eine Kolonie zu verwalten und zu organisieren, wie andere Völker."
Adolf Hitler am 18. Okt. 1933 zu Ward Price,
dem Sonderkorrespondenten der Daily Mail.

Am 18. Juli 1919 wurde jener unselige Friedensvertrag unterzeichnet, der neben sonstigen Ungeheuerlichkeiten Deutschland auch zwang, auf seine sämtlichen Kolonien zu verzichten, denn:

Deutschland hätte auf dem Gebiete der kolonialen Zivilisation vollkommen versagt - eine Anklage, von deren Unhaltbarkeit und Ungerechtigkeit heute die ganze zivilisierte Welt Kenntnis hat.

Außerdem hätten die alliierten Mächte sich davon überzeugen können - so heißt es weiter im Versailler Vertrag -, daß die Art und Weise, in welcher diese Kolonien verwandt wurden als Ausgangspunkt für Raubzüge auf den Handel der Erde, es den Alliierten unmöglich machte, Deutschland die Kolonien zurückzugeben. Diese Worte sind nackt, ehrlich und offen. Aus ihnen spricht die Mißgunst gegen das aufstrebende, tüchtige und arbeitsame Deutschland. Aus purem Neid nur sind die anderen Völker über Deutschland hergefallen und haben es seiner Kolonien beraubt.

Wenn der Raub noch nicht vollkommen ist, wenn unsere Kolonien nur Mandatsgebiete sind, zur Verwaltung nur den "würdigen und fähigen" Kolonisatoren anvertraut, so liegt das nicht an den Mandatsvölkern selbst, die sie glattweg annektieren wollten.

Hier hat ihnen Wilson einen unbeugsamen Widerstand entgegengestellt. Daraufhin wurde das schmachvollste Machwerk der Kriegs- und Nachkriegsgeschichte, das sogenannte Blaubuch verfertigt. Ein wahrhaft satanisches Werk, zusammengebraut aus gefälschten Auszügen aus den deutschen Bezirksämtern, aus erlogenen Aussagen dafür bezahlter Kreaturen, die die Grausamkeiten der Deutschen gegen die Schwarzen und Deutschlands kolonisatorische Unfähigkeit unter Beweis stellen sollten. Wilde Neger aus dem Busch, soweit sie willfährig waren, irgend etwas gegen Deutsche [6] auszusagen, wurden vereidigt und ihr Schwur über den der Deutschen gestellt.

Das Blaubuch, das auf Lüge, Verleumdung und Betrug aufgebaut war, diente als künstlich hergestellte Basis für die Unter-Mandat-Stellung der deutschen Kolonien, da sich Wilson, selbst auf Grund desselben, auch jetzt zu einer Annexion nicht hergab. Einige Zeit später rückten die Urheber selbst ganz entschieden von ihrem Schandwerk ab, und General Hertzog, der Ministerpräsident der Südafrikanischen Union, brandmarkte das Greuelbuch als Kriegsmachwerk. Doch die logischen Folgerungen wurden daraus nicht gezogen. Noch trauern wir um den Verlust der Kolonien.

Ich wollte sie sehen, unsere geraubten Länder in Afrika. Ich wollte wissen, zu welcher Blüte sie die "allein kolonisationsfähigen" Mächte gebracht haben.

Über Liberia, die einzige Negerrepublik unseres Erdballes, die sich so günstig auf meinem Wege nach Togo dazwischenschob, besuchte ich der Reihe nach alle Kolonien: Togo, Kamerun, Südwest und nach einer Durchquerung des Kontinents, über Angola und Belgisch-Kongo, Ostafrika. Und nun rufe ich lauter noch als je:

Wir müssen unsere Kolonien wiederhaben!

denn in allererster Linie sollten die Interessen der "grausam unterdrückten" Schwarzen für die Wegnahme maßgebend gewesen sein.

Nie in der Weltgeschichte hat sich eine Lüge lächerlicher gemacht wie gerade diese. Diejenigen, bei denen letzten Endes die Entscheidung über grausame oder humane Behandlung liegt, die Eingeborenen selbst, haben gesprochen. Sie haben die ungeheuerliche Kolonialschuldlüge in ihrer verleumderischen Absicht an den Pranger gestellt, in einer Art, die jedem Deutschen das Herz höher schlagen lassen muß. In allen Kolonien hallt der tausendfache, sehnsüchtige Schrei nach deutscher Herrschaft wider!

Schon während des Krieges standen und kämpften die Schwarzen mit Begeisterung auf deutscher Seite. Sie gaben ihr Gut und Blut, die Askaris und die Stämme versorgten die Schutztruppen mit Lebensmitteln und stellten die Träger, denn nur mit Trägern können im Busch und in der Wildnis Waffen und Lebensmittel befördert werden.

In Ostafrika war so ziemlich das ganze schwarze Volk am Kriege beteiligt und es hielt mit Lettow-Vorbeck in Treue aus bis zum Letzten. In [7] dieser Kolonie lebte ein Sultan mit Namen Kahigi. Die schwarzweißrote Fahne flatterte stolz über seiner Hütte - noch nach dem Einmarsch der Engländer. Ein Trupp englischer Soldaten marschierte in seinem Dorf auf und überbrachte den Befehl zur Streichung der Flagge. Sultan Kahigi weigerte sich. Da stellte man ihm das Ultimatum zur Einziehung der Fahne innerhalb 24 Stunden. Nach dieser Zeit marschierten die Tommies wieder auf, die Flagge war gestrichen. Aber ein Zug mit einem Sarg kam ihnen entgegen, und der Vertraute Kahigis meldete: Der Sultan hat den Deutschen die Treue geschworen und sich selbst den Tod gegeben, da er diese Treue nicht brechen und den Engländern nicht dienen kann. Die deutsche Flagge hat Kahigi durch einen Läufer mit seinem letzten Gruß den Deutschen übersandt.

Und in Kamerun war König Njoja. Er hat im Kriege den Deutschen seine Hilfe angeboten und ist nach demselben an seiner treudeutschen Einstellung zugrunde gegangen. Im Juni vergangenen Jahres ist er, in Sehnsucht nach der Rückkehr der Deutschen sich verzehrend, in französischer Verbannung gestorben.

Mir ist aus der Kriegszeit nur ein Fall der Gegnerschaft von Eingeborenen bekannt, und zwar der des Stammes der Dualas in Kamerun. Die Dualas haben die Deutschen verkauft und verraten, um sie nach einigen Wochen französischer und englischer Besatzung schon inbrünstig zurückzurufen und -zuwünschen. Zu spät!

Nach dem Kriege war in Südwest und Ostafrika an eine Abstimmung gedacht. Aber eine vorsichtige, vorherige Umfrage ergab eine derart aussichtsreiche Einstellung für Deutschland - bis zu 90% - und gegen die Feindmächte, gegen ihre angeblichen Beschützer und Befreier, daß diese Befragung sofort abgeblasen wurde.

Und wie sieht es heute aus? In Togo haben sich die Eingeborenen, mit denen die Deutschen nie in Schwierigkeiten gerieten, gegen die französische Mandatsregierung empört und im Februar vergangenen Jahres in einem Aufstand ihren Unwillen kundgegeben. Verwünschungen gegen die französische Verwaltung und Rufe nach den Deutschen wurden laut. Alle Läden wurden geplündert mit Ausnahme des einzigen deutschen. Der Aufstand wurde niedergeschlagen, Blut ist geflossen, und die treudeutschen Schwarzen wanderten zu Hunderten ins Gefängnis. Das Bajonett hatte gesiegt. Aber trotzdem brennt und glimmt im Volke die Empörung, und der Ruf nach der Rückkehr der Deutschen ist nicht verstummt.

[8] Ob man in Kamerun, in Togo, in Südwest, in Ostafrika reist, es ist immer dieselbe, sehnsüchtige Frage, die die Schwarzen stellen:

"Wann endlich kommen die Deutschen wieder?"

Wenn im Versailler Vertrag steht: Deutschland ist unfähig zu kolonisieren, so sind heute selbst im Auslande schon genügend Stimmen laut geworden, die diese Behauptung als Lüge brandmarken. Zum Beispiel brachte vor kurzem die bedeutende englische Zeitschrift World in einem längeren Artikel folgenden Satz:

      "Überdies ist es auch, ganz abgesehen von der Rechtsfrage, die Pflicht und Schuldigkeit der Welt, das deutsche Volk, welches in einem so kurzen Zeitraum in seinen Kolonialgebieten so bemerkenswerte Erfolge auf allen Gebieten der Organisation und der Verwaltung, des Handels und Gewerbes, der Medizin und der Gesundheitspflege erzielt hat, wieder in die gemeinsame Front der überseeischen Arbeit einzureihen."

Das ist doch eine absolute Anerkennung deutscher kolonisatorischer Leistung, wenn sie sich auch aus leichtverständlichen Gründen noch zurückhaltend ausdrückt. Desto lauter und klarer aber betont der bekannte englische Kolonialpionier Cecil Rhodes immer wieder:

"Deutschland hat auf kolonialem Gebiet etwas geschaffen (in 30 Jahren! d. Verf.), wozu England 100 Jahre brauchen würde!"

Ja, es ist so! Deutschland hat vor dem Kriege die Welt in Erstaunen versetzt durch seinen beispiellosen Erfolg in seinen Überseebesitzungen. In einigen Jahren haben die Deutschen ihre Kolonialländer aufgebaut, alle anderen, viel älteren Kolonien weit überflügelnd. Es war der Neid, der sie uns in ungerechter Weise geraubt hat. In kürzerer Zeit, als die Deutschen sie aufgebaut, haben die Mandatsregierungen unsere einstigen Kolonien herabgewirtschaftet. Die anderen Völker betrachten ihre Kolonien mehr oder weniger nur als Ausbeutungsobjekt. Der Deutsche arbeitet, der Deutsche siedelt und ist hierin unerreicht von andern Nationen.

Entlarvt ist die ungeheure Kolonialschuldlüge, von den Urhebern selbst zurückgezogen das verleumderische betrügerische Blaubuch, das zur Begründung des Raubes diente. Zu Unrecht hat man Deutschland die Kolonien weggenommen. Wo bleibt die Wiedergutmachung?

Wir müssen aber Kolonien haben. Wir sind ein Volk ohne Raum. In den Kolonien ist Raum. Wir brauchen Nahrungsmittel, wie Kaffee, Tee, Kakao, Rohstoffe, wie Sisal, Baumwolle, Öl und vieles andere. Wir kön- [9] nen sie haben von unseren Kolonien, ohne daß wir unser Geld ins Ausland geben und uns daran wirtschaftlich verbluten. Viele Milliarden deutscher Mark würden durch unsere Kolonien dem Vaterlande erhalten bleiben. Wir brauchen sie aber auch - und das ist sehr wichtig, um dem deutschen Arbeiter in der Heimat wieder genügend Arbeit und Brot zu geben - als Beihilfe zur Inbetriebsetzung unserer Industrie. Die Kolonien haben einen ungeheuren Bedarf an Maschinen, Werkzeugen, Stoffen und Chemikalien. Gerade weil alle anderen Länder sich industrialisieren, müssen wir zum Ausgleich Kolonien haben. Wir müssen ausführen, wollen wir unseren Arbeitern das Brot sichern.

Die Welt würde gar nicht verstehen, wenn wir freiwillig auf die Kolonien verzichten würden. Sie rechnet heute mehr als je mit der Forderung ihrer Rückgabe. Dafür sind viele Anzeichen in den Kolonien selbst wie auch in Europa vorhanden.

Der bekannte Lord Rothermere schreibt z. B. am 21. März 1934 in der Daily Mail unter dem auffallenden Titel "Deutschland muß Ellenbogenfreiheit haben!" unter anderem folgendes:

      "Die Gründe für die Wegnahme der deutschen Kolonien waren unrecht, unklug und unwahr. Ich fordere daher die britische Regierung auf, ihre Mandate für Ostafrika, Togo und Kamerun dem Völkerbunde zur Rückgabe an Deutschland zur Verfügung zu stellen."

Vom Standpunkte der Gerechtigkeit fordert Lord Rothermere die Rückgabe unserer Kolonien. Wir müssen sie aber auch fordern vom Standpunkt unserer Ehre, da sie uns in ungerechter und beleidigender Weise weggenommen wurden, und wir müssen sie fordern vom Standpunkt der Gleichberechtigung. Die meisten europäischen Staaten - selbst kleinere - haben Kolonien und sind durch sie mehr oder weniger wohlhabend geworden. Deutschland, einer der größten und wohl der am meisten übervölkerte Staat, hat sie nicht. Wir müssen also die Kolonien wiederhaben vom Standpunkt der Gleichberechtigung und Ehre und aus Lebensnotwendigkeit.

Von Deutschen sind die afrikanischen Kolonien Togo, Kamerun, Südwest und Ostafrika mit Fleiß und Mühe aufgebaut, Deutsche haben ihr Blut vergossen dafür, und ihre Gräber sind in Afrika verstreut. Darum: Die deutschen Kolonien den Deutschen.








Wann kommen die Deutschen endlich wieder?
Eine Reise durch unsere Kolonien in Afrika

Senta Dinglreiter