Bd. 2: Der deutsche Landkrieg, Zweiter Teil:
Vom Frühjahr 1915 bis zum Winter 1916/1917
Kapitel 5: Die deutschen Abwehrkämpfe im
Westen 1915 (Forts.)
Generalleutnant William Balck
2. Die Lothringer Front.
In Lothringen stand in breiter und im allgemeinen an ruhiger Front die
Armee-Abteilung A unter dem Befehl des Generalobersten Freiherrn
v. Falkenhausen6 (Chef des Stabes Oberst Weidner,
Armee-Hauptquartier Straßburg), [241] gestützt auf die
Festungen Straßburg und Metz, die in überreichem Maße
Geschütze und Munition dem Feldheere zur Verfügung gestellt
hatten. Auf dem rechten Flügel hatte die
Armee-Abteilung bei Abaucourt Anschluß an den über die Mosel
hinausreichenden Abschnitt 4 (eine gemischte
Landwehr-Brigade) der Festung Metz, folgte dann im wesentlichen der
Landesgrenze bis in die Gegend von Avricourt, sprang weiterhin auf
französisches Gebiet über, die Orte Blamont und Sennones
umschließend, trat dann nördlich der Col de Ste. Marie wieder auf
deutsches Gebiet über und fand bei Bernenthal am Westhang des
unwirtlichen und schwer gangbaren Bressoir nördlich der Straße
Rappoltsweiler - Markirch Anschluß an die im Elsaß
stehende Armee-Abteilung Gaede. Die Armee-Abteilung zählte fünf
Divisionen (12. Landwehr-, 1. bayerische Landwehr-, 19. [sächsische]
Ersatz-, 30. und 39. Reserve-Divisionen) und zwei (61. und 84.)
Landwehr-Brigaden; weiter waren zeitweilig hinter der Front abgekämpfte
Divisionen, die sich erholen sollten. Die ganze Front7 hatte eine Länge von
170 km (gemessen auf einer Karte 1 : 25 000). Die
Infanterie zählte 94¾ Bataillone, so daß durchschnittlich ein
Bataillon auf 1,35 - 2,33 km kam. Abgesehen vom linken
Flügelabschnitt des XV. Reservekorps, verstärkt durch die
sächsische Ersatz- und die 61.
Landwehr-Brigade, hatten die Divisionen sehr breite Abschnitte, so daß die
Arbeitstätigkeit und die Ausbildung sehr erschwert waren. Die
französischen Stellungen, gestützt auf die Befestigungen von Nancy,
lagen auf geringer Entfernung gegenüber. Die Schwäche der
deutschen Stellungen wurde vom Feinde nicht erkannt, jedenfalls nicht
ausgenutzt. Für beide Teile war die Lothringer Front eine ruhige Front,
seitdem am 27. Februar 1915 die 19. (sächsische)
Ersatz-Division mit der 84. Landwehr-Brigade und dem linken Flügel der
1. bayerischen Landwehr-Division die vordere Linie ihrer Stellung in
50 km Ausdehnung vorgetrieben hatte (Winterkämpfe um
Badonvillers). Es war der größte Geländegewinn, der im
Vorfrühling 1915 erstritten wurde. Französische Gegenangriffe
hatten keinen Erfolg. - Auf der ganzen Front kam es fortab nur zu
Patrouillenkämpfen und kleineren Unternehmungen. Von Mitte Juni ab
machte sich eine zunehmende Beschießung der deutschen Stellungen am
Rhein-Marne-Kanal und in der Gegend von Blamont fühlbar. Am 20. Juni
steigerte sich das französische Artilleriefeuer, am Abend nahm eine
französische Infanterie-Brigade sogar einen Teil der sächsischen
Vorpostenaufstellung (II./Landwehr 100), die aber am nächsten
Morgen wieder zurückgenommen wurde, auch Gondrexon konnte wieder
besetzt werden. Im Morgengrauen des 22. Juni gelang es den Franzosen, die
Vorpostenstützpunkte südlich Leintrey zu nehmen. Zwar
wurden durch Handstreich einige wiedergenommen; aber gerade die wichtigsten
Teile der [242] sächsischen
Vorpostenaufstellung waren in Feindeshand geblieben, derart, daß zwei
durch den Leintrey-Bach getrennte Franzosennester entstanden waren. Französische
Vorstöße vermochten zwar nicht den ersten Erfolg
weiterzuführen; aber die drohende Gefahr, daß diese Franzosennester
mit sehr zahlreichen Annäherungswegen zum Sprungbrett für ein
weiteres Vorgehen etwa in Richtung auf den Eisenbahnknoten Bensdorf werden
könnten, forderte zu einem planmäßigen Gegenangriff, mit
dessen Führung am 15. Juli Generalleutnant v. Unger (Fritz)
beauftragt wurde. Für den Angriff wurde ausreichend Artillerie
bereitgestellt, doch erwies sich die zahlreiche Munition als wenig wirksam. Eine
Überraschung war ausgeschlossen, da die Art des Einschießens im
Verein mit dem frühzeitigen Beseitigen der eigenen Hindernisse den Feind
auf den bevorstehenden Angriff aufmerksam machte. Ein Versuch, in einer
Feuerpause die feindlichen Hindernisse durch Drahtschneidetrupps zu beseitigen,
mißglückte. Die feindliche Stellung war voll besetzt. Der Sturm, nach
einem Artilleriefeuer von nur 90 Minuten, aus weiter Entfernung begonnen,
wurde abgeschlagen. Kleine Unternehmungen fanden in den nächsten
Wochen von beiden Seiten statt. Am 8. Oktober gelang es, den östlichen
Stützpunkt nach kräftiger Artillerievorbereitung und unter
Ausnutzung der Erfahrungen vom 15. Juli zu nehmen. Am 15. Oktober erfolgte
unter dem Schutz eines starken feindlichen Artilleriefeuers ein
französischer Gegenangriff von vier Bataillonen, hinter denen noch weitere
Kräfte bereitstanden. Der Angriff brach sich an dem Widerstande von 19
Zügen. Dann trat Ruhe ein. Am 11. Juli 1916 wurde dann in einem sehr
geschickt vorbereiteten und kräftig durchgeführten Unternehmen der
letzte Rest des Franzosennestes wieder zurückerobert. Die
Unternehmungen bei Leintrey lieferten die Grundlagen für
Unternehmungen ähnlicher Art auch auf anderen Teilen der Front.
Wohl durch die ersten Kämpfe von Leintrey beeinflußt war ein
deutsches Unternehmen bei der 30.
Reserve-Division, das die Wegnahme günstig gelegener
französischer Beobachtungsstellen in den Vogesen bei Ban de
Sapt bezweckte, in deren Besitz sich die Franzosen seit Beginn des
Stellungskrieges befanden; ein ganzer Erfolg wäre nur erzielt worden, wenn
der Angriff auch noch gegen die weitbeherrschende Höhe des Ormont
ausgedehnt wäre, doch dazu reichten die Kräfte nicht aus. (Ban de
Sapt ist der Sammelname für eine Gruppe von Gehöften, die etwa
8 km westlich Saales liegen. Hier teilt sich die von Straßburg durch
das Breusch-Tal führende Straße nach Raon l'Etape und nach
St. Dié.) Wohl gelang es trotz unzureichender
Artillerievorbereitung, mit dem rechten Flügel auf der in die Augen
fallenden Höhe des "Kopfes" am 22. Juni festen Fuß zu fassen und
sich gegen einen Gegenangriff am nächsten Tage zu behaupten. Nicht so
günstig war der Verlauf des Angriffs des unzureichend von der Artillerie
unterstützten linken Flügels. Kurz vor der befohlenen Sturmzeit
hoffte der Brigadekommandeur noch, den Beginn des Sturmes hinausschieben zu
können, [243] um die Wirkung der
Artillerie noch mehr auszunutzen. Das mißlang natürlich. Ein
entschlossen geführtes Häuflein konnte zwar in die feindliche
Stellung einbrechen und sich dort mehrere Stunden behaupten.
Unterstützungen griffen aber nicht ein, so wurde Gefangenschaft das Los
dieser braven Abteilung. Da noch immer deutsche Truppen auf dem "Kopf"
aushielten, setzte am Nachmittag des 8. Juli feindliches starkes
Granat- und Minenfeuer ein; gegen Abend erfolgte der Sturm, der die
französische Infanterie in den Besitz der zerschossenen Gräben
führte. Mangel an Munition hinderte die deutsche Artillerie, voll ihre
Kräfte zu entfalten. Bedauerlich war ein Verlust von 24 Offizieren, 967
Mann Gefangenen bei einer Einbuße von nur sechs Offizieren, 66 Mann an
Toten und Verwundeten. Die Stellung, in der Widerstand geleistet werden sollte,
lag noch östlich der alten Sturmstellung und erwies sich als ganz besonders
ungünstig; ein übereilter Gegenangriff, unzureichend artilleristisch
vorbereitet, scheiterte am 16. Juli unter erheblichen Verlusten. Schon war die
Absicht gefaßt und die Ausführung vorbereitet, in eine
günstigere Stellung zurückzugehen, als am 24. Juli ein erneuter
französischer Angriff gegen die recht ungünstige Stellung unter
starkem Artilleriefeuer erfolgte. Dieser hatte Erfolg; ein Unglück war,
daß der Divisionskommandeur erkrankte und der zufällig auf dem
Gefechtsfelde anwesende kommandierende General die Führung der
Division übernehmen mußte. Hierzu kamen noch schlechte
Beobachtung und Nachrichtenübermittlung, so daß lange auf dem
Gefechtsstande bei dem Führer Zweifel bestanden, ob die Stellung
überhaupt noch in deutschem Besitze sei. Wiederum waren die Verluste
recht schwer gewesen. Truppe und Führer hatten versagt. Die
Eindrücke des Kampfes am 8. Juli waren auch auf die Truppen nicht ohne
Einfluß geblieben. Von jetzt ab kam es zunächst nicht mehr zu
größeren Kämpfen, nur noch zu kleineren Unternehmungen. In
Lothringen war eine ruhige Front entstanden, die es ermöglichte, den von
anderen Teilen der Westfront zurückgezogenen Divisionen Zeit und
Gelegenheit zur Erholung und Auffrischung zu geben.
In den Vogesen.8
Im engen Zusammenwirken mit den deutschen Streitkräften in Lothringen
und angelehnt an die streng ihre Neutralität wahrende Schweiz,
gestützt auf die Oberrheinbefestigungen, stand im Oberelsaß die
Armee-Abteilung B unter dem General der Infanterie Gaede9 (Chef des Stabes zeitweilig
Oberstleutnant [244] Bronsart
v. Schellendorf,10 Armee-Hauptquartier Schloß
Homborg). Über den Rhein oberhalb Straßburg führten 13
Brücken, und zwar bei Gerstheim, Rheinau, Schönau, Markolsheim,
drei bei Altbreisach, zwei bei Neuenburg, bei Rheinlanden, Ilstein und dann noch
zwei Brücken bei Hüningen.
Die Franzosen verzichteten seit dem Herbst 1914 auf entscheidende
Angriffskämpfe, wenn sie auch Versuche machten, auf elsässischem
Boden festen Fuß zu fassen, den Ostrand der Vogesen zu gewinnen und den
Verkehr in der Rhein-Ebene zu unterbinden. Es waren jedenfalls nicht die schlechtesten
französischen Truppen, die hier eingesetzt wurden gegen schwächere
deutsche Kräfte, die meist aus Landwehr bestanden. Und doch nur gering
waren die französischen Erfolge!
Die Armee-Abteilung Gaede bestand etwa vom April ab aus folgenden Truppen
(nicht berücksichtigt sind kleinere Verbände, die von den
eigentlichen Kampffronten zur Auffrischung nach dem Elsaß
zurückgezogen wurden und die auch zu gelegentlichem Einsatz kamen): 8.,
7. (württembergische), 12.
Landwehr-Division, 8. (bayerische)
Reserve-11 und 6. (bayerische)
Landwehr-Division. Die Franzosen versuchten in den Wintermonaten vergeblich,
im Münster-Tal Boden zu gewinnen; nach schweren hin und her wogenden
Kämpfen hatten sie schließlich am Abend des 19. März den
Reichsackerkopf (771, westlich Münster) in deutschen Händen
lassen müssen; aber auch Hörnleskopf, Hohrod, Stoßweyer und
Kilbel wurden von der 6.
Landwehr-Division gehalten. Nicht erkannt wurde von den Franzosen die
Bedeutung der Wettsteinhöhe für ein Vorgehen in östlicher
Richtung. Überschätzt wurde von beiden Seiten die Bedeutung des
Hartmannsweilerkopfes (956, französisch: Vieil Armand). Am 26.
März hatten die Franzosen mit großem
Munitions- und hohem Bluteinsatz die am Ostrande der Kuppe liegende deutsche
Stellung gestürmt und damit einen weiten Blick in die 700 m tiefer
liegende Ebene gewonnen. Dann wurden am 17. April der Schnepfenrietkopf
(1254 m) und das Burgköpfle (850, westlich Metzeral) genommen,
wodurch die Franzosen guten Einblick in das obere
Fecht-Tal bis Metzeral erhielten. Ungünstige Witterung ermöglichte
es zunächst der deutschen Führung nicht, an eine Wiedereroberung
des Berges zu denken; nicht taktische, sondern moralische Beweggründe
waren entscheidend für den Entschluß zum Angriff. Starkes
Geschützfeuer gegen den Hartmannsweilerkopf, Molkenrain und Sudelkopf
sollte den Angriff am 7. April vorbereiten. Doch genügte die
Artillerievorbereitung nicht; die französische Infanterie wurde in keiner
Weise erschüttert. Nach anfänglichen Erfolgen wurde der Angriff
abgewiesen, die französische Infanterie stieß zum Durchbruch der
deutschen Kampflinie nach und vermochte, die 3. und 8./25 durch Angriff von
rückwärts gefangen zu nehmen. Reserven waren so weit
zurückgehalten, daß diese bei dem schwierigen Aufstieg [245] sicherlich zu
spät gekommen wären; auf einen Gegenstoß wurde daher
verzichtet. Ein am 19. April vom
Reserve-Infanterie-Regiment 75 angesetzter Gegenangriff mißlang, da auch
dieses Mal keine planmäßige Artillerievorbereitung stattfand. Erst ein
Angriff am 25., bei dem man die Fehler des 9. April glücklich vermieden
hatte, brachte die Deutschen in den Besitz der Kuppe. Jetzt trat nach Abwehr
vergeblicher Gegenangriffe für längere Zeit auf dem Berge Ruhe
ein.
Die französische Führung nahm den Versuch wieder auf, durch
Vorgehen gegen Münster die Straße
Schluchtpaß - Colmar zu öffnen. Deutscherseits wurde
ein Versuch gemacht, durch Einsatz schwerer Küsternmörser die
schmale, in den Feld hineingesprengte Paßstraße zu zerstören.
Vom 14. Juni ab begann auch starke Artilleriebeschießung gegen die
Stellung der 19. Reserve-Division, um von Metzeral einen Angriff über Münster
vorzubereiten. Bei der Beschießung wurde auch der Bahnhof Münster
zerstört. Nicht berücksichtigt war, daß, wenn dieser Angriff
Erfolg haben würde, die Höhen des nördlichen
Fecht-Ufers weithin das Gelände beherrschten und der deutsche Verteidiger
noch immer über eine gute Verbindung über Drei Ähren nach
der Rhein-Ebene verfügte. Die französischen Angriffe wurden
abgewiesen, aber der Besitz des tiefgelegenen Metzeral hatte nur durch
große Verluste erkauft werden können. So wurden von der 19.
Reserve-Division Metzeral und Sondernach geräumt.
Als wesentlicher Stützpunkt für die deutsche Verteidigung hatte sich
der Reichsackerkopf erwiesen; ein französischer Angriff, der diese
Höhe wegnehmen sollte, wurde bald in seiner Vorbereitung erkannt, der sich
dieses Mal auch weiter nach Norden ausdehnen sollte. Am 20. Juli begann der
Angriff, der sich am nächsten Tage weiter nördlich über
Stoßweyer und Sulzern ausdehnte, die französischen Truppen im
langsam vorschreitenden Kampfe die steilen Hänge des Westufers des
Kleintal hinaufführte und sie nach hin und her wogenden Kämpfen
schließlich im Laufe des August in den Besitz des
Combe-, Barren- und Lingekopfes und des Schratzmännle brachte. Die
eigene Artillerie konnte keine geeigneten Stellungen finden, sie hatte am
jenseitigen Talrande zurückbleiben
müssen. - Auch im Süden hatten sich die Kämpfe bis
zum Hilsenfirst ausgedehnt. Der Gegenangriff gegen Schratzmännle,
Lingekopf (im Nordosten) und Barrenkopf (im Südwesten) fiel am 31.
August der 6. bayerischen
Infanterie-Division, unterstützt durch vier Bataillone der
Reserve-Regimenter 73 und 78 und Reserve-Jäger 8, zu. Die
französischen und deutschen Gräben lagen sich so nahe
gegenüber, daß bei der Artillerievorbereitung die deutschen
Gräben geräumt werden mußten. Die französische
Infanterie suchte sich durch "Flucht nach vorwärts" dem deutschen
Artilleriefeuer zu entziehen, mußte daher beim Losbrechen des Angriffs
zunächst aus den deutschen Gräben hinausgeworfen werden. Dann
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hatte der deutsche Sturm guten Erfolg. Der Feind (Alpenjäger 12) hielt sich
noch bis zum 9. September in dem Steinbruch auf dem Schratzmännle, bis
auch dieser gestürmt wurde. So war auch dieser Angriffsversuch der
Franzosen miß- [246] glückt.
Artilleriebeschießung, der die Stadt Münster zum Opfer fiel, und
fortgesetzte Plänkeleien dauerten an. Hiermit endeten die Versuche, im
Münstertal weiter vorzudringen, dessen Ausgänge die Franzosen im
Herbst 1914 schon erreicht hatten.
Kurz vor Jahresschluß wurde ein erneuter Vorstoß im Abschnitt des
Hartmannsweilerkopfes wieder versucht. Durch Mithören eines
Fernsprechgesprächs waren die Nummern der bereitgestellten Truppenteile
und am 20. die Absicht eines Angriffs für den nächsten Tag
festgestellt, der dann auch nach kräftiger Feuervorbereitung mit einem
Infanterie-Regiment und vier
Alpenjäger-Bataillonen am Nachmittag auf den Hartmannsweilerkopf (12.
Landwehr-Division) und gegen den Hirzstein erfolgte. Die deutsche Linie wurde
durchbrochen, das aushaltende
Jäger-Bataillon Nr. 8 vermochte die zurückflutenden Trümmer
noch aufzunehmen. Am 22. Dezember konnte die 82.
Landwehr-Brigade, unterstützt von Reserve-Jägern 8 und
Jägern 14, die Kuppe bis auf den Nordrand und bis auf den Hirzstein
wiedernehmen und 18 Offiziere, 1424 Gefangene machen. Am nächsten
Tage wurde der Hartmannsweilerkopf von den Franzosen zurückgewonnen;
ein Angriff auf den Hirzstein mußte, ohne vorher eine Sturmstellung
erreicht zu haben, von ihnen als aussichtslos aufgegeben werden, ist auch dann
nicht weiter versucht worden.
Es kam in den nächsten Monaten zu kleineren Unternehmungen, aber die
eigentliche Kampfzeit war vorüber. Geschütze und Munition wurden
im Jahre 1916 so dringend an anderen Fronten gebraucht, daß die deutsche
Führung sich auf den Nebenfronten der größten Sparsamkeit
befleißigen mußte.
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