Bd. 5: Der österreichisch-ungarische
Krieg
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Kapitel 4: Der Feldzug 1914 gegen
Serbien und Montenegro1
Oberst Robert Ritter von Pohl2
Die im Frieden vorbereiteten Pläne für den Aufmarsch gegen Serbien
trugen der Wahrscheinlichkeit Rechnung, daß ein Krieg nicht auf den
Balkan beschränkt bleiben würde. Deshalb sollten die unbedingt
für diesen Kriegsschauplatz bestimmten Kräfte sich derart
versammeln, daß sie das voraussichtliche erste Angriffsziel der Serben,
Bosnien und die Herzegowina, deckten. Hinter der Save und Donau war der
Aufmarsch des Kraftüberschusses in Aussicht genommen, den man
einzusetzen gedachte, falls der Kriegsfall auf den Balkan beschränkt
blieb.
Derart marschierten in der Hauptsache bis 10. August auf:
Die 6. Armee Feldzeugmeister Oskar Potiorek, bisher Armeeinspektor in
Sarajevo und Landeschef in Bosnien und der Herzegowina, nach Eintritt der
allgemeinen Mobilmachung gleichzeitig Oberkommandant der
Balkanstreitkräfte, dem neben der 5. und 6. Armee die
Landsturmformationen in Syrmien und im Banat, die Donauflottille und die Flotte
in der Adria unterstanden:
- XVI. Korps Feldzeugmeister Wurm (aus der Herzegowina und
Dalmatien), 18. Infanteriedivision mit 3 Gebirgsbrigaden, 4 unmittelbare
Gebirgsbrigaden, südöstlich Sarajevo;
- XV. Korps General der Infanterie v. Appel (aus Bosnien), 1. und 48.
Infanteriedivision mit je 2 Gebirgsbrigaden, östlich und nordöstlich
Sarajevo;
- hievon vorgeschoben an die Drina die 8. Gebirgsbrigade (XVI. Korps) in
Foča, die 1. Infanteriedivision bei Višegrad;
- 40. Honved-Infanteriedivision Feldmarschalleutnant Braun in
Sarajevo.
Die 5. Armee General der Infanterie Ritter v. Frank:
- 11. Gebirgsbrigade und 13. Infanteriebrigade nordwestlich
Zvornik;
- XIII. Korps General der Infanterie Freiherr v. Rhemen, 36. Infanteriedivision
und 42. Honved-Infanteriedivision, südwestlich Bijeljina;
- VIII. Korps General der Kavallerie Freiherr v. Giesl, 9. Infanteriedivision
und 21. Schützendivision, bei
Bijeljina-Brčko.
[55] Die 2. Armee General der Kavallerie v.
Böhm-Ermolli (gegen Rußland
bestimmt):
- 29. Infanteriedivision Feldmarschalleutnant Graf Zedtwitz des IX.
Korps bei Ruma;
- IV. Korps General der Kavallerie v. Tersztyanszky, 31., 32.
Infanteriedivision und 23.
Honved-Infanteriedivision, östlich davon bis Semlin;
- eine halbe 7. Infanteriedivision (XIII. Korps) bei Semlin;
- VII. Korps General der Infanterie Otto v. Meixner, im Banat;
- die 10. Kavalleriedivision am Westflügel der Armee.
Die Verteidigung der Herzegowina gegen die Montenegriner wurde, außer
den Grenzschutzformationen und Festungsbesatzungen, der 3. Gebirgsbrigade
(Nevesinje) anvertraut; im Kriegshafenbereiche von Cattaro wurde zum gleichen
Zwecke die 14. Gebirgsbrigade zurückgelassen.
Stärke der 5. Armee 80 000, der 6. Armee 60 000 Mann an mobilen,
für die Offensive in Betracht kommenden Kräften, gleich 11
Infanteriedivisionen mit 140 000 Mann.
Die bosnischen Korps (XV. und XVI.), welche sich aus der ganzen Monarchie
ergänzten, waren dank den etwas höheren Friedensständen der
Infanterie, den günstigen Ausbildungsverhältnissen im Karstgebiet
und den beiden Mobilisierungen 1909 und 1912 von besonders hohem
militärischem Wert. Sie hatten eine dem Gebirgskrieg angepaßte
Organisation, Gebirgsartillerie, statt Fuhrwerken größtenteils
Tragtiere; die übrigen Korps mit Feldausrüstung besaßen
kleine Tragtiertrains für Aushilfen im Gebirge.
Serbien verfügte über 11 starke, gut ausgerüstete
Infanteriedivisionen I. und II. Aufgebots und eine Kavalleriedivision mit
180 000 Mann, 8500 Reitern, 500 Geschützen und 5
Infanteriedivisionen III. Aufgebots (Landsturm) mit zusammen
100 - 150 000 Mann; Montenegro über 4
Infanteriedivisionen (11 Brigaden) mit zusammen etwa 40 000 Mann;
Serben wie Montenegriner tapfere, vorzügliche, kriegserfahrene Soldaten.
Die serbischen Divisionen waren der Bataillonszahl nach zumeist stärker
als die österreichisch-ungarischen, ihre Artillerie war hinsichtlich
Geschützzahl und Wirkung jener der
österreichisch-ungarischen Gebirgsdivisionen überlegen; letzterer
Umstand wurde wohl durch die ungleich größere Beweglichkeit der
österreichisch-ungarischen Gebirgsbatterien einigermaßen
ausgeglichen.
Bereits am 3. August überschritten serbische Truppen östlich
Višegrad die Grenze und setzten sich auf den Höhen östlich
der Stadt fest. Montenegriner aus dem Sandžak besetzten Čajnica und
Čelebić (am Wege nach Goražde bzw. Foča).
Nach den bis zum Beginn der Offensive bekannt gewordenen Nachrichten standen
die Serben mit 2 Infanteriedivisionen bei Belgrad, mit je einer von Obrenovac bis
Šabac, an der unteren Drina und auf den Höhen bei Lješnica
[56] und Loznica; je eine
serbische und montenegrinische Infanteriedivision befanden sich im
Sandžak Novipazar; dahinter bei Valjevo 2, bei Užice eine,
nördlich Kragujevac 3 Infanteriedivisionen.
Feldzeugmeister Potiorek beschloß, die den Balkanstreitkräften
zufallende Aufgabe, den Süden der Monarchie gegen Serben und
Montenegriner zu schützen, durch Angriff gegen Serbien zu lösen;
um die Anwesenheit der 2. Armee noch ausnützen zu können, hatte
dieser baldmöglichst zu beginnen.
Die 5. Armee sollte am 12. August den Übergang über die untere
Drina erzwingen und nach Valjevo vordringen, die 6. Armee mit dem
Südflügel am 14. bei Foča, mit dem Nordflügel
längstens am 18. bei Bajinabašta die Drina überschreiten und
über Užice vorstoßen. Die 2. Armee hatte durch
Flußübergänge, insbesondere vor ihrem Westflügel, und
durch Beschießung der feindlichen Uferstellungen an Save und Donau die
Aufmerksamkeit des Feindes auf sich zu lenken.
1. Erster Vorstoß über Drina und
Save.
Auf Grund der Erkundung der möglichen Übergangsstellen
über die Drina und der Nachrichten über den Feind wollte das 5.
Armeekommando das XIII. Korps mit der 11. Gebirgsbrigade und 13.
Infanteriebrigade durch eine Furt bei Koviljača, mit der 36.
Infanteriedivision bei Batar, das VIII. Korps (9. Infanteriedivision, 21.
Schützendivision) östlich Bijeljina die Drina überschreiten
lassen. Infolge Verspätung im Eintreffen der
Kriegsbrückenequipagen konnte jedes Korps nur eine Kriegsbrücke
herstellen. Die Stellung auf den Höhen von Lješnica und Loznica
sollte sodann vom XIII. Korps in Front und südlicher Flanke, vom VIII.
Korps in der nördlichen Flanke angegriffen werden.
Die 42. Honved-Infanteriedivision hatte über Zvornik nach Ljubovija zu
marschieren, um von dort je nach den Verhältnissen in den Kampf der 5.
oder 6. Armee eingreifen zu können. Generalmajor Letovsky mit 3
Landsturmbataillonen folgte der 9. Infanteriedivision über die Drina, um
sodann nach Šabac zu marschieren und die Verbindung mit der dort
über die Save setzenden Gruppe der 2. Armee herzustellen.
Mit Morgengrauen des 12. August begann die Überschiffung der Drina.
Gegenwehr in den Auen und im hochstehenden Mais, sowie der Fluß selbst
gestalteten sie sehr schwierig. Die 36. Infanteriedivision Feldmarschalleutnant
Czibulka brachte bis 1 Uhr nachmittags 7 Bataillone aufs serbische Ufer, die dort
sofort in den Kampf traten. Nachmittags konnte die Brücke geschlagen
werden, abends stand die Division in einem Brückenkopf bis 2 km
vom Flusse Die Vorhut der 9. Infanteriedivision Feldmarschalleutnant
v. Scheuchenstuel konnte sich nach Überwindung heftigen
Widerstandes auf einer Flußinsel festsetzen; zunächst mußte
die dortige dichte Au vom Feinde - Infanterie und
Komitatschis - gesäubert, ein Nebenarm durchfurtet, der Feind vom
anderen [57=Karte] [58] Ufer
vertrieben werden, so daß die Vorhut erst abends am östlichen Ufer
stand. Die Herstellung eines Kolonnenweges durch die Au und die
Vorrückung durch den über mannshohen Mais in steter
Fühlung mit dem Feinde verzögerten das Vorwärtskommen
des VIII. Korps derart, daß es am 13. August abends erst nördlich
Lješnica anlangte.
[57]
Skizze 4: Kampfraum der ersten und zweiten
Offensive.
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Die 2. Armee hatte sich am 13. August mehrerer Orte südlich Mitrowitz
und Jarak, dann - nach leichtem Kampfe - der Stadt Šabac,
schließlich der Zigeunerinsel westlich Belgrad bemächtigt.
Die Serben blieben nicht müßig; Reserven rückten gegen die
Einbruchsstellen vor: eine Infanteriedivision gegen Šabac, etwa 2 (Drina I.
und II. Aufgebots) gegen Lješnica - Loznica, die Morawa I.
gegen Krupanj. Schon am 14. griff starker Feind das Detachement des IV. Korps
in Šabac an, der Einsatz der halben 7. Infanteriedivision
Feldmarschalleutnant v. Lütgendorf und das Eingreifen der
Landsturmbataillone des Generalmajors Letovsky warf ihn auf die Höhen
von Mišar südöstlich Šabac zurück.
Da das flankierende Eingreifen des VIII. Korps über Lješnica sich
auch am 14. vormittags noch nicht fühlbar machte, befahl General der
Infanterie v. Frank mittags dem XIII. Korps den frontalen Angriff auf die
befestigten Talbegleitungshöhen östlich und nordöstlich
Loznica, der bis abends zur Erstürmung der von 6 Regimentern besetzten
Stellungen führte.
Das 5. Armeekommando hoffte, am 15. August bis an die Straße
Krupanj - Zavlaka - Tekeriš zu gelangen. Starker
Widerstand, Schwierigkeiten des Geländes und der minderen
Wege - Einbrechen von Brücken und
Durchlässen -, Augusthitze und Wassermangel ließen diese
Absicht nicht zur Durchführung kommen. Nur Krupanj nahm die von
Ljubovija her selbsttätig eingreifende 42.
Honved-Infanteriedivision Feldmarschalleutnant von Sarkotić. Die 21.
Schützendivision, in mangelnder Geländekenntnis mit drei
Regimentern auf dem Kamm des steilen, hohen Karstrückens der
Cer planina, mit der ganzen Artillerie und einem Regiment als
Geschützbedeckung auf schlechten
Wegen - vielfach engen Hohlwegen - nördlich davon
vorrückend, hatte ganz besonders unter den Geländeschwierigkeiten
und durch den Kleinkrieg feindlicher Banden zu leiden. Durch die
vorangegangenen Marschleistungen erschöpft, mangelhaft verpflegt und
ohne Wasser, traf die Division erst in der Dunkelheit an den anbefohlenen
Marschzielen ein. Nachts erlag die Vorhut einem Überfall des geschickten,
ortskundigen Feindes. Tags darauf wich die Hauptkraft der Division auf der
Höhe und die allein gebliebene nördliche Kolonne den feindlichen
Angriffen. Arg mitgenommen sammelte sich die Division nordöstlich
Lješnica.
Im Einklange mit dem Vorgehen der 5. Armee sollte am 16. die verstärkte
Gruppe Šabac - IX. Korpskommando General der Infanterie
v. Hortstein mit der 29. Infanteriedivision, halben 7. Infanteriedivision und
Gruppe Le- [59] tovsky - den
Feind hinter die Dobrava zurückwerfen. Die halbe 7. Infanteriedivision und
Generalmajor Letovsky nahmen wohl nachmittags die Höhen von
Mišar, die am rechten Flügel vorrückende 29.
Infanteriedivision stieß aber in den unübersichtlichen Maisfeldern
südwestlich Šabac auf starken Feind und erlitt große Verluste.
Abends wurde der Rückmarsch nach Šabac angeordnet. Am 17.
griffen die Serben Šabac an, wurden aber abgewiesen.
Das Mißgeschick der 21. Schützendivision wirkte somit am 16.
August bereits auf den Verlauf der Šabacer Kämpfe zurück. In
weiterer Folge hatte der Ausfall dieser Division, des Bindegliedes zur
Šabacer Gruppe auf und nördlich der wichtigen Cer planina,
auch für die Offensive der 5. Armee schwerwiegende Folgen.
Am 16. August trugen die 9. Infanteriedivision und das XIII. Korps den Angriff
gegen den zähen, sich stets verstärkenden, Höhe um
Höhe verteidigenden Feind langsam gegen Tekeriš und bis in die
Höhe von Jarebice vor, die 42.
Honved-Infanteriedivision gewann östlich Krupanj Raum. Am 17. August
blieben die 9. und 36. Infanteriedivision in den gewonnenen Abschnitten, die
ihnen die Serben vergebens zu entreißen suchten.
Obwohl das 5. Armeekommando nunmehr die serbische Hauptkraft der eigenen
Armee und der Šabacer Gruppe gegenüber wußte, wurde am
18. August der Angriff fortgesetzt. Das mit Erlaubnis des Armeeoberkommandos
in Przemysl eingesetzte IV. Korps stieß auf den Höhen südlich
Šabac auf starken Feind (serbische 1. Armee, Šumadijadivision I.,
Donaudivision I. und II.) und drang nicht durch. Der Nordflügel der 5.
Armee - 9. Infanteriedivision - bemächtigte sich wohl durch
einen tapferen Vorstoß des böhmischen Infanterieregimentes
Nr. 102 der Höhe von Tekerič, mußte aber, von stark
überlegenem Feinde, der auf seinem Artillerieschießplatz
kämpfte, doppelt umfassend angegriffen, im Laufe des Nachmittags bis auf
die Höhen östlich Milina zurückgehen. Die 36.
Infanteriedivision erstürmte nachmittags die Stellungen bei Zavlaka;
Feldmarschalleutnant v. Sarkotić drang mit der 11. Gebirgsbrigade
und 42. Honved-Infanteriedivision gegen die Höhen südöstlich
und südlich dieses Ortes vor. Da jedoch die 13. Infanteriebrigade, als
Flankenschutz in der Staffel rechts folgend, von einer aus südlicher
Richtung eingreifenden Kolonne zum Zurückgehen gegen Krupanj
gezwungen wurde, mußte die 42.
Honved-Infanteriedivision auf die Höhen östlich der Straße
Krupanj - Zavlaka zurückgenommen werden.
In der Nacht und am 19. August wurde das schwere Ringen fortgesetzt.
Nachmittags mußte die bishin heldenmütig ausharrende 9.
Infanteriedivision dem auch von Süden umfassenden Angriffe der
serbischen 2. Armee weichen. Da bei Šabac, obwohl noch die 29.
Infanteriedivision und ein Regiment der 7. Infanteriedivision angesetzt wurden,
gegenüber der serbischen 1. Armee kein entscheidender Erfolg errungen
werden konnte, blieb das XIII. Korps allein in mühsamem Vordringen
gegen die serbische 3. Armee. Auf baldiges
Wirk- [60] samwerden der 6. Armee
konnte nicht gerechnet werden. Alle Truppen waren durch die nun 8 Tage
währenden ununterbrochenen schweren Kämpfe und Anstrengungen
aufs äußerste erschöpft. Mußte doch ein tapferer,
zäher Feind immer wieder aus neuen Befestigungen geworfen werden, ohne
daß der beharrlich anstürmenden Infanterie die hierzu nötige
starke und wirkungsvolle Artillerie zur Seite gestanden wäre. Der
Nachschub auf den wenigen und schlechten Wegen genügte nicht dem
Bedarf; die Truppen litten Mangel an Munition und an Verpflegung. Es stand zu
befürchten, daß sie dem zu erwartenden allgemeinen Angriff der
serbischen Hauptkraft nicht würden widerstehen können. Deshalb
befahl der Armeekommandant General der Infanterie v. Frank am 19.
August nachmittags die Zurücknahme der ganzen Armee auf das westliche
Drinaufer. Der Rückzug ging ohne wesentliche Störung vor sich.
Schwieriger gestaltete sich das Abbrechen des Gefechts bei Šabac. Am 20.
August ging das IV. Korps auf das linke Saveufer zurück, gedeckt durch die
halbe 7. und 29. Infanteriedivision, auf welche sich die Serben mit
Übermacht stürzten. Um den schwer bedrohten Kameraden den
Rückzug über die Save zu ermöglichen, führte General
der Kavallerie v. Tersztyanszky das IV. Korps nochmals über die
Save und drängte am 23. die Serben soweit zurück, daß in der
Nacht zum 24. der Rückzug aller Teile über die Save
durchgeführt werden konnte.
Die 6. Armee hatte inzwischen die Offensive an der oberen Drina aufgenommen.
Vom XV. Korps überschritt die 12. Gebirgsbrigade nach
Bandenkämpfen südlich Srebrenica am 15. August die Drina bei
Ljubovija, schlug serbische Kräfte, die über Rogačica
vorrückten, bei Bačevica und traf wieder bei Ljubovija zur
Verfügung der 5. Armee ein, als diese bereits den Rückzug antrat.
Die 10. Gebirgsbrigade Oberst v. Droffa vereitelte am 16. August einen
serbischen Übergangsversuch bei Staribrod und vertrieb den Feind am
folgenden Tage von den Höhen des östlichen Ufers. Die 1.
Infanteriedivision Feldmarschalleutnant v. Bogat wehrte am 16. einen
starken Vorstoß der Serben gegen Višegrad ab. Am 20. August warf
das XV. Korps den Feind, etwa 20 Bataillone mit starker Artillerie, aus befestigter
Stellung auf den Höhen östlich der Drina gegen die
Grenzhöhen zurück und vertrieb ihn am 21. vormittags auch von
diesen.
Das XVI. Korps drang von Goražde und Foča, das Grenzgebiet in
zahlreichen Gefechten von Serben und Montenegrinern säubernd, an den
Lim vor, den es mit den Vortruppen am 18. August zwischen Rudo und Uvac
erreichte; die 8. Gebirgsbrigade Generalmajor v. Andrian gelangte nach
Kampf bei Čelebić über
Plevlje - Prijepolje am 22. August nach Nova Varoš. Am 20.
erkämpfte sich das Korps den Übergang über den Lim, an den
beiden folgenden Tagen drängte es den auf den Höhen östlich
der Straße Priboj - Višegrad verschanzten Feind
über die Grenze zurück.
[61] Mit Rücksicht auf
die Ereignisse bei der 5. Armee konnte die 6. Armee die erfolgreich begonnene
Offensive nicht gegen Užice fortsetzen; Feldzeugmeister Potiorek
ließ sie, unter Zurücklassung der 1. Infanteriedivision an der oberen
Drina, an die 5. Armee anschließen.
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