Bd. 6: Die Organisationen der Kriegführung,
Erster Teil:
Die für den Kampf unmittelbar arbeitenden
Organisationen
Kapitel 2: Die Versorgung des
Heeres mit Pferden (Forts.)
Generalmajor Hans Föst
5. Einschränkungen und
Organisationsänderungen.
Der sich mehr und mehr steigernde Pferdebedarf führte schon 1915 zur
Herabsetzung der Bespannungen bei den Munitionskolonnen und Trains. Jene
wurden bei den Artillerie- und Infanterie-Munitionskolonnen von 6 auf 4 und bei
den Proviantkolonnen von 4 auf 2 Zugpferde herabgesetzt. Fast sämtliche
höheren Truppenführer hatten sich zwar bei den
Wegeverhältnissen im Osten gegen die Herabsetzung der Bespannungen
ausgesprochen. Hierdurch wurden Pferde in großer Zahl für andere
Zwecke frei.
Gleichzeitig erfolgte die Bildung von
Kavallerie-Schützenregimentern und Auflösung der
Landsturm- und Landwehr-Eskadrons, da der Schützengrabenkrieg [59] für die Kavallerie
keinen Raum mehr bot. Nach und nach wurden immer mehr
Kavallerie-Regimenter in Schützenregimenter umgewandelt. Hierdurch
wurden gleichfalls zahlreiche Pferde beim Feldheer überzählig.
Sämtliche durch vorstehende Maßnahmen freigewordenen Pferde
standen zur Verfügung des Kriegsministeriums. Sie kamen, soweit sie nicht
schon zur Deckung von Fehlstellen beim Feldheere oder dort aufzustellenden
Neuformationen verwendet wurden, vorerst in die Heimat zu den bei den
Ersatzformationen befindlichen Heimatdepots des Kriegsministeriums.
Bei den meisten Truppenteilen und Kolonnen war der Pferdebestand schon weit
unter die anfänglich festgesetzten Prozente herabgegangen. Der Abgang
durch Verluste und Überanstrengungen steigerte sich immer mehr. Rotz
und Räude forderten außerdem viele Opfer. Die Futterlieferung
wurde immer spärlicher, Hafer fehlte; man griff zu den verschiedensten
Ersatzfuttermitteln, die aber nicht den gleichen Nährwert hatten; Rauhfutter
war zu sperrig, um es in genügenden Mengen nachzuschieben. An Stelle
von Häcksel und Heu wurden sogar harziges Sägemehl und andere
Holzfuttermittel gegeben. Selbst von den Dächern gewonnenes Stroh wurde
verfüttert. Aber auch die Pflege und Unterbringung ließ an den
Hauptkampffronten häufig zu wünschen übrig, so daß
die Oberste Heeresleitung sich veranlaßt sah, die Armeeoberkommandos
anzuweisen, den Pferden mehr Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken. Beim
Oberkommando Mackensen war schon im April 1916 eine besondere kleine
Vorschrift über Pferdebehandlung, auf Grund der Kriegserfahrungen
zusammengestellt, herausgegeben, die zur allgemeinen Einführung bei den
Truppen empfohlen wurde. Auf die Schonung der Zugpferde durch
möglichste Einschränkung des Fahrens vom Sattel wurde dauernd
hingewiesen. Das Fahren vom Bock, auch der vierspännigen Fahrzeuge,
gelangte fast allgemein zur Einführung. Im Anschluß an die
verschiedenen Erlasse zur Hebung der Pferdepflege und größten
Sparsamkeit mit dem wertvollen Pferdematerial wurden bei den
Infanterietruppenteilen Stellen für unberittene Unteroffiziere der Kavallerie
und des Trains geschaffen, denen insbesondere die Beaufsichtigung der
sachgemäßen Pflege und Behandlung der Pferde der Bagagen oblag.
Den höheren Stäben wurden nur noch soviel Pferde zugebilligt, als
zur Wahrnehmung des Dienstes erforderlich waren. Bei den meisten Dienststellen
kamen die zweiten Reitpferde in Wegfall, den Beamten wurden Reitpferde nur
noch in besonders dringenden Fällen zugestanden. Alle durch diese
Maßnahmen freiwerdenden Reitpferde durften nicht zur Deckung vor
Fehlstellen im eigenen Befehlsbereich verwendet werden, sondern waren dem
Generalquartiermeister zur Verfügung zu stellen. Auch beim
Besatzungsheer wurde die Pferdezahl erheblich eingeschränkt; den
Ersatztruppenteilen verblieben nur noch soviel Pferde, als unbedingt zur
Ausbildung der Ersatzmannschaften im Reiten und Fahren und zur
Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes erforderlich waren.
[60] Die schlechte Haferernte
1917 zwang zur weiteren Herabsetzung der Haferration in der Heimat. Hierin
durfte man jedoch auch nicht zu weit gehen, da anderenfalls zu befürchten
stand, daß die Militär- und Zivilpferde, auf die bei Ersatzbedarf
für das Feldheer immer wieder zurückgegriffen werden mußte,
wegen Unterernährung nicht kriegstauglich blieben. Alle nicht
kriegsverwendungsfähigen Pferde wurden als unnötige Fresser an die
Landwirtschaftskammern abgegeben.
Anfang 1917 wurden weitere Anordnungen getroffen, um bei den Kolonnen
Pferde für andere Zwecke frei zu bekommen. Die Fuhrparkwagen wurden
anstatt mit schweren Pferden, die nicht mehr zu beschaffen waren, mit Pferden
gewöhnlichen Schlages bespannt. Die Zahl der Fahrzeuge wurde bei den
Etappen- und Magazinfuhrparkkolonnen von 60 auf 48 herabgesetzt. Hierdurch
wurden bei diesen Kolonnen insgesamt 12 600 Pferde
überzählig und für andere Zwecke frei. Durch Schaffung der
Einheitskolonnen wurden weitere 16 600 Pferde bei den Kolonnen
überzählig.
Weiter wurden Pferde bei 63 Bäckereikolonnen infolge einer für
diese gegebenen besonderen Stärkenachweisung frei. Hier kam die
Bespannung der fahrbaren Backöfen und ein Teil der Reitpferde in Wegfall.
Für die Backöfen war im Bedarfsfalle der mechanische Zug
vorgesehen. Infolge Verschlechterung des Pferdematerials und des
spärlichen Ersatzes mußte die Beschaffung von Lastkraftwagen
allgemein immer größere Beachtung finden.
Trotzdem man auf jede nur irgend angängige Weise versuchte, durch
Einschränkungen Pferde frei zu bekommen, war es doch nicht
möglich, die Pferde zur Bespannung der 5. und 6. Geschütze
für die Feldartillerie, die zu den großen Offensiven 1918 im Westen
aufgestellt waren, aufzubringen. Diese Geschütze konnten nur unbespannt,
also unbeweglich, beigegeben werden.
Bei den Vorbereitungen für den Angriff in Italien trat die Oberste
Heeresleitung mit dem k. u. k. Oberkommando in Verbindung, das
vor allem Tragtierkolonnen und Gebirgsartillerie für die deutschen
Formationen abgeben mußte. Die für die Gebirgstruppen
benötigten Tragtiere und Kleinpferde konnte die deutsche
Heeresverwaltung nicht so rasch aufbringen; die Österreicher mußten
aushelfen.
Wie schon erwähnt, lag zu Anfang des Krieges der Pferdeersatz für
die mobilen Truppen in den Händen der stellvertretenden
Generalkommandos, welche auf Anfordern der zuständigen Feldstellen
Ersatztransporte ins Feld zu den betreffenden Truppenteilen oder zu den mobilen
Pferdedepots schickten.
Diese Maßnahme erwies sich bei der dauernden Steigerung des
Pferdebedarfs infolge des großen Abganges und infolge der im Laufe des
Krieges aufgestellten zahlreichen Neuformationen in keiner Weise mehr als
ausreichend. In der Heimat waren brauchbare Pferde überhaupt kaum noch
aufzutreiben; die Pferdewirtschaft in den besetzten Gebieten mußte, um die
Bestände der gesamten deutschen Armee gleichmäßig nutzbar
zu machen, einheitlich geregelt werden.
[61] Die Regelung des
Pferdeersatzes ging auf die Armeeoberkommandos über, die ihre
Anforderungen nunmehr nicht mehr an die Heimatbehörden, sondern an
den Generalquartiermeister im Großen Hauptquartier richteten. Dieser
regelte den Pferdeersatz für die ganze Feldarmee im Benehmen mit dem
Kriegsministerium und durch Lieferungen der
Heeresgruppen- und Armeeoberkommandos der besetzten östlichen
Gebiete. Bei den Armeeoberkommandos wurden sämtliche
Pferdeangelegenheiten zum Teil von den neu eingerichteten
Pferde-Inspizienten, zum Teil von den Stabsoffizieren des Trains bearbeitet. Dem
Generalquartiermeister stand als Sachverständiger ein General der
Kavallerie als Beauftragter für Pferdeangelegenheiten
(B. d. G.-Pferde) im Großen Hauptquartier zur
Verfügung.
Diesem unterstanden die großen, hinter der ganzen Westfront eingerichteten
Heeres- und Etappen-Pferdedepots, die durch im besetzten Gebiet beigetriebene
Pferde und durch vom Kriegsministerium aus der Heimat entsandte Transporte, in
der Hauptsache aber durch solche aus den besetzten östlichen Gebieten
gefüllt wurden. Ihm fiel die Beaufsichtigung der gesamten
Generalquartiermeister-Reserve an Pferden zu; er hatte im Auftrage des
Generalquartiermeisters die Verteilung der Anforderungen auf jene zu regeln.
Nach seiner Anweisung erfolgte die Ausgabe an die Armeeoberkommandos.
Einen wesentlichen Zufluß erhielten die Heeres- und
Etappen-Pferdedepots ferner durch die geheilten und dienstfähig
wiederhergestellten Pferde der Pferdelazarette und Seuchenlazarette. Wären
diese gleich zu Anfang des Krieges eingerichtet worden, so wären fraglos
viele Pferde für Heereszwecke erhalten geblieben. Bei den
anfänglich schnellen Vormärschen mußten sich die
höheren Kommandobehörden im Felde vorläufig durch
Einrichtung von Pferdesammelstellen unter Aufsicht von Veterinären
behelfen. Vor Einrichtung dieser waren die Truppen gezwungen,
nichtmarschfähige Pferde einfach in der Unterkunft unter Kommandos
zurückzulassen oder den Ortsbehörden zur Pflege zu
übergeben. Hierbei fehlte natürlich jede sachgemäße
Veterinärbehandlung.1 Eine
Übersicht über die vielen zerstreuten Kommandos war kaum noch
möglich; daher gingen zu Anfang des Krieges viele Pferde einfach
verloren.
Die Pferdesammelstellen bildeten vielfach den Stamm für die später
allgemein im Operationsgebiet eingerichteten Pferdelazarette. Neben diesen
wurden im Etappengebiet noch besondere Seuchenlazarette eingerichtet. In diese
waren alle seuchenverdächtigen Pferde der Truppe sofort einzuliefern.
Durch diese Anordnung ist die Ausbreitung der Seuchen unter den
Pferdebeständen der Feldtruppen wesentlich eingeschränkt worden.
Leider verführte der große Pferdemangel bei der Truppe leicht dazu,
daß diese sich nicht zur sofortigen Abgabe seuchenverdächtiger oder
schon erkrankter Pferde entschloß. Das längere Verbleiben bei der
Truppe hatte natürlich ein weiteres Umsichgreifen der Seuche und somit
[62] wieder weiteren Abgang
zur Folge. Am meisten von allen Seuchen hat die Räude geschadet, ehe in
der Vergasung ein schnelles Heilmittel gefunden wurde. Die Ausbreitung dieser
Krankheit wurde wesentlich dadurch gefördert, daß eine
gründliche Desinfizierung der Ställe meist nicht durchführbar
war, und häufig verseuchte aber als solche nicht bezeichnete Ställe
von der Truppe wieder mit Pferden belegt wurden. Häufig wäre es
selbst bei schlechter Witterung besser gewesen, dem Biwak den Vorzug vor einer
schlechten und verdächtigen Unterkunft zu geben. Wechselställe
wurden erst im letzten Teile des Krieges eingerichtet.
Damit die Truppe als Ersatz Pferde überwiesen erhielt, denen sofort im
Dienst auch Anstrengungen zugemutet werden konnten, war für die
Pferdedepots allgemein die Weisung gegeben, die dort befindlichen Pferde durch
leichtere Arbeit im Training zu erhalten. Reit- und Zugpferde wurden daselbst
sachgemäß ausgebildet. Diese Ausbildung stieß vielfach auf
Schwierigkeiten, da es an geeignetem Personal fehlte. Hierin trat später an
der Westfront eine gewisse Abhilfe durch Einrichtung der Feldtrainschule und der
Train-Feldrekrutendepots ein. Beiden wurden Pferde der
Heeres- und Etappenpferdedepots zu Übungs- und Ausbildungszwecken
zur Verfügung gestellt. Durch häufigeren Wechsel der Kommandos
wurde die Zahl der abgabefähigen, als Reit- oder Zugpferde ausgebildeten
Pferde in den Depots wesentlich erhöht. Schon in den Pferdelazaretten
wurden die wiedergenesenen Pferde allmählich wieder an leichte Arbeit
gewöhnt. Erst nach völliger Wiederherstellung und Hebung des
Futterzustandes gelangten die eingelieferten Pferde wieder zur
Überweisung an die Depots oder die Truppe.
Diese erhielt sonach aus den Depots einigermaßen ausgebildete
Reit- und Zugpferde, die allgemein sofort im Truppendienst voll verwendet
werden konnten, ohne bald zu versagen oder im Futterzustand
zurückzugehen. Dies dagegen war vielfach der Fall, wenn die
beigetriebenen oder aufgekauften Pferde sofort den Truppen überwiesen
wurden, ohne vorher durch die Depots gegangen zu sein.
Auf letztere Weise wurde neben der schon besagten Ausbildung ein auf seine
Brauchbarkeit noch besonders geprüftes und für die angeforderten
Zwecke ausgesuchtes Pferdematerial der Truppe als Ersatz zugeführt.
Außerdem erhielt die Truppe Pferde, die sich durch einen längeren
Aufenthalt in einem Pferdedepot des besetzten Gebietes auf dem betreffenden
Kriegsschauplatz schon an die klimatischen Einflüsse gewöhnt
hatten.
Bei vielen höheren Kommandobehörden hielt man es bei der
Länge des Krieges für angebracht, Stuten der Heeresverwaltung
decken zu lassen. Günstige Ergebnisse wurden jedoch nur dort erzielt, wo
die Auswahl der Stuten durch eine sachverständige Kommission erfolgte,
und ebenso die Auswahl der Hengste, denen die Stuten zugeführt wurden.
So z. B. wurden beim XI. Armeekorps während des Stellungskrieges
an der Rawa und Pilica im Frühjahr 1915 eine große Zahl zur Zucht
geeigneter Stuten der Truppen in der von der
österreichi- [63] schen
Gestütsverwaltung in Bialobrzegi bei Tomaszow eingerichteten
Hengststation gedeckt.
Als das Armeekorps später nach Frankreich verlegt und dort im
Stellungskrieg an der Oise eingesetzt wurde, wurde in Sinceny bei Chauny ein
Fohlenhof eingerichtet, in den neben den von der Truppe eingelieferten Fohlen die
tragenden Stuten mehrere Wochen vor dem Abfohlen eingeliefert wurden. Durch
den dauernden Weideaufenthalt geschah das Abfohlen durchweg sehr leicht. Die
Stuten verblieben auch hier noch längere Zeit mit ihren Fohlen im
Fohlenhof. Die Fohlen gediehen fast ausnahmslos vorzüglich, so konnte
mit diesen der Heimat ein guter Nachwuchs geliefert werden. Die Stuten erholten
sich sehr rasch und gingen durchweg voll brauchbar zur Truppe zurück.
Ähnliche Maßnahmen und Einrichtungen wurden auch an anderen
Stellen der Fronten zum Nutzen der Truppe und Heimat geschaffen. In besonders
großem Umfange geschah dies bei der Armeeabteilung Gaede, in deren
Bezirk hierfür sehr günstige Verhältnisse vorlagen. Im Tale
der Chiers, das vorzügliche Weiden hatte, wurden ausgedehnte
Fohlenhöfe, über 10 - 15 Ortschaften sich erstreckend,
eingerichtet. Sämtliche Fohlen der Armeeabteilung Gaede, der
Armeeabteilung A und der 5. Armee, sowie auch Fohlen vieler
durchziehender Truppen gelangten dort zur Abgabe und wurden in den
Fohlenhöfen bis zu etwa einem Jahr aufgezogen. Auch der einheimischen
Bevölkerung wurden alle ¼ Jahr alten Fohlen gegen Gutschein
abgenommen und gleichfalls den Fohlenhöfen überwiesen.
Durchschnittlich wurden jährlich etwa 5000 Fohlen in bester Verfassung
und Entwicklung in die Heimat geschafft.
[56a]
Fohlenaufzucht in Segarcea.
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Um dem willkürlichen, bei der Truppe so beliebten Decken ihrer Pferde
vorzubeugen, wurden später der Truppe grundsätzlich alle Hengste
abgenommen und zu Hengstkolonnen zusammengestellt. Reichten diese zur
Bildung einer Kolonne nicht aus, so wurde der Rest nur aus Wallachen gebildet.
Die hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit mit diesen Kolonnen im
Operationsgebiet gemachten Erfahrungen waren keine besonders günstigen.
Die Hengstkolonne, die nebenbei kräftiges kouragiertes
Pflege- und Fahrerpersonal erfordern, wären besser ebenso wie die
Kolonnen mit wertvollem Zuchtstutenmaterial nur in der Etappe zu leichteren
Arbeiten bei gutem Futter und guter Unterkunft verwendet worden.
Wesentlich zur Erhaltung der Pferde trugen auch noch die sogenannten
Pferde-Erholungsheime bei. Sie wurden hinter der Front an geeigneten Orten, in
denen gute Stallungen vorhanden waren und in deren nächster Umgebung
vor allem gute Weideplätze lagen, eingerichtet. Neben Weidegang wurden
im allgemeinen auch noch besondere Futterzulagen gewährt. In die
Erholungsheime wurden vorübergehend schonungsbedürftige Pferde
der Truppen eingeliefert. Die Hauptsache blieb, daß die Pferde rechtzeitig
hierhin zur Abgabe gelangten und nicht erst, nachdem bereits ein starker
Kräfteverfall eingetreten war. Bei sachgemäßer Pflege unter
Aufsicht besonders geeigneter Veterinäre erholten die [64] Pferde sich hier rasch
wieder. Außerdem wurden auch den bei den Truppen verbliebenen
erholungsbedürftigen Pferden auf Antrag besondere Futterzulagen
gewährt. Solche wurden auch allgemein allen, im Großkampf
eingesetzten Formationen gegeben, und zwar schon während der
Vorbereitungszeit hierzu, so daß die Pferde möglichst in Vollkraft
eingesetzt wurden.
Formationen, deren Pferde allgemein durch große Anstrengungen gelitten
hatten, wurden, soweit irgend angängig, vorübergehend
herausgezogen und in Ruhe gelegt. Als Ruhequartiere wurden solche
gewählt, die etwa die gleichen Bedingungen, wie für die
Erholungsheime vorgesehen, erfüllten. Hier wurden die Pferde mit Nutzen
zu landwirtschaftlichen Arbeiten verwendet. Diese, sachgemäß
eingeteilt, erhielten die Pferde im Training. Wiedereinsatz erfolgte im allgemeinen
erst, nachdem die Pferde wieder voll leistungsfähig waren.
Leider mußte bei gespannten Lagen und dem Mangel an gut und
ausreichend bespannten Formationen häufiger von diesem Grundsatz
abgewichen werden. Zu früh wieder eingesetzte Formationen versagten
allerdings rasch wieder.
Kurz, es wurde alles getan, um die Pferdebestände möglichst zu
schonen und leistungsfähig zu erhalten, damit die Ersatzanforderungen auf
das unbedingt erforderliche Maß beschränkt blieben.
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