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Reden des Führers am
Parteitag der Ehre 1936

[53]
Der Führer auf der vierten Jahrestagung
der Deutschen Arbeitsfront


[Scriptorium merkt an: 12. 9. 1936]

Adolf Hitler erteilte zu Beginn seiner Rede unter jubelnder Zustimmung der Massen den "großen Sozialpolitikern der Nachkriegsjahre" eine deutliche Abfuhr.

Sie hätten zwar den Arbeiter mit schönen Theorien gefüttert und sein Einkommen mit Hilfe der Notenpresse ins Phantastische gesteigert, trotzdem aber habe der Arbeiter dabei gehungert, und trotzdem sei die Zahl der Erwerbslosen von Monat zu Monat größer geworden. Nicht das Einkommen spiele im Leben des Schaffenden die Hauptrolle, sondern das Auskommen. Um aber das Auskommen des deutschen Arbeiters auch nur um 10 Prozent zu erhöhen, müßten 10 000 Fabriken und Unternehmungen mehr produzieren. Es sei eine undankbare Aufgabe, für das Auskommen eines 68-Millionen-Volkes sorgen zu müssen, das auf einer unmöglichen Grundfläche zusammengepreßt sei. Unser Land könne auf gewissen Gebieten seine Produktion gar nicht mehr steigern, es sei also von der Einfuhr abhängig und müsse daher auf anderen Gebieten wieder Ungeheures leisten, um diese Einfuhr zu ermöglichen.

Kernpunkt der Aufgabe der nationalsozialistischen Führung sei zuerst, das Gesamtvolumen unserer Produktion so zu erhöhen, daß auf jeden einzelnen ein etwas vergrößerter Anfall auch im Konsum trifft; denn der Lohn eines Volkes habe nur dann einen Sinn, wenn er sich aus einer Produktion ergebe: Die Produktion allein sei die wirkliche Entlohnung und nicht das, was einer an Geld verdiene. Jede Steigerung der Produktion komme dem gesamten Volke zugute, nicht einigen wenigen Bemittelten. Wenn die deutsche Kohlenproduktion wieder um [30] oder 40 Millionen Tonnen gestiegen sei, dann könnten nicht einige wenige Personen diese 30 oder 40 Millionen Tonnen Kohlen verkonsumieren, sondern die große Masse des Volkes. Da jede Steigerung der Produktion dem Volke zugute komme, erhöhe sich damit auch der Lebensstandard des Volkes.

Anhaltender begeisterter Beifall dankte dem Führer, als er der bolschewistischen Revolution der Zerstörung die nationalsozialistische Revolution des Aufbaues gegenüberstellte. Sinn der nationalsozialistischen Revolution sei gewesen, das deutsche Leben neu zu gestalten und damit zu verbessern. Der Marxismus dagegen pflege zur Verherrlichung seiner Revolution den Generalstreik auszurufen, einzureißen, niederzubrennen und zu zerstören. Hinterher stellten die marxistischen Machthaber als billige Entschuldigung dann fest, daß es ihnen nicht gelungen [54] sei, die Lage der breiten Massen zu verbessern, weil alles erst wieder neu aufgebaut werden müsse. Der bolschewistische Sowjetstaat sei ein Kernbeispiel dafür, denn der Lebensstandard des Arbeiters sei dort um zwei Drittel geringer, als der des deutschen Arbeiters.

"Wenn der Ural mit seinen unermeßlichen Rohstoffschätzen, Sibirien mit seinen reichen Wäldern und die Ukraine mit ihren unermeßlichen Getreideflächen in Deutschland lägen, würde dies unter nationalsozialistischer Führung im Überfluß schwimmen. Wir würden produzieren, jeder einzelne Deutsche würde mehr als genug zu leben haben."

In Rußland aber verhungere die Bevölkerung dieser weiten Gebiete, weil eine jüdisch-bolschewistische Führung unfähig sei, die Produktion zu organisieren und so dem Arbeiter praktisch zu helfen.

An einem sinnfälligen Beispiel verdeutlichte der Führer den Unterschied der Leistungen im nationalsozialistischen und im bolschewistischen Staat:

"Da bauen sie in Moskau eine Untergrundbahn und laden dann die Welt ein, sie zu besichtigen, und sagen: Seht, was wir geleistet haben! - Von solchen Leistungen reden wir gar nicht! Unsere Untergrundbahnen bauen wir so zwischendurch nebenbei!

In derselben Zeit aber, in der man in Moskau elf Kilometer Untergrundbahn baut, bauen wir 7 000 Kilometer Reichsautobahnen; und zwar nicht 18 oder 20 Jahre nach unserer Revolution, sondern jetzt, im vierten Jahre, und in weiteren vier Jahren ist das ganze Netz fertig!" (Erneut starker Beifall.)

Der Führer beschäftigte sich dann mit der Leistungsfrage in der Produktion. Wer in der Produktion führen wolle, müsse auch etwas können. Die härteste Auslese treffe immer die Wirklichkeit selbst. Nicht die Frage des Dienstalters könne für die Berufung eines Menschen in eine wirtschaftliche Führerstellung maßgebend sein, sondern seine Leistung, seine Intelligenz, seine Initiative und seine Tatkraft. Es sei eine alte Binsenwahrheit, daß in der Wirtschaft jeder zugrunde gehe, der unfähig sei. Auf dieser Erkenntnis habe der Nationalsozialismus seine Prinzipien aufgebaut.

"Die Besserung unseres wirtschaftlichen Lebens" - so fuhr der Führer fort - "hängt von zwei Faktoren ab: Erstens von dem gewaltigen, gemeinsamen, entschlossenen Einsatz aller Kräfte für diese Besserung und zweitens von einer besseren Erziehung des Menschen." An dieser Erziehung arbeite der Nationalsozialismus. Die Deutsche Arbeitsfront sei vielleicht das gewaltigste Monument dieser Erziehungsarbeit an unserem Volke, der lebendigste Ausdruck dieser neuen Gemeinschaft. Immer wider und wieder müsse jedem einzelnen eingehämmert werden: "Du bist nur ein Diener an deinem Volke! Du bist allein nichts, nur in der Gesamtheit bist du alles, nur in einer Front bist du die Macht!" (Stürmischer Beifall.)

"Die Erziehung eines neuen sozial denkenden Menschen ist notwendig. Das geht nicht von heute auf morgen. Das kann nicht bei einigen wenigen [55] erreicht werden, sondern nur aus der Gesamthaltung eines Volkes heraus kann dieser neue Geist kommen, genau so, wie ich nicht in ein paar Tagen eine neue Armee aufbauen und in ein paar Tagen ihr einen neuen Geist geben kann. Das ist das Problem von vielen Jahrhunderten. Aus Jahrhunderten entsteht endlich ein Gemeinschaftssinn, eine Gemeinschaftshaltung, und aus beiden erwächst dann die große Gemeinschaftsleistung, erwächst die gemeinsame Tradition und der Stolz auf sie."

"Das ist hier nicht anders. Die große Armee der nationalen Arbeit ist von uns ins Leben gerufen worden, und sie wird wachsen und gedeihen und hineingehen in die kommenden Jahrhunderte. Generationen werden durch sie geschult, werden in ihr marschieren und werden ihre Auffassungen wieder weitertragen. Ich glaube nun einmal unabänderlich, daß die Menschen nicht schlechter, sondern daß sie trotz allem besser werden. Auch der Jude wird das Gegenteil nicht fertigbringen. Sie werden besser, sie werden sich immer mehr verstehen, sie werden einander immer mehr die notwendige Achtung abgewinnen, und unser Volk wird sich immer mehr abschleifen, und einmal wird dann dieser Typ des deutschen Menschen vor den Augen der Nachwelt in ganzer Wirklichkeit dastehen, den wir heute ahnend vor uns zu sehen glauben und dessen erste Repräsentanten wir vielleicht in unserer Jugend schon immer mehr heranwachsen sehen."

Auf diese Proklamation und den neuen Vierjahresplan eingehend, erklärte der Führer denjenigen, die vor der Größe der gestellten Probleme zurückweichen: "Wir werden niemals sagen, daß die Probleme nicht zu lösen sind. Probleme, die gestellt sind, können auch gelöst werden, und sie werden gelöst! Dazu ist natürlich Wagemut notwendig, Tatkraft, Entschlossenheit und ein großer Glaube. Es ist aber ein viel größerer Wagemut und ein viel größerer Glaube nötig gewesen, als einzelner Mann vor 18 Jahren den Kampf gegen eine Welt von Vorstellungen und Gegnern aufzunehmen!

Wenn ich heute sage, daß wir in vier Jahren dieses oder jenes Problem gelöst haben werden, dann kommt mir das alles viel leichter vor, als es mir einst vorkam, als einsamer Wanderer den Weg anzutreten vom Nichts bis an die Spitze der deutschen Nation. Daher soll mir auch niemand entgegentreten mit dem Wort: 'Dies geht nicht!'. Das kann und darf mir niemand sagen. Ich gehöre nicht zu den Männern, die sich sagen lassen: 'Es geht nicht.' Es muß gehen, denn Deutschland muß leben." (Lang anhaltender, stürmischer Beifall.)

"Freilich, wir werden die Probleme nur lösen, wenn wir eine Front sind. Wenn jeder nach seiner eigenen Richtung hin zieht, der eine so, der andere so, wenn jeder glaubt, nach seiner Fasson selig werden zu können, dann geht es natürlich nicht. Als jeder Deutsche glaubte, seinem eigenen Weg nachgehen zu können, da bekam es Deutschland und damit allen sehr schlecht. Das gilt auch für die Zukunft. Ich raffe die Kräfte unseres Volkes zusammen. Aus 68 Millionen Einzelwesen muß eine geballte Meinung, ein geballter Wille, eine Überzeugung und ein Entschluß kommen. Dann werden die großen Aufgaben, die uns gestellt sind, geradezu lächerlich klein. Wenn ich mir [56] vorstelle, daß ich allein gehen müßte und jeder hinter mir nach seiner Richtung liefe, müßte ich auch verzweifeln. Wenn ich aber weiß: Ich gehe voran, und hinter mir marschiert ein ganzes Volk, dann ist mir nicht bange, und mögen die Aufgaben noch so schwer sein!" (Jubelnde Zustimmung dankt dem Führer.)

"Da kann mir einer sagen, wir haben Baumwollmangel. In vier Jahren, meine Kameraden, wird jede Fabrik laufen! Wir werden unsere eigenen deutschen Stoffe haben! (Stürmischer Beifall.) Mag mir einer sagen, wir können nicht genug Kautschuk kaufen. Passen Sie auf: Die Fabriken werden aus dem Boden schießen, und eines Tages werden wir auf unserem deutschen Gummi fahren! (Erneuter lebhafter Beifall.) Einer mag sagen: Wo wollen Sie denn das Benzin hernehmen, wenn Sie die Motorisierung in Deutschland immer weiter treiben? Unser Benzin holen wir uns aus unserer Erde, aus unserer Kohle werden wir es gewinnen!" (Langanhaltende jubelnde Zustimmung.)

"Ich werde niemals sagen: Das geht nicht, folglich müssen die Räder stillstehen, folglich muß das deutsche Volk hungern. Nein, es wird arbeiten, es wird Probleme lösen, weil sie gestellt sind und weil wir wollen, daß sie gelöst werden." (Lebhafter Beifall.)

"Wenn ich Sie vor mir sehe als die Front der Deutschen Arbeit, dann, bitte, ermessen Sie den Begriff des Wortes 'Front'. Front heißt ein Wille, heißt ein Entschluß, Front heißt ein Ziel und heißt eine Tat!

Und das ist auch notwendig. Das Leben ist für viele unserer Volksgenossen sehr schwer. Nicht alle sind gleich vom Glück gesegnet, nicht allen lächelt dieses Glück gleichmäßig zu. Das Furchtbarste ist aber, glauben Sie mir, wenn der vom Glück Gemiedene auch noch die Hoffnung verliert.

Wenn ich dem deutschen Volke große Probleme aufstelle, so schaffe ich damit sicherlich immer neue Arbeit und neue Belastungen, und viele werden sagen: Wir kommen zu keiner Ruhe, es gibt immer neue Zielsetzungen. Sie, die Sie davon betroffen sind, vergessen Sie nicht, daß das für viele Millionen auch zugleich ein neuer Schimmer der Hoffnung ist, daß diese Millionen, die auf der Schattenseite des Lebens stehen, nun wieder glauben dürfen: Es geht doch vorwärts. Der Führer hat einen neuen Plan ausgearbeitet.

Wir glauben, daß alles wieder in Ordnung kommt, wir werden wieder alle unsere Arbeitsplätze bekommen. Vergessen Sie nicht, daß das, was für den einzelnen als Belastung erscheint, für unzählige andere die Erhebung ist. (Lebhafte Zustimmung.) Daß es eine neue große Zuversicht gibt, daß wir bestehen werden.

Wir werden Deutschland auch davor bewahren, daß ein anderer bei uns von außen eingreift, um uns diese Lösung unmöglich zu machen und Chaos zu erzeugen. (Stürmischer Beifall.) Ich habe in meinem Leben so viel kämpfen müssen, so viel Widerstände vor mir gehabt und sie besiegt und beseitigt, daß ich mich stets nur als Kämpfer fühlen kann. Ich weiß auch, daß im Völkerleben nur die Nation Bestand hat, die bereit [57] ist, jedem Widerstand zu begegnen und jede Gefahr abzuwenden. Deshalb sorge ich auch dafür, daß wir nicht ein hilfloser Staat sind in den dräuenden Ereignissen, die vielleicht vor uns aufsteigen, sondern daß wir auch hier zuversichtlich, hoffnungsvoll und gläubig in die deutsche Zukunft sehen können. (Langanhaltender Beifall.) So wie ich durch die Partei und ihre Organisation die Voraussetzungen für die innere Wirtschaft schuf, indem ich dem deutschen Volk den inneren Frieden gab und ihn sicherte, so werde ich die Voraussetzung für das Glück unseres Volkes auch sichern durch den Schutz der Nation nach außen, und nichts soll mich davon abbringen oder mich schwach machen.

Ich werde jedes Opfer verlangen, das notwendig ist, um unser Volk zu stützen und zu sichern; denn ich glaube, der Unglücklichste auf der Welt ist der, der sein Unglück mangels eigener Kraft nicht meistern kann!" (Minutenlanges Beifallstosen füllt die Halle.)

"So grüße ich Sie denn alle, die hier sind, als Mitkämpfer in der großen Front unserer Wirtschaft, die ein Teil ist der großen Front unserer nationalen Selbsterhaltung und damit unseres deutschen Volkes. Ich grüße Sie in der Überzeugung, daß auch diese Front ihre Pflicht und ihre Schuldigkeit tun wird, mithelfen wird, Deutschland und das deutsche Leben fest zu untermauern, daß sie die Probleme und die Aufgaben lösen wird, die gestellt sind, und daß sie somit weiterarbeitet an ihrem Teil zur Erhaltung und zur Sicherung des Lebens und damit zur Erreichung der unserem Volk von der Vorsehung gesteckten Ziele.

Wenn Deutschland sich in solcher Front aufbaut, wird es unzerstörbar sein. Dann werden das Reich und die Nation fest sein, dann werden sie bestehen in die kommenden Jahrhunderte hinein, und unseren Kindern wird dann erspart bleiben, was wir 18 Jahre lang erdulden mußten."


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