[5] Parteitag der Arbeit [Scriptorium merkt an: 6.-13. 9. 1937]
Als am 6. September 1937 der Parteitag der Arbeit, der 9. Reichsparteitag der NSDAP. in Nürnberg begann, waren die Hunderttausende der nationalsozialistischen Formationen aus einem Reich zusammengeströmt, das seit über vier Jahren in allen Schichten seiner Bevölkerung, in Städten und Dörfern, in Fabriken und Handwerkereien, auf der See und auf der Landstraße in einer noch nie erlebten Energie schafft und werkt. Der Rhythmus dieser Arbeitskraft, die das neue Deutschland bestimmt, erfüllte auch die Feierstunden gerade dieses Parteitages, der ein Symbol dafür wurde, wie Deutschland sich unter dem Wort Adolf Hitlers zu einer einzigen großen Arbeitsgemeinschaft der Nation zusammengefunden hat. Es war ein Ausdruck dieser Parole der Arbeit, daß viele Tausende zum Reichsparteitag auf der gerade fertiggestellten Reichsautobahn Leipzig - Nürnberg fuhren, an deren Straßenseite noch Hunderte von Arbeitern und Maschinen schafften - auf einer jener Autobahnen, die wie Fließbänder der großen deutschen Werkstatt das Land durchziehen und selbst zum Triumph und zur Feier der Arbeit geworden sind.
Mit der Durchkämpfung der Arbeitsschlacht, Hand in Hand und unter genialer Ausnützung aller Möglichkeiten der internationalen politischen Lage durch den Führer ging der Wiederaufbau der deutschen Wehrmacht. In dem Maß wie die bolschewistische Völkerpest im Innern des Deutschen Reiches niedergeschlagen wurde, wuchs auch in raschen Etappen der äußere Schutz des Reichs gegen jeden Versuch einer roten Armee, den Nationalsozialismus mit Gewalt zu überrennen. Auch dieser Aufbau war eine Arbeitsschlacht in einmaliger Größe. Eine Arbeitsschlacht, an der die Arbeiter der Rüstungsbetriebe ebenso beteiligt waren wie Offiziere und Unteroffiziere und die vielen Hunderttausende junger Deutscher, deren Einsatz als pflichttreue Soldaten es ermöglichte, daß dieses große Werk, der Schritt vom Hunderttausendmannheer zur Volkwehr in einer unwahrscheinlich kurzen Zeit gelingen konnte. Auch hier war der Kampf um unsere Wehrfreiheit und Wehrsicherheit nichts anderes als die große Auseinandersetzung mit dem Bolschewismus, in der es uns gelingen mußte, die deutsche Rüstung so rasch wiederherzustellen, daß Moskau nicht vorher noch zu einem blutigen Schlag gegen Deutschland ausholen konnte. Heute sieht sich der Nationalsozialismus nunmehr jenen Versuchen gegenüber, mit denen die bolschewistischen Weltrevolutionäre auf diplomatisch-politischen Umwegen die Einkreisung Deutschlands wie auch des faschistischen Italiens betreiben. Diese Versuche bewegen sich im wesentlichen in zwei Richtungen. Es ist einmal die Parole zur Bildung einer "Volksfront", die von der bolschewistischen Dritten Internationale und ihrem "Steuermann" Dimitroff an alle Kominternsektionen der Welt ausgegeben wurde. Hier wurden die kommunistischen Organisationen dazu verpflichtet, mit jeder möglichen Tarnung die Annäherung an die sozialdemokratischen und bürgerlichen Lager der anderen Parteien zu erreichen, um dann die demokratischen Staaten von innen, vom Zentrum ihrer eigenen Parteien her, zu unterhöhlen und sturmreif zu machen. Mit großer Sorge beobachtete Deutschland deswegen in den Monaten vor dem Reichsparteitag 1937 gerade die Entwicklung in Frankreich, wo es schien, daß der Kommunismus mit fast blinder Sicherheit an sein Ziel gelangen sollte. Ebenso verfolgte der Nationalsozialismus wachsam die Vorgänge in anderen Ländern. Vor allem aber stellte sich [7] das nationalsozialistische Deutschland an die Seite jener nationalen Armee- und Volksführung, die in Spanien in einem furchtbaren Ringen noch in letzter Stunde den Sieg der roten Revolution verhindert hat. Hier trat in besonderer Aktivität auch die offizielle Moskauer Außenpolitik des Juden Litwinow-Finkelstein an die Seite der Kominternagenten in Valencia, um mit dem zweiten Schlagwort Moskaus, der Parole vom "unteilbaren Frieden" und der "kollektiven Sicherheit" die europäischen Staaten in einen allgemeinen neuen Weltbrand zu verwickeln. Allen diesen Versuchen, auf dem Umweg über eine Kollektividee den Bolschewismus in Spanien am Leben zu halten oder ihm gar noch die offene Hilfe anderer europäischer Mächte zu verschaffen, trat der Führer in seiner großen Schlußrede auf dem Kongreß der Arbeit ein für allemal entgegen, als er erklärte: "Wir sehen in jedem Versuch einer weiteren Ausbreitung des Bolschewismus in Europa grundsätzlich eine Verschiebung des europäischen Gleichgewichts." Nach der wirtschaftlichen Niederringung der kommunistischen Revolution im Reich und nach der militärischen Sicherung vor dem roten Umsturz hat Adolf Hitler mit diesem Grundsatz den Moskauer Weltfeinden auch politisch das endgültige Halt Deutschlands entgegengestellt. Von Nürnberg aus hat damit der Führer für immer den Willen des nationalsozialistischen Deutschlands verkündet, der roten Internationale auch international entgegenzutreten. Er hat Deutschlands Lebensinteresse überall dort angemeldet, wo noch einmal ein Versuch unternommen werden sollte, einen neuen Sowjetstaat zu errichten. Mit der Feststellung, daß jede Ausbreitung des Bolschewismus eine Verschiebung des europäischen Gleichgewichts bedeutet, hat der Führer auch der gesamten europäischen Politik eine tiefere Bedeutung verliehen. Die Gespräche über das europäische Gleichgewicht bewegten sich bisher in dem Rahmen jener nur allzu bekannten Konferenzen, die aus dem Begriff dieses Gleichgewichts schließlich ein Zahlenexperiment mit Rüstungs- und Wirtschaftsstatistiken gemacht haben. Gegenüber dieser dilettantischen Quacksalberei war die große Kongreßrede des Führers ein historischer Aufruf an die Politiker Europas, sich wieder auf die geistigen und seelischen Grundlagen der europäischen Kultur zu besinnen und hier so wenig wie in den Wirtschaftsbeziehungen zu vergessen, daß der bolschewistische Angriff alle bestehenden Verhältnisse auflöst und vernichtet. Wenn heute in Europa ein Gleichgewicht aufrecht erhalten werden muß, so ist es das Gleichgewicht zwischen den Kräften der roten Zerstörung und den Kräf- [8] ten der Erhaltung. Jeder neue Sieg Moskaus aber drängt die ordnenden Gegenkräfte zurück und macht die Bahn frei für die Vollendung der Weltrevolution. In dem Kampf für das neue Europa wird auch der zweite Vierjahresplan, dessen Durchführung der Führer auf dem Parteitag 1936 befahl und auf dessen ersten Abschnitt die Bewegung am Parteitag der Arbeit zurückblicken konnte, zu einem der vielen ordnenden Elemente, die das Dritte Reich gegen Moskau einsetzt. Er soll die wirtschaftliche Stabilität Deutschlands garantieren, wenn die liberaldemokratische Umwelt immer noch nicht die Zerstörung aller Wirtschaftsbeziehungen sieht, die vom Sowjetsystem her sich langsam über ganz Europa ausbreitet. Deutschland weiß damit, daß die Zeit kommen wird, wo das durch diesen zweiten Vierjahresplan gesicherte und unabhängige Reich zum Kraftzentrum einer politischen und wirtschaftlichen Wiedergesundung ganz Europas werden kann. Daß dies einst möglich sein wird, ist das Werk der deutschen Arbeit ganz allein, jener größten Kraft überhaupt, die das deutsche Volk für seine Zukunft einsetzen kann und der der Parteitag 1937 auf des Führers Geheiß geweiht war.
Dr. Walter Schmitt.
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