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Die Gliederungen der Partei

SA.

Wie in allen deutschen Gauen ist die Geschichte der Bewegung mit der Geschichte der SA. untrennbar verbunden. Auch der Kampf der Danziger SA. war getragen von dem zähen, beharrlichen Willen, sich mit Leib und Leben für den Sieg des Führers einzusetzen. 1926 fanden sich die ersten SA.-Männer in Danzig zusammen. 1927 stand der erste Sturm, 1929 trugen die Danziger SA.-Männer stolz ihre erste Fahne vom Reichsparteitag durch Danzigs Straßen, 1931 erhielt Danzigs SA. die erste Standarte aus der Hand des Führers. Immer mehr Männer scharten sich in dem Kampf gegen Polen, Marxisten und Juden zusammen. Als Danzigs Freiheitsstunde schlug, sicherten über 3000 SA.-Männer im Grenzaufsichtsdienst ihre Heimat. Ihr Einsatz wurde von der Wehrmacht ausdrücklich anerkannt. Mancher tapfere SA.-Mann starb den Heldentod. Ein gerader Weg geht von dem im Jahre 1931 von feigen Mördern niedergestochenen SA.-Mann Horst Hoffmann bis zu dem im Mai 1940 in Flandern gefallenen alten Führer der Danziger SA.-Gruppenführer Max Linsmeyer.

[57] Mit der Errichtung des neuen Gaues schieden die alten Brigaden 5 und 6 aus der SA.-Gruppe Ostland aus und wurden zum Unterbau für die neuaufgestellte "SA.-Gruppe Weichsel", die in vier Brigaden und eine Marinestandarte gegliedert ist. Obwohl der größte Teil der SA.-Männer im Felde steht, ist die Aufbauarbeit unermüdlich vorangetrieben worden. In der Gruppenschule auf der Putziger Nehrung wurden zahlreiche Unterführer ausgebildet. Die Aufstellung der Wehrmannschaften machte gute Fortschritte. Es meldeten sich zum Dienst in den Wehrmannschaften so viele deutsche Volksgenossen freiwillig, daß sie infolge des Mangels an erforderlichem Ausbildungspersonal erst nach und nach erfaßt werden konnten. Schon heute hat sich eine große Anzahl von ihnen in der Wehrmacht bewährt.

Besondere Fürsorge galt der Ausbildung und Ausrichtung der volksdeutschen Kameraden. Auch hier gingen die Einheiten mit großer Opferbereitschaft ans Werk. Eine wesentliche Hilfe leistete die Oberste SA.-Führung durch die Lieferung von l0 000 kompletten Uniformen und 12 000 Paar Stiefeln für das befreite Gebiet. Der tägliche Dienst wurde durch praktischen Einsatz beim Waldschutz, bei der Erntehilfe, bei Brandbekämpfung, bei Hochwassergefahr, verstärktem Polizeischutz, Altmaterialsammlung und Betätigung für NSV. und WHW. ergänzt. Unter Bedingungen, die oft an die Kampfzeit erinnerten, führte die SA. im befreiten Gebiet den Versammlungsschutz durch. Die Verbindung mit den zur Wehrmacht einberufenen SA.-Männern wird von der SA.-Gruppe durch ein besonderes Nachrichtenblatt aufrechterhalten, das monatlich erscheint und den Männern im Felde zusätzlich zu der Betreuung durch die Standarten und Stürme zugestellt wird.

 

In enger Kameradschaft unterstützte die Danziger den Kampf für ein nationalsozialistisches Danzig. Auch ihr Einsatz forderte zahlreiche Blutzeugen. Noch im Jahre 1936 wurden an einem Tage die -Unterscharführer Paul Fressonke und -Rottenführer Ernst Ludwig ermordet. Der Name und der Einsatz der -Heimwehr Danzig sind mit der Befreiung des [58] Gaues untrennbar verbunden. Dirschau und Oxhöft sind Zeugen höchsten Waffenruhmes, und ein -Totenkopfregiment hat im Westen die Tradition der Heimwehr, deren Kommandeur, -Standartenführer Götze, an der Spitze seiner Männer in Flandern fiel, auf das beste gewahrt.

Bald nach der Befreiung der deutschen Ostgebiete von der polnischen Herrschaft hat auch die Danziger den planmäßigen Aufbau neuer Schutzstaffel-Einheiten in Angriff genommen. Unter Einbeziehung der Schutzstaffeln in Danzig und im Regierungsbezirk Marienwerder ist vom Reichsführer der -Oberabschnitt "Weichsel" aufgestellt worden. Der Oberabschnitt gliedert sich in die Abschnitte XXVI in Danzig, XL in Bromberg und XLI in Thorn.

Im befreiten Gebiet hat sich die volksdeutsche Bevölkerung mit stolzer Begeisterung zur Schutzstaffel gemeldet. Aus der Zahl der Bewerber werden diejenigen Männer herausgesucht, die nach ihrer Eignung zum Dienst in der Schutzstaffel tauglich erscheinen. Bei den Besichtigungen hat die militärische Haltung von Führer und Mann gezeigt, daß trotz Beanspruchung aller geeigneten Kräfte im zivilen Leben eine erfolgreiche Aufbauarbeit geleistet worden ist. Die Arbeit der Schutzstaffel steht auch im befreiten Gebiet unter der Parole, daß die Zugehörigkeit zur Schutzstaffel nicht größere Rechte, sondern allein höhere Pflichten mit sich bringt. Es liegt auf der Hand, welche besondere Bedeutung in einem blutsmäßig noch nicht gesicherten Raum der Aufbau einer Gliederung hat, die von jeher die Gedanken der Rasse, des Blutes und der Siedlung pflegte. Auch an der Sicherung der inneren Ordnung im neuen Reichsgau ist der Oberabschnitt wesentlich beteiligt. Der Führer des Oberabschnittes ist zugleich Höherer - und Polizeiführer Danzig-Westpreußen. Ihm untersteht im Reichsgau Danzig-Westpreußen die gesamte Ordnungs- und Sicherheitspolizei, deren Wirken einer späteren Würdigung vorbehalten bleibt.

Der Höhere - und Polizeiführer beim Reichsstatthalter leitet zugleich auch alle Angelegenheiten der Festigung des deutschen Volkstums im Reichsgau Danzig-Westpreußen. Die Veranlassung und Durchführung der Zuwanderung deutscher Menschen ist eine seiner vordringlichen Aufgaben. Nach Ab- [59] schluß der zurzeit im Gange befindlichen Umsiedlung aus Litauen und Bessarabien werden rund 100 000 Deutsche, die bisher außerhalb der Reichsgrenzen wohnten, im Reichsgebiet neu angesetzt sein.

Nicht minder wichtig ist die vollständige Erfassung des für Siedlungszwecke bestimmten Grund und Bodens. Das auf diesem Gebiet nach besonderen Richtlinien arbeitende Bodenamt hat bisher rund 15 000 Landstellen mit rund einer viertel Million Hektar Betriebsfläche erfaßt und karteimäßig geordnet. Daneben führt der Beauftragte des Reichskommissars alle für den Wiederaufbau notwendigen Planungen durch. Zurzeit sucht ein Ansiedlungsstab, in dem die zuständigen Stellen der Partei und des Staates vertreten sind, zum Beispiel die für die Deutschen aus Litauen geeigneten Höfe aus.

 
NSKK.

Das Danziger NSKK. und damit die Motorgruppe Danzig-Westpreußen sind aus der Motor-SA. hervorgegangen. Die erste Motor-Einheit der SA. wurde in der Stadt Danzig im Frühjahr 1931 aufgestellt und bildete die Keimzelle der späteren Standarte V. So klein die Zahl der Motor-SA.-Männer war, so groß waren ihre Aufgaben. Danzig blieb ja auch nach der Machtergreifung im Reich Kampfgebiet, und das Jahr 1936 gehörte zu den schwersten Kampfjahren der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei in Danzig. Infolgedessen war auch die Beanspruchung des Danziger NSKK. für Mitarbeit bei der Propaganda, bei Kundgebungen und bei der Durchführung von Wahlen sehr stark. So wurden allein bei der Wahl am 29. März 1936 von 8450 reichsdeutschen Wählern 3500 Erwerbslose, Kranke und Kriegsbeschädigte kostenlos mit den Fahrzeugen des NSKK. befördert. Gleichzeitig mit der politischen Schulung wurde im Danziger Gebiet auch die vormilitärische Schulung der Motor-HJ. durchgeführt. Alle diese Arbeiten, die im Altreich verhältnismäßig einfach waren, wie z. B. die Anlage von Lehrwerkstätten, die technische Ausbildung u. a. waren in Danzig durch das Vorhandensein polnischer Zollmauern sehr schwierig, da es z. B. verboten war, entspre- [60] chende Gegenstände aus dem Reich einzuführen. Die letzte große Geländefahrt fand am 11. Juni 1939 statt. An ihr nahmen Angehörige der deutschen Wehrmacht in großer Anzahl teil.

Als im Juli 1939 die kommende Entscheidung sichtbar wurde, stellte sich auch die Motorstandarte ausschließlich in den Dienst der Landesverteidigung und nahm mit ihren Männern aktiv am Kampf um Danzig teil.

Im Oktober 1939 begann die Aufstellung der Motorgruppe Danzig-Westpreußen, die jetzt fünf Standarten umfaßt. Dazu kommen noch die Motor-HJ.-Gefolgschaften. Neben dem laufenden Dienst wird vor allem die vormilitärische Ausbildung in den Wehrstaffeln durchgeführt.

Eine besonders wichtige Kriegsaufgabe war die Umschulung von Männern auf den Führerschein II für Lastkraftfahrzeuge und auf den Generatorbetrieb, der Ausbau des Verkehrshilfsdienstes und die Straßenüberwachung im Kriege.

Im befreiten Gebiet ist eine ganze Reihe von NSKK.-Männern als Verkehrshilfspolizei eingesetzt.

 
NSFK.

Die Danziger Standarte des Nationalsozialistischen Fliegerkorps war bei der Vorbereitung der Befreiung Danzigs in starkem Maße beteiligt. Obwohl die meisten Führer und Männer dann bei Beginn des Krieges in die Luftwaffe übergeführt wurden, gelang doch im erweiterten Gau der Aufbau in einem Ausmaße, das der Wichtigkeit der Heranbildung eines fliegerischen Nachwuchses voll entsprach. Vier Segelflugschulen, darunter der besonders schöne Neubau Mariensee, gaben die Grundlage für die Durchbildung von Flugschülern. Die Fluggeräte wurden schnellstens hergestellt, die Fluglehrer auf Segelflugschulen des Altreiches ausgebildet. Im ersten Jahre schon wurden auf den Schulen, darunter zwei ehemalige polnische Segelflugschulen, über 1000 Hitlerjungen ausgebildet und 30 000 Starte geflogen. Die Wirksamkeit der Arbeit zeigte sich daran, daß in dieser Zeit 500 A-Prüfungen, 200 B-Prüfungen, 75 C-Prüfungen, 20 amtliche Prüfungen und 25 5-Stunden-Flüge durchgeführt wurden. Nebenher lief die Bordfunker- [61] ausbildung. Das Segelflugwesen steht im Gau Danzig-Westpreußen vor einer besonders großen Zukunft. Die günstige Bodenbeschaffenheit mit ihrem Wechsel von Höhen und Tälern läßt die Hoffnung gerechtfertigt erscheinen, daß im Sinn der Tradition des Altmeisters Schulz, dessen Ehrenmal in Marienburg steht, der Reichsgau Danzig-Westpreußen auf diesem Gebiet eine besondere Stellung erringen wird. Der Bau von weiteren Segelflugschulen und einer Modellflugschule ist vorgesehen. Der Aufbau der zur Brigade erhobenen Einheit hat große Fortschritte gemacht und vollzieht sich in engem Einvernehmen mit der Luftwaffe.

 
Die Jugend am Werk

Die Jugend Danzigs hat den Kampf um die Freiheit mit besonders heißem Herzen miterlebt. Sie empfand die Abtrennung vom Reich, durch die ihr die Zukunft und das Miterleben einer großen Zeit genommen werden sollte, als besonders hartes Unrecht. Sie konnte es auch nicht verstehen, warum die deutschen Jungen und Mädel der alten Hansestadt unter einer anderen Fahne marschieren sollten als die Millionen anderer junger Menschen des deutschen Volkes. So breitete sich der Nationalsozialismus schon früh unter der Danziger Jugend aus, und bei dem Kampf um die Macht war die Beteiligung der Danziger HJ. von wesentlicher Bedeutung.

Auch die deutsche Jugend im "polnischen Korridor" sehnte sich nach Befreiung. Oft ohne deutsche Schule, den Verfolgungen polnischer Altersgenossen ausgesetzt, vom großen Geschehen in der Heimat völlig abgeschnitten und von der Aussicht bedroht, im polnischen Heer gegen Deutschland kämpfen zu müssen, haben diese jungen Menschen die Erfüllung ihrer Sehnsucht, die Befreiung durch die deutsche Wehrmacht, mit heißem Jubel begrüßt.

So erklärt es sich, daß das neue "Gebiet Danzig-Westpreußen (37)", das den Gaugrenzen entspricht, durch die vorhandenen Gruppen des Freistaates und des Regierungsbezirks Marienwerder schnell aufgebaut werden konnte. Die Aktivität der Hitlerjugend setzte sogleich nach Ausbruch des Krieges in ver- [62] stärktem Maße ein. Allein die Werbung für die -Heimwehr, die 1300 Meldungen erbrachte, ließ 900 Jungen und Führer zu Soldaten werden. Weitere Tausende dienten in anderen Formationen der deutschen Wehrmacht. Bei dieser Gelegenheit sei erwähnt, daß sich der Musikzug des Oberbannes Danzig bei Ausbruch des Krieges geschlossen freiwillig meldete und im Rahmen eines Infanterieregiments den Feldzug in Frankreich mitmachte.

Trotz der empfindlichen Einbuße an Führern, die dieser Einsatz mit sich brachte, konnte der ehemalige Oberbann Danzig zum "HJ.-Gebiet Danzig-Westpreußen" entwickelt werden. Insgesamt wurden 11 neue Banne aufgestellt, sodaß das Gebiet heute 17 Banne zählt. Nach einer Schulung des Führer-Nachwuchses im Oktober 1939 erfolgte ab November die planmäßige, organisatorische Aufbautätigkeit im befreiten Gebiet. Überall entstanden die Gliederungen der HJ. Wo noch vor kurzem polnische Verbände das Feld beherrscht hatten, marschierte die HJ. zu machtvollen Kundgebungen auf. Bei allen großen Veranstaltungen der Partei war es eine besondere Freude, die Arbeit der HJ. so schnell und zielbewußt wachsen zu sehen.

Die Banne, neben denen auch die entsprechenden Jungbanne aufgebaut wurden, versuchten zunächst die Frage des Führernachwuchses zu klären. Auf der Reichsführerschule Marienwerder ist fast die gesamte Führerschaft in laufenden, vierzehntägigen Lehrgängen oder in Wochenendlehrgängen auf die besonderen Aufgaben im befreiten Gebiet vorbereitet worden. Sehr oft handelte es sich darum, den Jungen und Mädchen aus dem Korridorgebiet überhaupt das erste Wissen über den Führer und die Bewegung zu vermitteln. Durch körperliche Schulung wurden die Grundlagen für Ordnung und Disziplin gelegt. Im Reichssportwettkampf wurde die HJ. des Reichsgaugebietes fast hundertprozentig erfaßt. In den Sommerlagern 1940 wurden über 15 000 Jungen ausgebildet. Die Sondereinheiten der Motor-HJ., Flieger-HJ. und Marine-HJ. konnten ebenfalls erfolgreich aufgebaut und ihrer besonderen Ausbildung zugeführt werden. Die Ausbildung der Flieger-HJ. brachte Danzig-Westpreußen an die Spitze sämtlicher Gebiete.

[63] Besonders eindringlich schaltete sich die HJ. in Fragen der Berufswahl und Berufserziehung ein. Der Kampf gegen die Landflucht wurde durch Förderung des Landdienstes bei den Bauern im befreiten Gebiet vorangetrieben. Die Kulturarbeit war im Hinblick auf die Aufgaben im deutschen Osten besonders vielseitig. Dorfgemeinschaftsabende, Dorfnachmittage, Aufstellung von Spielscharen in den Landkreisen und Förderung des deutschen Liedes und der Musik durch die Schaffung von Fanfarenzügen und Bannorchestern waren Ausdruck dieser Tätigkeit. Die Danziger Rundfunkspielschar der HJ. wurde auf 250 Jungen und Mädel verstärkt.

Mit der Partei fand engste Zusammenarbeit statt. Die Kreisleiter in den befreiten Gebieten ließen sich die Unterstützung der HJ. besonders angelegen sein. In 120 Versammlungen der Jugend sprachen die führenden Männer des Gaues vor über 25 000 Jugendlichen.

Bei den zum Teil noch recht unwürdigen Wohnverhältnissen im ehemaligen polnischen Gebiet war die Heimbeschaffung von besonderer Bedeutung. Wenn auch die großen Planungen für HJ.-Heime und Jugendherbergen, die den ganzen Gau überziehen sollen, erst nach Kriegsende in die Tat umgesetzt werden können, so konnte doch schon eine große Anzahl von Heimen eingerichtet und mit einheitlichen Möbeln versehen werden. Für die Energie der Jugend des Gaues spricht die Tatsache, daß alle diese Arbeiten hauptsächlich mit eigenen Kräften durchgeführt wurden.

Die Mädel standen wie in der Kampfzeit so auch bei dem Aufbau den Jungen an Arbeitsfreude und Eifer nicht nach. Der BDM.-Obergau Danzig-Westpreußen betreut heute die doppelte Anzahl von Mädeln und Jungmädeln wie im alten Gaugebiet. Die BDM.-Arbeit war im befreiten Gebiet gerade in sozialer und kultureller Hinsicht von besonderes Wichtigkeit. An der Spitze der Arbeit stand auch hier die Heranbildung des Führerinnennachwuchses. 60 Wochenendschulungen und zahlreiche Lehrgänge dienten diesem Zweck. Beim Kriegseinsatz wirkten über 25 000 Mädel auf dem Lande beim Gesundheitsdienst mit, beteiligten sich beim WHW., bei Altmaterial-, Heilkräuter- und Lumpensammlungen, beim hauswirtschaftlichen [64] und sozialen Hilfsdienst, bei der Betreuung der Lazarette und Bahnhöfe. Bei den Sammlungen wurden stolze Ergebnisse erreicht. Das BDM.-Werk "Glaube und Schönheit" faßte in 166 Arbeitsgemeinschaften 4600 Mädel zusammen. Als erste Obergauveranstaltung fand vom 5. bis 7. Juli in Danzig der "Tag des deutschen Mädels" mit Erfolg statt.

 
Der Reichsarbeitsdienst

Im Kampf um Danzigs Freiheit fehlte auch der Arbeitsdienst nicht. In Danzig entstand unter der Bezeichnung "Staatlicher Danziger Hilfsdienst" die Grundzelle des späteren Reichsarbeitsdienstes. Zahlenmäßig klein, aber in enger Zusammenarbeit mit den Kameraden des Altreiches wurden hier im Rahmen der Landesplanung wichtige Arbeiten durchgeführt, vor allem aber die Grundlage eines zukünftigen Aufbaues gelegt.

Als der Reichsarbeitsführer nach der Beendigung des Polenfeldzuges den Aufbau des Arbeitsdienstes auch im befreiten Gebiet anordnete, waren seine Abteilungen schon im Gefolge des kämpfenden Heeres in diesem Gebiet tätig gewesen. Wegen der starken Beanspruchung durch die Wehrmacht, vor allem im Westen, mußte sich der Einsatz zunächst auf vorbereitende Arbeiten zur Sicherung eines schnellen und wirksamen Großeinsatzes sofort nach dem Krieg beschränken. Diese Vorarbeiten umfaßten einmal die Aufstellung eines Einsatzplanes, sodann die Errichtung der Unterkünfte für die Unterbringung der Arbeitsmänner.

Die Aufgaben des Arbeitsdienstes in einem von Polen befreiten Lande sind ungeheure. Es sei hier aber weniger von den großen Planungen die Rede, die vor allem im Süden die Vorbereitung einer großzügigen Siedlung zum Gegenstand haben. Wichtiger noch ist die Tatsache, daß durch den Arbeitsdienst zehntausende junger Männer aus dem Altreich den deutschen Osten kennenlernen und die Möglichkeit erfahren, die für ihren späteren Einsatz als Bauern und Handwerker gegeben sind. Schon liegen die künftigen Standorte fest. In den Hauptschwerpunkten der Arbeitsvorhaben entstehen schon die Holz- [65] hauslager. Zurzeit arbeiten im Arbeitsgau II ein Gaustab, 12 Gruppenstäbe und 36 Abteilungen, deren ständige Vermehrung in organischer Entwicklung vorgesehen ist. 36 Lager sind bereits belegt, weiter 12 Holzhauslager im Bau. Unter den ersten 20 Abteilungen sind 3 Abteilungen zur Fortführung der Tradition der 3 ehemaligen Danziger Abteilungen bestimmt worden.

Besondere Wichtigkeit kommt der Volkstumspflege zu. Von den Abteilungen aus kann in den benachbarten Dörfern eine ständige Unterstützung dieser Arbeit geleistet werden. Der Arbeitsdienst verfügt über zahlreiche Führer, die sich freiwillig für den Einsatz im Osten gemeldet haben. Da die Mehrzahl dieser Führer verheiratet ist, ergibt sich schon dadurch ein erheblicher Zuwachs an deutschen Familien.

Für den weiblichen Arbeitsdienst bestehen im Reichsgau Danzig-Westpreußen 33 Lager.

Im Sommerhalbjahr arbeiteten bereits 1350 Arbeitsmaiden im Gau. Die Arbeitsmaiden fanden bei den Bauern- und Siedlerfrauen im Einvernehmen mit dem Ortsbauernführer Verwendung.







Der neue Reichsgau Danzig-Westpreußen.
Ein Arbeitsbericht vom Aufbauwerk im deutschen Osten.

Wolfgang Diewerge