Bd. 6: Die Organisationen der Kriegführung,
Erster Teil:
Die für den Kampf unmittelbar arbeitenden
Organisationen
Kapitel 9: Das Kartenwesen
(Forts.)
Oberstleutnant Siegfried Boelcke
4. Die
Geländearbeiten.
Der Werdegang der Karte vom ersten Bleistiftsstrich des Zeichners bis zur
Verteilung an die nachts von weither an die bedrohte Frontzone vorgeworfene
Division wurde soeben geschildert. Ein verzweigtes Räderwerk zeigte sich
mit allen seinen Federn und Verzahnungen. Aber manches Rädchen, das
auch eingriff und für den stetigen, neuen Antrieb unerläßlich
war, muß noch erwähnt werden. Es wurde schon gesagt, daß
ohne Geländearbeiten im Stellungskriege die Leerblätter nicht
laufend zu halten waren. Zeit für abgekürzte trigonometrische,
topographische und Bildarbeiten, ja sogar für geologische Kartierung, fehlte
nicht, und so traten denn unmittelbar hinter, z. T. in den vordersten Zonen
alle Fachleute in Tätigkeit, die auch im Frieden bei Landesaufnahme und
geologischer Landesanstalt wirken. Sie arbeiteten ähnlich wie dort, aber
doch mehr auf einen Zweck hin, mehr Hand in Hand,
neben- und durcheinander, gelöster von starren, ehrwürdig
verstaubten Satzungen, hie und da mit neuen Mitteln und vor allen Dingen viel
rascher. Trotzdem genügten die Leistungen vielfach selbst
Friedensansprüchen voll, und das beweist, daß es auch so ging, und
zwar ausgezeichnet.
Der Trigonometer hatte die Aufgabe, eine etwa vorhandene Landesvermessung
(Belgien, Frankreich, Galizien, Rußland) aufzusuchen, in das Gitternetz
hereinzuziehen und darauf ein recht enges Festpunktnetz aufzubauen. Wo eine
Landesvermessung fehlte, wie z. B. in Mazedonien und Palästina,
war ganz und gar frisch anzufangen. Überall entstanden kleine und
große Holzgerüste zum Anzielen mit dem Theodolit und oft auch zur
Erhöhung des Beobachterstandpunktes. Im flachen Rußland sind
viele "Dreiböcke" aufgerichtet worden, die beiden Zwecken dienten und in
einer Höhe bis zu 45 m über die flachen Hügel, den
Wald und die Krümmung der Erdkruste hinweg die Sichten zu den
Nachbarpunkten erschlossen. In der Feuerzone kamen hie und da
Festpunktsbestimmungen nach senkrecht abgefeuerten Raketen vor, die
gleichzeitig von mehreren Stellen aus angeschnitten wurden. Grundlinien mit dem
vorzüglichen und einfachen Invardrahte wurden gemessen, Straßen,
Bahnlinien, Kanalränder zum Zwecke genauer Höhenbestimmung
eingewogen und unübersichtliche Waldgebiete mit dem neuen
Streckenmeß-Theodolit erschlossen. Für die Artillerie erlangte die
Bestimmung des magnetischen Richtungswinkels Bedeutung, weil manchmal nur
die Magnetnadel zum Abstecken der Richtungen übrig blieb, sobald
nämlich andere Anschlüsse fehlten. Es ist erstaunlich, daß
[465] nicht einmal für
Frankreich und Rußland zuverlässige Angaben über das
örtliche Schwingen der Magnetnadel zur Verfügung standen.
Jedenfalls mußten erst im Kriege durch zahllose Einzelmessungen die
Kurven gleicher Nadelablenkung gefunden werden. Auf jedes Kartenblatt ist dann
am Rande der Winkel aufgedruckt worden, den die Nadel zum Gitternetze bildete.
Ohne diese Angabe, die wegen der jährlichen Änderung noch mit
einer Zeitangabe versehen werden mußte, ist auch künftig keine
Kriegskarte großen Maßstabes vollständig. Bei
trigonometrischen Neu- oder Nachmessungen wird man es hoffentlich nirgends
mehr unterlassen, den magnetischen Richtungswinkel mit abzulesen.
Die grundlegende Punktbestimmung bedurfte einer hohen Genauigkeit, weil die
im Laufe der Jahre immer tiefer werdenden Dreiecksnetze festen Halt haben und
der schwersten Artillerie für das Richten der weittragenden
Geschütze zuverlässige Richtungswinkel gegeben werden
mußten. Berücksichtigt man ferner die Widersprüche zwischen
den Vermessungsnetzen der verschiedenen Staaten, die zu entwirren waren, dann
werden die hohen wissenschaftlichen Anforderungen verständlich, die an
die leitenden Trigonometer herantraten.
Der Topograph hatte gleichfalls im Felde trotz Luftbild und Beutekarte eine
wichtige Rolle; denn es blieb noch genug aufzunehmen übrig und für
das Aufzeichnen genauer Schichtlinien, wie bereits ausgeführt, leider nur
selten Zeit. Der hohe Bedarf an Gerät nötigte dazu, alle greifbaren
Kippregeln, Schnellmesser, Stocktische usw. zu verwenden. Der Raschheit
und Feldmäßigkeit der Arbeit kam das zugute; denn nun war die
Alleinherrschaft der Kippregel gebrochen und ein frischer Zug in die leicht
eintönig werdende Aufnahmearbeit hineingetragen. Höhen sind
aushilfsweise mit dem Wetterglase, Richtungen mit der Bussole festgestellt
worden. Große Gebiete erkundeten die Topographen nur, indem sie nach
der alten Urkarte die Wege begingen und alle Unstimmigkeiten, die dabei
auffielen, eintrugen. Alles in allem war es eine anregende, vielseitige und
biegsame Beschäftigung.
Ein weites und dankbares Gebiet eröffneten die Kriegsschauplätze
für die in Deutschland früher stiefmütterlich behandelte
Raumbildmessung. Im Frieden ist ihr das schroffe Gebirge vorbehalten, im Kriege
war sie dort am Platz, wo unsere Stellungen die des Gegners
überhöhten und Einblick hinter seine Linien erschlossen. Dann
ersetzte nämlich das meßbare Lichtbild die fehlende
Möglichkeit, im Gelände selbst zu vermessen oder abzuschreiten.
Aus den vordersten Kampfgräben feindwärts war nur eine
Punktbestimmung möglich, denn die Aufstellungsorte der
Meßkammer, auf denen das Bildpaar erzeugt wurde, ergaben in ihrer
Bedingtheit infolge der Feindesnähe nur ganz bestimmte Blickrichtungen,
fast nie einen breiten Überblick. Aber auch schon die auf Meter genaue
Ausmessung einzelner hervorstechender Erdflecke, Bäume,
Haustrümmer usw. drüben beim Feinde war wichtig. Solche
Merkpunkte dienten [466] der Artillerie zum
Richten und Einschieben und den Bildauswertern zum Einpassen der
Luftbilder.
Die aus dem Frieden stammenden Raumbildkammern waren in den
Kampfgräben unverwendbar. Sie hätten ganz und gar über die
Brustwehr geragt und den Aufnehmenden genötigt, den Oberkörper
frei zu zeigen. Aus den Kriegsbedürfnissen heraus entstand daher eine
Aufrechtkammer, bei der nur ein kleiner, unauffälliger Kopf mit Linse
über die Deckung schaute und der Beobachter sowie alle umfangreichen
Bild- und Meßvorrichtungen im Schutze des Grabens lagen. Als
Nebenwirkung wurde noch eine starke Verlängerung der Brennweite
erreicht, die deutlichere Bilder schuf.
Aber auch Gebirgsaufnahmen mit dem altgewohnten Gerät kamen vor,
nämlich in dem kartographisch noch jungfräulichen Mazedonien, wo
sich die deutsch-bulgarischen Kampfzonen über die wildesten
Gebirgsstöcke dahinzogen. Die österreichische Karte jener Gebiete
war auf alte, fremde Aufnahmen gegründet und unbrauchbar. Es sind
Kartenfehler von 8 km in der Wagerechten und 1000 m nach der
Höhe festgestellt worden. Dort hat die Raumbildmessung sich erneut in
ihrem eigentlichen Wesen bewährt. Eine ganze Reihe von Kammern,
bedient durch ausgewählte Raumbildner, war jahrelang im Betriebe. Die
Platten wanderten zum Zeißwerk,
später nach Berlin und wurden auf
dem sinnreich konstruierten Schichtlinienzeichner von anderen, mit den
mazedonischen Gebirgsverhältnissen vertrauten Beamten ausgewertet. Die
entstehenden Zeichnungen konnten nicht lückenlos sein; denn die
Rückseiten solcher Bergketten, hinter die der Feind die Erdsicht verwehrte,
war auf raumbildlichem Wege nicht darstellbar, aber die Auswertung gab auf alle
Fälle der Karte ein Rückgrat, an dem die Luftbilder Anlehnung
fanden. Die Raumbilder feindlicher Zonen wurden außerdem auch zu den
bereits erwähnten Rundbildern verarbeitet.
Auf und über der Erde wurde gelichtbildnert, gemessen und gezeichnet,
und vielgestaltige Karten mit ergänzenden Bildern der Erdoberfläche
entstanden. Damit aber nicht genug: Auch in die Tiefe drangen rastlose Forscher.
Der Geologe, dessen taktische Bedeutung kein Lied, kein Heldenbuch bisher
gemeldet, wurde in den Gräben und Stollen des Weltkrieges der Truppe
zum segensreichen Helfer. Zuerst konnte er bei dem Fehlen aller Unterlagen
für seine Gutachten nur von Fall zu Fall nach bestem Wissen beraten.
Allmählich erwarb er sich dann aber vertieften Einblick in den Aufbau und
die Eigenart der Erdschichten seines Gebietes, und schließlich legte er seine
Wahrnehmungen in Kartenform nieder. Die Kartenblätter
1 : 25 000 mit Schichtlinien boten dafür die Grundlage;
oft entsprechen die wechselnden Bodenarten dem Auf und Ab von Berg und Tal.
Die fertigen Karten ersparten den Geologen viele Wege und Einzelgutachten,
denn nun konnten sie Anfragen ohne örtlichen Augenschein beantworten,
und - was noch mehr wert war - die Truppe selbst fand sich
häufig ganz allein nach der geologischen Karte zurecht. Ihr ging das
[467] Verständnis
für die Eigenarten des Bodens auf, der ihr Obdach und Schutz lieh. Aus der
bunten Reihe dieser Karten seien nur die
Übersichts-, Grundwasser-, Minier-, Wasserversorgungs- und
Rohstoffblätter erwähnt, um zu zeigen, wie sich taktische und
kriegswirtschaftliche Fragen in Kartenform zusammenfassen ließen.
Daß die Blätter reichlich mit Erläuterungen und Querschnitten
auf Rändern und Rückseiten versehen wurden, um sie dem Laien
leserlich zu gestalten, ergab sich aus ihrem Zwecke. Durch die Millionen
geologischer Karten ist ein Strom reicher Belehrung in breite Volkskreise geleitet
worden, der die früher in sich abgeschlossene Wissenschaft zum geistigen
Besitze vieler machte.
5. Die Vermessungstruppen und ihre
Leistungen.
Alle diese vielen Zweige des Kartenwesens waren innerhalb jeder Armee in einer
oder mehreren Vermessungsabteilungen zusammengesetzt. Bei nur einer
Abteilung im Armeeverbande war der Führer gleichzeitig Berater des
Armeechefs in Kartendingen; waren es mehrere Abteilungen, dann hatte ein
besonderer Stabsoffizier diese Rolle inne. Auf alle Fälle mußten die
Armeekarten in sich einheitlich und an den Grenzen den Blättern der
Nachbararmeen angepaßt sein. Nur von einer Zentralstelle aus war das zu
erreichen.
Als Beispiel der Gliederung und Arbeitsweise an der Front sei der Fall gesetzt,
daß zur X. Armee zwei Vermessungsabteilungen gehörten. Die eine
versorgte die rechte, die andere die linke Hälfte der Armee zu je zwei
Gruppen (Armeekorps) Nr. I - IV. Aus den geeignetsten
Fachleuten beider Abteilungen hatte sich der Stabsoffizier die
Armeearbeitsgruppen (Kartographen, Lichtbildner, Bildauswerter, Trigonometer,
Topographen und Geologen) sowie die Armeekartendruckerei
und -ausgabe gebildet. Mit ihnen bearbeitete er vor allem das
Leerblätter-Kartenwerk des Armeegebietes. Dies und die aus Berlin
eintreffenden Kriegskarten kleinen Maßstabes gab er an die vier
Gruppenkartenstellen aus.
Sie bildeten sinngemäß, allerdings in geringerer Stärke, die
Mittelpunkte der Kartenarbeit bei den Korps. Gruppenkartenstelle Nr. I und
IV wurden von den beiden Hauptleuten, den Abteilungsführern,
Nr. II und III von älteren Offizieren oder Beamten geleitet. Dort
vollzog sich der Eindruck der fortschreitenden Lage in die Leerblätter. Die
Bildauswerter bei den Gruppen entnahmen den Luftbildnern das taktische,
überließen dagegen ihren Arbeitsgenossen beim
Armeeoberkommando die Berichtigung des Leerblattinhaltes. Man erkennt den
Grundsatz, das für die Kampftruppe Wertvolle vorn zu bearbeiten, das
für sie im Augenblicke minder Wichtige in rückwärtiger Zone.
Von den Gruppenkartenstellen waren die Divisionskartenstellen abhängig,
die einige Bildauswerter, Artillerietrigonometer, Batterieplankleber, Zeichner,
Drucker und nach Bedarf Geologen umfaßten. Leiter waren Offiziere oder
[468] Beamte. Nicht alle hier
erwähnten Leute befanden sich ständig vereinigt, sondern sie waren
auch auf die Truppen verteilt, wie der Dienst es gerade verlangte. Für das
Eindrucken der rohen, skizzenhaften taktischen Linien in die Leerblätter
waren leichte Handpressen da. In ruhigen Zeiten konnten meist die
Lagen- usw. Karten der Gruppenkartenstelle benutzt werden.
Eine solche geschmeidige und jedem Bedarfe angepaßte Gliederung
bürgte dafür, daß die Kartenarbeit nicht an dem schlimmsten
aller Kriegsübel krankte, dem "Zu spät". Freilich hatte sie den
scheinbaren Nachteil, daß die
Untergebenen - besonders als die Kraftwagenfahrten aufhören
mußten - schwer zu beaufsichtigen waren. In Wirklichkeit war das
ein Vorteil. Alle waren mit Lust und Liebe bei der Sache, und ein
Mißbrauch der Selbständigkeit ist kaum vorgekommen.
Nach oben hin verengte sich die Gliederung des Kriegsvermessungswesens derart,
daß für große Fronten immer ein Kommandeur der
Vermessungstruppen, in Anlehnung an ein Heeresgruppenkommando,
beaufsichtigend, helfend und ratend wirkte. Es gab deren drei
(West-, Ost-, Südost-Front). Ihr technischer Vorgesetzter war der Chef des
Kriegsvermessungswesens, der mit einem Stabe von drei Offizieren und einigen
Mannschaften die Richtlinien für die Kartenarbeit des Feldheeres gab,
für Ersatz an Personal und Gerät sorgte und die Verbindung mit den
obersten Kommandobehörden und den technischen Dienststellen daheim
und bei den Bundesgenossen aufrechterhielt.
Wenn in knappen Worten dargestellt werden soll, was die Vermessungstruppen
geleistet haben, so ist es dies: An allen Kampffronten fanden Soldaten und
Stäbe deutliche und für ihre Zwecke ausreichende Karten,
Pläne und Einmessungen vor. Es war ihnen leicht gemacht, sich die
erforderlichen Blätter und etwaige ergänzende Auskünfte zu
verschaffen. Selbst bei überraschendem Wechsel der Kriegslage war
vorausschauend wenigstens für die allernotwendigsten Karten gesorgt.
Sonderwünschen auf Eindruck taktischer, technischer,
wirtschaftlicher usw. Einzelheiten konnte dank der hohen
Leistungsfähigkeit der Felddruckereien rasch und leicht entsprochen
werden. Auch Vorschriften, Befehle und ähnliches vervielfältigten
sie. Die Geologen gaben Aufschluß über die Eigentümlichkeit
des Bodens und stellten sie faßlich dar. So waren die
Vermessungsabteilungen Bearbeiter und Berater in allen Fragen der
Geländegestaltung, Bodenbedeckung
und -beschaffenheit - und auch in
Druckereiangelegenheiten - für das Feldheer.
Die bis Kriegsende geschaffenen Kartenwerke der Kampf- und
Aufmarschräume erscheinen bei vergleichendem Überblicke ein
wenig bunt zusammengewürfelt. Sie erinnern in ihrer Gesamtheit an das
schöne Bild des Dichters vom Teppich, dessen wirre und gegenwendige
Teile sich nur vom Kenner als lebendig-einheitliches Wesen enträtseln
lassen. Denn eins will stets beachtet werden: der Zweck jeder einzelnen Karte im
Rahmen der großen Kriegs- [469] handlung. Er ist der
Schlüssel für das Verständnis des Kartenwesens im
Weltkriege.
An der Westfront waren die Kartenwerke am zahlreichsten und vollendetsten. Die
Blätter 1 : 25 000 verkörperten an Genauigkeit
und Deutlichkeit das Höchstmaß des im Kriege Erreichbaren. In
einem bis zu 50 und mehr Kilometer breiten Streifen schlang sich das Band des
von ihnen wiedergegebenen Gebietes vom Kanal bis zur Schweizer Grenze. Der
Nordteil dieses Bandes war ganz, der bei Diedenhofen beginnende Südteil
überwiegend neu bearbeitet worden. Zwar lagen für den
Südteil die elsaß-lothringischen Meßtischblätter der
preußischen Landesaufnahme vor; aber die Kampfzone griff doch recht weit
nach Frankreich hinüber, und überdies stellten sich die deutschen
Vogesenkarten als unzureichend heraus. Sie waren anfangs der 70er Jahre
übereilt aufgenommen worden und genügten den neuen
Ansprüchen nicht mehr.
Zwei Mängel freilich hafteten den Kriegsblättern an: die
Schichtlinien, an denen genaue Höhenwerte abgelesen werden sollten,
stimmten bisweilen nicht recht, und der Gitternetze waren zu viele. Beides
erklärte sich, wie erörtert, aus den Zusammenhängen und
ließ sich beim besten Willen nicht ändern. Englische und wie es nun
einmal bei Deutschen so geht, mehr noch einheimische Beurteiler haben sich herb
hierüber ausgesprochen. Die beliebte Schuldfrage soll hier nicht aufgerollt
werden. Wo gibts im Kriege ganz Vollkommenes?
Von der engeren Kampfzone waren durch Vergrößerung
Blätter 1 : 10 000 gewonnen worden, die das
Grabengewirr, die Trichter, Unterstände, Hindernisse usw.
verdeutlichten. Hin und wieder gab es sogar Ausschnitte
1 : 5000.
Wenn Bewegung in den starren Grabenkrieg kam, brauchte man den
Überblick über größere Gebiete; auch für den
Nachschub war das wichtig. Aus diesem Bedürfnisse heraus entstand die
Karte 1 : 50 000, die man wohl die Generalstabskarte des
beweglichen Stellungskampfes nennen kann. Die alte Generalstabskarte
1 : 100 000 war daneben auch noch im Gebrauch. Die
schweren Unzuträglichkeiten der verschiedenen Maßstäbe
für Deutschland, Belgien und Frankreich, von denen eingangs die Rede
war, hatten dazu geführt, daß auf Veranlassung des
Kriegsvermessungschefs bei der Kartographischen Abteilung auch für
belgisch-französisches Kriegsgebiet Blätter
1 : 100 000 hergestellt wurden. Zusammendrucke von ihnen
waren in dem die Grenzen überlagernden Etappengebiete gut am
Platze.
Das Eisenbahnnetz beim Feinde verdichtete sich ständig. Die Luftbilder
zeigten neue Strecken, Abstellgleise und Bahnhöfe. All das wurde zu einer
Eisenbahnkarte kleinen Maßstabes verarbeitet, die in Berlin erschien.
Bei solchen Vorbereitungen, mit den vortrefflichen
Geräteausrüstungen und dem sorgsam eingespielten Personal der
Vermessungsabteilungen konnte weder der Großkampf in Abwehr oder
Angriff noch die Bewegung vorwärts oder zurück ähnliche
Verlegenheiten hervorrufen, wie der Kriegsbeginn sie [470] gebracht hatte. Zuerst
waren es die Abwehrschlachten, wie die an der Somme und in Flandern, in denen
sich das Kriegsvermessungswesen bewährte. Mit dem Dröhnen des
Trommelfeuers, das sie einleitete, begann in den Druckereien Hochbetrieb.
Fortwährende Verschiebungen der Stellungen und sonstigen taktischen
Einzelheiten hatten immer wieder Neudrucke der Karten zur Folge. Frische
Divisionen wurden herangeführt; sie mußten schon vor dem
Einrücken mit den neuesten Karten ausgestattet werden. Tag und Nacht
liefen also die Druckpressen. Für jede waren drei Arbeitsschichten
vorgesehen. Betriebsstörungen durften nicht vorkommen. Daher wurden die
elektrischen Antriebstellen vermehrt und daneben noch Gasbetrieb eingerichtet.
Die Papierbogen mußten vorgetrocknet werden, um sie ohne Falten in die
Presse zu bringen. Die Abschleifstellen für die Druckplatten wurden
vermehrt. Auch die Batterieplankleber und Bildauswerter arbeiteten mit
Anspannung. Von den Nachbararmeen, bisweilen sogar aus Berlin oder
Rußland eilten erprobte Fachleute zur Verstärkung herbei. Die
anderen Fronten traten zurück hinter dieser einen, die halten mußte.
Und so arbeiteten die braven Leute wochen-, ja monatelang mit allen geistigen
und Körperkräften, wenig bemerkt in ihren Sälen und
Zimmern, und doch unersetzliche Glieder des ringenden Ganzen.
Anders wiederum war die bis ins kleinste durchdachte Vorbereitung eines
Großangriffes. Lange bevor im März 1918 das deutsche Heer zu
seinem Schlage ausholte, waren die Vermessungstruppen in fieberhafter
Tätigkeit, denn drei umfangreiche Aufgaben waren zu lösen.
Für den Durchbruch durch das tiefe Abwehrfeld des Feindes brauchten die
Truppen Karten mit allen Einzelheiten und viele Batteriepläne. In
Anbetracht der Infanterie- und Artilleriemassen, die zum Teil erst in letzter
Stunde einrückten, erforderte das eigenartige Arbeiten. Die taktischen
Anlagen beim Gegner konnten sich ja noch zu allerletzt ändern; es ging
also nicht an, die vielen tausend Kartenpakete schon im Januar oder Februar fertig
zu machen. Die Mehrzahl der Batterien ging erst kurz vor der
Feuereröffnung in Stellung. Der Batterieplan galt nur für eine
bestimmte Feuerstelle. In Ermangelung der Geschütze war sie durch
Pfähle gekennzeichnet, die den Ort für den Aufsatz des
Nullgeschützes und die Hauptrichtung andeuteten. Es kam nun darauf an,
daß die Batterien auch genau auf diese Stellen rückten. Andernfalls
konnten Feuerüberfall und Feuerwalze nicht gelingen. Eine
schwerwiegende Verantwortung lastete da auf den
Artillerietrigonometern - vielfach gewöhnlichen
Soldaten -, weil nur sie die fremden Batteriebedienungen einweisen
konnten. Dies beides galt lediglich dem ersten, vorbereitenden Teile der
großen Kriegshandlung. Auch die Hauptsache, der Vormarsch der geballten
Kräfte bis an den Kanal, war ohne Karten undenkbar. Dies konnten nun
unmöglich Blätter großen Maßstabes sein, denn dazu
waren die Räume zu ausgedehnt. Daher wurde die Karte
1 : 50 000 hierfür ausersehen. Millionen von
Blättern sind hergestellt, verpackt und verteilt worden. Für die
höheren Stäbe [471] wurden überdies
Denkschriften entworfen, die die Eigenart des Landes schilderten, in das der Krieg
hineingetragen werden sollte. Das war von größter Bedeutung; denn
von der Beschaffenheit der Straßen, der Gangbarkeit der Felder, Wiesen und
Wälder, der Zahl und Ergiebigkeit der Brunnen und der Schwierigkeit
natürlicher Hindernisse hing vielleicht alles ab. So haben hier die
Vermessungstruppen neben den vielen sonstigen Gebieten der Technik und
Wissenschaft ein neues bestellt: das der Erdkunde. Als Lehre von der Einwirkung
der Oberflächenverhältnisse auf ein groß angelegtes
Unternehmen hat sie damals eine wichtige militärische Rolle gespielt.
Flüchtig und aus dem Stegreif mußten die Vermessungsabteilungen
wirken, als der letzte, trübste Akt des Weltkrieges, der Rückzug
vonstatten ging. Wo sollten plötzlich, in einem Augenblicke, als daheim
alle Räder stillstanden, die wegweisenden Karten zurück zum Rhein
und weiter nach Osten in die ersten Ruheräume herkommen? Freilich war
der Kriegsvermessungschef nach Berlin entsandt, um den Armeen
Übersichts- und Generalstabskarten entgegenzuschicken, aber seine Boten
kamen in dem Wirrwarr eines niederbrechenden Staates vielfach nicht durch und
zu spät. Da haben dann einzelne der wohlgeschulten Offiziere und Beamten
der Vermessungstruppen nach eigenem Ermessen eingegriffen und mit den
allereinfachsten Mitteln - die Druckmaschinen und das Gerät standen
ja verlassen in Feindesland - rasch Brauchbares geschaffen. Skizzen der
Marschstraßen und Orte an ihnen wurden roh entworfen, die
dazugehörigen taktischen Anordnungen der Führung eingetragen und
das Ganze irgendwie vervielfältigt. Das letzte Werk unserer hohen
Stäbe, die Zurückführung des Westheeres in die Heimat, ist
nicht ihr kleinstes Verdienst ums Vaterland. Daß auch dabei noch das
wohlgeschulte Kriegsvermessungswesen helfen konnte, kurz bevor es fast spurlos
vom Erdboden verschwand, kennzeichnet den stets bereiten, jeder Formel
abholden Geist, in dem es wirkte.
Im Osten kamen für die Kartenbearbeitung nach Breite und Tiefe
außerordentliche Räume in Betracht, die mit guten Karten gedeckt
werden sollten.
Wenn auch in den Karpathen und in Galizien österreichische
Vermessungstruppen neben deutschen tätig waren, fiel doch diesen auch
auf österreichisch-ungarischem Boden ein wesentlicher Teil der Arbeit zu.
Die vorhandenen Karpathenkarten taugten nichts, die galizischen waren besser,
aber doch verbesserungsbedürftig. Dann schloß sich nordwärts
das kartographisch jungfräuliche Gebiet bis zum Rigaischen Busen an, das
auf deutsche Art neu zu bearbeiten war. Die Vorsorge des Oberbefehlshabers Ost
hatte tiefe rückwärtige Widerstandszonen vorbereiten lassen, von
denen wenigstens ein Kartengerippe zu schaffen war, so z. B. südlich
und nördlich Brest-Litowsk und östlich Warschaus.
Unter solchen Umständen war im Osten die Blütenlese verschiedener
Kartenarten, wie sie das Westheer hatte, ein Unding. Genug, wenn die Karte
1 : 25 000 überall fertig und in Ordnung war. Schon
das hat jahrelange, zäheste [472] Arbeit gekostet, die der
Kommandeur der Vermessungstruppen Ost, Major Brüning,
zielbewußt, tatkräftig und sachkundig leitete. Er hatte es niemals
während der ganzen Jahre leicht, denn sobald im Westen das Trommelfeuer
dröhnte, war stets er es, der abgeben mußte. An Hauptbrennpunkten
des Kampfes gab es schließlich auch im Osten einige Blätter
1 : 10 000. Die treffliche Generalstabskarte
1 : 100 000 war lange vor Kriegsende seitens der
Kartographischen Abteilung bis weit östlich der Kampfzone fertiggestellt
worden. In Galizien und Ungarn gab es die österreichische Karte
1 : 75 000, leider also auch diesmal wieder einen anderen
Maßstab als den deutschen und somit etwas Uneinheitliches, das durch
Abmachungen in den langen Bündnisjahren der Friedenszeit hätte
beseitigt werden müssen.
Neuartige Gesichtspunkte für die Kartenherstellung tauchten auf, als sich
für die Mittelmächte die Ukraine erschloß. Dort handelte es
sich nicht um Kampf, sondern um wirtschaftliche Ausnutzung. Bahnen,
Straßen und Brücken standen also im Vordergrunde. Lediglich
Übersichtsblätter waren zu schaffen; aber das ausgedehnte Land und
die unsicheren Verbindungen erschwerten selbst diese Arbeit. Lange Zeit war
nicht einmal festzustellen, ob die Bahnstrecke x noch befahrbar oder die wichtige
Straßenbrücke y nicht verbrannt sei. Die dort eingesetzten
Vermessungsabteilungen hatten eine dankbare und anregende Aufgabe.
Die anderen Kriegsschauplätze, Italien, Rumänien, Mazedonien und
Palästina, erforderten jedesmal nach der Eigenart der Kampflage und der
örtlichen Verhältnisse Sondermaßnahmen. Nur am Beispiele
Mazedoniens soll das erläutert werden. Dieser alte Hexenkessel der
Balkankämpfe war, wie schon angedeutet, noch nie ordentlich vermessen
worden. Nicht nur die unsicheren Verhältnisse, sondern auch die
Hochgebirgsnatur des Landes hatten das verhindert. Wie unzuverlässig die
alten Karten waren, erhellt daraus, daß ein im Wardartale nachts
südwärts strebendes Luftschiff von seinem Führer nach dem
Höhenmesser weit über den größten angegebenen
Berghöhen gehalten wurde und beim Morgengrauen zum Schrecken der
Besatzung dennoch tief unter den das Tal begleitenden Randgebirgen schwebte.
Im Gegensatze zum Militärgeographischen Institute in Wien hatten die
deutschen Landesaufnahmen sich im Frieden nur wenig mit
Hochgebirgsaufnahmen befaßt. Nun trat diese Aufgabe unvermittelt auf.
Mit Unterstützung des Zeißwerkes und Aufgebot der besten
Raumbildfachleute Deutschlands ist es dann doch in kurzer Zeit gelungen, mit
Hilfe von Raumbildern eine gute Schichtenkarte 1 : 25 000 zu
erzeugen. Selbstverständlich gingen trigonometrische und topographische
Arbeiten neben den raumbildlichen her. Die anfangs ohne jede Anlehnung ganz in
sich abgeschlossenen Vermessungen wurden später mit
österreichischen Ketten verbunden und haben sich dabei als richtig
erwiesen. Hier ist also mit knappen Mitteln in kürzester Frist nicht nur eine
militärische, sondern eine Kulturarbeit geleistet worden, an deren
Durchführung im Frieden nicht zu denken war.
[473] 6. Rückblick auf das deutsche
Kriegsvermessungswesen.
Bei einem Rückblicke über die vielgestaltige Tätigkeit, die der
Kartendienst bedingte, schälen sich aus den Einzelheiten große,
bestimmende Züge heraus. Sie sind echt deutsch. Nichts bezeichnet
treffender deutsche Art als das Trachten, eine Sache um ihrer selbst willen zu tun.
Das gerade war der Wesenskern der Kartenarbeit im Weltkriege. Nirgends traten
die Vermessungsabteilungen als geschlossene Truppe hervor. Weit zerstreut, von
den vordersten Postenlöchern bis rückwärts ins Etappengebiet,
wirkten ihre anspruchslosen Vertreter. Vielfach verkannt und selbst fortgewiesen,
ließen sie nicht nach in dem Bestreben mit ihrem Können und Wissen
den Kampftruppen, Stäben und allen anderen zu nützen und zu
helfen und ihre Erzeugnisse, die Karten, zu verbreiten und zu erläutern.
Klar umschrieben ist die Leistung einer Division, die trotz Übermacht,
Tanks, Gas und anderer teuflischer Mittel standhält. Was das
Kriegsvermessungswesen geschaffen hat, konnte in so hellem Glanze niemals
strahlen, denn es bestand aus einer Unsumme zeitlich und räumlich
über fast 3½ Kriegsjahre und nahezu alle Kampfgebiete
verteilter Einzelleistungen. Viele, z. B. die artilleristischen Einmessungen,
verwehten spurlos im Laufe der Gefechtshandlung. Andere, die Karten, Bilder,
geologischen Erkundungsberichte, Erfahrungen usw. sind infolge der
Auflösung des Heeres und der Ablieferung an die Feinde auf Grund der
Friedensbedingungen nur zum kleinsten Teile erhalten geblieben. Könnte
man sie aber zusammenfassen, wie die Steinchen eines Mosaiks, es käme
ein farbenprächtiges, stolzes Bild heraus.
Das Kriegsvermessungswesen war ferner recht eigentlich ein Kind jener
weltumstürzenden Jahre. Die Mischung soldatischen Wesens mit
bürgerlich-technischem Können ist ihr Kennzeichen. Darauf beruhte
auch das Kartenwesen ganz und gar. Ohne die vorzüglich geschulten
Landmesser, Ingenieure, Geologen und wie die Fachleute alle heißen, die
neben die wenigen Offiziere und Beamten der Landesaufnahme traten, wäre
es nicht denkbar gewesen. Aber eins tat not: Sie mußten umlernen. Das
Militärische hatten sie sich nicht nur als äußere Form
anzueignen, sondern es mußte ihr ganzes Denken und Trachten
durchdringen. Zuschneiden des Erlernten auf den knapp umschriebenen,
soldatischen Kriegszweck, so lautete ihr Stichwort. Es hat große
Mühe gekostet, diese Geistesrichtung den vielen Tausenden anzuerziehen,
und nachher sind denn auch Stimmen laut geworden, die alles lieber viel
technischer und weniger militärisch gewünscht hätten. Aber
nur wer selbst dabei war und Einblick in das Kriegsgetriebe mit seinen vielfach
kleinlichen Begleiterscheinungen gewonnen hat, darf hier mitsprechen. Ein als
technisches Landmesserbüro angelegtes Kriegsvermessungswesen
wäre jedenfalls im Keime verdorrt.
Erst wenn eine Reihe von Jahren verstrichen ist, wird es zutage liegen, daß
dieser Krieg nicht nur zerstört, sondern doch auch manches aufgebaut hat:
[474] Nicht tote Werte, denn
die hat er mit Gründlichkeit in den Orkus gesandt, wohl aber geistige. Man
kann nicht bestreiten, daß, wie überall, auch im Kartenwesen eine
Stockung eingetreten war. Immer mehr Einzelheiten, und diese noch dazu
übergenau, sollten vermessen, aufgenommen und in die Karte gebracht
werden. Darüber war der große Zug, der freie, unbefangene Blick
verlorengegangen. Wie ein Sturmwind hat der Krieg mit dem Kleinkram
aufgeräumt. Das Kartenwesen mit allen seinen Verzweigungen und die
Geologie, früher schwarze Künste weniger, von den Laien scheu
angesehener Fachleute, hat er Millionen von Menschen nahegebracht und aller
Geheimnisse entkleidet. Und siehe da, es war nichts Außerordentliches
dabei. Jeder konnte leicht verstehen, wie eine Karte heranwächst, wie sie zu
lesen und zu bewerten ist und wie ein Urteil über den Grund und Boden
gewonnen wird.
Nur vorübergehend hat die staatliche Umwälzung in Deutschland das
geistige, bahnbrechende Werk des Kriegsvermessungswesens verschütten
können. Schon sind wissenschaftliche und technische Kreise am Werke, auf
den Leistungen des deutschen Kriegsvermessungswesens weiterzubauen. Nur
zwei solcher Gebiete, ein militärisches und ein wirtschaftliches, seien
gestreift.
Die artilleristischen Vermessungen hatten im März 1918 wesentlich zum
Überraschungserfolge der großen Durchbruchsschlacht beigetragen.
Und doch litten sie unter dem Mangel an geeignetem Personal und Gerät
und an Verständnis seitens der Artillerie. Künftig wird keine
Artillerietruppe als kriegsbereit gelten, die nicht den Einheitstheodolit usw.
sicher handhabt. Die Artillerietaktik wird in vielen Fällen darin gipfeln,
daß zur Auswahl eine Anzahl von Aufmarschstellen vermessen, die anfangs
zurückgehaltene Waffe selbst aber erst in letzter Stunde eingefahren wird.
Die Herstellung der leichten Vermessungsgeräte hat seit dem Kriege in
Deutschland große Fortschritte gemacht.
Die Luftbildmessung verspricht eine hohe wirtschaftliche Bedeutung zu
gewinnen. Im Zeißwerk sind seit dem Kriege Auswertegeräte
für Luftmeßbilder gebaut worden, mit denen genaue Schichtenkarten
gezeichnet werden. Entlegene, schätzereiche Gebiete können
künftig aus der Luft in wenigen Wochen genauer und sicherer vermessen
und danach kartographisch dargestellt werden, als es früher mit teuren
Expeditionen in Jahren möglich war. Was das und was die
Möglichkeit bedeutet, unzugängliche Landstriche zu vermessen, liegt
auf der Hand. Hierzu kommt noch, daß die gewonnenen Karten im
Wenschowverfahren zu naturgetreuen Reliefs verarbeitet werden können.
Dies ist ein stolzer Erfolg deutscher Arbeit.
Die maßgebenden Anregungen aber zu diesen und anderen Fortschritten
entstammen der Kriegsvermessung und -kartographie. So wird das
Kriegsvermessungswesen, obwohl vernichtet, doch weiterleben.
|