Dr. Hermann Wanderscheck Teil 4 Die britische Lügenpropaganda behauptete 1914, daß in vielen Teilen Belgiens wohlüberlegte und planmäßig angeordnete Metzeleien an der Zivilbevölkerung geschehen seien, begleitet von vereinzelten Morden und anderen Gewalttaten, daß unschuldige Zivilisten, Minner und Frauen ermordet wurden, Frauen mißbraucht und Kinder verstümmelt, daß Plündern, Brandstiftung und willkürliches Vernichten von Offizieren der deutschen Armee befohlen und begünstigt wurde - in einer Art, wie sie ohnegleichen in irgendeinem Kriege zwischen zivilisierten Nationen während der letzten drei Jahrhunderte seien. Diese Greuellügen sollten die neutralen Länder in eine wachsende Haßstimmung gegen Deutschland versetzen. Die amtlichen Berichte und die Broschüren über deutsche Greueltaten in Belgien wurden in zahllose Fremdsprachen übersetzt und dienten dem einzigen Zweck, die Barbarenverleumdungen zu vergrößern. Das infame Märchen von den abgehackten belgischen Kinderhänden war das beliebteste Greuelmotiv. Am 2. September 1914 veröffentlichte die
Der englische Politiker Arthur Ponsonby berichtete über die Wirkung dieser Greuellüge: "Den Babys wurden jedoch nicht nur die Hände
Das wesentliche Kennzeichen dieser englischen Lügenpropaganda war, daß sie hinter der Maske sachlicher Berichterstattung Tatsachen zum Zwecke politischer Brandstiftung gehässig verdrehte. Eine Methode, die England auch im gegenwärtigen Krieg mit Deutschland wieder anwendet. Ein weiteres Beispiel englischer Lügenpropaganda aus dem Weltkrieg ist die "Kadaverlüge". Dieses Greuelmärchen hetzte Millionen von Menschen im neutralen Ausland gegen Deutschland auf, es wurde erst nach dem Weltkrieg mit zynischer Offenheit durch seinen Erfinder enthüllt. Im Jahre 1917 wurde in der englischen und in der übrigen Auslandspresse berichtet, daß in Deutschland die Leichen der gefallenen Soldaten zur Fettgewinnung benutzt würden. Die Hintergründe dieser grauenerregenden Kriegslüge hat ihr Erfinder, der Chef des Nachrichtenwesens der britischen Armee, General Charteris, in einem Vortrag im Amerikanischen Kunstklub in New York am 19. Oktober 1925 selbst aufgehellt. Der britische Propaganda-Offizier hat sich dabei mit Stolz seiner geschickten Fälschung gerühmt. Die New York Times schrieb über den Vortrag des Generals Charteris in ihrer Ausgabe vom 20. Oktober 1925: "Wo die Geschichte, daß Deutschland die Leichen seiner gefallenen Soldaten auskochte, um das Fett als Dünger zu benutzen, ihren Ursprung hatte, wurde gestern zum ersten Male von dem Brigadegeneral Charteris, dem Chef des Nachrichtenwesens der britischen Armee während des Weltkrieges, bei einem Festessen im Nationalen Kunstklub in New York erzählt. Die Geschichte begann als Teil der Kriegspropaganda in China. General Charteris erzählte die Geschichte, um zu zeigen, wie Propaganda weit über ihren eigentlichen Zweck hinauswachsen kann, und als 'amüsanten' Seitenblick auf die Tätigkeit seines Büros. England war in Unruhe über die Haltung Chinas, welches Deutschland zu begünstigen schien. Eines Tages kam auf den Schreibtisch des Generals Charteris eine Menge Material, das deutschen Gefangenen und Toten abgenommen worden war. Darunter befanden sich zwei Bilder, von denen eins einen Eisenbahnzug darstellte, der tote Pferde in die Etappe brachte, um Fett und anderes Material daraus zu gewinnen, das für Kunstdünger und Munition gebraucht wurde, während das andere Bild einen Zug darstellte, der tote Deutsche zum Begräbnis nach hinten brachte. Auf dem Bilde mit den toten Pferden stand das Wort "Kadaver". Wohl wissend, wie die Chinesen ihre Ahnen und ihre Toten verehren, ließ General Charteris die Überschrift "Kadaver werden zur Fettfabrik zurückgesandt" auf das Bild mit den toten Soldaten übertragen und sandte die Photographie an eine chinesische Zeitung in Schanghai. Er vergaß die Sache ganz, bis sechs Wochen später ein Brief von einem chinesischen Leser der englischen Jagd- und Angelsportzeitschrift The Field in dieser Monatsschrift erschien, der die Geschichte von dem entsetzlichen Auskochen deutscher toter Soldaten, die in China veröffentlicht worden sei, schilderte. Die Sache wäre hier zu Ende gewesen, hätte nicht ein entrüsteter Engländer an die London Times geschrieben und erklärt, die Bilder müßten eine Fälschung sein, da das Wort "Kadaver" in Deutschland nur für tote Tiere gebraucht würde, was, wie General Charteris sagte, vollkommen korrekt sei. Aber auch ein englischer Arzt schrieb und erklärte, daß in Österreich, wo er Medizin studiert hätte, das Wort "Kadaver" im Sektionssaal gebraucht würde, und er glaube, die Geschichte müsse wahr sein. Der Meinungsstreit raste, bis ganz England glaubte, es müsse wahr sein, und die deutschen Zeitungen druckten entrüstete Widerrufe. Die Sache kam vor das Unterhaus, und es wurde eine Anfrage gestellt, die an General Charteris verwiesen wurde. Dieser antwortete, daß, soweit er die deutsche Mentalität kenne, er auf alles vorbereitet sei. "Es war", sagte er, "das einzige Mal während des Krieges, wo er tatsächlich der Wahrheit ausgewichen sei." Die Sache wäre vielleicht noch weiter gegangen, denn ein "edler" Mensch in seinem Büro erbot sich, ein Tagebuch eines deutschen Soldaten zu schreiben, das von dessen Versetzung von der Front nach zweijährigen Kämpfen auf einen leichten Posten in einer Fabrik erzählte und von seinem Entsetzen, als er entdeckte, daß er dort beim Auskochen seiner toten Kameraden helfen mußte. Es gelang ihm, zur Front zurückversetzt zu werden, und er fiel. Es war geplant, dieses gefälschte Tagebuch in die Uniform eines toten deutschen Soldaten zu stecken und es dort von einem Kriegsberichterstatter finden zu lassen, der eine Leidenschaft für deutsche Tagebücher hatte. General Charteris entschied, daß die Täuschung weit genug vorgetrieben sei und daß vielleicht ein Irrtum in dem Tagebuch sei, der zur Entdeckung der Fälschung geführt haben könnte. Ein solches Resultat würde die ganze britische Propaganda in Gefahr gebracht haben, sagte er, und er hielte es darum nicht der Mühe wert. Das Tagebuch aber befindet sich jetzt im Kriegsmuseum in London. Diese englische Greuellüge lieferte den Beweis dafür, daß amtliche britische Propagandastellen sich nicht scheuten, um Deutschland ein ewiges Brandmal aufzudrücken, Greuelgeschichten bewußt zu erfinden. Mit perfiden Kunstgriffen wurde in den Fälscher- und Lügenwerkstätten der interalliierten Propaganda gearbeitet und Systeme ausgeklügelt, die internationale Brunnenvergiftungen größten Stils ermöglichten.
Drei weitere Fälle aus dem Weltkrieg enthüllen die
Schrankenlosigkeit der englischen Propaganda, die schon Napoleon treffend
entlarvte: "Die Engländer lassen nicht von der Gewohnheit, Nachrichten zu
erfinden, die sie zu Hause verbreiten und nachher in ganz Europa in Umlauf
setzen. Sie hängen zu sehr an diesem Hilfsmittel, als daß sie es nicht
unaufhörlich gebrauchen sollten. Zwar dementieren sie eine falsche
Nachricht acht oder zehn Tage nach ihrer Veröffentlichung; aber diese acht
oder zehn Tage sind verstrichen, die Täuschung hat bestanden, und die
Gelegenheit bietet sich, eine neue Täuschung in die Welt zu setzen, die sie
sogar mit ganz offiziellen Dokumenten glaubhaft machen, und so immer weiter,
Monat für Monat, Woche für Woche, das ganze Jahr hindurch." Mit
Vorliebe waren es während des
Weltkrieges - ebenso wie heute - angebliche Völkerrechtsverletzungen
Deutschlands, die zu großen Propagandafeldzügen der Lüge
ausgebeutet wurden.
Bald nach der Hinrichtung der Miß Cavell wurde der Fall von der englischen Propaganda aufgegriffen. Zu keiner Zeit des Weltkrieges veröffentlichte die englische Presse giftigere und gehässigere Artikel über Deutschland. Die Deutschen waren ein barbarisches Volk, das ausgerottet zu werden verdiente. Die Deutschen hatten eine edle Patriotin getötet, welche ihre eigenen Verwundeten gepflegt hatte. Die Morning Post schrieb am 21. Oktober 1915: "Die ganze Psychologie der Hunnen offenbare sich in diesem Fall, die Ausübung des Rassenhasses, der blinde Groll des Pedanten, die Gefühllosigkeit dem Appell an die Ritterlichkeit
Daß Edith Cavell einem Geheimbund beigetreten war, der sich zur Aufgabe
gemacht hatte, wehrfähigen jungen Belgiern auf Schleichwegen über
die Grenze und zu ihren Truppenteilen zu helfen, daß eine große
Anzahl von Flüchtlingen auf die nämliche Art den belgischen
Truppenteilen zugeführt wurden, daß Edith Cavell auch wichtige
Nachrichten über deutsche Heeresbewegungen an den Feind gelangen
ließ, verschwieg die Lügenpropaganda. Das vollstreckte Todesurteil
allein genügte, das "deutsche Barbarentum" als Schlagwort durch Zeitung,
Zeitschrift und Broschüre zu jagen und Edith Cavell als Märtyrerin
zu verewigen. Daß die Engländer heute wieder in Form eines
Hetzfilmes auf diesen Verleumdungsfeldzug zurückgreifen, beweist,
daß ihnen allein an der professionellen Lüge liegt, in der Verderben
säenden Wirkung der Lüge, die Deutschlands Ansehen in der Welt
schädigt. Am 7. Mai 1915 wurde der der englischen Cunard-Linie gehörende Dampfer "Lusitania"' an der Südküste Irlands innerhalb des deutschen Kriegsgebietes von dem deutschen Unterseeboot U 20 ohne vorherige Warnung torpediert. Der Schuß hatte zwei Explosionen zur Folge. Im Verlauf von zwanzig Minuten war das Schiff gesunken, zwölfhundert Personen mit sich ins Verderben ziehend. Da sich unter den Ertrunkenen auch neutrale Amerikaner befanden, entspann sich ein Notenwechsel zwischen Deutschland und Amerika. Vor einem englischen Gericht fand 1915 eine Untersuchung statt, 1918 eine vor dem New Yorker Distriktshof. Das Kernproblem der Untersuchung war die "Berechtigung der warnungslosen Versenkung". Wie fast alle englischen Schiffe diente die "Lusitania" zum Transport von Kriegsmaterial; sie hatte 5400 Kisten Munition an Bord. [Scriptorium merkt an: und 2500 Zentner Tetrachlorid zur Herstellung von Giftgasen für alliierte Einsätze gegen Deutschland!] Die "Lusitania" war im Zeitpunkt ihrer Versenkung als ein mit Angriffsbefehlen ausgerüstetes, bewaffnetes Handelsschiff anzusehen. Die deutsche Auffassung ging dahin: 1. Die "Lusitania" war im Zeitpunkt ihrer Versenkung Kauffahrteischiff.
Die Versenkung der "Lusitania" war für die englische Lügenpropaganda das Mittel, Amerika zum Anschluß an die Entente zu bewegen. Eine ungeheuerliche Hetze gegen die deutsche Seekriegsführung, gegen die "Brutalität" deutscher Kriegsmaßnahmen flammte in der englischen Presse auf. Die Deutschen hatten ein wehrloses Passagierschiff, das die amerikanische Flagge führte, und nur Zivilfahrgäste und eine gewöhnliche Ladung an Bord gehabt hatte, in die Luft gesprengt. Die Vorwürfe, die gegen Deutschland erhoben wurden, lauteten auf Völkerrechtsbruch und Seeräuberverbrechen. Das New Yorker Appellationsgericht stellte Ende Januar 1923 in einer gerichtlichen Entscheidung fest, daß die "Lusitania" Munition an Bord gehabt hatte, daß die Versenkung nicht als "Seeräuberverbrechen", sondern als eine regelrechte Kriegshandlung angesehen werden muß.
Das lügnerische Propagandamittel zur Umstrickung Amerikas war die Ausgabe
Das Deutschland von 1916 konnte die Wahrheit nicht durchsetzen. Das
Deutschland von 1939 entlarvte Winston Churchill durch Dokumente und
stichhaltiges Beweismaterial; nicht zuletzt durch Zeugenaussagen amerikanischer
Bürger wurde Churchill, der Urheber
der "Athenia"-Greuellüge, überführt. 1916 wie 1939 war
Churchill der erste Lord der britischen Admiralität. Die heuchlerischen und
verbrecherischen Methoden amtlicher englischer Propagandastellen haben sich
nicht geändert.
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