[315] III. 3. Im Zeichen des herannahenden Krieges (15. 3. - 31. 8. 1939) a) Polnische Kriegsvorbereitungen seit dem 15. 3. 1939 Der letzte Abschnitt in der Geschichte der deutschen Volksgruppe in Polen beginnt nicht erst am 28. April, am Tage der Kündigung des deutsch-polnischen Nichtangriffspaktes durch das deutsche Staatsoberhaupt, auch nicht Anfang April mit der Bindung Polens an England, sondern bereits Mitte März 1939. Den Einmarsch deutscher Truppen in Prag, die Errichtung des Protektorates und die Übernahme der deutschen Schutzherrschaft über die Slowakei, später noch die Rückgliederung des Memellandes, faßten nämlich - ob berechtigt oder nicht, diese Frage zu entscheiden, gehört nicht hierher - die polnische Öffentlichkeit und die polnische Regierung einhellig als u. a. auch gegen den polnischen Staat gerichtete und ihn gefährlich bedrohende Maßnahmen des dynamischen und expansionistischen Dritten Reiches auf. Die Reichsregierung hatte zudem durch ihre in den letzten Monaten unterbreiteten Vorschläge bereits zu erkennen gegeben, daß ihr an einer baldigen Lösung der Danzig- und der Korridorfrage gelegen war. In Anbetracht der deutschfeindlichen Strömungen im polnischen Volk und dessen nationaler Überempfindlichkeit schienen der polnischen Regierung die deutschen Vorschläge undiskutabel, irgendein Nachgeben gerade Deutschland gegenüber unzumutbar zu sein. Außerdem glaubte die Regierung wohl selber, die Geschicke einer Großmacht zu lenken. Polen, das schon im März 1933 und vielleicht auch im März 1936 Präventivkriegspläne erwogen hatte, dachte nicht daran nachzugeben. Daher mußte es handeln. Als [316] dann der Reichsaußenminister dem polnischen Botschafter Lipski am 21. März eröffnete, daß das Reich eine möglichst umgehende Inangriffnahme der vorher angedeuteten Lösungen wünsche, bestand bereits die Fühlungnahme zwischen Warschau und London, so daß die polnische Regierung schon am 23. und 24. März durch Einziehung einiger Reservistenjahrgänge indirekt eine Antwort auf die deutschen Vorschläge erteilen konnte.168 Diese Antwort wurde durch Auflegung der sogenannten Luftschutzanleihe zum Ausbau des Militärflugwesens am 27. März, durch die Entgegennahme der britischen Beistandserklärung am 31. März, durch Becks Fahrt nach London am 2. April noch unterstrichen.
Man muß sich den bisher
geschilderten Verlauf des Existenzkampfes der deutschen Volksgruppe vor
Augen halten, um die Bedeutung dieser Entwicklung für sie zu ermessen.
Trotz der
deutsch-polnischen Annäherung auf außenpolitischem Gebiet hatten
die polnischen Behörden nicht von ihren Entdeutschungsmaßnahmen
Abstand genommen, war es immer wieder zu Äußerungen und
Ausbrüchen der "1000 Jahre alten Deutschfeindlichkeit des polnischen
Volkes" gekommen, hatte der leiseste Anstoß, der unbedeutendste Vorfall
genügt, um die "Volksseele" in Erregung zu bringen. Noch hatten sich die
von der Presse und den Verbänden aufgeputschten Massen nicht wegen des
Danziger Studentenstreites beruhigt, da schien der bisherige Paktpartner vom
Süden und vom Norden her Polen umklammern und bedrohen zu wollen.
Daß da die polnischen Behörden überhaupt keine
Rücksicht mehr auf das Lebensrecht der Volksgruppe nehmen
würden und die polnische Volksstimmung noch viel leichter zum Kochen
und zum Überlaufen zu bringen sein würde, das lag klar auf der
Hand. Wenn es nachher zu Ausschreitungen kommen sollte, wie sie anderswo
für unmöglich gehalten wurden, muß man sich zu deren
Verständnis an die tief verwurzelte und so alte [317] deutschfeindliche Grundhaltung weiter Kreise
des polnischen Volkes erinnern, wie sie in Teil II,
Kapitel 1 dieser Darstellung
skizziert wurde. Man muß sich ferner vor Augen halten, daß bei der
leichten Erregbarkeit der polnischen Massen, bei deren nationaler
Überempfindlichkeit und bei der Zügellosigkeit sowie
Skrupellosigkeit des größten Teiles der polnischen Presse schon an
sich kleine Vorfälle in Danzig oder im Reich Opfer an Gut und Blut unter
der deutschen Volksgruppe in Polen erheischt hatten. Daß bei einer
Entwicklung zum Kriege hin solche Opfer sich vervielfachen würden, das
konnte nicht mehr allzu sehr überraschen, wenngleich das Ausmaß
dessen, was sich nachher zutrug, von dem ärgsten Pessimisten nicht
für möglich gehalten worden wäre.
b) Behördliche antideutsche Maßnahmen Von den Behörden war im Ernstfalle kein Schutz zu erwarten. Kennzeichnend für deren Haltung schon zu Beginn dieses Zeitabschnittes war der Umstand, daß die wegen des Überfalles auf das Büro des Senators Hasbach verhafteten polnischen Studenten sofort nach Becks Rückkehr aus London freigelassen wurden, ohne daß ein Strafverfahren gegen sie eingeleitet worden wäre. Und in Kattowitz weigerte sich die Polizei bereits ab April, Aufständische, die Deutsche überfallen hatten, festzunehmen. Deutsche Veranstaltungen jeder Art dagegen wurden weiterhin verboten, so am 26. 3. eine von der JDP in Posen-Westpreußen vorbereitete "Leistungsschau des deutschen Handwerks und Handels". Gleichzeitig wurde einer DV-Mitgliederversammlung in Posen weder die Vorführung der beabsichtigten Lichtbilder, noch die der im Programm vorgesehenen Lieder und Sprechchöre gestattet, so daß die Teilnehmer nach einer Schweigeminute nach Hause gehen mußten. Eine für den 2. 4. vorbereitete Veranstaltung des Posener Fachvereins [318] in der Kreuzkirche mußte abgesagt werden, da die hierfür vorgesehenen vier reichsdeutschen Solisten keine Einreisegenehmigung erhielten. In Ostoberschlesien wurde die Abhaltung von Muttertagsfeiern untersagt und nicht nur die Veranstaltungen des Volksbundes und der JDP, sondern auch die der Gewerkschaft deutscher Arbeiter, des Verbandes deutscher Angestellten, die der "Evangelischen Frauenhilfe" und der "Katholischen Frauenbünde" verboten. Den deutschen Organisationen blieb nichts anderes übrig, als öffentliche Veranstaltungen ganz aufzugeben.
Behördenvertreter scheuten sich ferner nicht, noch vor Kündigung
des Nichtangriffspaktes den deutschfeindlichen Verbänden bei ihrer
Aufwiegelung der Massen Hilfestellung zu leisten. So erklärte der Lodzer
Vizewojewode im März 1939 auf der Gründungsversammlung des
Westverbandes in Lodz u. a.: "Dem polnischen
Staat sind durch Verträge
die Hände gebunden. Mit der deutschen Frage muß sich die
polnische Öffentlichkeit selbst auseinandersetzen und sie auch
lösen!"169 Das Organ des Kriegsministeriums,
die Polska Zbrojna, schrieb Ende März: "Wir sind bereit", die
anderen Blätter kommentierten: "Bereit zum Waffengang mit dem
Erbfeind!". Solche Worte fielen auf fruchtbaren Boden.
c) Demonstrationen und Ausschreitungen im März und April Die von den Studenten begonnenen, eben erst abgeebbten Demonstrationen flackerten bald wieder auf. In Posen-Westpreußen kam es schon in der zweiten Märzhälfte zu verschiedenen Überfällen auf Deutsche und zu Steinwürfen, am 25. 3. zu der Sprengung eines reichsdeutschen Kameradschaftsabendes in Lienfelde, Kr. Karthaus. In Bromberg fand tags darauf auf dem "alten Markt" (dem "Friedrichsplatz") eine große vom Westverband einberufene Kundgebung statt, auf der die 10.000 Versammelten u. a. auch dem Deutschtum in Polen [319] schärfsten Kampf ansagten. Ausschreitungen wurden damals zwar noch von starken Polizeiabteilungen verhindert, die ausgegebenen Boykottparolen wurden aber ungehindert weitergegeben und beschränkten sich durchaus nicht auf das ehemalige preußische Teilgebiet. Sogar von Warschau aus wurde Anfang April ein von zehn halbmilitärischen Organisationen unterschriebener Aufruf verbreitet, der zum Boykott des deutschen Handels und Handwerks, deutscher Bauern, deutscher Arbeitnehmer, deutscher Banken u. ä. aufforderte und die Liquidierung des deutschen Schulwesens sowie die "Übergabe der überflüssigen deutschen Kirchen" verlangte.170 In Ostoberschlesien und im Olsaland kam es seit Ende März laufend zu verschiedenen Ausschreitungen, zu Anrempeleien deutschsprechender Passanten, zu Steinwürfen auf deutsche Schulkinder, deutsche Schulen, Turnhallen und Heime. Das Jugendheim des Volksbundes in Schwientochlowitz wurde am 1. 4., drei Wochen später das in Königshütte überfallen und demoliert, einige anwesende Jungen mißhandelt. In Posen-Westpreußen wurden auch Kirchen (z. B. in Schokken) und Pfarrhäuser (Labischin), deutsche Buchhandlungen (Graudenz) sowie Bauerngehöfte das Ziel von Steinbombardements, deutsche Jungen das Opfer von Überfällen. Viele Deutsche fühlten sich schon in der ersten Hälfte des April im nördlichen Westpreußen so bedroht, daß sie nach Danzig flüchteten. Als die Stimmung unter den Polen etwas abzuflauen drohte, wurde sie durch die vom 15. bis 22. 4. abgehaltene Propagandawoche des Westverbandes wieder angefacht.171 Daraufhin nahmen die Ausschreitungen z. B. im Kreis Graudenz auf dem Lande derartigen Umfang an, daß in einigen Dörfern fast alle deutschen Häuser demoliert wurden und deren Bewohner sich über die Grenze nach Ostpreußen in Sicherheit bringen mußten.172
[320] Diese Vorfälle überraschen
insofern nicht, wenn man bedenkt, daß in den Versammlungen dieses
Jahres die Redner ganz offen Ansprüche nicht nur auf Danzig, sondern
auch auf Ostpreußen, Pommern und das Oppelner Schlesien erhoben, die
Entrechtung der deutschen Volksgruppe verlangten
und - ebenso wie viele Zeitungen - die polnische
Öffentlichkeit immer wieder zu handgreiflichen Reaktionen auf
sogenannte "Provokationen" der Deutschen aufforderten.
d) Strafverfahren gegen Deutsche Wenn sich Deutsche wegen der Überfälle bei der polnischen Polizei beschwerten, hieß es dann, sie seien selber schuld gewesen, da sie "provoziert" hätten. Auf diese grundlosen Behauptungen folgten Verhaftungen und Verurteilungen. Senator Hasbach hatte schon am 9. März auf die hohe Zahl von Verhaftungen hingewiesen. Deren Zahl steigerte sich aber von Monat zu Monat. Harmlose Bemerkungen z. B. über den Zustand einer Brücke, geäusserte Zweifel an der Leichtigkeit und Schnelligkeit des zu erwartenden polnischen Sieges, belanglose Flüche eines Verärgerten oder ungerecht Behandelten, Klagen über durch polnische Soldaten verursachte Feldschäden, schließlich sogar völlig harmlose und nur falsch verstandene deutsche Bemerkungen, Verlassen der Kirche bei deutschfeindlichen Predigten wurden nicht nur von böswilligen polnischen Bekannten und von der Polizei, sondern auch vom Gericht als "Beleidigung, Beschimpfung oder Verächtlichmachung des polnischen Staates, des polnischen Volkes oder der polnischen Armee", als "staatsfeindliche Äußerungen", als "Verbreitung falscher Nachrichten" oder als "Provokationen" hingestellt und mit monatelangen Haftstrafen geahndet.173 Auch der Vorwurf der Spionage wurde schnell erhoben; Wanderlehrer wurden unter diesem Vorwand zu jahrelangen Freiheitsstrafen verurteilt.
Gegen Amtswalter der deutschen politischen [321] Organisationen wurde besonders gern etwas
vorgebracht, was sie ins Gefängnis bringen konnte, aber sehr häufig
fielen auch Deutsche, die nie einer Volkstumsorganisation angehört oder
die sich in einer solchen nie betätigt hatten, Denunziationen zum Opfer.174 An besonderen Fällen aus
jener Zeit sind der am 24. 3. verhaftete Geschäftsführer der
"Westpolnischen Landwirtschaftlichen Gesellschaft" ("Welage") in
Lissa, Hermann Netz, der am 31. 3. eingekerkerte Bromberger Vertreter des
"deutschen Nachrichtenbüros" (DNB), der Volksdeutsche
Karl-Heinz Fenske, und der Vorsitzende des Verbandes deutscher Katholiken
(VDK) in der Wojewodschaft Stanislau, der Lehrer Jakob Reinpold, zu nennen.
Netz machte man eine angebliche Weitergabe von Nachrichten, Fenske die
"Verbreitung unwahrer Nachrichten über Polen" und Reinpold, der ins
Isolierungslager Bereza Kartuska kam, Beziehungen zu ukrainischen
Nationalisten zum Vorwurf. Keinem von ihnen wurden diese Vorwürfe in
einem Gerichtsverfahren nachgewiesen, trotzdem wurden diese aufrechten
deutschen Männer von den polnischen Behörden nicht mehr
freigelassen.175 Das Gnesener Bezirksgericht
wiederum belegte am 29. April acht der zwölf Mitte Februar verhafteten
jungen Mädel (s. S. 307)
wegen "Geheimbündelei" mit
Gefängnisstrafen von 1 bis zu 10 Monaten, weil sie im Jahre 1935
untereinander Kameradschaft gepflegt, mehrmals zusammengekommen waren
und gemeinsam Ausflüge gemacht hatten.176
e) Polnische Ausschreitungen und Maßnahmen Anfang Mai Der verstärkte Widerstand Polens gegen jede Aussprache über die deutschen Vorschläge, die Kündigung des Nichtangriffspaktes durch Hitler am 28. April, Becks unnachgiebige Erklärung vom 5. Mai waren bei dem gereizten polnischen Nationalgefühl und bei den aufgewühlten Leidenschaften nur dazu angetan, das Feuer weiter zu schüren.
[322] Anfang Mai kam es zu neuerlichen
deutschfeindlichen Ausschreitungen in den meisten deutschen Siedlungsgebieten,
zu Straßenüberfällen und zu "Fensterstürmen" auf
deutsche Gebäude. Deutsche Druckereien (z. B. Kempen), deutsche
Büchereien (Bismarckhütte,
Kattowitz-Zalenze), deutsche Schulen (Kostuchna, Tarnowitz, Chorzow), Cafes
und Gaststätten (Posen, Kamitz, Bielitz), Verbandsheime (der JDP in
Bielitz, der Volksbundjugend in Altdorf, des Volksverbandes in Ruda Pabianicka)
wurden überfallen, z. T. erbrochen und demoliert. Deutsche
Geschäfte mit Teer besudelt. Die Behörden nahmen in
verstärktem Maße Ausweisungen Deutscher aus der Grenzzone vor. Mitte
April wurden viele alteingesessene Familien aus Ostoberschlesien und dem
Olsaland ausgewiesen, Anfang Mai erhielten mehrere Gutsbesitzer aus
Posen-Westpreußen, darunter der ehemalige Abgeordnete Dr. N. von
Körber, Kreis Graudenz, mit Familie und seinem deutschen Inspektor,
sowie der bereits genannte Graf von der Goltz den Ausweisungsbefehl. Für
ihre Güter wurden polnische Zwangsverwalter eingesetzt. Aber auch der
kleine Mann wurde nicht verschont. Im Kreis Neutomischel erhielten gleichzeitig
etwa 300 Deutsche den Ausweisungsbefehl.177
f) Die Bemühungen der Sprecher der Volksgruppe In dieser Notlage des Deutschtums wandten sich die Sprecher der Volksgruppe, Senator Hasbach und Dipl. Ing. Wiesner, gemeinsam an den Staatspräsidenten Professor Ignacy Moscicki, der ihnen persönlich vor rund anderthalb Jahren eine "freundliche Betrachtung der Interessen der deutschen Minderheit seitens der polnischen Regierung" zugesichert hatte. In ihrer Eingabe vom 12. Mai verwiesen sie auf den "unverhüllten leidenschaftlichen Hass und die überaus zahlreichen Gewalttätigkeiten gegen die deutsche Volksgruppe und ihre einzelnen Angehörigen" und stellten fest: "Wirksamen [323] Schutz hat die Volksgruppe nicht gefunden. Sie ist bis zur Vernichtung gefährdet".178 Irgendein Erfolg war der Eingabe nicht beschieden. Lediglich die tags zuvor von Hasbach beim Ministerpräsidenten eingereichte Interpellation wegen der Massenaussiedlungen aus der Grenzzone brachten in einigen wenigen Fällen Erleichterungen179 - aber erst nach Einleitung deutscher Vergeltungsmaßnahmen im Kreise Flatow,180 worauf wieder neue scharfe polnische Presseangriffe auf die Volksgruppe folgten. Im Laufe der nächsten Monate mußte sich die Volksgruppenführung erneut an die Spitzen der Regierung wenden. Senator Hasbach versuchte am 13. Juni beim Ministerpräsidenten erfolglos, eine Besserung der Zustände herbeizuführen und zählte im Auftrage des Rates der Deutschen in einem Schreiben vom 23. 6. Beispiele des behördlichen Terrors gegen das Deutschtum auf. Wiesner wies in einer am 19. 6. dem Ministerpräsidenten zugestellten Denkschrift mehrere hundert bei der Landesleitung der JDP vorliegende Fälle von Entlassungen, Sachbeschädigungen, Bestrafungen, Überfällen und Mißhandlungen nach und bat um Schutz der deutschen "Lebensexistenz". Hasbach protestierte am 3. 8. beim Innenminister gegen die Deutschenverfolgungen und richtete noch am 13. 8. an dasselbe Ministerium eine Eingabe wegen Schließung der Molkereigenossenschaften und ihre Übergabe in polnische Hände.181 Anfang Juli sprach Wiesner ferner bei Grazynski vor. Dieser machte ihm Vorhaltungen wegen des angeblich staatsfeindlichen Verhaltens von JDP-Mitgliedern und drohte Wiesner, ihn deswegen zur Rechenschaft zu ziehen. Als aber Wiesner am 8. Juli schriftlich erklärte, daß er die Verantwortung übernähme, daß der Wojewode ihm aber erst die staatsfeindlichen Handlungen der JDP nachweisen müsse, da konnte ihm Grazynski nichts vorhalten.
[324] Als Dr. Kohnert schon im April 1939 den
Bromberger Starosten Suski aufsuchte und mit ihm die Lage besprechen wollte,
versicherte ihm Suski, daß er, Dr. Kohnert, und viele andere Deutschen der
Stadt den etwaigen Einmarsch der deutschen Truppen "nicht mehr erleben
würden".182 Der Lodzer Starost sagte es Ludwig
Wolff, der ihn wegen der unhaltbaren Zustände im dortigen Bezirk um den
Schutz der Behörden für die Deutschen nachsuchte, auf eine andere
Weise. Hier hieß es: "Schützt euch doch selbst".183
168Dokumente zur Vorgeschichte des Krieges. Nr. 2 (DWB II) Dok. 204-207, S. 189-191. Hrsg. vom Auswärtigen Amt; Berlin 1939. ...zurück... 169Nippe, Eugen in: Der Osten des Warthelandes. S. 215; Litzmannstadt o. J. (1941). ...zurück... 170Dokumente zur Vorgeschichte des Krieges. Nr. 2 (DWB II) Dok. 358, S. 341. Hrsg. vom Auswärtigen Amt; Berlin 1939. ...zurück... 171Nation und Staat. Jg. XIII, S. 3f; Wien 1940. ...zurück... 172Ostland. (Hrsg.: Deutscher Ostbund) Jg. XX, S. 226, Berlin 1939. ...zurück...
173Bierschenk, Theodor in: Der
Aufbau. Jg. I, S. 116ff; Kattowitz 1938; 174Wenn an dieser Stelle wie auch nachher zur Erhärtung des Gesagten von Einzelfällen berichtet wird, so ist sich der Verfasser darüber im klaren, daß seine Darstellung demzufolge auf manche Leser vielleicht ermüdend wirken wird. Aber er nimmt lieber diese Beanstandung in Kauf, als daß er sich dem andernfalls unvermeidbaren und viel gewichtigeren Vorwurf aussetzt: daß er nur nicht nachweisbare Allgemeinplätze brachte, ohne genauere Angaben zu machen. ...zurück...
175Osteuropa. Jg. XIV S.
566; Königsberg 1939; 176Ostland. (Hrsg.: Deutscher Ostbund) Jg. XX, S. 227, Berlin 1939. ...zurück...
177Ostland. (Hrsg.:
Deutscher Ostbund) Jg. XX, S. 225ff., Berlin 1939; 178Dokumente zur Vorgeschichte des Krieges. Nr. 2 (DWB II) Dok. 369, S. 349f. Hrsg. vom Auswärtigen Amt; Berlin 1939. ...zurück... 179Nation und Staat. Jg. XII, S. 623; Wien 1939. ...zurück... 180Osteuropa. Jg. XIV S. 680; Königsberg 1939. ...zurück...
181Dokumente zur
Vorgeschichte des Krieges. Nr. 2 (DWB II) Dok. 385-386. Hrsg. vom
Auswärtigen Amt; Berlin 1939; 182Loesch, Karl C. von: Die Verluste des Deutschtums in Polen. S. 70; Berlin 1940. ...zurück...
183Nippe, Eugen in: Der Osten
des Warthelandes. S. 210ff; Litzmannstadt o. J. (1941); |