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Die Reden 
Hitlers am Parteitag der Arbeit 1937

[11]
Die Proklamation des Führers

[Scriptorium merkt an: 7. 9. 1937]

Parteigenossen und Parteigenossinnen! Nationalsozialisten!

Zehn Jahre sind vergangen, seit der dritte Reichsparteitag der Bewegung zum ersten Male in Nürnberg abgehalten wurde. Nach einem beispiellosen, mühsamen Neuaufbau der Partei trafen wir uns 1926 in Weimar, um durch diesen, auch nach außen hin sichtbaren Akt den Beweis für die gelungene Wiederherstellung der Bewegung zu geben.

Es ist unter den damaligen Umständen kein leichter Entschluß gewesen. Wie viel größer aber wurde die auf uns lastende Verantwortung, schon ein Jahr später zu einer neuen solchen Zusammenkunft nach Nürnberg aufzurufen. Ein weiter Sprung von der einstigen kleinen Thüringer Residenz zur großen alten deutschen Reichsstadt! Zum ersten Male fand damals die Feier des Parteikongresses vor über 2000 Menschen statt. Zum ersten Male erfolgte der Aufmarsch der Kampfbewegung in der unterdes historisch gewordenen Luitpoldarena zum großen SA.-Appell. Und obwohl dieser Platz seitdem eine vielfache Vergrößerung erfuhr, erschien er uns doch im August 1927 schon so gewaltig, daß manchem leise Zweifel aufstiegen, ob es gelingen würde, ihn auch wirklich zu füllen. Zum ersten Male standen am Sonntag, dem 19. August, die Tausende und aber Tausende unserer SA.- und -Männer im Flimmern der einen regenfeuchten Morgen durchdringenden Sonne auf der weiten Fläche und legten wieder das alte Bekenntnis ab zu unserer Bewegung und zu mir als ihrem Führer. Und wieder zum ersten Male durchzogen Nationalsozialisten diesen Raum, in dem soeben die Proklamation an Sie verlesen wird. Nach vielstündigem Marsch schliefen hier 8000 alte Kämpfer, ein Teil jener, die am nächsten Tag zum großen Appell anzutreten hatten.

Und vieles andere war damals schon so geworden, wie wir es seitdem immer mehr als selbstverständlich ansehen lernten.

Es war für uns alle unendlich schön und ergreifend, zum ersten Male die nationalsozialistische Bewegung allein in die weiteren Räume der heutigen Reichsparteitagstadt einziehen zu sehen und dann mitzuerleben, wie sich die eigenartigen Formen auszuprägen begannen, die uns so teuer und so vertraut geworden sind.

Das Jahr 1927 hatte aber auch wesentlich dazu mitgeholfen, den nationalsozialistischen Parteitagen jenen großen demonstrativen Charakter zu verleihen, der ihnen seitdem nicht nur verblieben ist, sondern der sich immer stärker in seiner Eigenart entwickeln sollte.

[12] Schon 1927 war der oberste Grundsatz dieser Tagungen, daß die Generalschau der Bewegung nicht zu einem parlamentarischen Debattierklub herabsinken durfte. Gerade hier konnte es keine anonyme Verantwortlichkeit geben und daher auch keine anonyme Abstimmung. Am Parteitag der Bewegung mußten die obersten Prinzipien unserer Organisation am schärfsten in Erscheinung treten.

Immer und überall und für alles ist der eine Mann verantwortlich!

Daher erfolgte die sachliche Arbeit auf diesen Parteitagen schon damals nur in gesonderten Besprechungen und Beratungen mit anschließender freier Entscheidung eines Verantwortlichen, auf dem Kongreß aber durch die souveräne Bekanntgabe der Ziele und damit des Wollens unserer Arbeit sowie die Verkündung eines großen Rechenschaftsberichts über das zurückliegende Jahr. Drei Aufgaben sind seitdem den Kongressen des Parteitages gestellt:

1. Die Feststellung dessen, was durch die Tätigkeit der Bewegung, durch ihre Arbeit geleistet, in Plänen verwirklicht und damit an gesteckten Zielen erreicht wurde;

2. die Bekanntgabe der Aufgaben und damit der Arbeit für die nähere und fernere Zukunft, und

3. die geistige Einführung der an diesen Tagungen besonders aufnahmegewillten Parteigenossen und Parteigenossinnen und darüber hinaus des ganzen Volkes in die Gedankenlehren sowohl als in die Organisationsprinzipien unserer Bewegung.

Nur so gelang es, aus diesen Zusammenkünften, die bei anderen Verbänden zum Schauplatz übelster Zänkereien auswuchsen, seit zehn Jahren Kundgebungen zu entwickeln, die für jeden Teilnehmenden unvergeßliche Eindrücke in sich bergen. So wurde allmählich der Reichsparteitag der nationalsozialistischen Bewegung zum großen Gemeinschaftsfest der Nation. Zum erstenmal findet in diesem Jahr eine weitere Ergänzung statt durch das Einfügen der sportlichen Kampf- und Schönheitsspiele.

Heute erscheint das alles wie selbstverständlich. Damals war es neu, und nur der Phantasie der wenigsten mochte es gelingen, das herrliche Gesamtbild vorauszuahnen, das sich nun für uns mit dem Begriff dieser Kundgebung verbindet! Wenn aber noch vor zehn Jahren dieser Tag mit Recht als der Revolutionskongreß einer einen Staat erstürmenden Partei bezeichnet werden konnte, dann ist es heute die große [13] Heerschau der vom Nationalsozialismus eroberten deutschen Nation.

Diese schon am Anfang unserer Parteitage aber geahnte spätere Erfüllung zwang auch zum Unterschied der Gepflogenheit bei anderen Parteien für die Abhaltung der nationalsozialistischen Heerschau endgültig einen Platz zu suchen und bei ihm zu bleiben. Es war damals ein von vielen nicht verstandener Entschluß, daß es immer nur ein Ort sein sollte, an dem für alle ewigen Zeiten die Partei ihre Zusammenkunft abhalten wird. Wie aber wäre es sonst möglich gewesen, jenen Rahmen zu schaffen, der allein in seinen Ausmaßen für diese größte Kundgebung aller Völker und aller Zeiten genügen kann! Nur in einer Stadt konnten im Laufe von Jahren, ja, vielleicht Jahrzehnten, jene umfangreichen Anlagen entwickelt werden, die der Vielseitigkeit sowohl als der Größe dieser Demonstrationen gerecht werden.

Auch an der Richtigkeit der Wahl des Ortes wird heute kein Zweifel mehr bestehen. Keine Stadt wäre würdiger gewesen für den Tag der nationalsozialistischen Partei als das herrliche alte Nürnberg. Keine Stadt hatte damals günstigere Vorbedingungen für die Durchführung unserer Veranstaltung. In keiner Stadt wäre es aber auch für die Zukunft möglich gewesen, jene zauberhafte Verbindung herzustellen zwischen dem Erbe einer einzigartigen reichen Vergangenheit und den Dokumenten einer ebenso einzigartigen glorreichen Gegenwart und Zukunft.

Was aus unserer Bewegung und was aus Deutschland geworden ist, das zeigt seitdem in einem Einzelausschnitt auch das Werden dieser Stadt. Ein Gigantenforum ist im Entstehen begriffen. Seine Aufmarschplätze sind die größten der Welt. Mit dem morgigen Tag wird der Grundstein gelegt zum Bau eines Stadions, wie es die Erde noch nicht gesehen hat.

In zwei Jahren aber schon wird im Rohbau der Koloß der Kongreßhalle sich erheben und als erstes granitenes Denkmal Zeugnis ablegen für die Größe der es formenden Idee wie für die Größe der gesamten Anlage. Ein Aufmarsch- und Kundgebungsgelände, würdig der Demonstration der durch den Nationalsozialismus hervorgerufenen größten Umwälzung in unserer deutschen Geschichte!

Meine Parteigenossen und Parteigenossinnen!

Auch die größte politische Neugestaltung findet vor einem Hintergrunde statt, der als grauer Alltag es viele nicht gewahr werden läßt, in welch geschichtlich bewegter Zeit sie stehen.

Im kleinen Rahmen des bescheidenen Lebens, im Kram der alltäglichen Arbeit wird nur zu leicht der Blick befangen und weggelenkt von den summarischen Ergebnissen des Ablaufs dieses Lebens. Und außer- [14] dem: Jeder Erfolg und jeder Sieg genau so wie jedes gelungene Werk müssen erkauft werden mit dem Einsatz der Arbeit, des Fleißes und damit auch den Sorgen und selbst der Not unzähliger einzelner.

Als wir Nationalsozialisten Deutschland eroberten, erlebten wir diesen Kampf als eine einzige Kette von tausend Widerwärtigkeiten, tausend Opfern und auch tausend Fehlschlägen. Es war aber gerade deshalb so notwendig, den vereinsamten Menschen aus dieser Atmosphäre seines eigenen kleinen Ringens und den damit zusammenhängenden Sorgen wenigstens einmal im Jahr herauszuheben, um ihn hineinzustellen in die größere gemeinsame Front und seinen Blick nun zu öffnen für die gewaltigen Dimensionen des Ablaufs und Verlaufs des Gesamtkampfes und ihm auch den stolzen Weg zu zeigen, der unterdes schon zurückgelegt worden war.

Denn wie soll der Bauer in seinem Dorfe, der Arbeiter in seiner Werkstatt oder Fabrik, der Angestellte in seinem Büro, wie sollen sie alle erfassen können den Umfang des Gesamtergebnisses ihrer zahllosen persönlichen Opfer und ihres Ringens?

Einmal im Jahre aber werden sie nun anläßlich der Generalschau der Partei aus der Bescheidenheit ihres kleinen Daseins heraustreten und vereint die Größe des Kampfes und des Erfolges besehen und erkennen! Dann erleben viele von ihnen vielleicht zum ersten Male die überwältigende Gewißheit, daß ihre Sorgen und Mühen im kleinen nicht umsonst gewesen sind, sondern daß sich aus all dem der gewaltige Erfolg aufrichten konnte, und daß auch die vielen kleinen und ihnen bekannten Fehlschläge belanglos waren gegenüber dem Gesamtergebnis des Kampfes der Bewegung und heute ihres ganzen Volkes.

Und wenn in diesen Tagen nun wieder Hunderttausende zu Nürnberg aufmarschieren und sich so aus allen Gauen Deutschlands ein unendlicher Strom warmen Lebens in diese Stadt ergießt, dann werden sie von diesem erhöhten Platz aus zurück- und um sich blickend wohl alle eines feststellen können: wir sind wirklich die Zeugen einer Umwälzung, wie sie gewaltiger die deutsche Nation noch nie erlebt hat. (Beifall.) Gesellschaftlich, sozial, wirtschaftlich, politisch, kulturell und rassisch leben wir in einem gigantischen Umbruch der Zeit. Indem wir aber von hier den Blick über Deutschlands Grenzen hinausgleiten lassen, vermeinen wir fast das Brausen zu vernehmen einer aufgewühlten, von Kampf und Unrast erfüllten Welt.

Wenn ich mich nun im einzelnen mit diesen wichtigsten Fragen der Zeit befasse, dann geschieht es nicht nur, um sie in ihrer Bedeutung aufzuzeigen, sondern um auch festzustellen, wie wir mit diesen Problemen bisher fertig wurden, und daß wir mit ihnen auch in der Zukunft fertig zu werden entschlossen sind!

[15] Meine Parteigenossen und -genossinnen!

Wir leben in einer geschichtlich unerhört großen Zeit. Wohl sind in allen Jahrhunderten durch Krieg oder Revolutionen Völker gestiegen oder gefallen, Staaten aufgerichtet oder vernichtet worden. Allein nur selten finden Erschütterungen im Völkerleben statt, die bis in die tiefsten Fundamente des Gebäudes der Gesellschaftsordnung reichen und diese selbst bedrohen oder gar zerstören!

Wer will es aber heute noch nicht sehen oder einfach wegleugnen, daß wir uns jetzt inmitten eines Kampfes befinden, in dem es sich nicht um Grenzprobleme zwischen Völkern oder Staaten, sondern um die Frage der Erhaltung oder der Vernichtung der überkommenen menschlichen Gesellschaftsordnung und ihrer Kulturen an sich handelt?

Die Organisation der menschlichen Gesellschaft ist bedroht! Nicht irgendein staatlicher Turmbau wird einstürzen, sondern eine Sprachenverwirrung, eine neue Menschenentzweiung ist über die Völker gekommen!

Was nach tausendjährigem Aufbau für alle Ewigkeit erhärtet zu sein schien, erweist sich nun als morsch und schwach. Überall um uns herum vernehmen wir das Knistern im Gefüge des bestehenden inneren Gesellschaftsvertrages der Menschen und erleben das Einstürzen einzelner schon besonders brüchiger Gebilde.

Als der Nationalsozialismus seinen geschichtlichen Kampf um das deutsche Volk begann, sah er in dieser Frage die entscheidende. Denn: Kriegen und Niederlagen kommen im Leben der Völker nicht jene furchtbare Bedeutung zu als den inneren Krisen der Gesellschaftsordnung.

Verlorene Kriege können in kurzer Zeit wieder gutgemacht werden. Die zerstörte innere Ordnung einer Volksgemeinschaft ist oft erst nach Jahrhunderten wieder herzustellen. Manchmal gehen darüber auch Völker endgültig zugrunde.

Und darüber kann es doch wohl keinen Zweifel mehr geben. Das, was wir in unserer Zeit als "Gesellschaft" vorfanden, ist in seinen einzelnen Elementen nicht nur umstritten, sondern zum Teil schon so entwertet, daß es auch nur eine Frage dieser Zeit sein kann, bis das Truggebilde einer solchen Gesellschaftsordnung in einer Katastrophe zerschlagen wird. Es gibt heute keine haltbare Organisation der menschlichen Gesellschaft mehr, deren tragende Elemente ihre Rechte nur aus der Geburt, dem Stand, der Herkunft oder gar aus dem Besitz ableiten. Auch die vermeintliche "Bildung" sowie die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Konfession können nicht mehr als gesellschaftlich bau- und erhaltungsfähige Faktoren angesehen werden. (Stürmischer Beifall.) Wenn das russische Reich dem bolschewistischen Chaos zum Opfer [16] fiel, dann auch nur, weil seine früher es gestaltenden und erhaltenden Kräfte nicht mehr befähigt waren, ihre Mission weiterhin zu erfüllen. Gegenüber dem Ansturm neuer Auffassungen oder gewisser neuer Lehren haben sich alte Ideen und die Träger dieser alten Gebilde als nicht widerstandsfähig genug erwiesen, und gerade im letzten Jahre sind wir Zeugen des Versuchs einer weiteren Ausbreitung der kommunistischen Wirrnis in Ost und West geworden.

Wenn Deutschland inmitten dieser Unruhen ähnlich dem heutigen Italien als sicherer und fester Hort gelten kann, dann nur, weil der Nationalsozialismus selbst den Weg zu einer gesellschaftlichen Revolution beschritten hat, ohne die bestehende Ordnung erst mit Gewalt zu zerstören und damit die Basis unseres politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens in ein Chaos zu verwandeln.

Indem wir einst die Schwächen unserer bürgerlichen Gesellschaftsordnung erkannten, haben wir uns bemüht, auf dem Wege einer disziplinierten Regeneration einen neuen Gesellschaftsaufbau durchzuführen. Der Grundgedanke dieser Arbeit war, mit überlieferten Vorrechten zu brechen und die Führung der Nation auf allen Gebieten des Lebens, an der Spitze jedoch auf dem Gebiete der Politik, in die Hände einer neuen Auslese zu legen, die ohne Rücksicht auf Herkunft, Geburt, gesellschaftliche oder konfessionelle Zugehörigkeit ausschließlich nach der inneren Veranlagung und Würdigkeit ausgesucht und gefunden wird. (Beifall.)

Dieser Aufbau einer neuen Führungsauslese unserer Nation ohne die verheerende chaotische Vernichtung des bestehenden Zustandes ist eine der größten Taten in der Geschichte unseres Volkes. Sie ist auch eine Revolution, nur ohne die Begleiterscheinungen des blinden Austobens einer durch das Nichtanwendenkönnen der Freiheit wahnsinnig gewordenen Sklavenmasse. Denn nicht der Mob hat diese nationalsozialistische Revolution durchgeführt, sondern eine zum festen Gehorsam verpflichtete, treu ergebene und aus höchstem Idealismus kämpfende Gemeinschaft bester deutscher Menschen aus allen Schichten unseres Volkes. (Begeisterte Zustimmung.) Allein das Ziel dieser Männer war das Ziel einer wirklichen Revolution, das heißt, sie waren entschlossen, eine unmöglich gewordene, weil im Innern in den einzelnen Elementen schon längst kranke Gesellschaftsordnung zu beseitigen und durch eine neue zu ersetzen. Das Ausmaß und die Tiefe dieser Umwälzung kann an keinem Ort und zu keiner Zeit besser erkannt werden als am Reichsparteitag zu Nürnberg.

Ist dies nun ein neues Volk, das hier marschiert, oder ist es dies nicht? Ist dieses Deutschland noch zu vergleichen mit dem alten, oder ist es ein neues? Ist diese Gemeinschaft nun fester und unzertrennlicher [17] geworden, oder war es etwa die frühere? Und vor allem: hat einer von denen, die in den anderen Parteien einst von irgendeiner Wiedererhebung Deutschlands träumten, diese Vorstellung besessen, so wie sie heute Wirklichkeit geworden ist, oder war dies nicht doch nur ausschließliches Glaubensgut der nationalsozialistischen Bewegung und ihrer Kämpfer?

Diese Umformung unserer deutschen Volksgemeinschaft ist die größte und folgenschwerste der von uns einst unternommenen Arbeiten. Sie ist in ihren Auswirkungen gewaltiger als jeder andere Prozeß unserer nationalen Wiedererhebung, denn auf die Festigkeit dieser Volksgemeinschaft beruht in der Zukunft die Größe und Stärke der Nation und damit des Reiches. Sie wird aber nur dann gegeben sein, wenn sie auf wirklichen Werten und nicht auf bloßen Faktoren des Scheins beruht, das heißt: eine Gesellschaftsordnung wird im gesamten genau soviel Kraft repräsentieren, als den repräsentativen Elementen dieser Gesellschaftsordnung im einzelnen zusammengerechnet zu eigen ist!

Es ist daher von größter Wichtigkeit, den sorgfältigsten Ausleseprozeß in der Führung der Nation auf allen Gebieten weiterzutreiben und nicht vor irgendwelchen Widerständen oder Hemmungen formaler Art zu kapitulieren. Das Höchste, was wir den abzutretenden früheren, heute nicht mehr befähigten Trägern unserer Gemeinschaftsordnung zu bieten haben, ist das gleiche Recht wie für alle. Das Vorrecht jedoch gehört in diesem Staat den Tugenden der Kraft und der Stärke, des Mutes und der Entschlossenheit und daher den Führungsbefähigten an sich. Dies kann nie im Gegensatz zum Wissen stehen, denn es würde schon eine impertinente Behauptung darstellen, wenn jemand behaupten wollte, daß Wissen und Tatkraft, Mut und Einsicht, Kühnheit und Erfahrung sich gegenseitig ausschlössen.

Die eine beruhigende Gewißheit kann die deutsche Nation ihr eigen nennen: Es mag um uns die ganze Welt zu brennen beginnen, der nationalsozialistische Staat wird wie Platin aus dem bolschewistischen Feuer herausragen. (Jubelnde Zustimmung und Heilrufe.)

Unter den großen Problemen, die weiter die heutige Zeit erfüllen, steht mit an der Spitze das soziale. Ich muß dieses soziale Problem von dem gesellschaftlichen deshalb trennen, weil der Bolschewismus überall nur das gesellschaftliche Problem anfaßt, während das soziale unter ihm überhaupt nicht in Erscheinung tritt. Die gesellschaftliche Revolution des Bolschewismus heißt aber nichts anderes als die Beseitigung der volkseigenen Intelligenzen und deren Ersatz durch die jüdische Parasitenrasse. Dieses Problem hat der Bolschewismus dort, wo er zur Macht kam, gründlich gelöst oder zu lösen versucht. Das Soziale war demgegenüber überall nur als Mittel zum [18] Zweck gedacht. Die Art der Behandlung, ja des Inangriffnehmens der sozialen Fragen zeigt am besten die mangelnde Absicht, hier wirklich zu einer segensreichen Lösung kommen zu wollen. Seitdem die jüdisch-bolschewistischen Hetzer, unter Zugrundelegung der ihnen bekannten geringen Einsicht und Bildung der Massen auf diesem Gebiet, das soziale Problem als eine ausschließliche Lohnfrage erklärten, schufen sie in kürzester Zeit jene für die Durchführung der bolschewistischen Gesellschaftsrevolution günstige Spannung zwischen Lohn und Preis. Indem durch Streik und Terror auf der einen Seite die Löhne eine fortgesetzte scheinbare Steigerung erfahren, zwingen sie infolge der gleichbleibenden oder sogar sinkenden Produktion auf der anderen Seite die Preise zum Ansteigen.

Dieser Vorgang ist ein zwangsläufiger, da, wie schon betont, den erhöhten Löhnen keine ausgleichende erhöhte Produktion gegenübertritt, sondern der Ausgleich nur durch den erhöhten Preis geschaffen werden kann.

Dieser erhöhte Preis aber gibt immer wieder den natürlichen Grund zur augenblicklichen neuen Erhöhung der Löhne, was abermals durch Streik und Terror erzwungen wird. Die ebenso zwangsläufige Folge ist das sofortige neue Anziehen der Preise. Da durch die mit diesen Wirtschaftskämpfen verbundenen Streiks und Aussperrungen die Produktion, statt sich zu erhöhen, auch infolge der allgemeinen Disziplinlosigkeit immer mehr abnimmt, müssen infolge des Sinkens der Konsumgüter die Preise im Verhältnis zu den Löhnen als regulierender Faktor nur noch schneller als die Gehälter ansteigen. Daraus ergibt sich dann eine immer höher anschwellende Unzufriedenheit.

Es ist dabei den jüdisch-marxistischen Hetzern leicht, die jeweilige Lohnerhöhung als das Werk eines sozial empfindenden Bolschewismus oder Marxismus, die dadurch ausgelöste Preissteigerung aber als die verfluchte Absicht des verrotteten Kapitalismus, sprich der antimarxistischen Feinde, hinzustellen. Die Ergebnisse dieser Entwicklung sehen wir in den Ländern um uns: steigende Löhne, sinkende Produktion, daher rapides Abnehmen der Kaufkraft des Geldes, zum Zeichen dessen steigende Preise und endlich eine laufende Entwertung der Währung.

Wenn in diesem Drama des Wahnsinns Deutschland heute als ruhiger Zuschauer gelten darf, dann verdankt es dies der nationalsozialistischen Bewegung, die von vornherein eisern an einem Grundsatz festgehalten hat: Entscheidend für das Leben des einzelnen ist nicht die gedruckte Banknote, die er erhält, sondern das, was er sich dafür zu kaufen vermag. (Beifall.)

Es kann aber nicht mehr gekauft werden, als vorher produziert wird! Daher ist entscheidend für den Gesamtlebensstandard der Nation die Gesamthöhe der nationalen Produktion. Was aber die [19] Nation an Gütern produziert, erhält automatisch seinen Gegenwert durch den Lohn und findet damit seinen Käufer.

Denn es würde ja ein Unsinn sein, 30 oder 40 Millionen Tonnen Kohle mehr zu produzieren, aber die Kaufkraft der Nation so zu beschränken, daß es ihr unmöglich wäre, die Kohlen abzunehmen. Es ist daher auch nicht richtig, anzunehmen, daß der Mangel auf irgendeinem Gebiet der Beweis für eine besondere wirtschaftliche Schwäche sei, nein, er ist nur der Beweis dafür, daß eine weitere Steigerung der Produktion nötig ist, weil die notwendige Kaufkraft hierfür besteht. Es ist dabei gänzlich gleichgültig der Konsum der sogenannten oberen Zehntausend. Er fällt mengen- und wertmäßig gegenüber dem Konsum der übrigen 67 Millionen überhaupt nicht ins Gewicht!

Tatsache ist nun, daß Deutschland sein schweres soziales Problem gelöst hat, und zwar restlos gelöst hat: Es gibt in unserem Lande keine wirklichen Arbeitslosen mehr.

Im Gegenteil: Auf unzähligen Gebieten herrscht heute bereits wieder ein Mangel, besonders an gelernten Kräften. Ich glaube, dies ist ein größerer sozialer Erfolg, als wenn es in anderen Ländern gelingt - genau so wie früher bei uns -, die Produktion so lange zu ruinieren und zu zerstören, bis endlich das sogenannte befreite Proletariat weniger seiner Sorgen ledig, als vielmehr ohne Arbeit und ohne Brot ist.

Wir können mit dem Ergebnis dieser unserer Tätigkeit aber um so zufriedener sein, als es dabei gelungen ist, nicht nur die Löhne, sondern auch die Preise nahezu vollkommen stabil zu halten. Vergleichen Sie, meine Parteigenossen und Parteigenossinnen, demgegenüber die Resultate in anderen Ländern, und Sie werden auch hier die Richtigkeit der nationalsozialistischen sozialen Führung erkennen. Darüber hinaus aber hat der Nationalsozialismus durch eine tausendfältig geleistete Arbeit versucht, die sozialen Lebensbedingungen zu verbessern und zu verschönern.

Was hierbei durch unsere großen Hilfsorganisationen mit geleistet wurde, wird Ihnen im Laufe dieses Kongresses durch konkrete Zahlen belegt werden. Im gesamten kann man jedenfalls aber die Tätigkeit der Arbeitsfront in ihren verschiedenen Ämtern, die Arbeit des Winterhilfswerks sowie der nationalsozialistischen Volkswohlfahrt und endlich die ergänzende Arbeit von "Kraft durch Freude" als die sicherlich gewaltigste soziale Gemeinschaftsleistung bezeichnen, die bisher überhaupt irgendwo stattgefunden hat. Was gerade der Bolschewismus dem entgegenzusetzen hat, ist nur lächerlich.

Auch hier wird an den Grundprinzipien unserer bisherigen Auffassung in Zukunft festgehalten werden, und auch hier ist es klar, daß ein Stillstand dieser Bestrebung niemals eintreten darf und niemals eintreten wird. Im Gegenteil: Die Art, in der wir uns im national- [20] sozialistischen Deutschland bemühen, die sozialen Probleme zu lösen, hilft mit an der Erziehung der einzelnen Volksgenossen zu einem sozialen Pflichtbewußtsein, das als Endresultat auch die Volksgemeinschaft im edelsten Sinne des Wortes ergeben wird. Und dieses ist sicher: Wir sind ihr im nationalsozialistischen Deutschland tausendmal näher als in den von Klassen- und Wirtschaftskämpfen zerrissenen marxistischen Staaten.

Wenn wir von dieser besonderen Arbeit auf das Gebiet der allgemeinen Wirtschaft übergehen, dann sehen wir auch hier um uns zahlreiche krisenhafte Erscheinungen. Vor wenigen Jahren noch beherrschte das Schlagwort von der "Weltwirtschaftskrise" die öffentliche Meinung. Und fast überall - auf alle Fälle aber in Deutschland - wurde auf das Wunder gewartet, das im Sinne einer gemeinsamen Kollektivanstrengung plötzlich mit dieser internationalen Krise aufräumen würde. Ich habe damals jahrelang vor dem Glauben gewarnt, als könne die Behebung der internationalen Weltwirtschaftskrise von einer internationalen Seite her erfolgen, und statt dessen immer betont, daß zuerst die einzelnen nationalen Wirtschaften in Ordnung gebracht werden müßten.

Es war weiter eine nationalsozialistische Grundauffassung, daß es einen Widerspruch in sich darstellt, fortgesetzt von der notwendigen Behebung einer Weltwirtschaftskrise zu reden und dabei selbst die bedenklichsten und gerade die Weltwirtschaft erschütternden Währungsmanipulationen vorzunehmen.

Ich darf Sie, meine Parteigenossen und Parteigenossinnen, nun fragen, ob wir mit unserer Auffassung recht behalten haben oder nicht. Hätten wir auf dieses internationale Wunder etwa weiter warten sollen? War es nicht richtig, auch hier den Grundsatz anzuwenden, daß die erste Hilfe aus der eigenen Kraft kommen muß? (Beifall.) So wie wir politisch als Nationalsozialisten überzeugt waren, daß uns die Freiheit nicht eines Tages geschenkt werden würde, sondern daß wir sie uns selbst zu erkämpfen haben, so waren wir auch durchdrungen von dem Glauben an die Richtigkeit dieses Prinzips im wirtschaftlichen Leben. Bei der Behebung der deutschen Wirtschaftskrise aber haben wir immer nur nach einem Dogma gehandelt, nämlich: Die Wirtschaft ist eine der vielen Funktionen des volklichen Lebens und kann daher nur nach Zweckmäßigkeitsgesichtspunkten organisiert und geführt und nie nach dogmatischen behandelt werden. (Beifall.)

Es gibt als Dogma weder eine sozialisierte Wirtschaft, noch gibt es eine freie Wirtschaft, sondern es gibt nur eine verpflichtete Volkswirtschaft, d. h. eine Wirtschaft, der im gesamten die Aufgabe zukommt, einem Volke die höchsten und besten [21] Lebensbedingungen zu verschaffen. (Langanhaltender Beifall.)

Insofern sie dieser Aufgabe ohne jede Lenkung von oben, nur aus dem freien Spiel der Kräfte heraus gerecht wird, ist es gut und vor allem für eine Staatsführung sehr angenehm. Soweit sie auf irgendeinem Gebiet der ihr zukommenden Aufgabe als freie Wirtschaft nicht mehr zu folgen vermag, hat die Führung der Volksgemeinschaft die Pflicht, der Wirtschaft jene Anweisungen zu geben, die im Interesse der Erhaltung der Gesamtheit notwendig sind. Sollte aber eine Wirtschaft auf dem einen oder anderen Gebiet überhaupt nicht in der Lage sein, von sich aus die gestellten großen Aufgaben zu erfüllen, dann wird die Führung der Volksgemeinschaft andere Mittel und Wege suchen müssen, um den Erfordernissen der Allgemeinheit zu genügen. Das eine aber ist sicher: Wie überall sonst, ist auch hier beim vorhandenen Willen ein möglicher Weg.

Der Wille des nationalsozialistischen Staates nun, die wirtschaftlichen Grundlagen der Nation zu sichern, hat seinen schärfsten Ausdruck gefunden in dem Entschluß, der Ihnen hier im vergangenen Jahr verkündet wurde:

Innerhalb einer kurz bemessenen Zeit die Nation auf einer Reihe lebenswichtiger Gebiete von der Willkür oder den Unsicherheiten des Auslandes unabhängig zu machen. Dieser Entschluß wird ebenso sicher verwirklicht, wie einst der nationalsozialistische Staat verwirklicht wurde. (Jubelnde Heilrufe.)

Insoweit zu seiner Verwirklichung privatwirtschaftliche Kräfte genügen, werden sie damit befaßt, sowie aber eine ersichtliche Unmöglichkeit eintritt, auf diesem Wege das gesteckte Ziel zu erreichen, wird die Nation als solche diese Arbeit übernehmen.

Es möge sich niemand darüber täuschen: Einer Volksgemeinschaft, der es gelingt, eine gewaltige Armee aufzubauen, einen riesigen Arbeitsdienst zu mobilisieren, das Gigantenunternehmen der Deutschen Reichsbahn zu leiten usw., wird es auch gelingen, z. B. die deutsche Stahl- und Eisenproduktion auf jene Höhe zu bringen, die notwendig ist! (Stürmischer Beifall.)

Wir sind schon mit anderen Aufgaben fertig geworden als mit den im Vierjahresplan bestimmten! Und ich möchte schon heute Ihnen, meine Parteigenossen und -genossinnen, die Versicherung abgeben, daß diese Arbeit unter der Leitung des Parteigenossen Göring genau in dem vorgeschriebenen Tempo verläuft! (Langanhaltender Beifall.)

Eines ist sicher: Es gibt weder eine Ideologie der Staats- noch eine solche der Privatwirtschaft. In beiden Fällen trägt die letzte Verantwortung immer derselbe Faktor, nämlich die Gesamtführung der Nation, d. h. die Volksgemeinschaft selbst.

[22] Im übrigen gibt es in unserer Wirtschaft nur eine einzige Frage, die uns seit Jahren fortgesetzt mit schwersten Sorgen erfüllt: Es ist die Schwierigkeit unserer Lebensmittelversorgung. Der deutsche Lebensraum ist ohne koloniale Ergänzung zu klein, um eine ungestörte, sichere, dauernde Ernährung unseres Volkes zu garantieren.

Kein anderes Volk kann eine größere Leistung auf diesem Gebiet aufweisen als wir. Die Zahlen, die Parteigenosse Darré Ihnen in diesem Kongreß unterbreiten wird, sind glänzende Beweise für diese Behauptung. Allein, es ist ein auf die Dauer unerträglicher Gedanke, Jahr für Jahr vom Zufall einer guten oder schlechten Ernte abhängig zu sein.

Es ist daher die Forderung nach einem dem Reich gehörenden Kolonialbesitz eine in unserer wirtschaftlichen Not begründete und die Einstellung der anderen Mächte zu dieser Forderung eine einfach nicht verständliche. (Nicht enden wollender Beifall.)

Deutschland hatte seine Kolonien einst diesen Mächten weder geraubt noch gestohlen. In einer Welt, in der man heute nur so von moralischen Phrasen trieft, wäre es angebracht, auch diese Tatsache zu berücksichtigen!

Im übrigen spricht für die deutsche nationalsozialistische Wirtschaftsführung eine einfache und nüchterne Tatsache: Als wir vor fünf Jahren die Macht übernahmen, glich das wirtschaftliche Leben Deutschlands einem Friedhof. Heute aber ist es wieder erfüllt vom Rhythmus der Schaffenskraft und der Arbeit eines der fleißigsten Völker dieser Erde.

Dies alles ist nur möglich durch die Autorität der heutigen Staatsführung, die ihrerseits wieder ihre Wurzel hat in der nationalsozialistischen Partei.

Wir sind überzeugt, daß gerade auf dem Gebiet der Wirtschaft aber die Parteigenossen und Parteigenossinnen und alle wehrhaften Nationalsozialisten überhaupt die höchste Pflicht besitzen, der Führung des Reiches blind zu vertrauen und ihre Anordnungen oder auch nur ihre Bitten sofort zu berücksichtigen. Denn wir haben einen schwereren Kampf als andere durchzuführen. 137 Menschen auf einem Quadratkilometer sind schwerer zu ernähren als 11 oder 12. Dieses Wunder kann uns nur gelingen bei äußerster Disziplin der ganzen Volksgemeinschaft, bei einem sofortigen Eingehen aller auf die Notwendigkeiten des Tages oder der Zeit. Wir Deutsche können es uns nicht erlauben, auf diesem Gebiete jeden einzelnen seinen eigenen Weg gehen zu lassen! Gemeinsam werden wir jedes Programm, so oder so, zu lösen in der Lage sein. Für sich allein würde jeder nur das Opfer der allgemeinen Schwierigkeiten werden.

[23] Wenn ich mich nun der Politik zuwende, dann glaube ich, meine Parteigenossen, genügen hier nur wenige Feststellungen zum Rechenschaftsbericht auf diesem Gebiet. Um uns herum ist die Welt erfüllt von Krieg und Kampfgeschrei! Unruhe erfüllt die Völker, und Revolutionen erschüttern viele Staaten!

Deutschland nach einem grauenhaften verlorenen Krieg, nach einer schandbaren Revolution, nach 15jähriger Ausplünderung und Erpressung bietet heute trotzdem das Bild einer in sich geschlossenen ruhigen Kraft. Ein Friede, der geschützt wird durch das eigene Volk.

Drei Tatsachen möchte ich heute als Abschluß eines Kapitels der deutschen Geschichte hier feststellen:

1. Der Vertrag von Versailles ist tot!

2. Deutschland ist frei!

3. Der Garant unserer Freiheit ist unsere eigene Wehrmacht! (Stürmische Heil- und Bravorufe.)

Parteigenossen und Parteigenossinnen!

Wenn die nationalsozialistische Staatsführung nichts weiter in der Geschichte unseres Volkes aufzuweisen hätte als diese drei Ergebnisse ihrer Führung und ihrer Tatkraft, dann würde sie sich damit allein schon einen Ruhmesplatz sichern in den geschichtlichen Annalen unseres Volkes.

Ein Diktat, das für Ewigkeiten gedacht war, haben wir in noch nicht einmal fünf Jahren beseitigt!

Eine neue Wehrmacht in knapp vier Jahren wieder aufgebaut. Dabei ist aber Deutschland heute nicht isoliert, sondern in enger Freundschaft verbunden mit mächtigen Staaten. Die natürliche Interessengemeinschaft des nationalsozialistischen Deutschlands und des faschistischen Italiens hat sich in den letzten Monaten immer mehr als ein Element der Sicherung Europas vor dem chaotischen Wahnsinn erwiesen. Es wird in Zukunft nicht möglich sein, an irgendeiner Stelle über diese Willensgemeinschaft hinweg einfach zur Tagesordnung schreiten zu können. (Stürmischer Beifall.)

Unser Abkommen mit Japan dient der gleichen Aufgabe, zusammenzustehen in der Abwehr eines Angriffs auf die Kulturwelt, der heute in Spanien, morgen im Osten oder übermorgen vielleicht woanders stattfinden kann. In uns allen lebt die starke Hoffnung, daß auch andere Mächte die Zeichen der Zeit verstehen möchten zur Stärkung dieser Front der Vernunft und des Schutzes des Friedens und unserer Kultur! Denn auch kulturell steht der nationalsozialistische [24] Staat einer durch und durch unsicheren Welt geschlossen und gefestigt gegenüber.

Wenn Sie in diesen Tagen über das gewaltige Baugelände dieser Stadt gehen oder die schon vorhandenen Versammlungsräume betreten, dann wird auf Sie alle die stolze Überzeugung einströmen, daß die Nation auch auf diesem Gebiet die Zeit ihres Verfalls beendet hat und den Beginn eines neuen großen Aufstieges soeben erlebt!

Was in Berlin, München und Hamburg seiner Ausführung entgegengeht oder auch zum Teil schon seine Gestaltung erfahren hat, ist der Beweis für eine Kulturbesinnung, die mehr ist als ein Wollen! Sie repräsentiert sich in nicht mehr wegzuleugnenden Taten!

Die größte Revolution aber hat Deutschland erlebt durch die in diesem Lande zum erstenmal planmäßig in Angriff genommene Volks- und damit Rassenhygiene.

Die Folgen dieser deutschen Rassenpolitik werden entscheidendere sein für die Zukunft unseres Volkes als die Auswirkungen aller anderen Gesetze. Denn sie schaffen den neuen Menschen.

Sie werden unser Volk davor bewahren, wie so viele geschichtliche traurige Vorbilder anderer Rassen an der Unkenntnis der einzigen Frage das irdische Dasein für immer zu verlieren.

Den welchen Sinn hat all unsere Arbeit und unser Mühen, wenn wir sie nicht in den Dienst der Erhaltung des deutschen Menschen stellen?

Was hat aber jeder Dienst an diesem Menschen für einen Wert, wenn wir das Wichtigste versäumen, ihn in seinem Blute rein und unverdorben zu erhalten?

Jeder andere Fehler ist zu beheben, jeder sonstige Irrtum einmal zu korrigieren, nur was auf diesem Gebiet versäumt wird, kann sehr oft niemals mehr gutgemacht werden. Ob aber auf diesem rassen- und damit volkshygienischen Gebiet unsere Arbeit eine fruchtbare war, können Sie wohl in diesen Tagen hier am besten selbst ermessen. Denn was Ihnen in dieser Stadt entgegentritt, das ist der deutsche Mensch. Kommen Sie und sehen Sie nun selbst, ob er unter der nationalsozialistischen Führung schlechter oder ob er nicht besser geworden ist. Messen Sie nicht nur die Zahlen der mehr geborenen Kinder, sondern messen Sie vor allem das Aussehen unserer Jugend.

Wie schön sind unsere Mädchen und unsere Knaben, wie leuchtend ist ihr Blick, wie gesund und frisch ihre Haltung, wie herrlich sind die Körper der Hunderttausende und Millionen, die durch unsere Organisationen geschult und gepflegt werden.

Wo gibt es heute bessere Männer, als sie hier zu sehen sind? Es ist wirklich die Wiedergeburt einer [25] Nation eingetreten durch die bewußte Züchtung eines neuen Menschen. (Nicht enden wollender Beifall.)

Und dies ist die geschichtlich erhabenste Rechtfertigung für unser Handeln in der Vergangenheit und die stärkste Verpflichtung für unser Wollen und für unsere Entschlüsse in der Zukunft. Denn nur wer sein Volk gesund erhält, sichert ihm diese Zukunft. So sehen wir in dieser Woche das neue deutsche Volk vor uns auferstehen, sehen die gesunde und so schöne Jugend, sehen die harten Gestalten unseres Arbeitsdienstes, sehen die Hunderttausende der Männer unserer Kampfbewegung und erleben vor allem die stolze Selbstsicherheit der Soldaten unseres jungen Heeres.

Ein wahrhaft erhebendes Ergebnis einer historischen Arbeit!

Meine Parteigenossen und Parteigenossinnen!

Im fünften Jahre nach der nationalsozialistischen Revolution können wir keine herrlichere Feststellung treffen als die eine: Es ist wieder schön, ein Deutschen zu sein, und ein Glück, in Deutschland zu leben!

Das deutsche Volk, die nationalsozialistische Bewegung, die nationalsozialistische Armee und unser Reich

Sieg Heil!


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