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Danzigs Befreiung

Im Hochsommer 1939 stieg die politische Spannung auf das Höchste. In blinder Unvernunft stießen die aufgeblasenen Machthaber Polens in Warschau die großzügigen Angebote des Führers höhnisch zurück und berauschten sich im Schutze der englischen Garantie an hemmungslosen Großmannsträumen. Die wildesten Forderungen nach einer Grenze bis zur Oder, ja bis zur Elbe, wurden in aller Öffentlichkeit ernsthaft verfochten, und die Haßaktionen und Terrorwellen gegen alles, was deutsch war, nahmen unerträgliche Ausmaße an.

Die Zeichen der beginnenden Auseinandersetzung wurden am deutlichsten in Danzig sichtbar. Mit groben Drohungen und feinen Nadelstichen, mit feigen Morden und wirtschaftlichen Erpressungen suchte man die Danziger Bevölkerung einzuschüchtern und ihren Willen zu lähmen, in die großdeutsche Heimat zurückzukehren. Provokationen lösten einander ab, Grenzzwischenfälle häuften sich, und die Auseinandersetzungen und der Notenwechsel zwischen dem Danziger Senat und der polnischen Regierung schienen kein Ende nehmen zu wollen. Feige Mordtaten erbitterten die Bevölkerung auf das tiefste. Am 20. August 1939 wurde der Danziger Max Grübnau aus einem Auto der polnischen diplomatischen Vertretung in Kalthof gegenüber der Marienburg erschossen. Am 25. August 1939 fielen der SA.-Rottenführer Josef Wessel an der Grenze bei Ottomin und der SA.-Mann Johann Rusch aus der Danziger Niederung an der Grenze bei Steinfließ im Grenzaufsichtsdienst durch polnische Mörderhand.

Das Reich verfolgte die Zuspitzung der Verhältnisse in Danzig mit brennendster und ehrlichster Anteilnahme. Sendboten des Führers gaben der Bevölkerung die Gewißheit, daß hinter Danzig das Reich stände. In gewaltigen Kundgebungen offenbarte sich immer wieder der Willen der Danziger Männer und Frauen, ungeachtet aller Gefahren und Opfer die Rückkehr ins Reich notfalls zu erzwingen. Aus Anlaß der Gaukulturwoche im Juni 1939 war es schon zu riesigen Demonstrationen auf dem Theaterplatz gekommen. Die Menge forderte den Schirmherrn der deutschen Kunst, Reichsminister Dr. Goebbels, zum [32] Sprechen auf. Unendlicher Jubel brauste dem Sprecher des Führers entgegen, als er erklärte: "Das nationalsozialistische Reich steht an eurer Seite, wie ihr zu ihm steht. Ich bin gekommen, um euch in eurer Entschlossenheit zu bestärken, und nun habt ihr mich bestärkt. Deutschland ist überall da, wo Deutsche stehen, also auch bei euch!"

 
Danzig rüstet gegen Überfälle

Es wurde in der Folgezeit notwendig, sich gegen alle Möglichkeiten zu wappnen. Gauleiter Forster faßte den Entschluß, den bis dahin wehrlosen Freistaat nach Kräften zu schützen. In aller Eile wurden Danzigs wehrfähige Männer zu den Waffen gerufen, verstärkt durch Freiwillige aus dem Reich. Auf dem weiten Maifeld verlieh der Gauleiter der kriegsmäßig angetretenen -Heimwehr eine Fahne mit den Zeichen Danzigs und der und gab die Entschlossenheit Danzigs zur Selbstverteidigung erneut kund.

An den nach Polen führenden Wegen entstanden Straßensperren und Tankfallen. Über die Äcker zogen sich Schützengräben, und in freiwilligem Wachdienst wetteiferten die Männer aus SA. und , von der Polizei und vom NSKK. Nur wenige hundert Meter lagen sich manchmal die Gegner gegenüber. In den letzten Augusttagen kamen Meldungen über starke polnische Truppenansammlungen an den Grenzen des Freistaates.

Inmitten dieses Aufmarsches ging das tägliche Leben seinen altgewohnten Gang. In Zoppot badeten die Kurgäste, während mitten durch die herrlichen Anlagen Schützengräben gezogen wurden. In der Waldoper lauschten Tausende den machtvollen Klängen wagnerscher Musik, während durch dunkle Nacht die Posten ihre Wege abschritten. Der kleine Ausflugsdampfer "Paul Beneke" fuhr frisch und frech mit seiner Danziger Flagge täglich nach Gotenhafen, dem damaligen Gdingen, vorbei an der "machtvollen" polnischen Flotte, die sich möglichst wirkungsvoll vor der Hafeneinfahrt aufgebaut hatte und ständig unter Dampf lag. Durch Danzig jagten polnische Autobusse, besetzt mit Spähern. Hinter der roten Mauer der Westerplatte zeigten sich immer mehr polnische Uniformen, und die [33] Polenbahn nach Gdingen beförderte immer unverhohlener Kriegsmaterial und Mannschaften. In steigendem Maße mußten die Danziger Sicherheitsbehörden unzulässige Transporte anhalten und Verstöße gegen die Verträge feststellen.

In diesen Tagen fieberhafter Spannung, in denen alle das Nahen der großen Entscheidung fühlten, legten Danzigs Männer und Frauen eine vorbildliche Haltung an den Tag. In felsenfestem Vertrauen auf den Führer wartete die Danziger Bevölkerung die weitere Entwicklung ab, ohne ein Zeichen von Unruhe oder Nervosität zu zeigen. Trotz der ständig wachsenden polnischen Drohungen kam keine Panikstimmung auf. Der abschließende Wehrmachtsbericht über die Kämpfe gegen Polen hat später gezeigt, welche starke Bedrohung Danzigs durch den polnischen Aufmarsch tatsächlich vorlag und wie schwach die Kräfte waren, die gegen einen energischen polnischen Vorstoß eingesetzt werden konnten. Danzig lag im unmittelbaren Bereich polnischer Geschütze und Bomber. Dennoch lebte die Bevölkerung in der festen Überzeugung, daß der Führer Mittel und Wege finden werde, um eine Zerstörung der Stadt und ihre Preisgabe an die Polen zu verhindern.

Die polnischen Pläne waren leicht zu erraten und sind auch später durch die Ereignisse bestätigt worden. Die Polen hatten die ihnen in Danzig zur Verfügung stehenden Schlupfwinkel, vor allem die Westerplatte und die polnische Post, aber auch die Eisenbahn, das Studentenheim und andere Gebäude systematisch befestigt und mit gedienten Soldaten besetzt. Diese hatten die Aufgabe, die Stützpunkte bis zum Herannahen der polnischen Armee zu halten.

Am 25. August 1939 lief, von den Danzigern jubelnd begrüßt, das Schulschiff "Schleswig-Holstein" in Neufahrwasser ein und ging nicht weit von der Westerplatte entfernt vor Anker. Dieser Vorgang stellte nochmals eine deutliche Warnung an die Polen dar.

Aber wer mit Verblendung geschlagen ist, kann nicht mehr vom Abgrund zurückgerissen werden. Auch das letzte Angebot, das der Führer den Polen übermittelte, wurde auf Geheiß Londons in verletzender Form zurückgewiesen. Polen wollte den Frieden nicht. So mußten die Waffen sprechen.

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Die ersten Schüsse

Am frühen Morgen des 1. September 1939 fielen in Danzig die ersten Schüsse des großen Krieges, der in der Zwischenzeit ganz Europa grundlegend verändert hat. Um 4.45 Uhr richtete die "Schleswig-Holstein" in Erwiderung der polnischen Übergriffe ihre Geschütze gegen die Westerplatte, knatterten in den Straßen Danzigs die Maschinengewehre. Zu gleicher Zeit gab der Landessender Danzig eine Proklamation des Gauleiters Albert Forster mit folgendem Wortlaut bekannt:

                  Männer und Frauen von Danzig!
      Die Stunde, die ihr seit 20 Jahren herbeigesehnt habt, ist angebrochen.
      Danzig ist mit dem heutigen Tage heimgekehrt in das Großdeutsche Reich. Unser Führer Adolf Hitler hat uns befreit. Auf den öffentlichen Gebäuden in Danzig weht heute zum erstenmal die Hakenkreuzfahne, die Flagge des Deutschen Reiches. Sie weht aber auch von den ehemaligen polnischen Gebäuden und überall im Hafen.
      Von den Türmen des alten Rathauses und der ehrwürdigen Marienkirche läuten die Glocken die Befreiungsstunde Danzigs ein.
      Wir danken unserem Herrgott, daß er dem Führer die Kraft und die Möglichkeit gegeben hat, auch uns von dem Übel des Versailler Diktats zu befreien. Wir Danziger sind überglücklich, nun auch Bürger des Reiches sein zu dürfen.

                  Danziger und Danzigerinnen!
      Wir wollen in dieser feierlichen Stunde zusammenstehen, uns gegenseitig die Hand reichen und dem Führer das heilige Versprechen geben, alles zu tun, was in unseren Kräften steht für unser herrliches Großdeutschland.
      Es lebe das befreite, wieder ins Reich zurückgekehrte deutsche Danzig!
      Es lebe unser Großdeutsches Vaterland!
      Es lebe unser geliebter Führer Adolf Hitler!
      Danzig, den 1. September 1939.

Albert Forster, Gauleiter.

[35] Gauleiter Forster richtete zugleich folgendes Telegramm an den Führer:

            "Mein Führer!
      Ich habe soeben folgendes Staatsgrundgesetz, die Wiedervereinigung Danzigs mit dem Deutschen Reich betreffend, unterzeichnet und damit in Kraft gesetzt:

            Staatsgrundgesetz
der Freien Stadt Danzig, die Wiedervereinigung Danzigs mit dem Deutschen Reich betreffend, vom 1. September 1939.
      Zur Behebung der dringenden Not von Volk und Staat der Freien Stadt Danzig erlasse ich folgendes Staatsgrundgesetz:
      "Artikel I. Die Verfassung der Freien Stadt Danzig ist mit sofortiger Wirkung aufgehoben.
      Artikel II. Alle gesetzgebende und vollziehende Gewalt wird ausschließlich vom Staatsoberhaupt ausgeübt.
      Artikel III. Die Freie Stadt Danzig bildet mit sofortiger Wirkung mit ihrem Gebiet und ihrem Volk einen Bestandteil des Deutschen Reiches.
      Artikel IV. Bis zur endgültigen Bestimmung über die Einführung des Deutschen Reichsrechts durch den Führer bleiben die gesamten gesetzlichen Bestimmungen außer der Verfassung, wie sie im Augenblick des Erlasses dieses Staatsgrundgesetzes gelten, in Kraft."

      Ich bitte Sie, mein Führer, im Namen Danzigs und seiner Bevölkerung diesem Staatsgrundgesetz Ihre Zustimmung zu geben und durch Reichsgesetz die Wiedereingliederung in das Deutsche Reich zu vollziehen.
      In Ergriffenheit gelobt Ihnen, mein Führer, Danzig unvergängliche Dankbarkeit und ewige Treue.

Heil Ihnen, mein Führer!
gez. Albert Forster, Gauleiter."

 
Die Stunde der Befreiung

Stunden später konnte sich der Sender wieder melden, diesmal als Reichssender; denn in der Zwischenzeit hatte der Führer auf das Telegramm folgendermaßen geantwortet:
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      "Ich nehme die Proklamation der Freien Stadt Danzig über die Rückkehr zum Deutschen Reich entgegen. Ich danke Ihnen, Gauleiter Forster, allen Danziger Männern und Frauen für die unentwegte Treue, die Sie durch so lange Jahre gehalten haben.
      Großdeutschland grüßt Sie aus übervollem Herzen.
      Das Gesetz über die Wiedervereinigung wird sofort vollzogen.
      Ich ernenne Sie zum Chef der Zivilverwaltung für das Gebiet Danzig.
      Berlin, 1. September 1939.
Adolf Hitler."

Eine ungeheure Begeisterung erfaßte die Danziger. Während noch in der polnischen Post und an der Westerplatte geschossen wurde, strömten die Menschen auf die Straßen, sammelten sich um die Lautsprechermaste, stauten sich vor den großen roten Plakaten mit dem Text der Proklamation, die die Partei in den frühen Morgenstunden überall angeschlagen hatte. Mit innerster Ergriffenheit wurde die Rede des Führers abgehört. Seine sich auf Danzig beziehenden Sätze wurden mit tiefster Dankbarkeit aufgenommen.

Zu gleicher Zeit war die deutsche Armee zum Gegenschlag angetreten. Mehr noch als im Reich wurde in Danzig jede Nachricht über den Vormarsch im Korridor mit brennendster Spannung aufgenommen, denn in den Orten, um die gekämpft wurde, waren verwandte und Bekannte in Gefahr. Die Städte, in die jetzt wieder deutsche Truppen einzogen, gehörten einst zu Westpreußen.

Auch im Norden des Korridors vollendete sich schnell das polnische Schicksal. Am 14. September wurde der polnische Kriegshafen Gdingen, am 19. wurden die Höhen von Oxhöft in blutigen Kämpfen erobert.

 
Adolf Hitler zieht als Befreier in Danzig ein

Während noch um Oxhöft gerungen wurde, zog der Führer schon in das befreite Danzig ein. An der Grenze des ehemaligen Freistaates wurde er von Gauleiter Forster empfangen. Tief [37] bewegt sahen sich beide Männer in die Augen. Der Führer drückte dem Gauleiter die Hand und sagte ihm als schönsten Lohn für den erfüllten Auftrag den Dank für seine Treue.

Durch ein wogendes Spalier von Menschen fuhr Adolf Hitler am Nachmittag durch das in schönstem Festkleid prangende Danzig zum Artushof und richtete von dort jene bedeutungsvolle Rede an die Welt, deren Voraussagen in der Zwischenzeit schon erfüllt sind. Die Worte aber, die er über Danzig sprach, werden hier niemals vergessen werden:

      "... Sehen Sie in mir, meine lieben Danziger und Danzigerinnen, damit aber auch den Sendboten des Deutschen Reiches und des ganzen deutschen Volkes, das Sie nun durch mich aufnimmt in unsere ewige Gemeinschaft, aus der Sie niemals mehr entlassen werden. Danzig war deutsch, Danzig ist deutsch geblieben und Danzig wird von jetzt ab deutsch sein, solange es ein deutsches Volk gibt und ein Deutsches Reich."

An diesem Abend legte Danzig seine Verdunkelung ab und zeigte dem Führer seine alten Gassen und Häuser, die stolzen Zeugen einer königlichen Vergangenheit, in hellstem Licht und schönstem Schmuck. Niemals hat man die Danziger so aufgeschlossen, so glücklich, so begeistert gesehen.

Noch mehrere Tage blieb der Führer in Danzig und unternahm von hier aus auch die Fahrt nach Gdingen, das auf den Vorschlag von Gauleiter Forster vom Führer den Namen Gotenhafen erhielt und als Kriegsmarinehafen der deutschen Kriegsmarine dem gegenteiligen Zweck dient, zu dem polnischer Größenwahn es mit ausländischem Kapital und ausländischen Ingenieuren schnell, aber geschmacklos zusammenbaute.

In der Zwischenzeit waren die Polen auch aus dem gesamten ehemaligen Westpreußen vertrieben. Stadt um Stadt wurde frei. Nach dem berühmten Weichselübergang bei Kulm im Angesicht des Führers war auch die Linie der alten Ordensburgen an der Weichsel wieder in deutscher Hand. Dicht vor ihrem Abzug verübten die Polen in zahlreichen westpreußischen Städten jene Greueltaten, die ihnen für immer jedes Recht auf Mitleid und Gleichberechtigung genommen haben.

So kehrte zwanzig Jahre nach Versailles das geraubte deutsche Land an der Weichsel durch den Einsatz der deutschen [38] Wehrmacht wieder unter die Hoheit des Reiches zurück. Überall in Westpreußen, in der einsamen Tucheler Heide, an den großen Straßen nach Thorn und Bromberg, am Meer auf Hela, auf den Höhen von Oxhöft und an der Eisenbahnbrücke von Dirschau zeugen Gräber von dem Kampf deutscher Männer für den deutschen Osten. Auch die Danziger Regimenter und die -Heimwehr hatten in den erbitterten Kämpfen um Danzig, um Gotenhafen und Oxhöft schmerzliche Verluste und haben mit ihrem Blut den sich langsam in seinen neuen Grenzen abzeichnenden Gau für immer mit dem Reich verbunden.

Der Führer selbst gab im Hause des Gauleiters in der Jopengasse dem Gauleiter vor einem engen Kreis von Mitarbeitern den Auftrag, aus dem gequälten Lande in zehn Jahren einen blühenden deutschen Gau mit glücklichen Menschen zu machen, der in der Lage sei, dem Reiche ein Vielfaches von dem Blut zurückzugeben, das es ihm gekostet habe.

Unter dieser Parole ist dann die Partei in Danzig-Westpreußen ans Werk gegangen.







Der neue Reichsgau Danzig-Westpreußen.
Ein Arbeitsbericht vom Aufbauwerk im deutschen Osten.

Wolfgang Diewerge