Blut für Habsburgs
Hausmacht
"In deinem Lager ist Österreich!" rief Grillparzer 1848 über die
Armee Radetzkys
in Italien aus. Mit diesen Worten erschien wohl am treffendsten
die Aufgabe gekennzeichnet, die dem nunmehr
kaiserlich-königlichen Heere während der ganzen Epoche vom
Wiener Kongreß bis zum Dänenkriege von 1864 und der
großen deutschen Entscheidung von 1866 erwuchs. Sie hatte nur mehr
bedingt und als Bundesarmee der Verteidigung gesamtdeutscher Interessen zur
Verfügung zu stehen, ihr Einsatz sollte von nun ab fast ausschließlich
der Erhaltung eines Staatssystems gelten, das aus der Buntheit seiner
Zusammensetzung doch schon den Todeskeim in sich trug. Hatte doch
Österreich im Wiener
Kongreß endgültig auf die Wacht am
Rhein verzichtet. Belgien wurde im Verein mit Holland zum Königreich
der Niederlande vereinigt, am Rhein stand jetzt Preußen, das, wieder
erstarkt und neu gekräftigt, nun endgültig jene Rolle auszumerzen
bestrebt war, die es gegen Ende der Koalitionskriege gespielt hatte. Auch Bayern
wurde durch die Zuerkennung der Rheinpfalz zum Verteidiger der Reichsgrenze.
Neununddreißig Staaten nannten sich "Deutscher Bund", und obwohl
Österreich den Vorsitz im Frankfurter Bundestage führte, so war es
dort, gleich Preußen, als deutscher Staat doch nur mehr mit einem Teil
seiner Länder vertreten. Dafür diente die Wiedergewinnung des
Innviertels, Tirols und Vorarlbergs, sowie die Einverleibung Salzburgs unter
Habsburgs Zepter jetzt im erhöhten Maße dem Ausgleich des
Kräfteverhältnisses zwischen Deutschen, Slawen, Romanen und
Magyaren, die gegeneinander zum Nutzen Habsburgs auszubalancieren, oder
besser gesagt auszuspielen, immer eindeutiger die vordringlichste Aufgabe der
Wiener Staatsführung wurde. Die schwerste Belastung für den Staat
Franz I. bedeutete ohne Zweifel die Besitznahme des
lombardo-venezianischen Königreiches. Gleichzeitig wurde aber durch die
Wiedereinsetzung Habsburg verwandter oder verbundener Fürsten in ganz
Italien Österreich zum Polizisten der "bestehenden Ordnung" [229] gemacht, eine Aufgabe,
die es weit mehr in blutige Auseinandersetzungen verwickeln sollte als die
Niederhaltung nationaler Strömungen im wiedergewonnenen Westgalizien,
im neu hinzugekommenen Dalmatien, Ostgalizien, Istrien und selbst in
Ungarn.
Wer aber als "erstes Instrument" dieser, durch eine heilige Fürstenallianz
beschworenen Ordnung das ganze Ausmaß des Hasses und des
Widerwillens der niedergehaltenen Völker auszukosten bekam, war das
Heer. Bestes deutsches Soldatentum mußte sich im anbefohlenen Einsatz
mit den Söhnen anderer Völker durch Jahrzehnte zur
Bekämpfung nationaler Einigungsbewegungen hergeben und wurde zum
Polizeibüttel eines Systems erniedrigt, das es verabsäumte, seinen
Soldaten große und aus seiner Tradition erwachsende Aufgaben zu stellen,
wie sie etwa die weitere Schutzpflicht für das südliche Deutschland
gegen den Westen gewesen wäre. Es sprach in der Tat für den Wert
der diesem Heere innewohnenden soldatischen Tugenden, daß es die ihm
erwachsenden Aufgaben mit einem Höchstmaß an
Pflichterfüllung, Tapferkeit und Selbstverleugnung auf sich nahm und so,
ungeachtet der Maßnahmen jener Staatsgewalt, die es vertrat, zum Mehrer
seines alten Soldatenruhmes wurde. Wohl niemals in der Geschichte war ein Heer
mehr auf sich allein gestellt als jene österreichische Armee, die sich von
1820 bis 1849 zwischen den Alpen und Sizilien, in Galizien und zuletzt noch in
Ungarn schlug. Es schien, als habe sich das System der Erstarrung auch auf alle
jene übertragen, die die Verantwortung für die Ausgestaltung des
Heerwesens trugen. Nichts von dem nach dem Abgange Erzherzog Carls im Jahre
1810 unterbrochenem Reformwerk wurde fortgesetzt. Seit dem 1820 erfolgten
Tode Schwarzenbergs scheute man sich auch an den obersten militärischen
Stellen vor Neuerungen, und wo Männer wie Radetzky dringende
Forderungen erhoben, wurden sie unter Erhöhung ihres militärischen
Dienstranges durch eine Provinzkommandierung kaltgestellt. Während
Preußen die allgemeine Wehrpflicht einführte, klebte man in
Österreich an dem Rekrutierungssystem der Konskription und wies jeden
Gedanken von sich, der im Sinne der geleisteten Vorarbeit Erzherzog Carls dem
Volksheer und damit der allgemeinen Wehrpflicht die Wege geebnet hätte.
Die Rekrutierungsvorschriften boten überhaupt ein getreues Spiegelbild der
Buntscheckigkeit der zur Dienstleistung herangezogenen Landeskinder und der
Eigenart der verfassungsrechtlichen Bindung ihrer Länder zur Monarchie.
So gab es in Österreich in jener Epoche vier verschiedene
Aushebungssysteme: jenes für die sogenannten altkonskribierten Provinzen
(alle Länder mit Ausnahme Tirols, Ungarns und des
lombardo-venezianischen Königreiches) mit vierzehnjähriger
Kapitu- [230] lationsdauer, für
Tirol mit achtjähriger Dienstzeit, für Ungarn die
lebenslängliche Dienstpflicht mit Beurteilung des jährlich zu
stellenden Kontingents durch den Landtag und endlich für die Lombardei
und Venetien die achtjährige Dienstverpflichtung. Auch an der
Militärgrenze bestand nach wie vor die lebenslängliche Dienstpflicht
der Grenzbewohner. Noch unverständlicher gestalteten sich die
Maßnahmen, die zum Zwecke der Heeresergänzung durch Reserven
oder durch die Landwehr getroffen wurden. Hatte man die Armeeorganisation
Erzherzog Carls durch eine erneute Rücksichtnahme auf die politische
Zusammensetzung des "Mosaikstaates Nr. 1" bereits in ihren
wesentlichsten Punkten durchlöchert, so beseitigte man sie durch die
Rekrutierungsvorschrift vom 4. August 1827 vollends. Durch diese Vorschrift
wurde die Reserve als unbedingt notwendige Ergänzungsquelle der Armee
abgeschafft und an ihre Stelle eine vom dreißigsten Lebensjahr
aufwärts geltende Landwehrpflicht eingeführt.
Es war daher ein um so anerkennenswerteres Verdienst, wenn Männer wie Radetzky
dieser Verknöcherung aller militärischen Begriffe durch
eine unermüdliche Kleinarbeit allmählich wieder frischeres Leben
einzuhauchen versuchten. Als Schüler Erzherzog Carls trat dieser General
auch als Mahner und Vorkämpfer neuzeitlicher Ideen in die
Fußtapfen seines Lehrmeisters. Am 2. November 1766 als Sprosse eines
wenig begüterten böhmischen Geschlechtes geboren, meldete er sich
sehr frühzeitig zum Waffendienste. Er wurde bereits in den
Türkenkriegen Josefs II. als schneidiger Reiteroffizier bekannt,
diente in den ersten Koalitionskriegen als Ordonnanzoffizier im Stabe Josias von
Coburg und zeichnete sich dann auch in Italien unter Beaulieu aus. Im Jahre 1805
war er bereits General und focht unter dem Oberbefehl Erzherzog Carls in Italien.
Durch und durch Reiterführer, brachte er besonders die von ihm
geführten Kavallerieregimenter auf einen besonders guten
Ausbildungsstand. Dem vorbildlichen Einsatz der von Radetzky geführten
Schwadronen längs der Donaulinie war es 1809 auch zu danken, daß
Erzherzog Carl sein Heer zur Schlacht bei Aspern bereitstellen konnte. Nach dem
Feldzug berief ihn Schwarzenberg zum Chef des Generalquartiermeisterstabes.
Während der Vorbereitungen zum Feldzuge von 1813 war es dann
Metternichs
unleugbares Verdienst, daß er Radetzkys große
Fähigkeiten erkannte und dafür Sorge trug, daß dieser
Schwarzenberg zur Seite gestellt wurde. Nach den Feldzügen der
Befreiungskriege setzte sich nun Radetzky unermüdlich für die
Fortführung und Ausgestaltung des von Erzherzog Carl begonnenen
Reformwerks ein. Während sich der letztere in voller
Zurückgezogenheit nur mehr seiner Familie, der Kunst und der
militä- [231] rischen
Fachwissenschaft widmete, schien der Generalstabschef von Leipzig alle Tatkraft,
aber auch alle Hartnäckigkeit des lästigen Mahners in sich zu
vereinigen. Es entsprach dem Zuge der Zeit, daß man so auch Radetzkys
überdrüssig wurde. Verärgert bat nun auch er schließlich
um seine Enthebung. Er ging erst als Divisionär nach Ödenburg,
wurde später dem Kommandierenden von Ungarn zugeteilt und
übernahm schließlich mit der gleichzeitigen Beförderung zum
General der Kavallerie das Festungskommando von Olmütz.
Erst als 1830 die Gefahr eines Krieges in Italien näherrückte,
erinnerte man sich seiner wieder und übertrug ihm den Oberbefehl in der
Lombardei. Obwohl schon fünfundsechzigjährig, widmete er sich
nun mit ungebrochener Tatkraft der Ausbildung der dort stationierten
Streitkräfte. Alles, was er in zahllosen Denkschriften, in Vorschlägen
und in unermüdlicher Schulung der ihm bisher unterstellt gewesenen
Führer und Verbände für notwendig bezeichnet und erprobt
hatte, wandte er jetzt planmäßig an. So versuchte er die Infanterie
trotz der Unzulänglichkeit des neu eingeführten
Zündergewehrs zur bestmöglichsten Feuerdisziplin zu erziehen. Er
führte in der weiteren Verfolgung der infanteristischen Schulung das
Prinzip der einheitlichen Infanterie unter Abschaffung der Begriffe von schweren
Grenadier-, Linien- und leichten Jägerverbänden durch und arbeitete
für die Fußtruppe eine völlig neue Felddienstinstruktion aus.
Auch die Kavallerie und die durch die Aufstellung eines Raketeurkorps und die
Einführung von Schrapnellgeschossen vor neue Aufgaben gestellte
Artillerie erhielten neue Felddienstvorschriften. Auf das einschneidendste wirkte
sich jedoch die von Radetzky und seinen beiden engsten Mitarbeitern,
Schönhals und Heß, verfaßte Manöverinstruktion aus.
Alljährlich im Herbst begann Radetzky die Führer, den
Generalquartiermeisterstab und die Truppe durch dem Gelände
angepaßte Kriegsspiele in großen Verbänden zu schulen.
Dadurch erhielt die Armee in Italien bald eine derartige Übung im
Felddienst, daß die Radetzkymanöver von Jahr zu Jahr mehr der
Sammelplatz zahlreicher Offiziersabordnungen aus allen europäischen
Militärstaaten wurden.
Die dunklen Wolken, die am politischen Horizont heraufzogen, entwickelten sich
inzwischen immer deutlicher zu den Vorboten eines gewaltigen Gewittersturmes.
Immer kühner erhoben die italienischen Patrioten ihr Haupt. Angefeuert
durch die in ganz Europa gärende Stimmung, verbunden durch geheime
Gesellschaften mit den revolutionären Organisationen in Paris, Warschau
und Budapest, gestärkt durch ein weitgehendes Verständnis vieler
Unzufriedenen in den deutschen Ländern, verstanden sie es, den Bau der
Metternichschen Ordnung in Italien planmäßig zu unterhöhlen.
Der neugewählte Papst Pius IX. [232] und der Nachfolger
Viktor Emanuels I. als König von Sardinien, Karl Albert selbst, erst
schwärzester Reaktionär, dann von den Patrioten zum Haupt der
italienischen Einigungsidee erhoben, wurden von den "Brüdern Italiens"
gewonnen. Auch während des Zeitraumes, da Radetzky in Mailand
längst das Kommando führte, verging kaum ein Monat, in dessen
Verlauf nicht ein Sonn- oder Festtag, eine Opernaufführung, der Einzug
eines neuen Bischofs oder der Tag der monatlichen Lotterieziehung schwere
Zusammenstöße zwischen der Bevölkerung, der Polizei und
den zu deren Hilfe eingesetzten Truppenabteilungen brachte. Gleichzeitig
gärte es auch in den übrigen Provinzen des Reiches. In Galizien
erhoben sich die ruthenischen Bauern gegen den polnischen Adel, in Ungarn
stellte Deak die Forderungen der freiheitlichen Magyaren auf, die Tschechen
meldeten zum ersten Male nationale Ansprüche, und unter der deutschen
Bevölkerung brodelte und kochte es in unterbrochenen Aufwallungen.
In den Märztagen 1848 kam dann das ganze Unwetter europäischer
Volksunzufriedenheit zur Entladung. Der Februaraufstand in Paris gab das Signal.
Sofort beantragte der ungarische Reichstag über das Verlangen Ludwig
Kossuths eine selbständige Regierung für Ungarn und eine
Verfassung für Österreich. Und nun überstürzten sich
die Ereignisse. Während in Preußen, in den deutschen Bundesstaaten
und in Wien die revolutionäre Welle hochflutete, Metternich abdanken und
als Folge seines Rücktrittes die kaiserliche Regierung eine Verfassung
für die altösterreichischen Länder, aber auch für
Galizien und Lombardo-Venetien zubilligen mußte, brach in Mailand am
18. Februar 1848 und damit in ganz Italien jener berühmte Aufstand der
"Cinque Giornate" los, der Ströme von Blut kostete. Der Papst und
auch Sardinien erklärte Österreich jetzt den Krieg, und nun sah sich
Radetzky, dessen Truppenmacht in Mailand nur aus ungefähr 20 000
Mann bestand, plötzlich von allen Seiten umzingelt. Durch die
undurchsichtige Haltung des Bürgermeisters von Mailand gelang es den
Aufständischen, die österreichischen Behörden so lange
hinzuhalten, bis die ganze lombardische Hauptstadt einem einzigen Heerlager von
bewaffneten Freiheitskämpfern glich. Nur den militärischen
Vorkehrungen Radetzkys war es zu danken, daß wenigstens ein Teil der
zum Wachdienst abkommandierten Truppen noch rechtzeitig das befestigte
Kastell zu erreichen vermochte.
[226]
Szene aus den Straßenkämpfen zu Mailand im
März 1848.
Nach einer Zeichnung von Franz Adam. (Österreichische
Lichtbildstelle, Wien)
|
In fünftägigen blutigen Straßenkämpfen, während
derer die Truppen mit beispielloser Tapferkeit sich schlugen, aber auch die ganze
Volkswut über das habsburgische Polizeisystem zu spüren bekamen,
schaffte sich Radetzky
allmählich Luft. Weil er aber allein stand, das ganze
Land sich im hellen Aufruhr befand und die Garnisonen aller [233] größeren
Städte ebenfalls überfallen worden waren, beschloß er den
Rückzug auf Verona, um dort Verstärkungen aus dem Innern
Österreichs zu erwarten. Es war ein bitterer Weg, den die Soldaten in
Durchführung des Radetzkyschen Abmarschbefehles aus Mailand jetzt als
Opfer der Habsburgischen Staatspolitik antraten. Zum ersten Male in der
Geschichte der Armee verweigerten kaiserliche Soldaten den Gehorsam. Siebzehn
italienische Bataillone gingen zu den Aufständischen über und
machten mit den italienischen Patrioten gemeinsame Sache. Doch die Parole "Wir
kehren wieder!" half in diesen schweren Tagen Offizier und Mann auch
über die härtesten Prüfungen hinweg. In dem
Bewußtsein, daß, selbst wenn die Verstärkungen aus
Österreich ausbleiben sollten, die Persönlichkeit des über alles
beliebten, nunmehr schon zweiundachtzigjährigen Führers genug
Unterpfand für den endgültigen Sieg bieten würde, schlug sich
die kleine Armee bis zum Festungsviereck von Verona, Mantua, Peschiera und
Legnago durch. Das Treffen von Goito, das Karl Albert von Sardinien einen
Augenblickserfolg einbrachte, verschlimmerte indessen noch weiter Radetzky
schwierige Lage. Da griffen die Tiroler zu den Waffen. Zu Tausenden sammelte
sich der Landsturm des Hoferlandes an der bedrohten südlichen Grenze.
Endlich rückte auch ein Hilfskorps aus dem Friaulischen über
Treviso gegen Verona heran. Karl Albert von Sardinien und die Truppen der
italienischen Kleinstaaten marschierten indessen über Peschiera und
schickten sich zur Belagerung Veronas an. Radetzky hatte jetzt seine gesamte
Streitmacht innerhalb der Festung versammelt. Ein Versuch der
Aufständischen, in Tirol einzudringen, wurde blutig
zurückgeschlagen. Doch als König Karl Albert jetzt zum Angriff auf
Radetzky vorging, trat ihm dieser bei Santa Lucia unter den Wällen
Veronas entgegen und schlug die dreifache Übermacht des Gegners in einer
blutigen Schlacht. Unverzüglich griff jetzt Radetzky seinen Gegner weiter
an und zersprengte bei Curtalone das vor Mantua stehende Belagerungsheer. Ein
neuerlicher Rückschlag, der ihn noch ein zweites Mal bei Goito traf,
ermöglichte ihm jedoch nicht den Entsatz von Peschiera. Trotzdem wandte
er sich jetzt mit aller Entschiedenheit gegen die Verhandlungen der neuen Wiener
Regierung mit dem Revolutionskomitee in Mailand, die die
Unabhängigkeit der Lombardei anerkennen wollte. Auch die Ereignisse in
Innerösterreich, die Verkündigung einer freien Verfassung durch die
Wiener "Sturmpetition", die Flucht von Kaiser Franz' Nachfolger Ferdinand von
Wien nach Innsbruck, vermochten den weißhaarigen Haudegen nicht zu
erschüttern. Sobald sich das aus Ostvenetien anrückende Hilfskorps
mit ihm vereinigt hatte, ging er unbeirrt zu weiteren Angriffen vor. In den Tagen,
da sich Karl Albert [234] zum König von
Italien ausrufen ließ, erstürmten Radetzkys Truppen Vicenza. Die
Siege von Rivoli, Sommacampagna, Sona, Custozza, Goito und Volta folgten und
brachten durch ihre Auswirkungen den Fahnen Radetzkys unvergänglichen
Ruhm. In völliger Unordnung wichen jetzt die Piemontesen Karl Alberts
zurück. Auch Papst Pius berief plötzlich seine Truppen ab, und nun
führten österreichische Regimenter den Habsburger
Leopold II. wieder nach Florenz, Franz V. nach Modena und
besetzten auch Parma. Wenige Monate, nachdem er Mailand verlassen hatte, zog
Radetzky als Sieger in der lombardischen Hauptstadt ein. Er war
zurückgekehrt, und nun beendete ein vorläufiger Waffenstillstand die
kriegerischen Ereignisse in Italien.
[226]
Gefangene Piemontesen auf dem
Transport.
Lithographie nach dem eigenen Aquarell von Franz Adam. (Sammlung
Handke)
|
Inzwischen hatte die Revolution in den übrigen Habsburgischen
Ländern schwere Folgen gezeigt. Eine radikale Richtung gewann in Wien
die Oberhand. Der Kaiser, der nach längerem Zögern wieder in seine
Hauptstadt zurückgekehrt war, mußte sich mit seinen Truppen, die
noch in blutige Straßenkämpfe verwickelt wurden,
zurückziehen. In Ungarn standen inzwischen die Serben gegen die
Magyarisierungsbestrebungen der Regierung Kossuth auf. Der zum Banus von
Kroatien ernannte Freiherr von Jellačič sah die Rechte der Kroaten
am besten von der kaiserlichen Regierung gewahrt und stellte sich mit seinen
Truppen dem Fürsten Windisch-Grätz, der das revolutionäre
Prag besetzt und von Aufständischen gesäubert hatte, zur
Verfügung. Nach der Vereinigung der Truppen Jellačičs mit
denen Windisch-Grätz' wurde Wien gestürmt. Ein blutiges
Strafgericht über die Aufrührer beendete das blutige Drama in der
Hauptstadt.
In diesen Tagen, da sich das Reich der Habsburger zum ersten Male
aufzulösen drohte, bestieg der
junge Erzherzog Franz Joseph den
Kaiserthron. Auf Betreiben des zum verantwortlichen Minister ernannten
Fürsten Felix Schwarzenberg dankte Ferdinand, der hilflose und
geistesschwache Nachfolger Kaiser Franz I., am 2. Dezember 1848
in Olmütz ab. Erst achtzehnjährig, übernahm der jugendliche
Kaiser ein Erbe, dessen Bestand nicht nur die schweren Gewitterwolken der
Gegenwart umdüsterten, sondern dem auch die Zukunft gefahrvolle
Erschütterungen anzukündigen schien. Nüchtern, ein lauterer,
ritterlicher Charakter, war dieser Kaiser von seiner Sendung als deutscher
Fürst durchdrungen. Oberstes Gesetz blieb allerdings auch ihm stets die
Wahrung der Habsburgischen Hausmacht. Und die Stellung dieser Hausmacht
erschien auch in den ersten Tagen seines Regierungsantrittes, wenigstens in den
österreichischen Erblanden, wieder gefestigt. Dank dem Einsatz des Heeres
beherrschte allerdings das aufgepflanzte Seitengewehr das Straßenbild aller
Städte. Franz Joseph war sich aber gerade der ungeheuren Bedeutung der
bewiesenen Zuverlässigkeit der Truppen aus [235] den
altösterreichischen und kroatischen Landesteilen bewußt und
beschloß daher, die Armee durch sein eigenes Vorbild noch
unerschütterlicher mit den Geschicken des Thrones zu verankern. Selbst
von soldatischer Denkungsart, erfüllt von einem hohen
Verantwortungsbewußtsein und ein Beispiel für jeden Soldaten in
seiner wahrhaft spartanischen persönlichen Lebensführung, galt das
Hauptaugenmerk seiner Arbeit stets der Ausgestaltung der Wehrkraft des
Völkerstaates.
Inzwischen stellte der Zar, der ein Übergreifen der Revolution auf seine
Gebiete befürchtete, dem Kaiser von Österreich Truppen zur
Niederwerfung der ungarischen Regierung zur Verfügung, denn in Ungarn
hatten Windisch-Grätz und Jellačič einige
Rückschläge erlitten. Von allen Seiten umstellt, mußte die
ungarische Hauptmacht bei Villagos kapitulieren. Dreizehn ungarische Generale
wurden standrechtlich erschossen. Kossuth floh ins Ausland.
Nach achtmonatigem Kampf flatterten in den Erbländern der Monarchie
wieder die habsburgischen Fahnen. Österreich stand durch die brutale
Anwendung der Brachialgewalt scheinbar stärker als ehedem da. Den
größten Erfolg erfocht aber das Heer dem Monarchen im Feldzuge
von 1849 in Italien. Dort hatte König Karl Albert von Sardinien das
piemontesische Heer während des Waffenstillstandes beträchtlich
vermehrt. Auch Radetzky
hatte Verstärkungen herangezogen. Als dann
Karl Albert, von den Patrioten gedrängt, Radetzky den Waffenstillstand
aufkündigte, mußte ihm sein Abgesandter, General Cadorna, zur
großen Überraschung des Königs melden, daß die Armee
Radetzky die Nachricht vom Wiederbeginn der Feindseligkeiten mit ungeheurem
Jubel begrüßt hätte. Nur eine kleine Besatzung ließ
Radetzky jetzt in Mailand zurück. Während die Piemontesen gegen
Magenta vorrücken, marschierte der greise Feldmarschall zum Scheine
hinter die Adda, änderte aber dann plötzlich die Richtung,
überschritt den Tessin und zog nach Pavia. Bei Mortara kam es dann zum
ersten Gefecht. Durch das Eingreifen des österreichischen Obersten
Benedek glückte den Truppen Radetzkys bereits hier ein bedeutender
Schlag. Zwei Tage später schlug Radetzky die denkwürdige Schlacht
bei Novara. Sie besiegelte den völligen Zusammenbruch des
piemontesischen Heeres. Noch in der Nacht nach der Schlacht entsagte Karl
Albert zugunsten seines Sohnes Viktor Emanuel dem Thron.
[243]
Radetzky unterhandelt mit König Viktor Emanuel von Piemont wegen
des Waffenstillstandes.
Lithographie nach einer Zeichnung von Franz Adam.
(Historia-Photo, Berlin)
|
Der Friede von Mailand vom 6. August besiegelte das vorläufige Schicksal der ersten
großen italienischen Revolution. Radetzky stand noch bis zu seinem 90.
Lebensjahre an der Spitze der Armee in Italien. Er trat 1857 in den Ruhestand und
starb ein Jahr später. In zweiundsiebzig Dienstjahren hatte er sich um sein
Vaterland zur Geschichte gewordene Verdienste erworben.
[236] Noch war aber die Zeit
für die Erfüllung deutscher Sehnsucht nach dem gemeinsamen
Vaterlande nicht reif. Während auf den Schlachtfeldern der Lombardei und
in Ungarn noch die Waffen sprachen, meldeten die Auseinandersetzungen des in
Frankfurt zusammengetretenen deutschen Parlaments bereits die große
Entscheidung an, die Deutschland zwar eine erste Einigung unter der
Vorherrschaft Preußens bringen sollte, die aber keine gesamtdeutsche,
sondern eine kleindeutsche Lösung mit sich brachte. Bedeutsamstes
Hindernis der in Frankfurt zur Debatte stehenden deutschen Reichsverfassung war
die Hereinnahme der nichtdeutschen Länder Habsburgs in den deutschen
Großstaat. Der § 2 dieser Verfassung mit der Bestimmung:
"Kein Teil des Deutschen Reiches darf mit nichtdeutschen Ländern zu
einem Staate vereinigt sein", stieß auf härtesten Widerstand der durch
Schwarzenberg verkörperten Staatsbegriffe der Habsburger. Die Wiener
Regierung stellte damit ihre eigenen großdeutschen Vorkämpfer auf
der Frankfurter Tagung vor eine unlösbare Aufgabe. Als dann
Schwarzenberg die Aufnahme des gesamten Habsburgischen Staatsverbandes in
den deutschen Großstaat verlangte, war das Angebot der deutschen
Kaiserkrone an König Friedrich Wilhelm IV. die Antwort. Wohl
lehnte der Hohenzoller ab, aber auch Schwarzenberg berief die
österreichischen Abgeordneten zurück. Österreich erhielt jetzt
wieder eine auf dem Grundsatze Schwarzenbergs "Taten und nicht
Rechtssätze schaffen Tatsachen!" aufgebaute, streng zentralistische
Gesamtstaatsverfassung und sah sich durch die Frankfurter Beschlüsse des
engeren und weiteren Bundes als Bundesstaat des weiteren Bundes aus der
deutschen Mitte gedrängt. Der vom König von Preußen
angestrebte Gedanke einer Festigung des engeren Bundes durch die Schaffung
einer Union der nord- und mitteldeutschen Staaten führte zu einer
gefährlichen Spannung mit Österreich. Schwarzenberg, der sich in
Verkennung der Metternichschen Politik von Deutschlands Sendung im
mitteleuropäischen Raum schon zur Niederwerfung der ungarischen
Revolution der russischen Hilfe versichert hatte, bekräftigte dieses
Bündnis von neuem und spielte es jetzt gegen Preußen aus.
Osterreich machte mobil, und erst als Preußen, durch die Übermacht
der beiden Kaiserreiche gezwungen, in der Olmützer Konferenz auf den
Unionsgedanken verzichtete und die bereits angeordnete Mobilmachung
widerrief, wurde der Streit beigelegt. Eine Verständigung zwischen den
beiden Mächten führte dann wieder zum gemeinsamen Vorgehen in
der schleswig-holsteinischen Frage. Nur von dem mit so großen
Hoffnungen angestrebten Neubau des deutschen Gemeinschaftsstaates blieb kaum
das Gerüst übrig. Als 1853 der Krimkrieg ausbrach und damit die
Möglichkeit gegeben schien, den bereits unerträglich gewordenen
russischen Ein- [237] fluß in
Mitteleuropa auszuschalten, verabsäumte es Schwarzenbergs Nachfolger,
Buol-Schauenstein, durch eine offene Waffenhilfe Österreichs an England,
Frankreich, Sardinien und die Türkei, die russischen
Expansionsgelüste auf dem Balkan ein für allemal auszuschalten.
Statt dessen begnügte sich Buol mit einer kostspieligen Mobilmachung, die
zuletzt 1854 zur Besetzung der Moldaufürstentümer durch
Österreich führte. Da Rußland aber ohne Österreichs
Beihilfe von den Weststaaten nicht aus Mitteleuropa und dem Balkan
hinausgedrängt werden konnte, blieb es nach dem Züricher Frieden
stark genug, um einmal Österreichs Undank für Ungarn und
Olmütz nie zu vergessen, andererseits führte es aber seine
panslawistische Durchdringungspolitik auf dem Balkan um so entschlossener
weiter, die schließlich zu den Schüssen von Sarajevo und damit zum
Untergang Habsburgs führten.
Aber noch ein anderer, allerdings vorderhand noch unvergleichlich
schwächerer Staat, nahm seit dem Tage von Novara Habsburg
gegenüber eine Haltung ein, die von dem unbeugsamen Willen einer
Revanche und eines auf Vernichtung Österreichs zielenden Schlages
bestimmt war, Piemont-Sardinien. Dort führte der ehemalige Journalist
Camillo Cavour die Staatsgeschäfte. Als Verfechter des Prinzips, daß
nicht Sardinien allein die Einigung Italiens herbeiführen könne, sah
er die Möglichkeit der Schaffung der italienischen Unabhängigkeit
nur in einem Bündnis mit dem ideenverwandten Frankreich. Aus dieser
Auffassung heraus hatte auf Cavours Betreiben König Viktor
Emanuel II. an Englands und Frankreichs Seite im Krimkrieg den Degen
gezogen. Und nun war es an der Zeit, daß Frankreich Sardinien für
diese Waffenhilfe seinen Dank in der Form einer bewaffneten Intervention
zugunsten eines italienischen Königreiches abstattete. Das Signal für
die neuerliche italienische Erhebung gab der Tod Radetzkys. Mit seinem Abgang
schien dem kaiserlich-königlichen Heere der Nimbus der Unbesiegbarkeit
genommen. Man übersah dabei in Turin allerdings nicht, daß die
Armee Franz Josephs seit 1849 und 1850 eine neue und für ihre
Schlagfertigkeit bedeutsame Reorganisation erfahren hatte. So war endlich mit
einer grundlegenden Änderung des Rekrutierungssystems begonnen. Zur
allgemeinen Wehrpflicht rang man sich allerdings noch immer nicht durch. Doch
die Zusatzbestimmungen Franz Josephs zum Rekrutierungspatent vom Jahre 1827
mit der Verfügung, "daß die bisher bestandenen
Rekrutierungsvorschriften dem Grundsatz der Gleichstellung aller
Staatsangehörigen vor dem Gesetze nicht entsprechen", weshalb die
Befreiung des Adels vom Militärdienst aufgehoben wurde und die
Aufhebung der Konskribierten von nun ab durch das Los erfolgte, bedeutete
immerhin einen Fortschritt. Durch maßvolle Bestimmungen gelang es auch,
die [238] ungarischen
Linienregimenter aus den Verbänden der Revolutionshonveds wieder ihrer
alten Zuverlässigkeit zuzuführen. Den einschneidendsten Umbau
erfuhr das Heer in der neuerlichen Schaffung großer
Reserveverbände. Man nahm den Gedanken Erzherzog Carls wieder auf
und verpflichtete jeden Soldaten nach Ablauf seiner Dienstzeit zu einer
zweijährigen Reservedienstpflicht. Die Landwehr wurde abgeschafft.
Auch die höheren Dienststellen erlebten in ihrem Aufbau eine
grundlegende Umgestaltung. Endlich, nachdem es in so vielen Kriegen durch
seine hemmende Tätigkeit eine immer wieder bekämpfte Belastung
der verantwortlichen Befehlshaber gewesen war, wurde der Hofkriegsrat
abgeschafft. An seine Stelle trat nun das Kriegsministerium. Als oberste
militärische Behörde fungierte jedoch das Armeeoberkommando.
Allerdings blieben dieser neuen Institution vorerst in der Hauptsache nur
administrative Aufgaben vorbehalten. Das Schwergewicht lag in der
Generaladjutantur des Kaisers und in der Zentralmilitärkanzlei. Beide
Stellen waren dem Obersten Kriegsherrn unmittelbar unterstellt und vermittelten
dessen Befehle an die übrigen militärischen Dienststellen.
Durch diese Neugliederung der obersten Dienststellen und die Erhöhung
der Schlagkraft des Heeres im Wege der Reserveformationen erschien auch eine
Neueinteilung der großen Heereskörper erforderlich. Man stellte
deshalb 4 Armeekommandos mit 14 Armeekorps auf. Eine Ausnahmestellung
wurde lediglich dem Banus von Kroatien mit den ihm unterstellten
Streitkräften beibelassen. Die Gründung der Kriegsschule in Wien
für Offiziere aller Waffengattungen galt der Heranbildung eines
höheren militärischen Führerkorps, das in seiner Eignung und
Durchbildung den Erfordernissen der durch die Neueinteilung der
Heereskörper gewachsenen Aufgaben gerecht werden sollte. Zur gleichen
Zeit wurde auch eine Flotte geschaffen.
Neuerliche innerpolitische Spannungen lähmten jedoch die restlose
Verwirklichung aller für den Neuaufbau des Heeres in Aussicht
genommenen Maßnahmen. Um so unbekümmerter führten die
Gegner Österreichs ihre Rüstungen durch. Bis eine drohende
Neujahrsansprache des auf Siegerlorbeeren erpichten Franzosenkaisers
Napoleon III. die Absicht der Eroberung der Lombardei und Venetiens
ganz offen zutage treten ließ. Die Antwort Österreichs war ein am 23.
April 1859 an Sardinien gerichtetes Ultimatum. König Viktor Emanuel
lehnte ab, und nun überschritten österreichische Truppen den Tessin.
Statt nicht erst das Erscheinen französischer Truppen auf italienischem
Boden abzuwarten und die Piemontesen gesondert zu schlagen, versäumte
der kaiserliche Oberbefehlshaber in der Lombardei, Feldzeugmeister Graf Gyulay,
die günstige Gelegenheit eines erfolgreichen Angriffes. Die Folge davon
[239] war, daß starke
französische Kräfte bereits die Alpen überschritten hatten, ehe
die österreichischen Hauptstreitkräfte aus dem Innern der Monarchie
herankamen. So sah sich Gyulay unerwartet schnell Franzosen und Piemontesen
gegenüber, die ihm unter der Führung MacMahons sehr bald das
Gesetz des Handelns abrangen. Am 4. Juni 1859 verlor Gyulay dank des
rechtzeitigen Eingreifens MacMahons die Schlacht bei Magenta. Er mußte
den Rückzug antreten und Mailand den Siegern überlassen. Kaiser
Franz Joseph übernahm selbst das Oberkommando und ernannte den
verdienten Kampfgenossen Radetzkys, den Feldzeugmeister Freiherrn von
Heß, zum Chef des Generalstabs. Neuerlich vormarschierend, stießen
jetzt die Österreicher am 24. Juni bei Solferino mit den gleich starken
Franzosen und Piemontesen zusammen. In dieser Schlacht schlugen sich die
österreichischen Truppen erneut mit außerordentlicher Tapferkeit.
Trotzdem gelang der von Heß geplante Durchbruch des ausgedehnten
feindlichen Zentrums nicht. Dafür erwies sich der bereits in der
Niederwerfung des Aufstandes in Galizien und unter Radetzky hervorgetretene
Feldmarschalleutnant Ludwig Benedek als erfolgreicher Führer des linken
Flügels. Er warf die ihm bei San Martino gegenüberstehenden
Piemontesen verlustreich zurück und führte im entscheidenden
Augenblick das Debrecziner Infanterieregiment zum Siege.
Spätabends wurde die Schlacht abgebrochen. Obwohl eine eigentliche
Entscheidung noch nicht gefallen war und die Schlacht am linken Flügel
außerordentlich günstig stand, ließ Franz Joseph, durch die
furchtbaren Verluste beeindruckt, das Signal zur Aufgabe des Kampfes geben. In
voller Ordnung zog sich das österreichische Heer in das Festungsviereck
zurück.
Am 11. Juli kam zu Villafranca ein Präliminarfrieden zwischen den beiden
Kaiserreichen zustande, nach dessen Bestimmungen Österreich die
Lombardei an Frankreich abtrat. Napoleon III. übergab die eroberte
Provinz Sardinien als Gegengabe für die Anerkennung der
französischen Oberhoheit über Nizza und Savoyen. Der erste Schritt
zur Einigung Italiens war geschehen. Tausende österreichischer Soldaten
aber hatten ihr Blut für eine aussichtslose Sache geopfert. Aussichtslos
deshalb, weil sowohl die Siege Radetzkys als auch die Niederlagen von 1859
nichts anderes als Wegbereiter der italienischen Einigung waren.
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