C 3.
Gleichgeartete von den Truppen der Entente begangene Vergehen.
Während des Weltkrieges.
1917 Nesles. Französische Truppen:
Bei dem Rückzug der Deutschen Anfang 1917 wurde der Kirchhof in Nesles den Franzosen völlig unversehrt überlassen. Die Franzosen zerschlugen die Grabkreuze, rissen sie aus der Erde und entfernten die eisernen Kreuze. Bei der Rückeroberung 1918 wurde der Kirchhof in diesem Zustande vorgefunden. Der Kirchhof war vom Kampf nicht betroffen worden.
Ueber diese Zerstörung schrieb der Kriegsberichterstatter des "Vorwärts", Dr. Kister: "Wir haben ein Denkmal französischer Schande
gesehen – mit eigenen Augen... Die Schande von Nesles klebt an dem ganzen französischen Namen."
1918 Roye. Französische Truppen:
Bei dem Märzvorstoß 1918 wurde festgestellt, daß auf dem Ehrenfriedhof des
Königin-Augusta-Garde-Grenadier-Regiments in Roye sämtliche Verzierungen, Kreuze und Inschriften in brutalster Weise abgeschlagen worden waren.
Chauny. Französische Truppen:
Englische illustrierte Zeitungen berichten über die Zerstörung des deutschen Ehrenfriedhofes in Chauny durch die Franzosen. Auf eine diesbezügliche Anfrage antwortet die französische Regierung, "daß die französischen Soldaten allen Anlaß gehabt hätten, Denkmäler zu beseitigen, die von deutschen Soldaten zum Ruhme der von ihnen begangenen Verletzungen der geheiligtsten Grundsätze der Zivilisation errichtet worden seien." Die französische Regierung genehmigt also diesen über alle Maßen vandalischen Akt.
In ähnlicher Weise wurden die deutschen Kriegerfriedhöfe in Peronne, Flavy le Martel, Bapaume, Pargny, Béthencourt, Hombleux und zahlreichen anderen Orten zerstört und besudelt. Alle diese [323-324] Zerstörungen wurden durchaus vorsätzlich ausgeführt.
Die französische Armee wurde zu diesem schändlichen Tun von der französischen Intelligenz aufgehetzt und aufgefordert. So schrieb der bekannte Dramatiker Henri Lavedan in der "Illustration" vom 12. 5. 17: "Wir wollen die Toten nicht anrühren, die dort zur Ruhe gebettet sind. Da sie nun einmal auf unserem Boden gescheitert sind, möge er ihnen eingeräumt sein. Mögen sie ihn düngen! Aber auch nicht mehr. Wenn wir ein einfaches kleines Holzkreuz aufstellen, so werden wir bei weitem großmütig genug gewesen sein, was den Rest
betrifft – Nieder damit! Heran mit Spitzhacke und Mauerbrecher! Nieder mit den geflügelten Victorien, den doppelköpfigen Adlern, den Trophäen aus Zement. All diese Wagnerschen Gestalten werden wir, von ihren Sockeln gestürzt, weit über die Götterdämmerung hinaus in die Nacht zurückschleudern, und die Natur, die Zeit, das Wetter, die Jahre werden dann aus diesem leeren Zeug das machen, was ihnen gut dünkt!!"
C 4.
Gleichgeartete von den Truppen der Entente begangene Vergehen.
Nach dem Waffenstillstand.
Die Franzosen vernichten die deutschen Kriegerdenkmäler auf den Schlachtfeldern von Metz, die im pietätvollen Andenken den 1870/71 in ehrenvollem Kampf Gefallenen von ihren Truppenteilen errichtet wurden.
Diese Tat ist um so verwerflicher, als Deutschland in den Jahren vor dem Weltkriege den Franzosen ausdrücklich gestattete, ihren Gefallenen
in Elsaß-Lothringen gleiche Denkmäler zu errichten, die von Deutschland stets geachtet und gehegt wurden.
1908 Noisseville:
So wurde am 3./4. 10. 08 ein französisches Denkmal bei Noisseville unter offizieller Teilnahme des deutschen Generals von Arnim eingeweiht.
Am 16./17.10. 09 wurde in Weißenburg ein zweites französisches Denkmal unter Teilnahme deutscher und französischer Offiziere eingeweiht.
"Le Journal" vom 19. 10. 09 sprach sich anerkennend über das entgegenkommende Verhalten der deutschen Behörden und die freundliche Haltung der deutschen Bevölkerung aus.
Beide Denkmäler stehen trotz aller Widerwärtigkeiten, die Deutschland im Weltkriege von der Entente zu erdulden hatte, noch heute unangetastet auf ihrem Platz.