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Deutsche helfen Amerika bauen -
und Amerikas Dank?

Teil 8: Der Erste Weltkrieg und seine Folgen
ei Ausbruch des Krieges 1914 kommt es zu gewaltigen Kundgebungen und Paraden der Deutschamerikaner. Fast ohne Ausnahme setzen sich die rund 500 deutschsprachigen Zeitungen für die Neutralität der USA ein. In mehreren Städten organisieren sich "deutsch-amerikanische literarische Verteidigungsausschüsse". Der New Yorker Verein "Amerikanische Frauen deutscher Herkunft" ruft zum Kampf gegen die Deutschenhetze auf. Sammelstellen werden von Deutschen für Deutschland gebildet, in denen "Gold für Eisen" zum Wohl der Heimat gespendet wird.

Doch die politisch nicht organisierte deutsche Volksgruppe erweist sich trotz ihrer Zahl dem antideutschen Trommelfeuer der von Wirtschaft und Hochfinanz beherrschten Presse nicht gewachsen. Der schlecht beratene deutsche Kaiser liefert den Hetzern unfreiwillig Munition, als er, seinen Einfluß in den USA überschätzend, verkündet: "Drei Millionen Deutschamerikaner wählen nach meinen Wünschen".

Wilson erklärt offiziell die Neutralität Amerikas. "Ja, war der Mann denn wahnsinnig geworden?" schreibt Joachim Fernau. "Ein neutrales Amerika, das die Lieferungen an die Alliierten einzustellen hatte, mußte an den Rand des Ruins kommen! Das ganze Land produzierte bereits für den Krieg! Wenn der Präsident das nicht sah, die Hochfinanz sah es!

Die Kriegspartei (die mächtige Gruppe von Politik und Hochfinanz) entschloß sich, den Präsidenten mit einem verzweifelten Mittel zu belehren. Auch der Erste Lord der britischen Admiralität, Mr. Winston Churchill, war verständigt... Der britische Passagierdampfer 'Lusitania' mit 1,000 Reisenden, darunter 128 Amerikanern, (war) mit Kanonen gespickt und bis unter die Kabinen voll Munition gestopft! Und dem deutschen Geheimdienst die Nachricht von dem Waffentransport 'verraten'!..." Wir schreiben das Jahr 1915. Am 4. Februar erklärt das deutsche Auswärtige Amt die Gewässer um England zum Kriegsgebiet, in Zeitungsanzeigen warnt die deutsche Botschaft die Passagiere der 'Lusitania'. Im englischen Kriegsgebiet trifft am 7. Mai ein deutscher Torpedo die Munitionsladeräume des Passagierdampfers. "Der Vorfall stärkt die Kriegspartei Theodore Roosevelts in den USA gegenüber der Friedenspartei Jennings Bryans, der als Außenminister zurücktritt", heißt es im Politischen Geschehen des XX. Jahrhunderts.

Längin beschreibt in eindrucksvoller Weise den unglaublichen Niedergang des Deutschtums mit dem Kriegseintritt Amerikas sozusagen über Nacht: "Der Deutsche wird vom 'Jerry' über den 'Kraut' zum blutrünstigen Hunnen... Im 'Land der Freiheit' beginnt ein Vernichtungsfeldzug, der Welt älteste Demokratie erliegt ihrem Haß... Die Presse ist überfüttert mit deutschen Greueltaten. Denunziantenzirkel reichen über drei Millionen Anzeigen ein. Es kommt zu Massenentlassungen deutscher Arbeiter [Anreiz, sich zum Waffendienst zu verpflichten!? d. Hrsg.], Denkmäler von Goethe und Schiller werden geschleift oder verhüllt. Nach und nach wird der Unterricht in der 'Hunnenzunge' verboten. Die Choräle der Reformzeit müssen ins Englische übersetzt werden, Mozart und Wagner sind aus den Konzertsälen verbannt. Das deutsche Theater in New York muß schließen... Deutsche Schäferhunde werden umgebracht, deutsche Bücher verbrannt, deutsche Firmen gehen in Flammen auf... das Sauerkraut wechselt seine Nationalität und wird zum liberty cabbage, das Frankfurter Würstchen zum hot dog. Das Wort Kindergarten wird abgeschafft."

Dieser Wahnsinn kulminiert in dem Gebet, das der amerikanische Kongreß "in pharisäerhafter Selbstbeweihräucherung" gemeinsam betet, um nach Wilsons Worten "die Welt für die Demokratie sicher zu machen" und von dem, der Kürze halber, hier nur der Schluß wiedergegeben sei (voll in Reihe k+k, Heft 2): "Wir bitten dich (o Herr), entblöße deinen mächtigen Arm und schlage das graue Pack dieser hungrigen, wölfischen Hunnen zurück, von deren Fängen Blut und Schleim tropfen. Wir bitten dich, laß die Sterne auf ihren Bahnen und die Winde und Wogen gegen sie kämpfen... Und dich preisen wir immerdar - durch Christus Jesus, Amen."

Die Deutschen sind in ihren Gefühlen hin- und her gerissen. Bei jedem deutschen Sieg schlägt ihr Herz zwar noch schneller, aber man hat ihnen von ihren frommen "Führern" ja beigebracht, daß ihre Loyalität nunmehr ihrem neuen Lande gehört.

"Um die Bevölkerung der USA kriegsbereit zu machen," schreibt H. J. von Leesen, "richteten die Briten ein spezielles Propagandabüro unter Sir Gilbert Parker ein, finanziert vom britischen Geheimdienst... Dabei spielten die Greuelmeldungen eine herausragende Rolle... unterstützt von dem Eigentümer der Londoner Zeitungen Times und Daily Mail, Lord Northcliffe. Angeblich sollen 75,000 Redner in 5,000 amerikanischen Städten vor über 300 Millionen Menschen solche antideutschen Propagandareden gehalten haben."

Rund zehn Millionen Deutschamerikaner unterliegen der geballten Haßkampagne. Man kapituliert in Angst und dumpfer Verzweiflung. "Der Eintritt Amerikas in den Weltkrieg vollzog sich innerhalb weniger Stunden", schreibt Richard O'Connor. "In dieser kurzen Zeit verschwand das Deutschamerikatum als politischer Faktor für immer."

In seinem Gedicht "Deutsche Schicksalsstunde" wendet sich Walter Flex gegen diesen von skrupelloser Feindpropaganda in der ganzen Welt geschürten Deutschenhaß. Davon hier nur drei Strophen:

Wir sind der Haß der Erde,
Ob Mann, ob Weib, ob Kind.
Doch was auch daraus werde,
Wir bleiben, was wir sind!

Der Stolz nur kann uns taugen
Zum Labetrunk der Kraft.
Narr, wer auf fremde Augen
Und fremde Mäuler gafft!

Wir stehn vor Gott im Bunde
Und teilen Recht und Schuld
Und werfen vor die Hunde
Des Fremden Haß und Huld.

In erprobter deutscher Anpassungsfähigkeit (leichtgläubig fällt der Deutsche auch damals auf gegen ihn gerichtete Hetze herein!) übertreffen sich die meisten Amerikadeutschen nun gegenseitig, ihren amerikanischen Patriotismus zu beweisen. Zeitungen, bis vor kurzem noch die deutsche Sache vertretend, stimmen plötzlich antideutsche Töne an. Selbst der Deutsche Nationalbund ist schon kurze Zeit später der Meinung: "Wir als amerikanische Bürger deutschen Blutes erklären von ganzem Herzen, daß wir zusammenstehen wollen gegen den inneren und äußeren Feind."

Deutsche bluten wie so oft in ihrer Geschichte wieder einmal in Massen für fremde Interessen. Die Stadt "Hermann" am Missouri trägt im Verhältnis zur Zahl der Einwohner das höchste Blutopfer aller amerikanischen Städte. Die badischen Katholiken von St. Nazianz erstellen "ausdauernd, wie es Deutsche allein zu leisten imstande sind", über 300,000 Ersatzteile für die amerikanische Flugzeugindustrie, als "Zeichen ihrer Loyalität"!

Deutsche werden die erfolgreichsten amerikanischen Jagdflieger - wie Edward Rickenbacher, Frank Luke und Joseph Wehner. John Joseph Pershing, Urenkel des deutschen lutheranischen Predigers Friedrich Pförschin, wird Oberbefehlshaber des amerikanischen Expeditionskorps.

Der deutsch-amerikanische Schriftsteller Kurt Vonnegut berichtet, daß seine Eltern von der antideutschen Hetze so beschämt waren, daß sie sich weigerten, mit ihm deutsch zu sprechen, ihm deutsche Literatur, deutsche Musik oder selbst die eigene Familienchronik zu überlassen. Er sollte sich dann künftig "kulturell als reiner Amerikaner, nach den Kriterien des Hundezuchtverbandes aber als Deutschamerikaner fühlen!"

Um gehässigen Angriffen auszuweichen, ändern zahllose Deutschamerikaner ihre Namen. Aus Braun wird Brown, aus Müller Miller, aus Schmidt Smith, aus Becker Baker. Grundsätzlich verschwindet das Doppel-n wie in Hollmann, und der wird unweigerlich zum amerikanisierten Hollman! Somit kann man bei den meisten Amerikadeutschen ihre Abstammung an ihrem Namen nicht mehr erkennen!

Nach dem Ende des Krieges sind die Deutschen auch als kulturell eigenständige Gruppe nahezu ausgelöscht. Wilbur Keegan sagt auf einer Schurz-Gedenkfeier in Chicago: "Das Deutschtum in Amerika ist von höchster Höhe derart tief abgestürzt, daß kein noch so niedrig Stehender ihm Reverenz erweist. Es gibt kein weiteres Zurückweichen mehr als sklavische Unterwerfung. Männer, die sonst auf eine geladene Kanone zumarschieren und dem Tode unverzagt ins Auge sehen, erbeben, wenn man sie als Deutsche erkennt."

1919 wird die Steubengesellschaft mit dem Wunsch gegründet, "die Relikte des früheren eigenständigen Deutschtums gründlich zu amerikanisieren". Noch einmal blüht das Vereinswesen auf, besonders auf sportlichem Gebiet. Auch Heimat- und Trachtenvereine bemühen sich, immerhin touristisch attraktiv, aktiv zu sein. Doch Zwietracht erfaßt, als wenn bewußt gefördert, wieder die eigenen Reihen, wenn Katholiken gegen Protestanten auftreten oder die "arrivierten" geistigen und wirtschaftlichen Schichten sich von ihrer deutschen Abstammung distanzieren.

Wenn auch nicht viel von deutscher Tradition übrigbleiben durfte, ein Produkt sollte auch weiterhin seine deutsche Herkunft nicht ganz verleugnen. Die größten Brauereien wie Schlitz, Papst oder Anheuser-Busch bleiben weiterhin führend. Das weitgehend deutsche Milwaukee rühmte sich mit 94 Brauereien als "Biermetropole der Welt". Auch Cincinnati verfügt über eine stolze Biertradition. Es wies 1840 schon acht, 1860 36 Brauereien auf. Ein Braumeister namens Austerlitz, ehemals k.u.k. Unteroffizier, wird weniger durch seine Braukunst als durch seinen Sohn Fred bekannt, der sich in Hollywood als Fred Astaire einen Namen macht.

Vor dem Zweiten Weltkrieg gibt es in den USA wieder über 1,000 deutsche Vereine, darunter auch der "Amerikanisch-Deutsche Volksbund" unter dem Münchener Fritz Kuhn. Kuhn wird von gewisser Seite mit Haß verfolgt, weil er sich offen zum Dritten Reich bekennt. Der Bund verfügt 1939 über rund 100,000 Mitglieder, einschließlich einer bedeutenden Zahl Ukrainer, die Deutschland entschieden dem System des Genossen Stalin vorziehen.

Wieder einmal werden die USA auch vor dem Zweiten Weltkrieg zum Aufnahmeland politischer Emigranten. Etwa 105,000 wandern aus Deutschland und Österreich aus, rund 75% davon Juden. Juden waren schon seit dem 18. Jahrhundert nach Amerika gezogen, wo Familiendynastien wie die Seligman, Warburgs, Belmonts, Strauß, Guggenheims, Loebs und Schiffs gewaltige Vermögen massiert hatten. Auch Albert Einstein wird von der Universität Princeton aufgenommen. Der entschlossene "Pazifist" Einstein ist dann der Mann, der Franklin Roosevelt schon früh im Kriege zum Bau der amerikanischen Atombombe anregt!



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Teil 9: Der Zweite Weltkrieg
und danach - kritische Stimmen
ie Deutschen Amerikas sind inzwischen so sehr entmündigt, daß sie in ihren Zirkeln das Sternenbanner zeigen und lauter als sonstwo besingen! Es gibt keine deutschgeprägten und deutschbewußten Vereinigungen mehr. Amerikanische Historiker können feststellen, daß im und seit dem Kriege nicht mehr als ein Prozent der Amerikadeutschen "fanatische Nationalsozialisten" waren. Die Zeitschrift für Politik erklärt 1940 Amerika als das "Massengrab des deutschen Auswanderers".

Deutsche Industrielle sind in erheblichem Maße an der Rüstungsproduktion zum Krieg gegen ihr Stammland beteiligt: "In den Montagehallen des Hohenlimburger Firmengründers Boeing in Seattle werden die Fliegenden Festungen gebaut, die 640,036 to Bomben auf Deutschland werfen, die Bechtels rüsten die Kriegsmarine. Dwight D. Eisenhower, dessen Ahnherr wegen pazifistischer Gesinnung aus dem Odenwald vertrieben wurde, ist Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte, Chester D. Nimitz, dessen Großeltern aus Bremen stammten, Flottenadmiral. Die Generäle Krüger und Eichelberger führen zwei Armeen, General Spaatz kommandiert die Bomberflotte, hunderttausende deutschstämmige Soldaten kämpfen für Amerika. Nach dem Krieg wetteifern zusätzlich die Finanzmänner Bernard Baruch und Henry Morgenthau jr. darin, wie man Deutschland endgültig vernichten könnte. Baruchs Vorfahren stammten aus Ostpreußen, die Morgenthaus aus Mannheim!"

Joachim Fernau schreibt zum Kriegseintritt Roosevelts, jenes Präsidenten, der nach übereinstimmendem Urteil aller 'Revisionisten Amerika in den Krieg hineingelogen hat': "Die 'Lusitania' hatte einst 128 Amerikanern das Leben gekostet, Roosevelts Pearl Harbour kostete 4,000 Tote!" Menschen, die von diesem ehrgeizigen und zynischen Kriegstreiber kaltblütig geopfert wurden, um sein widerstrebendes Volk "durch die Hintertür" endlich in den Krieg gegen die Achsenmächte zu zwingen!

Bezüglich der Kriegspolitik, der Kriegsziele und der politischen Moral Amerikas schreibt Dr. Ludwig A. Fritsch, amerikanischer Geistlicher, in seinem weit bis in höchste Kreise einschließlich Präsident Truman verbreiteten Buch Amerikas Verantwortung für die Verbrechen am Deutschen Volk: "Im Angesicht Gottes frage ich unsere Nation, frage ich euch, ihr Diener des Evangeliums: Haben uns die Deutschen in unserer Geschichte jemals solches Unrecht getan, wie wir ihnen in beiden Weltkriegen zugefügt haben und immer noch zufügen? Was haben uns die Deutschen getan, daß wir Amerikaner sie zweimal in einer Generation auf die grausamste und unmenschlichste Art 'bestrafen', wie es die Geschichte bisher nicht gekannt hat. Ist das der amerikanische Dank für all die schwere Arbeit und für die Treue, mit der deutsche Menschen hier unser Land aufbauten und unsere Siege gewannen?"

Von den deutschen Wissenschaftlern und Ingenieuren, die unter Wernher von Braun in Peenemünde an der Entwicklung der V2-Rakete gearbeitet und sich 1945 den Amerikanern ergeben hatten, gingen etwa 120 "freiwillig" als geistige Kriegsbeute nach Amerika. Unter ihnen auch der verdienstvolle Dr. Rudolph, den man später - der Mohr hatte seine Schuldigkeit getan! - unter fadenscheinigen Gründen wieder aus den USA verbannt, nachdem ihm vorher die amerikanische Staatsbürgerschaft verliehen worden war! Im Rahmen der NASA entwickelt von Braun bei Huntsville in Alabama die Triebwerke der Saturn V, womit 1969 mit "Apollo" der Flug zum Mond möglich wird. Ein 1937 eingewanderter Potsdamer Professor namens Martin Schwarzschild hatte wesentlich mit seinen Berechnungen zu diesem Erfolg beigetragen. Auch Neil Armstrong, "der erste Mann auf dem Mond", war deutscher Abstammung mit Vorfahren aus dem westfälischen Ladbergen.

Zwischen 1951 und 1960 wird eine erneute Einwandererwelle in Gang gesetzt. Fast 478,000 Deutsche und rund 104,000 österreichische Immigranten - keine Minusvarianten, wie später in einem andern Land praktiziert, sondern stets nach strengen Kriterien ausgesucht! Zusätzlich werden von den Besatzern etliche Tausend deutsche Frauen als "Kriegsbräute" heimgeführt. Es sind in der Hauptsache Menschen mit besonderen Qualifikationen, die in der von Anglobombern zerstörten Heimat keine Chancen mehr für ihre Zukunft sehen. Ein zusätzlicher Grund für die Hoffnungslosigkeit arbeitsuchender Deutscher sind die Nachkriegsdemontagen lebenswichtiger deutscher Industrien sowie das Einströmen von Millionen deutscher Menschen auf der Flucht vor Stalins Horden.

Reverend Fritsch kommentiert zu dieser Nachkriegslage weiter: "Die Auslieferung und Überlassung ganzer Länder und Völker an die Russen durch Roosevelt, die grausamste Vertreibung von Millionen Ostdeutscher aus ihrer Jahrhunderte alten Heimat, die Vorbereitungen und Durchführung des Eisenhower-Morgenthau-Planes, des unmenschlichsten Racheaktes in der überlieferten Geschichte, der qualvolle Hunger- und Kältetod von vielen Millionen Menschen, die sinnlose und mutwillige Zerstörung der prachtvollsten Städte, das sind keine politischen 'Fehler' mehr, wie unsere Staatsmänner uns jetzt glauben machen möchten, es sind bewußte, mutwillige, vorsätzliche Verbrechen!"

1987 erklärt der amerikanische Kongreß den 6. Oktober zum "Deutsch-Amerika-Tag", eine leere Geste, denn die Deutschen sind nach wie vor in den USA die einzige, obwohl größte Minderheit, die keine Stimme haben. Immerhin weist man damals noch (inzwischen wieder ein absolutes Tabu!) auf die zahllosen Beiträge Deutscher zum Aufbau Amerikas hin. Man besann sich, nach Längin, daß "Walter Chrysler (Kreisler) die nach ihm benannte Autofirma aufgebaut hatte, der Kasseler Martin Brill die größte Fabrik für den Bau von Straßenbahnwagen, Johann Bausch und Heinrich Lomb das bedeutendste Werk für optische Linsen, der Ludwigsburger Karl Pfizer einen führenden Arzneimittelkonzern. Charles Schwab und Henry Flick gelten als Magnaten der Stahlindustrie, der Wiener Charles Bluhdorn war Mitbegründer und Präsident der Gulf & Western Industries. Frank A. Seibelring, Nachkomme Stuttgarter Einwanderer, stand am Anfang der Firma Goodyear, die Vorfahren des Konkurrenten Harvey Firestone (die beiden größten amerikanischen Gummiwerke, d.Hrsg.) waren über das Elsaß eingewanderte Österreicher. Hermann Hollerith brachte im Adoptivland die erste elektrische Rechenmaschine auf den Markt, die Wienerin Hedy Lamarr (Hedwig Kiesler) erhielt 1942 das Patent für ein Torpedosteuersystem."

"Der Rückruf der Geschichte blieb zwiespältig", fügt Längin hinzu. "Die deutschen Krankheiten, ein mangelndes Gruppenbewußtsein, sind dann die Formeln dafür, sich rasch wahllos und ohne Skrupel anzupassen, sich zu assimilieren, was ihn zum frühen 'Affen des Angelsachsentums', die USA zum 'Kirchhof der Deutschen' machten." In gleichem Sinne äußert sich der Historiker Lamprecht in einem Leitartikel seines Amerika: "Der Deutsche hat als Deutscher versagt", worüber auch keine Oktoberfeste mit Seppelhosen, Gamsbart, Jodeln und viel Bier hinwegtäuschen können!

Die Frage bleibt offen, ob es sich beim Untergang der zahlreichsten, tüchtigsten und auch wohl anständigsten Volksgruppe mit der niedrigsten Kriminalitätsrate der USA vorwiegend um deutsche Naivität und mangelnde Politikfähigkeit handelt, oder um eine grandiose, raffinierte Ausbeutung deutscher Kraft und deutschen Könnens durch das politisch geschulte und finanziell und führungsmäßig überlegene Angelsachsentum.

Zu den am deutschen Volk in beiden Weltkriegen und danach sowie an anderen Völkern durch Amerika verübten Verbrechen gibt Reverend Dr. Fritsch aus der Sicht des gebildeten Amerikadeutschen folgenden Kommentar: "Alle unsere gewaltige Macht und Stärke und alle diese Gewinne erhielten wir zum niedrigsten Preis, verglichen mit den furchtbaren Schäden und Verlusten, die wir unseren 'Feinden' zufügten. In unserer ganzen bisherigen Geschichte waren wir ja stets die glücklichen Gewinner aller unserer Eroberungskriege gegen die Indianer, Engländer, Spanier, Mexikaner, Japaner und zwei mal gegen die Deutschen. In diesem letzten gewaltigen Völkerringen haben wir nur ebenso viele Menschen verloren, wie hier zu Hause durch Unfälle umkamen. Das amerikanische Rote Kreuz berichtete 1945 offiziell, daß '99% der amerikanischen Kriegsgefangenen in deutscher Gefangenschaft überlebt haben und auf dem Weg nach Hause sind'. (Im Gegensatz dazu haben wir nicht ein % der deutschen Kriegsgefangenen nach Hause geschickt, sondern sie den Engländern und Franzosen zur Zwangsarbeit überlassen.) Und was die 260 Mrd. Dollar angeht, die Roosevelts Krieg uns gekostet hat, so haben sich diese mehr als bezahlt gemacht durch die geraubten Patentgeheimnisse, Kunstschätze und die Leistungen der entführten deutschen Wissenschaftler. So haben wir zwar von allen Kriegen, die wir führten, immer nur profitiert, gleichzeitig aber furchtbare und bittere Enttäuschung über die übrige Menschheit gebracht. Die schwerste Sünde vor Gottes Angesicht und im Lichte der Geschichte aber besteht darin, daß wir uns als Nation des Muttermordes schuldig gemacht haben. Denn Europa ist sowohl unserer physischen Herkunft nach wie auch in geistiger Hinsicht unsere Mutter. Vor allem sollten wir das Volk würdigen und ehren, dessen Söhne und Töchter am meisten mit ihrem Blut und Schweiß zum Aufstieg unseres Landes beigetragen haben, die Deutschen. Trifft es nicht zu, daß in den Adern jedes dritten Amerikaners deutsches Blut fließt?"

Und zu den Möglichkeiten eines in Frieden gelassenen Deutschland schreibt Reverend Fritsch weiter: "Meiner Meinung nach hätten die Deutschen nach Erreichung ihres Zieles, der Vereinigung aller ihrer Volksangehörigen, die Auswüchse des Hitlerismus beseitigt. Ihr Organisationstalent hätte in Europa in kürzester Zeit Ordnung und Ruhe hergestellt. Sie hätten ohne Blutvergießen die Vereinigten Staaten von Europa geschaffen und ihre Fähigkeiten in den Wissenschaften, Künsten und der Technik der ganzen Erde zur Verfügung gestellt, wie sie es auch früher taten. Ihr Geistesleben, vor allem die einzigartige deutsche Musik, hätte das Dasein auf der Erde bereichert."

Im Hinblick auf den Konkurrenzneid des von Hitler seltsamerweise so sehr bewunderten England sagt er: "Deutschland stand vor dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gipfel seiner Macht, seines Ruhmes und Ansehens. Es baute die größten und luxuriösesten Schiffe der Erde, mit denen es den Weltmarkt für sich gewann, da es die beste und billigste Produktion bieten konnte. Auf dem Gebiet der Wissenschaften stand Deutschland an der Spitze aller Völker. Seine Forscher erhielten mehr Nobelpreise in allen Disziplinen als die anderen Nationen zusammen. Aus allen Ländern der Erde kamen die Wissensdurstigen und Kunstliebhaber zu den berühmten Universitäten des 'Volkes der Dichter und Denker'. Doch erweckten Macht und Größe Deutschlands gleichzeitig auch Mißgunst und Argwohn. England, das sich auf den zweiten Platz verwiesen sah, ruhte nicht, bis es ihm endlich gelang, Deutschland mit einem Ring feindlicher Mächte zu umgeben. So wurde Europa erneut zu einem Pulverfaß, und es bedurfte nur des Funkens, um es zur Explosion zu bringen. Europa ging in Flammen auf."

Ja, ein zweites Mal! Denn schon was den vorhergegangenen großen europäischen Bruderkrieg betrifft, konnte er schreiben: "Als unsere Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg heimkehrten und die traurigen Folgen unserer Einmischung in den europäischen Hader erkannten, riefen sie aus: 'Wir kämpften auf der falschen Seite!'"

Abschließend noch ein Ausspruch eines anderen bedeutenden Amerikaners, Austin J. App, in Der erschreckendste Friede der Geschichte: "Jeder Deutsche, der sich den Verbündeten gegenüber schuldig fühlt, ist ein Tor. Jeder Amerikaner, der das erwartet, ist ein Schurke."


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