Dr. Hermann Wanderscheck Teil 3 Für die englische Lügenpropaganda war es schon 1914 wesentlich, das Märchen von der deutschen Kriegsschuld in der ganzen Welt zu verbreiten. Die Kriegsschuld, die man auf Deutschland wälzte, war das beste Mittel, die Kriegsstimmung immer erneut zu steigern. Wenn die englische Propaganda den Haß der Völker in Marsch setzen wollte, dann mußte sie trachten, daß alles vorbereitet wurde, was die Alleinschuld des Gegners feststellte. Indem die Propaganda zu zeigen versuchte, daß die organisierte Kraft des bürokratischen preußischen Militarismus den Krieg als Kraftprobe bestehen wollte und mußte, sprach sie die englische Politik von jeder Schuld und jedem Fehler frei. Es schien eine Art von zwingender Beweisführung, wenn die Propaganda nach ihren Angriffen gegen die deutsche Staatslehre, Geschichtswissenschaft und Philosophie, gegen das preußische Junkertum und die Alldeutschen auch die Kriegsschuld der deutschen Militärnation aufbürdete.
Es ist heute eine durch die Forschung auf Grund der amtlichen Aktenpublikationen bewiesene, unumstößliche Tatsache, daß Serbien seine herausfordernde Politik gegen Österreich-Ungarn nicht gewagt haben würde, wenn es nicht der französisch-russischen Rückendeckung sicher gewesen wäre, und daß auch Frankreich und Rußland im August 1914 nicht gewagt haben würden, sich in einen Krieg mit den Mittelmächten einzulassen, wenn sie nicht der moralischen Verpflichtung Englands zur Parteinahme für Frankreich und Rußland sicher gewesen wären. Wäre England völlig frei von solchen Bindungen nach allen Seiten hin und völlig selbstlos gewesen, wäre die deutsche Kriegserklärung an Rußland, durch die russische Gesamtmobilmachung erzwungen, von der englischen Presse nicht als Ausdruck des deutschen Angriffs- und Eroberungswillens ausgelegt worden, hätte England seine Entente-Freunde nicht in den Strudel einer Abenteurer-Politik mit hineingerissen. - England hätte den Weltkrieg verhindern können. Der Vergleich der uneigennützigen Vermittlung Bismarcks im englisch-russischen Konflikt im März 1878 mit der angeblich uneigennützigen Vermittlung Greys in den ersten Augusttagen unterstreicht die Tatsache, daß England 1914 zu einer Vermittlung, wie sie Bismarck einleitete, nicht mehr frei genug war. Grey tat alles, um ein Neutralbleiben Englands zu verhindern. Es war eine Politik von gigantischer Frivolität; 1914 wollte England gar keinen Druck mehr auf seine Entente-Freunde ausüben. Als Grey am 29. Juli 1914 dem französischen Botschafter Cambon erklärte: was England im Fall eines deutschfranzösischen Krieges tun würde, sei eine Frage, über die man sich noch schlüssig werden müsse, England sei zu nichts verpflichtet und werde nach seinen Interessen handeln, da nahm der Botschafter die Erklärung ohne ein Wort der Kritik entgegen und teilte nur mit, daß Frankreich im Fall eines deutsch-russischen Krieges Rußland unterstützen werde; auch ohne daß Grey ihm Hilfe versprach, wußte er, daß Englands Haltung nicht mehr frei war. Die englische Lügenpropaganda verstand es sehr geschickt, Grey von aller Schuld am Kriege rein zu waschen. England wirkte angeblich für den
Den Angriffen der englischen Propaganda gegenüber der Neutralitätsverletzung Belgiens durch Deutschland muß
Deutschland griff 1914 zum Schwert, um in aufgezwungenem Kampf sein Dasein zu verteidigen. Im September 1939 zwingt England dem nationalsozialistischen Deutschland abermals den Kampf mit den Waffen auf. Wieder ist England bemüht, die Kriegsschuld Deutschland zuzuschieben. Aus diplomatischen Aktenstücken, die in Deutschland zur Kenntnis gelangt sind, geht hervor, welches Spiel England seit Beginn des Jahres 1939 getrieben hat. Die britische Garantie an Polen war der fadenscheinige Vorwand, den Krieg gegen Deutschland zu entfesseln. Reichsaußenminister von Ribbentrop hat in seiner Danziger Rede den Beweis dafür geführt, daß England seit 1933 auf den Krieg hingearbeitet hat. "Die Verständigung mit England war immer das Fundament der Außenpolitik des Führers. Als außenpolitischer Mitarbeiter des Führers kann ich es vor der Weltöffentlichkeit bekunden, daß seit dem 30. Januar 1933 der Führer nichts, aber auch gar nichts unversucht gelassen hat, um diese Verständigung mit England herbeizuführen. Unzählige Reden, Handlungen, Taten des Führers, unzählige Reisen von mir in seinem Auftrag nach England dienten ausschließlich diesem Zweck. Dabei handelte es sich nicht etwa um vage Ideen, sondern um ganz konkrete Vorschläge, die ich wiederholt dem englischen Premierminister, Außenminister oder sonstigen maßgebendsten Persönlichkeiten des politischen Lebens im Auftrage des Führers unterbreitete. Diese Angebote umfaßten im wesentlichen folgende Punkte: 1. Ein deutsch-englisches Flottenabkommen auf der Basis 35 : 100. 2. Die ewige Unantastbarkeit der zwischen Deutschland und England liegenden Länder Holland, Belgien und Frankreich. 3. Respektierung der britischen Interessen in der Welt durch Deutschland und Respektierung der deutschen Interessen in Osteuropa durch England. 4. Ein Schutz- und Trutzbündnis zwischen den beiden Ländern, wobei Deutschland auf englische Waffenhilfe verzichtete, seinerseits aber bereit war, sowohl seine Flotte als auch eine bestimmte Zahl von Divisionen jederzeit England zur Sicherstellung seines Imperiums zur Verfügung zu stellen. England hat dies abgelehnt und dem Führer bei jeder Gelegenheit sowohl durch den Mund verantwortlicher britischer Minister, Politiker, Parlamentarier, als auch durch die Presse zu verstehen gegeben, daß England auf die Freundschaft Deutschlands keinerlei Wert legt. Trotzdem hat der Führer seine Bemühungen, die ebenso seiner gefühlsmäßigen Einstellung als auch seiner völkischen Einsicht entsprangen, mit einer beispiellosen Zähigkeit und Hartnäckigkeit fortgesetzt. Und erst nachdem er wieder und wieder bis an die Grenze des Menschenmöglichen gegangen war, mußte er erkennen, daß England einfach nicht wollte. Der Führer hat dann allerdings auch die Konsequenz aus dieser englischen Haltung gezogen und nunmehr in nüchterner Erkenntnis der realen politischen Gegebenheiten die deutsche Außenpolitik aufgebaut.
Englands Vernichtungswille zeigt sich im Weltkrieg in aller Deutlichkeit in der Hetze, Lüge und Propaganda über das deutsche Wesen. Die gröbsten Entstellungen in Bild und Wort waren geeignet, Deutschlands Ansehen in der Welt herabzusetzen. Nach der Darstellung der englischen Kriegspropaganda ist der Deutsche kleinlich und engherzig, herrschsüchtig und eitel, aber auch unterwürfig und pedantisch, er ist grob und roh, eifersüchtig und grausam, selbstbewußt und dabei krankhaft empfindlich, ein Besserwisser und plump, eingebildet und maßlos ehrgeizig, handgreiflich und herzlos - der Engländer aber energisch, tatenfroh, zuverlässig und offen, einsilbig und entschlossen, kameradschaftlich und von keiner Bücherweisheit angekränkelt. Die von Tacitus geprägte Darstellung eines ackerbautreibenden, jagdliebenden Germaniens, das gerne auf der Bärenhaut liegt und immer noch eins trinkt, fand entsprechende Auslegung, indem die britische Propaganda die Kapitel 9, 18, 19 und 20 der "Germania" zum Anlaß nahm, die Ehezeremonie der Germanen, das Jus Primae Noctis, den Bettmund, den Hemdschilling, den Jungfernzins und den Bunzengroschen für die
Nicht daß die Deutschen keine Gelehrten wären, argumentierte John Bull 1914. Aber der Geist der Gelehrten befindet sich in einer traurigen Abgeschiedenheit von der übrigen Welt. Die deutschen Gelehrten sind sich nicht bewußt, daß es so etwas gibt wie das Bekenntnis zu freiheitlicher Demokratie in dem Bereich geistiger Selbstzucht. Die Universitätsprofessoren sind nur die "geistige Leibwache der Hohenzollern". Sie stellen sich für alle höllischen Machenschaften zur Verfügung, die von den Militärs ausgebrütet werden; dabei halten sie sich für unüberwindlich. Ahnliche Motive und Gedankengänge sind auch heute in der jüdischen demokratischen Presse Englands vorherrschend.
Ganze Bände würden gefüllt werden, wollte man die englischen
Lügen im Weltkrieg über die deutsche Kriegsführung
publizieren. Die Weltkriegslügen sind für die englische Hetze und
Propaganda im Polenfeldzug die Grundlage für die Greuelmärchen,
die Deutschlands entschlossenen Kampf zur Vernichtung der englischen
Herrschaft, Lüge und Aggression diffamieren sollen. Die vergifteten
Waffen, die heute in London geschmiedet werden, sind die gleichen, mit denen
England im Weltkrieg gegen die "deutsche Höllenbrut" und ihren
"barbarischen Häuptling" zu Felde zog. Die "German atrocities" wurden
zum Sammelrufe, den sich die ganze demokratische Welt zu eigen machte.
England setzte schon im September 1914 Ausschüsse und Kommissionen
ein, um die Ergebnisse englischer Untersuchungsbeamter in amtlichen Berichten
(zu Hetzzwecken) zu verwenden.
Der Bryce-Bericht entspricht etwa dem englischen Weißbuch von 1939
über die "Mißhandlungen der Juden in deutschen
Konzentrationslagern".
|