SucheScriptoriumBuchversandArchiv IndexSponsor
 
Der Aufbau der Partei im neuen Reichsgau

Noch hatten sich die letzten Polen auf der Westerplatte und auf Hela nicht ergeben, als der Gau Danzig der NSDAP. schon daran ging, in dem von der deutschen Wehrmacht befreiten Gebiet des alten Westpreußens die Grundlage für eine Neuordnung zu legen. Jetzt zeigten sich die Vorteile der sorgfältigen Ausbildung der politischen Leiter durch Gauleiter Forster. Die Kreise und Ortsgruppen des alten Gaues Danzig umfaßten sehr viel kleinere Bezirke mit weniger Menschen als im Altreich. So war der Freistaat Danzig mit seinen 410 000 Einwohnern in neun Kreise aufgeteilt, während in anderen Gebieten zwei oder drei Kreisleitungen zur Betreuung dieses Gebietes ausreichend gewesen wären. Diese bewußte Übersetzung und Überorganisation war bereits in der Überlegung durchgeführt worden, auf diese Weise im Notfalle eine mög- [39] lichst große Zahl von ausgebildeten politischen Leitern zur Verfügung zu haben.

Diese kluge Voraussicht bewährte sich in der Stunde der Befreiung. In einem Augenblick, in dem Deutschlands wehrfähige Männer zum Teil unter Waffen standen, zum anderen Teil im Heimatdienst in Partei, Staat und Wirtschaft durch die neuen Kriegsaufgaben überlastet waren, wäre es praktisch unmöglich gewesen, in genügender Schnelligkeit und Stärke eine Führerreserve aus dem Altreich zur Verfügung zu stellen. Gauleiter Forster aber konnte unverzüglich auf mehrere Garnituren erprobter politischer Leiter zurückgreifen, die er durch bewährte Parteigenossen aus allen Gliederungen ergänzte. Zugleich wußte er, daß diese von ihm persönlich ausgesuchten Männer ihn und seine Ziele genau kannten und auf ein reibungsloses und vertrauensvolles Arbeiten eingestellt waren.

Nun begann eine Zeit rastlosen Einsatzes. Wenn kaum der Troß der kämpfenden Truppe, die mit atemberaubender Schnelligkeit zur großen Vernichtungsschlacht in das Herz Polens vorstürmte, einen Ort verlassen hatte, zog schon die Spitze der Partei ein und übernahm die Verwaltung und die Verantwortung für Ruhe und Ordnung. Oft brannten noch die von den Polen zur Vernichtung bestimmten Häuser der Volksdeutschen, als schon die NSV. einrückte und ihr Hilfswerk begann. Da galt es, die aus den Wäldern zurückkehrenden Flüchtlinge, vor allem die kleinen Kinder, mit Nahrung zu versehen. Obdach mußte geschaffen, Seuchengefahr beseitigt werden. Besondere Melkkommandos sorgten dafür, daß die herrenlos auf den Feldern umherirrenden Kühe nicht zugrunde gingen.

Andere Kommandos sicherten die Ernte. Der Arbeitsdienst stellte mit größter Schnelligkeit Straßen und Brücken wieder her, die und der aus Volksdeutschen gebildete Selbstschutz sorgten für Ruhe und Ordnung und führten die bei Verbrechen ertappten Polen der gerechten Strafe zu. Überall richtete sich neben dem Militär die Zivilverwaltung ein, übernahm die Fürsorge für die volksdeutsche Bevölkerung, sicherte die vorhandenen Werte und machte zunächst einmal eine Bestandsaufnahme, um eine Grundlage für den Neubau zu gewinnen.

[40] Stets war der Gauleiter an der Spitze. Über die schlechten, von Granatlöchern aufgerissenen polnischen Wege eilte er mit seinen Mitarbeitern in die befreiten Städte und Dörfer und nahm an Ort und Stelle die Neuordnung vor. Oft konnte sich das Auto nur mühsam einen Weg durch die Scharen der heimkehrenden Flüchtlinge bahnen, während in den Straßengräben noch die Pferdekadaver der geschlagenen, polnischen Armee lagen, deren Waffen und Ausrüstungsgegenstände weithin die Strecke bedeckten. Waren die Brücken gesprengt oder die Wege gesperrt, wurde das Flugzeug eingesetzt. In zahlreichen Aussprachen mit den langsam aus Verschleppung, Gefangenschaft oder Flucht zurückkehrenden Volksdeutschen knüpfte er ein erstes Band des Vertrauens mit den ihm neu anvertrauten Volksgenossen. In mühevoller Einzelarbeit entstand organisch schon vor der offiziellen Verkündung die Grundlage des neuen Reichsgaues, während um seine Lebensader, die Weichsel, deutsche Soldaten noch bei Warschau und Modlin kämpften. Noch wurde nachts von polnischen Soldaten, die sich rasch in Zivil steckten, aus den Wäldern geschossen, noch lebte im Innern mancher Polen die durch englische Sender genährte wahnwitzige Hoffnung auf einen englisch-polnischen Sieg!

 
Polnischer Blutterror

In diesen erregten Tagen bekamen die führenden Männer der NSDAP. zum erstenmal einen Überblick über das Ausmaß und die Tragweite der von den Polen im ganzen Weichselland, vor allem aber in Bromberg, verübten Greueltaten. Fast wollte man den ersten Nachrichten nicht glauben, hielt sie für krankhafte Übertreibungen gequälter Menschen, bis sich dann vor aller Augen die furchtbare Wahrheit enthüllte. Viehische Morde, unbeschreibliche Greueltaten an Frauen und Kindern, hemmungsloses Morden hatten den Auftakt zu einer völligen Ausrottung der deutschen Volksgruppe in Polen geben sollen, die nur durch die deutsche Wehrmacht vor der Vernichtung bewahrt wurde. (Scriptorium merkt an: Beispiele aus unserem Archiv finden Sie hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier.)

Grauenvoll klangen die Berichte der Überlebenden, entsetzlich waren die Bilder anzusehen, die von gerichtlichen Kom- [41] missionen an Ort und Stelle der Verbrechen aufgenommen wurden, um die unsühnbaren Freveltaten der Polen für alle Zeiten festzuhalten. Ausländische Journalisten konnten den Anblick der zu Tode gemarterten Volksdeutschen nicht ertragen und berichteten, daß sie niemals Entsetzlicheres gesehen hätten. In unzählige deutsche Familien war tiefstes Leid eingezogen, nur weil sich Mann oder Frau offen zum Deutschtum bekannten, nur weil sie ihre Kinder die deutsche Muttersprache gelehrt hatten. Wochenlang erschienen noch in den Zeitungen von Bromberg und anderen betroffenen Orten Todesanzeigen, die viele Seiten in Anspruch nahmen und in schmerzerfüllter Sprache von Tragödien berichteten. Und wo vertierte Verbrecher nicht gemordet hatten, kehrten Familienmitglieder, zerbrochen und für immer an ihrer Gesundheit geschädigt, auf ihr niedergebranntes Anwesen zurück.

In jenen Wochen war es fast so, daß deutsche Frauen an ihrer Trauerkleidung als Deutsche erkennbar waren. In manchen Orten gab es kaum eine Familie, die nicht mehrere Opfer zu beklagen hatte. Aber die Überlebenden zogen neben ihrem niedergebrannten Haus an einem schnell aufgestellten Mast die Hakenkreuzfahne hoch, grüßten, oft die Augen voller Tränen, mit deutschem Gruß und machten sich daran, ihre Kenntnisse und Erfahrungen für den Aufbau zur Verfügung zu stellen. Vor allem halfen sie dabei, die Mörder ausfindig zu machen und aus diesem deutschen Land jene Elemente auszumerzen, die sich als Todfeinde deutscher Ordnung erwiesen hatten.

 
Aufbau der Organisation

In diesem von den Polen geschaffenen Chaos wäre jede bürokratische Hilfe zu spät gekommen. Hier mußte und durfte nur schnell und entschlossen gehandelt werden. Verantwortungsfreudig gingen der Gauleiter und seine Mitarbeiter ans Werk. Auf den Starosteien stieg die Hakenkreuzfahne hoch, und zur Erhöhung der Schlagkraft wurde von Anfang an bei der Besetzung der verantwortlichen Ämter zunächst Personalunion zwischen Partei und Staat durchgeführt. Der Kreisleiter war zugleich Landrat oder Oberbürgermeister, die Ortsgruppenleiter [42] waren Bürgermeister und Gemeindevorsteher. Bald spannte sich ein dichtes Netz eingearbeiteter Parteigenossen über das weite Land.

Die Aufgaben der Kreisleiter ähnelten denen der ersten Kampfzeit. Die Volksdeutschen, jahrzehntelang vom Reich getrennt und von Polen verfolgt und gedemütigt, wirtschaftlich zurückgedrängt und gesellschaftlich auf sich selbst angewiesen, sollten kameradschaftlich in den lebendigen Strom der Partei aufgenommen werden. Viele Mühe und Sorgfalt erforderte die Scheidung zwischen Volksdeutschen und solchen Elementen, die auf deutsche Vergeßlichkeit spekulierten und nun glaubten, durch lautes Heilrufen die Sünden einer polnischen Vergangenheit oder sogar die Zugehörigkeit zu fremdem Volkstum vergessen machen zu können. Nach einheitlichen Richtlinien wurde im ganzen Gaugebiet die erste Sichtung durchgeführt.

Es war Pflicht der Kreisleiter, sich in jedem Zweifelsfalle einen persönlichen Eindruck von dem Bewerber zu verschaffen. Ausgehend von dem Grundsatz, daß es für einen Deutschen keine furchtbarere Strafe geben kann, als ihm die Zugehörigkeit zu seinem Volk abzusprechen, bis zu der Erkenntnis, daß eine falsche Großzügigkeit in Fragen des Blutes und der Rasse neue Gefahren für die Zukunft entstehen lassen kann, wurde jeder Fall mit größtmöglicher Gerechtigkeit der Entscheidung zugeführt. Tragische Grenzfälle wechselten mit grotesken Anbiederungsversuchen stockpolnischer Konjunkturritter. Persönliche Feindschaften durften ebensowenig eine Rolle spielen wie wirtschaftliche Erwägungen. Denn von den so gewonnenen Menschen hing ja ein Teil der Zukunft des neuen Gaues ab.

Kaum waren die Kreisleitungen mit den wichtigsten Helfern besetzt, kaum hatten die Landratsämter einen arbeitsfähigen Stamm von Mitarbeitern erhalten, kaum hatten die Gauämter ihre Erweiterung vollzogen und in den Kreisen ihre Mitarbeiter eingesetzt, da begann auch schon der Aufbau der Ortsgruppen. Kurze Zeit danach ließen die Gliederungen die Werbung für ihre Formationen anlaufen. Heute, nach einem Jahr, stehen nicht nur 31 Kreisleitungen mit über 500 Ortsgruppen zur Verfügung, sondern daneben auch noch alle Glie- [43] derungen der Partei und die angeschlossenen Verbände arbeits- und einsatzfähig.

 
Die Schulungsarbeit der NSDAP.

In einem vom Reich getrennten Gebiet ist die innere Haltung der deutschen Menschen stets von ganz besonderer Bedeutung gewesen. So hat der Gau von Anfang an der Arbeit des Gauschulungsamtes seine besondere Aufmerksamkeit gewidmet. In sorgfältiger Arbeit wurde die Danziger Parteigenossenschaft trotz der Trennung vom Reich so ausgerichtet, daß sie in der Stunde der Befreiung allen Aufgaben gewachsen war. Die geringe Ausdehnung des Gaues begünstigte diese Arbeit und machte einen engen Kontakt zwischen allen politischen Leitern möglich.

Nach der Errichtung des neuen Gaues erwuchsen auch dem Gauschulungsamt besondere Aufgaben. Es galt, zunächst eine Grundschulung der Volksdeutschen durchzuführen, um einen Angleich an den Ausbildungsstand der politischen Leiter aus dem ehemaligen Freistaatgebiet und aus den ostpreußischen Kreisen zu erreichen. Ferner wurde großes Gewicht darauf gelegt, die aus dem Altreich stammenden, in Danzig-Westpreußen eingesetzten Parteigenossen mit den besonderen Problemen des deutschen Ostens vertraut zu machen. Bei diesen Arbeiten wurden schon im ersten Jahre eindrucksvolle Ergebnisse erzielt. In 4055 Schulungsabenden der Ortsgruppen wurden 270 636 Teilnehmer erfaßt. An Wochenendschulungen nahmen in 81 Kursen 26 769 Parteigenossen teil. Für die Volksdeutschen aus den befreiten Gebieten wurden 23 Lehrgänge mit 1514 politischen Leitern durchgeführt. Ferner liefen auf den Schulen des Gauschulungsamtes, der "Adolf-Hitler-Schule" in Danzig-Jenkau und der "Dr.-Robert-Ley-Schule" in Wordel 20 Sonderlehrgänge der Gauämter, Behördenstellen, Gliederungen und der DAF., durch die insgesamt 1170 Parteigenossen erfaßt wurden. Eine neue, schöne Schule ist in einer der ältesten Ordensburgen, Schloß Birglau bei Thorn, errichtet worden. In allen Kreisen wurden Kreisschulungsleiter eingesetzt. Innerhalb des Gauschulungsamtes [44] wurde eine umfangreiche Bücherei aufgebaut. Darüber hinaus besitzen bereits 29 Kreisschulungsämter Büchereien, 87 Ortsgruppen sogar schon Ortsgruppenbüchereien mit zusammen fast 7000 Bänden. Im Laufe des Aufbaujahres wurden in Danzig-Westpreußen 500 500 Schulungsbriefe zur Verteilung gebracht und 13 neue Schriften der Adolf-Hitler-Schule mit einer Gesamtauflage von 307 000 Stück herausgegeben. In diesen Schriften wurden vor allem die grundsätzlichen Fragen behandelt, die sich bei der Parteiarbeit im Reichsgau ergeben. Ferner wurden die wichtigsten Äußerungen der führenden Männer festgehalten.

Für den Einsatz in den befreiten Gebieten wurden kurz gehaltene Merkblätter herausgegeben, die eine Gesamtauflage von 351 000 Stück erreichten. Diese Merkblätter befaßten sich vor allem mit dem Leben des Führers und der Geschichte der Bewegung. Die drei während des polnischen Feldzuges gehaltenen Führerreden wurden in einer besonderen Broschüre zusammengefaßt und in einer Gesamtauflage von 30 000 Stück verteilt. Der im Reichsgau befindlichen Wehrmacht wurden außer der Durchführung von Vorträgen 80 000 Reichsschulungsbriefe, 60 000 Schriften der Adolf-Hitler-Schule sowie über 7000 Bücher, Broschüren und Bilder zur Verfügung gestellt.

Bei der Schulung der Volksdeutschen handelte es sich insbesondere darum, nur die Besten für die Besetzung der politischen Ämter und den Aufbau der Gliederungen herauszufinden und ihnen ihr Einleben in das Großdeutsche Reich nach Kräften zu erleichtern. Auf der anderen Seite gaben gerade diese persönlich gehaltenen Schulungen den Parteigenossen aus dem Reich Einblick in den schweren Kampf der Volksdeutschen und ihre verantwortungsbewußte Haltung in den Jahren der Verfolgung.

 
Die Aufgaben der Propaganda

Besonders wichtige Aufgaben stellten sich auch der Propaganda. Sie hatte möglichst schnell arbeitsfähige Ämter zur Erledigung besonderer Kriegs- und Aufbauarbeiten zu schaf- [45] fen, die gesamte Propaganda zusammenzufassen und sie auch im befreiten Gebiet in Übereinstimmung mit der Propaganda des Reiches zu bringen. Vor allen Dingen aber mußte die kulturelle Aufbauarbeit gefördert werden.

Zunächst war es wichtig, Propagandisten im gesamten Gaugebiet, vor allem im befreiten Osten, auszubilden und auszurichten, sowie den Aufbau der örtlichen Propagandastellen der Kreise und Ortsgruppen durchzuführen. Der Gau wies bei seiner Gründung Menschen aus den verschiedensten Teilen des Reiches auf, die alle politisch und kulturell zu einer Einheit werden mußten, wenn die Arbeit wirklich organisch vonstatten gehen sollte. Die gewaltige Gedankenwelt des Nationalsozialismus hat es in kürzester Zeit vermocht, auch hier die Grundlage für eine große Volks- und Arbeitsgemeinschaft zu bilden.

Es kam ferner darauf an, das Altreich über den Aufbau im deutschen Osten zu unterrichten. Zahlreiche Irrtümer über Landschaft, Menschen und Geschichte dieses Gebietes mußten beseitigt werden. Noch heute steht gerade auf diesem Gebiet ein großes Stück Arbeit bevor.

Im Gaugebiet bestehen heute 31 Kreispropagandaleitungen mit über 260 Ortsgruppenpropagandaleitern. Durch dieses Netz ist die Gewähr dafür gegeben, daß die deutsche Bevölkerung im ganzen Gebiet an dem großen Geschehen unserer Zeit teilnimmt, und daß den Menschen aus der "Zwischenschicht" ein richtiger Eindruck von der sieghaften Kraft des Großdeutschen Reiches vermittelt wird.

 
Rednereinsatz

Auf Grund der nationalsozialistischen Kampferfahrungen gilt die Hauptaufmerksamkeit dem Versammlungswesen. Trotz der schlechten Säle, der schwierigen Anreise, vor allem im Winter, wo Reichsredner oft nur im Schlitten ihren Bestimmungsort erreichen konnten, wurde die anfängliche Durchschnittszahl von monatlich 350 Versammlungen durch restlosen Einsatz aller zur Verfügung stehenden Redner und umsichtige Vorbereitung der Versammlungen durch die Kreise so gesteigert, daß im April, Mai und Juni monatlich fast 1000 Ver- [46] sammlungen im Gaugebiet durchgeführt wurden. Insgesamt wurden im ersten Jahr nach der Befreiung 152 Reichsredner, 51 Gauredner und 180 Kreisredner in 5925 öffentlichen Versammlungen, Kundgebungen und darüber hinaus in zahlreichen Sonderveranstaltungen eingesetzt.

Berichte der Redner und Hoheitsträger ergaben übereinstimmend, daß die Versammlungen große Erfolge waren. Die Redner stellten bewußt die Grundgedanken der nationalsozialistischen Weltanschauung und die Persönlichkeit des Führers in den Vordergrund ihrer Betrachtungen und haben damit wesentlich dazu beigetragen, die einheitliche nationalsozialistische Ausrichtung der deutschen Bevölkerung einzuleiten. Oft kamen die Volksgenossen von weit her, auf Schlitten oder zu Fuß, und die Redner sprachen bei Kerzenlicht unter den primitivsten Verhältnissen. Aber gerade die Redner aus dem Reich bezeichneten diesen Einsatz als ein besonderes Erlebnis. Die Bereitwilligkeit führender Parteigenossen, sich als Redner zur Verfügung zu stellen, war vorbildlich. Die gaueigenen Redner wurden laufend ausgebildet. An den monatlichen Rednertagungen nahmen auch die Behördenleiter teil.

 
Übertragungswagen

Bei dem zunächst vorhandenen Mangel an ortseigenen Anlagen war der Einsatz von Übertragungs- und Lautsprecherwagen von großer Bedeutung. Zuerst stellte der Gau Mecklenburg in kameradschaftlichster Weise einen Lautsprecherwagen zur Verfügung, der auch bei Polizeiaktionen, bei der Ankunft und Weiterreise der baltendeutschen Rückwanderer, der Ausweisung von Polen und anderen Anlässen benutzt wurde. Dann wurde mit Genehmigung des Reichsschatzmeisters ein Großlautsprecherwagen des Reichsautozuges "Deutschland" zum Einsatz gebracht. Der mit neuesten technischen Einrichtungen versehene Wagen führt bei seinen Fahrten über Land ein wöchentlich wechselndes, jeweils mit dem neuesten politischen Lagebericht besprochenes Tonband mit, das unter Musikbegleitung in den Dörfern und kleinen Städten des befreiten Gebietes zum Abspielen gebracht wird. Durch diese kurze Rede [47] in einfachster Form ist eine ständige politische Unterrichtung der dortigen Volksgenossen gewährleistet. Der Lautsprecherwagen ist außerdem für alle Großveranstaltungen vorgesehen und steht als Propagandazug der Partei und ihren Gliederungen zur Verfügung.

 
Rundfunkgeräte

Die deutschen Volksgenossen im befreiten Gebiet waren fast alle von den Polen ihrer Rundfunkgeräte beraubt worden oder so verarmt, daß sie sich ein Empfangsgerät nicht leisten konnten. Im Rahmen der "Dr.-Goebbels-Rundfunkspende" wurden zunächst 5800 Geräte verteilt, weitere 4000 beschlagnahmte polnische Geräte wurden in Zusammenarbeit mit der Technischen Nothilfe wieder in Ordnung gebracht und an Volksdeutsche verteilt. Aus den Beständen der Gauhauptstelle Rundfunk konnten weitere Geräte laufend ausgegeben werden, so am Weihnachtsabend 650 Geräte an schlechtgestellte Volksgenossen. Weitere Apparate wurden für Truppenteile in kleinen Orten und für politische Leiter in abgelegenen Kreisen bestimmt.

Zur Gewährleistung einer einheitlichen Übertragung wurde der "Gemeinderundfunk e. V" gegründet, dem sich bis jetzt 60 Städte und Gemeinden angeschlossen haben, ohne die übernommenen Gemeinden aus den ehemaligen fünf ostpreußischen Kreisen. Insgesamt wurden bis heute 44 Übertragungsanlagen bestellt. 36 Anlagen sind bereits im Betrieb.

 
Anschlagtafeln

Um eine sinnfällige Unterrichtung der Bevölkerung über die wichtigsten politischen Vorgänge durch Wort und Bild zu fördern, wurden sogleich einheitliche Anschlagtafeln im gesamten Gaugebiet angeschafft und angebracht. Außer den ortsgruppeneigenen Tafeln stellte die Gaupropagandaleitung 1000 Tafeln zur Verfügung. Dazu kamen 1400 Schaukästen. Der Bezug der "Parole der Woche" verdreifachte sich. Der Bezug des "Wochenspruchs" konnte verzehnfacht werden. In einzelnen Kreisen ist man dazu übergegangen, große Tafeln mit [48] gemalten Kriegskarten aufzustellen, aus denen die deutschen Erfolge hervorgehen. Das "Bild der Woche" wird in sämtlichen Schaukästen der Partei zum Aushang gebracht.

Aktionen zur Verbreitung und Veröffentlichung von Flugblättern, Plakaten und Broschüren wurden laufend durchgeführt. Flugblätter erläuterten zum Beispiel der Bevölkerung die Wichtigkeit der Metallspende, die Einführung der Reichskleiderkarte und belehrte sie über die Art der Verwendung von Polen als Arbeiter. In diesem mit nationalsozialistischer Literatur noch völlig unversorgtem Gebiet war es besonders wichtig, die richtigen Aufklärungsbroschüren zu empfehlen und ihren Verkauf zu fördern. Ortsgruppen- und Kreispropagandaleiter erhielten entsprechendes Material, vor allem über den Deutschen Ritterorden, den Sinn des Krieges und die englische Kriegshetze.

 
Ausstellungen

Das Ausstellungswesen wurde sogleich zentralisiert und belebt. Das Reichspropagandaamt führte zusammen mit dem Gauschulungsamt die Ausstellung "Los von Versailles" durch, die 18 000 Besucher aufwies. Die Eröffnung der Ausstellung durch Reichsleiter Rosenberg fand im In- und Ausland starken Widerhall. Über die Ausstellung "Seegeltung – Weltgeltung" ist eine besondere Jugendschrift in Zusammenarbeit mit dem OKM. herausgegeben worden. Sie wird in 10 000 Exemplaren an die Schuljugend des Gaugebietes verteilt. Die Ausstellung "Arbeit und Erfolg – 10 Jahre NSDAP." wird in Zusammenarbeit mit dem Gauschulungsamt vorbereitet und am 26. Oktober 1940 in Danzig eröffnet. Eine Gauausstellung unter dem Titel "Wille und Leistung" wird demnächst in Danzig, Bromberg und Graudenz gezeigt. In dieser Ausstellung wird ein Leistungsbericht der NSDAP. über die bisher geleistete Arbeit im Gau Danzig-Westpreußen sowie über die zukünftigen Aufgaben gegeben. Die Wehrmacht ist mit einer eigenen Ausstellung daran beteiligt.

Der motorisierte Ausstellungszug "Deutsche Leistung im Osten und Vierjahresplan" wird ab Ende Oktober 1940 in den größeren Städten des Reichsgaues gezeigt.

[49]
Gauring

Der Gauring mußte ebenfalls völlig neu aufgebaut werden. Es sind heute 31 Kreisringe gebildet, die bereits praktische Arbeit leisten. Der erste Einsatz erfolgte aus Anlaß der Metallspende des Deutschen Volkes. Es finden monatlich Gauringtagungen statt, auf denen der Gaupropagandaleiter Bericht über die politische Lage erstattet und propagandistische Anweisungen für die Arbeit in den Organisationen gibt. Die Mitarbeit des Gaurings wurde inzwischen von der großen Zahl der angeschlossenen Organisationen und Verbände in steigendem Maße in Anspruch genommen. Die Einrichtung von Ortsgruppenringen wird zurzeit vorbereitet.

 
Großkundgebungen

In einer Reihe von Großveranstaltungen kam die mitreißende Kraft der nationalsozialistischen Bewegung besonders zum Ausdruck. Eine Feier von verpflichtender Eindringlichkeit war die Heimkehr der Fahnen auf die Marienburg, an der zahlreiche Ehrengäste aus dem Reich und dem Generalgouvernement teilnahmen. Aus Anlaß des Jahrestages der Befreiung fanden im gesamten Gaugebiet feierliche Kundgebungen statt, darunter die ergreifende Gedächtnisfeier für die Ermordeten von Bromberg.

Fast alle Reichsminister, sehr viele Reichsleiter und führende Männer aus Partei, Staat und Wehrmacht haben im letzten Jahr das Gaugebiet besichtigt und sind Gegenstand begeisterter Kundgebungen gewesen. Erinnert sei an die großen Veranstaltungen mit Reichsaußenminister von Ribbentrop, Reichsminister Dr. Goebbels, Generalgouverneur Dr. Frank, Reichsleiter Rosenberg und Reichsleiter Dr. Ley.

An den Feierstunden des Reiches nahm das neue Gaugebiet lebhaftesten Anteil.

Die Durchführung der Metallspende ergab ein überraschend hohes Ergebnis. Die Sammlungen für das Winterhilfswerk führten auch in den armen, ausgeplünderten Kreisen zu bedeutsamen Spenden.

[50] Vom Reichspropagandaamt Danzig-Westpreußen wurden folgende Veröffentlichungen herausgegeben oder verbreitet:

  • "Polnischer Blutterror - eine ewige Mahnung", Auflage: 60 000;
  • Festschrift zur Überführung der Ordensfahnen in die Marienburg;
  • "Heimkehr der Fahnen" (Zusammenstellung der Reden in Marienburg am 19. Mai 1940).

 
Die Deutsche Arbeitsfront

Die entscheidende Bedeutung der Tätigkeit der Deutschen Arbeitsfront in einem Gebiet, das zurzeit noch deutsche und fremdvölkische Arbeiter nebeneinander sieht, ist unbestritten. Schon in der Zeit vor der Befreiung Danzigs ragte das Volkstumsproblem auch in die Auseinandersetzungen der 1930 gegründeten NSBO. mit den marxistischen Verbänden und Gewerkschaften hinein. Denn der Kampf in den Betrieben, der besonders in den großen Werften einen erbitterten Charakter trug, war nicht allein ein Klassenkampf. Der Pole verstand es, die marxistischen Parteien unter allgemeinen Parolen gegen das Deutschtum des Reiches einzusetzen. Ebenso war das Ringen des nationalsozialistischen Arbeiters ein Kampf für Danzigs Befreiung.

Die Arbeit der Gauwaltung der Deutschen Arbeitsfront stand erneut vor gewaltigen Aufgaben, als das befreite Gebiet mit seiner rückständigen sozialen Struktur, mit seinen vom Reich so ganz verschiedenen Arbeitsverhältnissen unter ihre Betreuung fiel und mit den hoch entwickelten Bezirken Danzigs und Marienwerders in einer Organisation zusammengefaßt werden mußte. Heute bestehen 31 Kreiswaltungen und 501 Ortswaltungen, die insgesamt 11 716 Betriebe erfassen. Die rechtzeitige Schaffung geeigneter Verwaltungsräume am Wiebenwall in Danzig hat im Gegensatz zu der augenblicklichen Raumnot sehr vieler Danziger Dienststellen diesen Aufbau wesentlich begünstigt, der in Reichsleiter Dr. Ley einen warmherzigen Förderer fand.

Auch äußerlich zeichneten sich die Fortschritte ab. Während im letzten Leistungswettstreit der Betriebe 1939/40 nur 107 [51] Teilnehmer gemeldet werden konnten, nahmen im Kriegsjahr 1940/41 612 Betriebe teil. Eine goldene Fahne, 42 Gaudiplome und 12 Leistungsabzeichen für vorbildliche Einrichtungen konnten verliehen werden.

Es muß berücksichtigt werden, daß alle die Einrichtungen, die im Altreich bereits zu festen Begriffen der schaffenden Volksgenossen geworden sind, hier nicht nur neu eingerichtet, sondern überhaupt erst erklärt und den Menschen nahegebracht werden müssen. Ob es sich nun um den Reichsberufswettkampf oder den Betriebsgesundheitsdienst, um "Schönheit der Arbeit" oder Wettstreit der Werkscharen handelt, stets kommt zu der Durchführung der Veranstaltungen noch die propagandistische Vorbereitung hinzu. Ferner ergeben sich Schwierigkeiten aus dem verschiedenen Lohnniveau bei deutschen und polnischen Arbeitern. Es muß ferner bedacht werden, daß im befreiten Gebiet zwanzig Jahre lang für den arbeitenden Menschen nichts geschehen ist. Großzügige Siedlungen, Werkswohnungen, würdige Arbeitsräume und Garderoben sind in Gebieten, in denen der Pole auch seine eigenen Volksangehörigen in unwürdigster Form verkommen ließ, natürlich Forderungen von revolutionärem Charakter. Um so wichtiger ist es, daß die Förderung des Familienlebens der deutschen schaffenden Menschen gerade im Reichsgau mit allen Kräften vorangetrieben wird. Beihilfen für Eheschließungen, Zulagen für Verheiratete, Geburtsbeihllfen, Unterstützungen für kinderreiche Familien erwiesen sich hier bereits als sehr segensreich.

Eine Bevölkerung, die jahrelang unter fremdem Druck und ausländischen kulturellen Einflüssen gestanden hat, begrüßt die Einrichtungen der NS.-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" mit besonderer Herzlichkeit. Wenn auch durch den Krieg Urlaubsreisen und Betriebsfahrten nur in beschränktem Umfange möglich waren, so bedeutete doch die großzügige Durchführung von Kameradschaftsabenden, Theater- und Filmveranstaltungen, der Aufbau von Feierabendgruppen und Konzertringen für die Bevölkerung des befreiten Gebietes ein tiefes Erlebnis.

In rund 1729 Veranstaltungen wurden 767 683 Teilnehmer betreut, davon kamen 592 Veranstaltungen auf die Wehrmacht mit 258 500 Teilnehmern. 135 Betriebssportgemeinschaften, [52] 27 Volksbildungsstätten und 6 Musikschulen sind eine wertvolle Unterstützung des kulturellen Aufbaues.

In zahlreichen Betriebsappellen wurde das politische Wollen des Nationalsozialismus in besonders wirksamer Form zum Ausdruck gebracht. Seit der Befreiung wurden allein 1170 Betriebsappelle durchgeführt. Das Amt Feierabend veranstaltete 1363 Abende mit 577 000 Teilnehmern, das Deutsche Volksbildungswerk 164 Veranstaltungen mit 34 000 Teilnehmern. Durch die Betreuung des Gausportamtes wurden 88 500 Volksgenossen erfaßt.

 
NS.-Volkswohlfahrt

Der NS.-Volkswohlfahrt stehen im Gau Danzig-Westpreußen für die Durchführung ihrer weit gespannten Aufgaben 17 365 freiwillige und ehrenamtliche Helfer zur Verfügung. Dazu kommen weitere Fachkräfte wie Kranken- und Säuglingsschwestern, Volkspfleger und ‑pflegerinnen, Kindergärtnerinnen, Kinderhortnerinnen, Kinderpflegerinnen, Jugendheimleiter und Jugendheimleiterinnen.

Die Sozialarbeit für Mutter und Kind wurde in 596 Hilfsstellen und 204 Beratungsstellen durchgeführt. Der Bevölkerung stehen weiter 122 Gemeindeschwesterstationen, 227 Dauerkindergärten, 97 Erntekindergärten und 16 Kinderhorte zur Verfügung, ebenso ein mustergültiges Müttererholungsheim und eine Jugendheimstätte.

Das Baraufkommen im Kriegs-Winterhilfswerk betrug insgesamt 4 690 690,95 RM., davon erbrachte allein die Reichsstraßensammlung 1 037 347,81 RM.

Die Zahl der Betreuten im Kriegs-Winterhilfswerk 1939/40 betrug 157 948 Personen, die sich auf 52 902 Haushalte verteilten. An Wertscheinen und Sachspenden konnten im Kriegswinterhilfswerk 1939/40 insgesamt 4 431 131,09 RM. verteilt werden. Weitere erhebliche Geldmittel wurden für die erweiterten Aufgaben des Kriegs-Winterhilfswerkes, Schaffung von Bahnhofsdienststellen, Schwesternstationen, Kindergärten usw. aufgewandt.

[53] Sehr viel Arbeitskraft erforderten Sonderaufgaben, die der NSV. in Zusammenarbeit mit der Wehrmacht übertragen wurden. Vor Ausbruch des Polenfeldzuges wurden der Danziger Bevölkerung durch die NSV. 118 075 Volksgasmasken zur Verfügung gestellt. Zehntausenden volksdeutschen Flüchtlingen konnte mit Unterkunft, Verpflegung und Weiterfahrt nach Ostpreußen geholfen werden.

Eine weitere große Aufgabe erwuchs der NSV. bei der Heimkehr der Balten- und Wolhyniendeutschen. Auch diejenigen Baltendeutschen, die lediglich über Gotenhafen geleitet wurden, um in anderen Gauen angesetzt zu werden, fanden hier ihre erste Aufnahme und Betreuung. Ebenso mußte die Not der Volksdeutschen, besonders in der ersten Zeit, gelindert werden. Es war einer der stärksten Eindrücke für die Überlegenheit des Großdeutschen Reiches auf allen Gebieten, als die NSV. im befreiten Gebiet unmittelbar hinter der kämpfenden Truppe ihre Arbeit aufnahm.

 
NS.-Frauenschaft

Zu der allgemeinen Bedeutung der Arbeit der Frauenschaft im Kriege kam im Reichsgau Danzig-Westpreußen eine Reihe von Sonderaufgaben, die sich durch die Betreuung der Volksdeutschen, die Rückführung der Baltendeutschen und der Rücksiedlung der Wolhyniendeutschen ergaben. In vielen Städten des Gaues wurden die Wohnungen der evakuierten Polen für die Rückwanderer zunächst gesäubert und entwanzt. Der Überseebahnhof in Gotenhafen wurde für die Aufnahme der Baltendeutschen vorbereitet, Krankenstationen, Kinder- und Stillstuben wurden eingerichtet. Vom 15. Oktober bis 4. November 1939 wurden allein an einer Einsatzstelle 32 000 Baltendeutsche verpflegt. 4000 Baltendeutsche wurden in Privatquartieren untergebracht, ebenso zahlreiche Kinder aus dem Westen.

Überall mußten die Frauen für die im Felde stehenden Männer einspringen. Tausende sind in der NSV.-Arbeit, vor allem auch im Bahnhofsdienst tätig, andere sind in Behörden und Betrieben eingesetzt. 11 000 Frauen leisteten Haushalts-Hilfe. Im befreiten Gebiet wurden zahlreiche Mütterschulen [54] eingerichtet. Auf dem Gebiete der Säuglings- und Kinderpflege, der Heimgestaltung, des Kochens und Nähens wurden allein 351 Kurse mit fast 6000 Teilnehmerinnen durchgeführt. Bei diesen Lehrgängen überwanden die volksdeutschen Frauen oft stundenweite Wege in Frost, Schnee und Kälte.

Die besondere Frauenarbeit aus Anlaß des Krieges wurde überall durchgeführt. Die Ausbildung für Massenküchen wurde vorangetrieben, die neuen Kochrezepte erklärt und eingeführt. Besonders wichtig war die Betreuung der Siedlerfrauen auf über 4000 Siedlerstellen. Die weltanschauliche Schulung erfaßte Zehntausende von Frauen. Besonders wichtig in diesem rassisch noch nicht gesicherten Raum war die Arbeit auf dem Sachgebiet der Rassenpolitik. Musik und Feiergestaltung, Pflege des Volksbrauchtums ergänzten diese Arbeit. Die Werbung für diese verschiedenen Arbeitsgebiete unter den Frauen wurde erfolgreich durchgeführt. Die Organisationen der NS.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes sind im alten wie im neuen Gaugebiet aufgebaut und in voller Tätigkeit.

 
Gauamt für Kommunalpolitik

Der kommunale Aufbau ist allen Personalschwierigkeiten zum Trotz voll im Gange. Aus allen deutschen Gauen sind Männer am Werk, um in unerhörter Kleinarbeit die Sünden der polnischen Mißwirtschaft auszumerzen.

Das Gauamt für Kommunalpolitik führte die Geschäfte des Beauftragten der NSDAP. im Sinne der Deutschen Gemeindeordnung, wirkte also bei der Berufung und Einsetzung der Amtskommissare und Bürgermeister in den neugewonnenen Gebieten des Reichsgaues Danzig-Westpreußen mit. Ebenso führte es in Verbindung mit der Verwaltungs-Akademie eine Arbeitstagung für Kreisamtsleiter für Kommunalpolitik, Bürgermeister, Amtskommissare und Sachbearbeiter für Kommunalaufsicht bei den Landkreisen durch.

In Lehrgängen und Schulungen wurden Bürgermeister, Amtskommissare und Amtssekretäre über den Aufbau der staatlichen Führung sowie der Gauselbstverwaltung unterrichtet. Außerdem wurden ständig Besichtigungen kommunalpolitischer Einrichtungen durchgeführt.

[55]
Studentenbund

Der "Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund", zu dem im früheren Freistaat Danzig die Studenten der Technischen Hochschule, der Medizinischen Akademie und der Hochschule für Lehrerbildung gehörten, hat in die Auseinandersetzungen um die Befreiung Danzigs besonders aktiv eingegriffen. So versuchten Anfang des Sommers 1939 polnische Studenten, von ihrer verantwortungslosen Regierung ermuntert, die deutschen Studenten an der Hochschule immer wieder zu provozieren. Diese Absicht zerschellte an der Disziplin der nationalsozialistischen Studenten. Der "Erfolg" für die Polen bestand darin, daß sie den Boden der Hochschule nicht mehr betreten konnten.

Die Studentenzahlen sind heute aus Gründen des Krieges naturgemäß gesunken, wenn auch die Zahl der Medizinstudenten durch die Erweiterung der Medizinischen Akademie zur Vollakademie stark angestiegen ist.

Neben der wissenschaftlichen Ausbildung ist die Studentenschaft ständig im Landdienst und Fabrikdienst, bei der Erntehilfe und bei der Durchführung kulturpolitischer Aufgaben eingesetzt. Allein im befreiten Gebiet waren 1000 Studenten und Studentinnen in der Erntezeit tätig.

 
Der NS.-Rechtswahrerbund

Der NS.-Rechtswahrerbund hat die Befreiung Danzigs in besonderer Weise eingeleitet. Ende August 1939 fand in Zoppot die "Osttagung der deutschen Rechtswahrer" statt. Diese historische Tagung fiel in eine Zeit höchster politischer Spannung und vereinigte in machtvollen Kundgebungen mehrere Reichsminister und die bedeutendsten Rechtswahrer unseres Volkes. In einer grundlegenden Rede bekundete Reichsminister Dr. Frank den Willen Großdeutschlands, das der Stadt Danzig vorenthaltene Recht auf Zugehörigkeit zum deutschen Vaterland durchzusetzen. Aus berufenem Munde wurde auf dieser Tagung auch die Hohlheit der rechtlichen Struktur des Versailler Diktates dargelegt. Reichsminister Dr. Frank stellte vor allem fest, daß die Durchführung der Rückkehr Danzigs in das Reich nur die [56] Wiedergutmachung eines 400 000 Deutschen angetanen Unrechts sei. Die Wiederherstellung des echten Rechtszustandes stelle keinerlei Unrecht gegenüber Dritten dar. Dies gelte insbesondere gegenüber der Republik Polen. Die Übernahme des Danziger Rechtsgebietes in das deutsche Reichsrechtsgebiet würde keine Verletzung der polnischen Rechtshoheit bedeuten.

Schon damals verkündete Dr. Frank, daß in Danzig das deutsche Recht siegen werde, wie es in Köln, in Wien, in Reichenberg, in Prag und in Memel bereits gesiegt habe. Er rief zum Schluß seiner Rede aus:

      "Der Führer wird die Durchsetzung dieses deutschen, in Versailles so furchtbar vergewaltigten Rechtes, die Möglichkeit der Anbahnung einer Rechtsgemeinschaft aller friedlichen Nationen schaffen und so die Gefahren eines Krieges beseitigen, der die Kultur Europas vernichten würde."







Der neue Reichsgau Danzig-Westpreußen.
Ein Arbeitsbericht vom Aufbauwerk im deutschen Osten.

Wolfgang Diewerge