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Reden des Führers am
Parteitag der Ehre 1936

[49]
Bei der Feierstunde der Hitler-Jugend

[Scriptorium merkt an: 12. 9. 1936]

Meine deutsche Jugend!

Ihr habt das Glück, Zeugen einer ebenso bewegten wie großen Zeit zu sein. Das ist nicht allen Geschlechtern beschieden gewesen. Wenn ich an die Jugend meiner eigenen Zeit und an die Zeit meiner eigenen Jugend zurückdenke, dann kommt mir diese wahrhaft leer vor gegenüber dem, was die heutige Zeit und in ihr auch die heutige Jugend erfüllt, was die heutige Zeit an Aufgaben stellt und was für Aufgaben auch der heutigen Jugend gestellt werden. Es ist wirklich wunderbar, in einem solchen Zeitalter zu leben und in ihm wachsen und werden zu dürfen. Und ihr habt dieses große Glück!

Ihr erlebt nicht die Wiederaufrichtung eines Staates, denn ihr habt ja das alte Reich nicht gekannt. Ihr erlebt die Geburt einer großen Zeit, die ihr messen könnt im Vergleich mit unserer Umwelt! Wie ist unser heutiges Deutschland wieder schön und herrlich! Das werden auch eure jungen Augen fassen. Wie ist heute dieses Deutschland in seiner Ordnung, in seiner großen Disziplin, in seinen überwältigenden Leistungen der Arbeit herrlich und wundervoll! Wie fühlen wir nicht wieder, daß um uns Werke wachsen, die sich den besten Leistungen unserer deutschen Geschichte zur Seite stellen! Wir alle wissen es: Das, was wir schaffen, wird bestehen können neben unseren alten Domen, neben den Pfalzen unserer alten Kaiser, neben unseren großen Rathäusern der Vergangenheit.

Deutschland arbeitet wieder für eine völkische große Zukunft, und wir erleben das nicht nur, sondern wir alle können an diesem Schaffen teilnehmen. Das sieht man vielleicht am besten, wenn wir zum Vergleich heute den Blick von uns wegwenden in ein anderes Land. Hier die
Anm. d. Scriptorium: gemeint ist hier Spanien, das zum Zeitpunkt dieser Rede einen blutigen Bürgerkrieg erlebte.
Ergebnisse einer wunderbaren Ordnung, die erfüllt ist von einem wahrhaft frischen Leben - dort ein anderes Land, das erfüllt ist von Greueltaten, von Mord und Brand, von Zertrümmerung und Erschütterung, nicht von Leben, sondern nur von Grauen, von Verzweiflung, von Klagen und von Jammer. Wie groß dieser Unterschied ist, der zwischen einer um uns liegenden Welt und unserem heutigen Deutschland besteht, das könnt auch ihr ermessen! Daß aber dies so ist, verdanken wir nicht einem Zufall und auch nicht dem, daß wir die Hände in den Schoß legten und auf ein Wunder warteten. Das einzige Wunder, das uns diesen neuen Aufstieg unseres Volkes geschenkt hat, ist der Glaube an unser eigenes Volk, die Überzeugung, daß dieses tausendjährige Volk nicht zugrunde gehen kann, daß wir selbst es heben und an ihm arbeiten müssen.

[50] Wir selbst müssen das Schicksal unseres Volkes gestalten, so wie wir es zu sehen und zu erleben wünschen! (Brausende Zustimmung.)

Das, was wir heute sind, sind wir geworden kraft der Beharrlichkeit unseres eigenen Willens! Die Vorsehung gibt dem Starken, Tapferen, Mutigen, Fleißigen, Ordentlichen und Disziplinierten auch den Lohn für seine Opfer. Jahrelang hat dieses Deutschland nicht gelebt, aber das, was heute vor uns steht, das ist nun wieder Deutschland! (Jubelnde Heilrufe der Zehntausenden.)

So ist aus einer unermeßlichen Gemeinschaftsarbeit, aus Opfer und Hingabe dieses neue Reich entstanden. So haben sich seine Fahnen durchgesetzt, die Fahnen des Bekenntnisses zu den Idealen eines Volkes. So schaffen heute Millionen und Millionen und fügen Stein zu Stein zu dem großen Quaderbau unseres nationalen Hauses, unseres völkischen Tempels.

Was würde aber die Arbeit sein, wenn sie gebunden wäre an die Vergänglichkeit einer Generation? Indem wir Jahrzehnt um Jahrzehnt für Deutschland kämpften, sind viele unter uns weiß und grau geworden. Eine wundersame Alte Garde war das, meine Kameraden. In bin einer der wenigen Glücklichen der Welt, der höchste Treue, höchste Kameradschaft, höchste Opferwilligkeit kennenlernen durfte. (Stürmische, jubelnde Heilrufe.) Diese Alte Garde, die, als Deutschland am ärmsten war, sich wieder in Marsch setzte, im Glauben an den ewigen volklichen Reichtum unserer Nation, diese Garde, die in der Zeit ihrer eigenen größten Armut ihre Groschen und Pfennige gab, diese Garde, die herauskam aus allen Schichten unseres Volkes, um zu beweisen, daß der ewige Wert einer Nation nicht in Äußerlichkeiten liegt, nicht im Namen, nicht in der Herkunft, nicht in der Stellung, nicht im Vermögen und nicht einmal im sogenannten Wissen! Das deutsche Herz hat sich mir erschlossen und hat sich nun Deutschland hingegeben!

Die Jahre des Kampfes sind nicht spurlos an dieser Alten Garde vorübergegangen. Aber ihr Geist ist immer lebendig geblieben, wie ihr Glaube immer unerschütterlich war: Es muß uns doch gelingen! Deutschland wird wieder auferstehen! (Stürmische Heilrufe.)

Und nun sehen wir in Deutschland überall die große Zeit des Weckens, die Zeit der Erhebung, die Zeit des Schaffens und der Arbeit. Aber das ist doch nicht allein der Garant der dauernden und damit wirklichen Auferstehung. Daß Deutschland sich wieder gefunden hat, das fühle ich, das sehe ich im Blick auf euch!

Denn in euch ist eine neue Jugend entstanden, erfüllt von anderen Idealen als die Jugend meiner Zeit, erfüllt von einem heiligeren Glauben als die Generation vor uns. Es ist eine neue Jugend gekommen mit anderen Auffassungen, mit anderen Vorstellungen von der Schönheit der Jugend, von der Kraft der Jugend. Ich sehe sie noch vor meinen Augen, die Jugend der Vergangenheit. Sie glaubte stark zu sein nur im Genuß. Sie glaubte, ihr Nationalgefühl zu betonen nur in der Phrase, jene [51] Jugend, in der der junge Mann damals vermeinte, Vorbild seines Volkes zu werden durch ein möglichst großes Quantum von Alkohol. Nein, meine jungen Freunde! Da wächst heute bei uns doch ein herrliches Geschlecht heran! Ihr seid ein schöneres Bild, als die Vergangenheit es uns geboten, ja gelehrt hat. Ein neuer Schönheitstyp ist entstanden. Nicht mehr der korpulente Bierphilister, sondern der schlanke, ranke Junge ist das Vorbild unserer Zeit, der fest mit gespreizten Beinen auf dieser Erde steht, gesund ist an seinem Leib und gesund ist an seiner Seele. Und so wächst neben euch Jungen auch heran das deutsche Mädchen.

Vielleicht ist das das größte Wunder unserer Zeit: Bauten entstehen, Fabriken werden gegründet, Straßen werden gezogen, Bahnhöfe errichtet, aber über all dem wächst ein neuer deutscher Mensch heran! (Stürmischer Beifall.) Wenn ich euch, erfüllt vom glücklichsten Empfinden, ansehe, wenn ich eure Blicke finde, dann weiß ich: Mein Lebenskampf ist nicht umsonst gekämpft, das Werk ist nicht umsonst getan! Mit dieser Fahne und in seinen jungen Trägern wird es weiter leben, und eine würdige Generation wird einst für eure Ablösung bereitstehen.

Ihr werdet Männer sein, wie die große Generation des Krieges es war. Ihr werdet tapfer und mutig sein, wie eure älteren Brüder und eure Väter es gewesen sind. Ihr werdet treu sein, wie jemals Deutsche treu sein konnten. Ihr werdet das Vaterland aber mit ganz anderen Augen sehen, als wie wir es leider einst sehen mußten. Ihr werdet eine andere Hingabe kennen an das ewige Reich und an das ewige Volk.

Fünf Jahre sind nun vergangen, seit euer Führer, mein alter Parteigenosse Schirach, der selbst aus der Jugend kam, eure Bildung und Formung übernommen hat. Damals ein schwacher, kleiner Anfang, heute schon eine wundersame Erfüllung! Das soll uns Mahnung und Beruhigung sein für die Zukunft: Wenn wir in fünf Jahren dieses Wunder erreichen konnten, dann werden die kommenden fünf, zehn, zwanzig und hundert Jahre dieses Wunder erst recht erhärten!

Generation um Generation wird sich ablösen in den Aufgaben und in der Erfüllung, und immer wieder wird hier in dieser Stadt eine neue Jugend antreten. Sie wird immer stärker, immer kraftvoller und immer gesünder sein und den lebenden Geschlechtern immer größere Hoffnung geben für die Zukunft. Auf diese Zukunft wollen wir unsere gemeinsamen Wünsche vereinen, sie soll unserem Volk Glück und Segen bringen, soll es leben lassen und alle die zum Scheitern bringen, die an diesem Leben rütteln wollen. (Beifall.)

Um uns ist heute eine bewegte Zeit. Aber wir klagen nicht. Zu kämpfen sind wir gewohnt, denn aus dem Kampf sind wir gekommen. Wir wollen die Füße fest in unsere Erde stemmen, und wir werden keinem Ansturm erliegen. Und ihr werdet neben mir [52] stehen, wenn diese Stunde jemals kommen sollte! Ihr werdet vor mir stehen, zur Seite und hinter mir, und werdet unsere Fahnen hochhalten! Dann mag unser alter Widersacher versuchen, gegen uns anzutreten und sich wieder zu erheben. Er mag sein Sowjetzeichen vor sich hertragen - wir aber werden in unserem Zeichen wieder siegen!

(Minutenlange Beifallsstürme und Huldigungen für den Führer erfüllen das Stadion.)


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