SucheScriptoriumBuchversandArchiv IndexSponsor


Reden des Führers am
Parteitag der Ehre 1936

[64]
Die Schlußrede des Führers auf dem Kongreß

[Scriptorium merkt an: 14. 9. 1936]

Parteigenossen und Parteigenossinnen! Nationalsozialisten!

Sieben Tage lang stand die alte Reichsstadt wieder im Zeichen der großen politischen Heerschau des deutschen Volkes. Eindringlich wurde uns erneut bewußt, welch eine tiefe und gewaltige Umformung das deutsche Leben erfahren hat. Was hier in tagelangem Gleichschritt an unseren Augen vorbeizog, war ebensosehr der neue Staat wie der neue Mensch. Und wem wurde nicht abermals das Herz übervoll beim Überdenken dieses unermeßlichen Wandels, den unser Volk erlebt, und dessen Zeugen wir sein dürfen. Wie größer noch das Glück für all diejenigen, die das Recht besitzen, zu wissen, daß auch ihre Arbeit und vor allem ihr Glaube mitgeholfen haben, dieses Wunder zu erzwingen. Wie fühlten wir nicht wieder den lebendigen Strom der Kraft, der aus unserer Gemeinschaft fließt!

Wie erlebten wir nicht erneut die schönste Wahrheit unserer Bewegung: daß wir Deutsche nicht nur wieder ein Volk sind, sondern daß Führer und Geführte der nationalsozialistischen Bewegung den Mitgliedern einer großen Familie gleichen. (Starker Beifall.)

Was uns vor so vielen Jahren als visionäre Planung vorschwebte, geht nun in Erfüllung: Die internationalen Olympischen Spiele, deren großartige Feier wir erst vor wenigen Wochen in Berlin erlebten, erhalten für unser Volk eine ebenso tiefsinnigere wie gewaltige und fortwährende Gestaltung.

Was ist doch aus den kümmerlichen Parteitagen der Vergangenheit und unserer Gegner nun geworden!

Die große Heerschau einer Nation auf politischem, militärischem, geistigem, kulturellem und wirtschaftlichem Gebiet. Und in eben dem Ausmaß, in dem die herrlichen neuen Anlagen des Reichsparteitagfeldes in Nürnberg wachsen und der Vollendung entgegengehen, wird der körperliche Wettkampf angegliedert werden.

Ein neues Olympia, wenn auch in modernen Formen und unter anderem Namen!

Wer von Ihnen, meine deutschen Volksgenossen, die Sie das Glück hatten, diese Tage hier miterleben zu dürfen, hat nicht in tiefster Eindringlichkeit die Behauptung bestätigt erhalten: man hat einst viel geredet von des Deutschen Volkes Wiederauferstehung, und Millionen klammerten sich an diese Hoffnung. Vielen wurde es wohl erst dadurch möglich, die bittere Zeit der Nachkriegszeit zu überleben. Allein was man damals nur beredete, und von was man höchstens träumte, und was man im Ernst doch kaum zu glauben wagte, ist heute eine Realität geworden. (Wiederholter lebhafter Beifall.)

[65] Ein neues Deutschland ist dank der nationalsozialistischen Idee und durch die nationalsozialistische Führung entstanden! (Jubelnde Zustimmung.)

Man kann es lieben oder man kann es hassen, allein: niemand wird es ändern, niemand kann es beseitigen! (Erneute stürmische Zustimmung.)

Dieses neue Deutschland, das sich uns allen nun seit 7 Tagen wieder offenbarte, ist der Faktor einer geschichtlichen Tatsache. Wer aber in unserer außerdeutschen Umwelt genügend realistisch sieht und nicht den unvernünftigen Wunsch zum Herrn seiner Gedanken oder gar seines Hoffens macht, der braucht es nicht zu bedauern, daß die Entwicklung des deutschen Volkes diesen Weg einschlug!

Die deutsche Wiedergeburt ist eine so zutiefst nach innen gewandte, daß die staatliche Umgebung so lange nicht von ihr berührt wird, als sie nicht selbst die Berührung sucht!

Der neue nationalsozialistische Staat lebt nach einem volkischen Ideal, das seine Befriedigung im Kreislauf des eigenen Blutes findet. Die nationalsozialistische Lehre erkennt den Zweck der Existenz des Staates in der Erhaltung des Volkstums. Sie glaubt damit noch am ehesten einen Weg zu zeigen, um auch jenen Aufgaben gerecht zu werden, die sich aus der unglücklichen Diskrepanz zwischen der Grenzziehung der europäischen Staaten und der Völker ergeben.

Eine Lehre, die die künstliche oder gar gewalttätige Entnationalisierung eines Volkes als etwas Unnatürliches ablehnt, schafft vielleicht überhaupt die einzige Möglichkeit einer nach höheren und edleren Gesichtspunkten denkbaren Verständigung der europäischen Staaten über diese Probleme, ohne daß durch neue Kriege immer wieder neues Leid und neues Unrecht in die Welt gesetzt zu werden braucht!

Der nationalsozialistische Staat strebt politisch die Wiederherstellung der Ehre und der Gleichberechtigung des deutschen Volkes an. Er hat diese Zielsetzung nicht nach früherer bürgerlicher Art durch schwulstige Vereinsreden angekündigt und bekräftigt, sondern in der Tat verwirklicht. (Starker Beifall.) Die erste und schwerste der uns gestellten politischen Aufgaben ist heute als gelöst zu bezeichnen. (Wiederholte Zustimmung und Händeklatschen.) Mit der Einführung der zweijährigen Dienstzeit ist das Deutsche Reich in knapp vier Jahren nationalsozialistischer Staatsführung wieder befreit worden von den schlimmsten Folgen jener gewissenlosen Meuterei, die uns nicht nur militärisch, sondern in erster Linie moralisch zu diffamieren versuchte! Vielleicht werden die Völker, die nicht von einem ähnlichen Unglück wie Deutschland heimgesucht worden sind, kein Verständnis besitzen für das Gewicht, das wir gerade der Erledigung dieser Frage beimessen. (Erneute Zustimmung.) Wenn aber in Zukunft die Umwelt diese natürlichen Rechte des deutschen Volkes genau so respektiert, wie wir gewillt sind, sie bei den anderen Völkern zu achten, dann ist auch hier durch die nationalsozialistische Wiedergeburt nur ein Element der Beunruhigung aus der Welt entfernt worden. Denn: Durch [66] die Schaffung der Gleichberechtigung der deutschen Nation aus deren eigener Kraft ist überhaupt erst die Basis gegeben für eine aufrichtige Zusammenarbeit der europäischen Nationen. (Lebhafte Bravorufe.)

Der nationalsozialistische Staat wurde gegründet und wird geführt im Geiste einer Weltanschauung, die ein politisches Exportinteresse ausschließt. Wir billigen jedem anderen Volke das natürliche Recht zu, nach seinen eigenen Auffassungen und Bedürfnissen weltanschaulich, politisch oder wirtschaftlich selig zu werden, allerdings unter der Voraussetzung einer gleichen Einstellung auch uns gegenüber. (Beifall.)

Viele Kritiker der anderen Welt unterstellen uns, daß wir fanatisch-chauvinistische und geistig-expanse Nationalisten oder Sozialisten wären.

Die Welt kann nicht bestreiten, daß unser Nationalismus Nationalsozialismus heißt.

Es ist nun nicht sehr logisch von dieser Umwelt, von jemand anzunehmen, daß er als fanatischer, nationaler Chauvinist ausgerechnet die Idee anderen zu verraten oder gar aufzuzwingen wünscht, die seinem eigenen nationalen Stolz erst die ideellen politischen und realen Voraussetzungen schuf.

Nein: Der Nationalsozialismus ist unser wertvollstes deutsches Patent. (Jubelnde Kundgebung.)

Wir sind als Nationalsozialisten daher Kämpfer für diese Lehre in unserem Volk, aber wir sind nicht Missionare unserer politischen Meinungen nach außen. (Beifall.) Was in anderen Völkern erklärt, geglaubt und gelebt wird, ist uns gleich. Wenn wir dennoch gezwungen sind, vor dieser Umwelt unsere nationalsozialistischen Gedanken zu erklären, dann immer nur in der Verteidigung gegen den fortgesetzten Versuch einer durch gar nichts motivierten äußeren Einmischung in unsere inneren Angelegenheiten oder gegen eine lügenhafte Berichterstattung über unsere Lehre oder über unsere Absichten!

Wenn jemand Grund hat, sich zu beklagen über die Intoleranz von Auffassungen, dann sind wir es. Immer wieder erleben wir die Angriffe aus den Lagern unserer weltanschaulichen Gegner, einfach deshalb, weil Deutschland, das nationalsozialistische Deutschland, andere Wege geht, als diese unsere außenpolitischen Gegner für richtig anzusehen belieben.

Was kümmert es die Demokratie, daß in Deutschland der Nationalsozialismus regiert? Sie braucht in ihren Ländern keinen Nationalsozialismus zu dulden, genau so wie wir in Deutschland uns jede weitere Demokratie verbitten. Allein sie soll endlich zur Kenntnis nehmen, daß die deutsche Nation 15 Jahre lang vor dem nationalsozialistischen Regime Gelegenheit genug hatte, die völkerverbrüdernden und menschheitsbeglückenden Ideen ihrer westlichen Demokratie praktisch kennenzulernen.

Es ist uns Nationalsozialisten gänzlich gleichgültig, ob wir nun von diesen Demokratien geliebt oder gehaßt werden, ob man uns als ebenbürtig ansieht oder nicht. Das deutsche Volk hat in 15 langen Jahren seinen Respekt vor dieser Art von Demokratie und den brüderlichen Auswirkungen ihrer wahren Gefühle restlos verloren. Es steht heute zu 99 Prozent im Lager [67] der nationalen Autorität. (Wiederholte Zustimmung begleitet fast jeden dieser Sätze.)

Es hat kein Verlangen, seine Erinnerungen an diese aufrechten und für es so nützlichen Sympathien, die die Weltdemokratie dem damaligen demokratischen Deutschland zugewandt hatte, irgendwie noch einmal wachzurufen. Wir haben dies vergessen, und die Welt soll froh sein!

Es ist daher auch nicht verwunderlich, daß, wenn uns die demokratischen Staaten nun fortgesetzt mit ihrer Antipathie beehren, wir natürlich umgekehrt für die autoritär geführten Länder dann eine nicht minder große Sympathie empfinden. Der Grund für diese besondere Sympathie liegt allerdings auch darin, daß wir bei aller Gleichgültigkeit der Demokratie gegenüber all ihren fremden Staatsideen in ihr dennoch auch bei den anderen Völkern eine Lebensform zu erkennen glauben, die nie Dauerzustand, sondern stets nur Übergang war und die - wie wir befürchten - dies auch bleiben wird.

Und wir bestreiten nicht die tiefe Beklemmung, die uns erfaßt bei dem bloßen Gedanken, daß es in dem einen oder anderen Lande vielleicht nicht mehr gelingen könnte, eine diesen Völkern angepaßte und arteigene Lebensform zu finden, sondern daß sie ein Opfer jener Weltanschauung werden könnten, der wir allerdings ohne jede Einschränkung todfeindlich gegenüberstehen: dem Bolschewismus. (Stürmischer Beifall.)

Allein auch diese Todfeindschaft basiert nicht auf der intransigenten Ablehnung einer unserer Auffassungswelt vielleicht konträr entgegenstehenden fremden Idee, sondern auf der natürlichen Abwehr einer die ganze Welt und auch uns aggressiv bedrohenden, ebenso wahnsinnigen wie bestialischen Lehre. (Erneute Kundgebungen.)

Im übrigen: nicht der Nationalsozialismus hat die Berührung mit dem Bolschewismus gesucht!

Der erste Kampf des Nationalsozialismus gegen den Kommunismus fand nicht in Rußland statt, sondern der sowjetische Kommunismus hatte schon 1918 bis 1920 versucht, auch Deutschland zu infizieren. Er suchte einst weltanschaulich genau so den Weg in unsere Grenzen, wie er sich heute militärisch bemüht, nach dem Zusammenbruch seines von Moskau aus bei uns organisierten inneren Weltanschauungskrieges die bolschewistischen militärischen Kräfte allmählich an unsere Grenzen immer näher heranzuführen.

Diesen Bolschewismus, der von den jüdisch-sowjetischen Moskauer Terroristen Lewin, Axelroth, Neumann, Bela Khun usw. nach Deutschland hereinzutragen versucht wurde, haben wir angegriffen, niedergeworfen und ausgerottet. (Wiederholte Zustimmung.) Wir haben also den Versuch des Bolschewismus, von Moskau aus das Innere Deutschlands zu revolutionieren, abgewehrt. Und nur, weil wir wissen und es tagtäglich erleben, daß dieser Versuch der Einmischung in unsere inneren deutschen Verhältnisse durch die jüdischen Sowjetmachthaber kein Ende nimmt, sind wir gezwungen, den Bolschewismus auch außer uns als [68] unsern Todfeind anzusehen und in seinem Vordringen eine uns nicht minder bedrohende Gefahr zu erkennen.

Wir haben daher den Moskauer Bolschewismus in Deutschland bekämpfen müssen als Weltanschauung, die versucht, auch unser Volk zu vergiften und damit zu zerstören. Und wir werden ihn bekämpfen als Weltmacht dann, wenn er weiter versuchen will, das spanische Unglück mit neuen und noch gewalttätigeren Methoden auch über Deutschland zu bringen. Und wir werden uns dabei nicht betören lassen durch das Geschwätz jener Schwächlinge, die an die Gefahr erst dann glauben, wenn sie von ihr verschlungen werden. (Starker Beifall unterstreicht diese Sätze des Führers.)

Im übrigen: wir haben den Bolschewismus von Deutschland einst nicht abgewehrt, weil wir eine bürgerliche Welt etwa zu konservieren oder gar wieder aufzufrischen gedachten. Hätte der Kommunismus wirklich nur an eine gewisse Reinigung durch die Beseitigung einzelner fauler Elemente aus dem Lager unserer sogenannten oberen Zehntausend oder aus dem unserer nicht minder wertlosen Spießer gedacht, dann hätte man ihm ja ganz ruhig eine Zeitlang zusehen können. (Erneute Zustimmungskundgebungen.)

Es ist aber nicht das Ziel des Bolschewismus, die Völker von dem Krankhaften zu befreien, sondern im Gegenteil das Gesunde, ja das Gesündeste auszurotten und das Verkommenste an seine Stelle zu setzen.

Ich kann nicht mit einer Weltanschauung paktieren, die überall als erste Tat bei ihrer Machtübernahme zunächst nicht die Befreiung des arbeitenden Volkes, sondern die Befreiung des in den Zuchthäusern konzentrierten asozialen Abschaums der Menschen durchführt, um dann diese Tiere loszulassen auf die verängstigte und fassungslos gewordene Mitwelt. (Starker Beifall.)

Wir haben uns weiter gegen das Eindringen dieser Weltanschauung und gegen ihren Sieg in Deutschland gewehrt, nicht etwa, weil wir nicht wollen, daß dem deutschen Arbeiter der Weg nach oben geöffnet wird, sondern weil wir nicht wollen, daß wie in Rußland 98 Prozent aller führenden Stellen im deutschen Volk von volksfremden Juden besetzt werden (Händeklatschen), und weil wir unter keinen Umständen wollen, daß zu dem Zweck auch noch die aus dem eigenen Volk gekommene nationale Intelligenz abgeschlachtet werden soll. Der Nationalsozialismus hat unzähligen deutschen Volksgenossen aus untersten Stellungen den Weg nach oben geöffnet, allerdings unter einer Voraussetzung, nämlich der sichtbaren Befähigung.

Der deutsche Arbeiter wird nicht übersehen, daß an der Spitze des Reiches heute ein Mann steht, der noch vor kaum 25 Jahren selbst Arbeiter war (jubelnde Zurufe und Händeklatschen), daß ehemalige Land- und Industriearbeiter heute in zahllosen führenden Stellungen unten und in zahlreichen höchsten Stellen oben tätig sind, und zwar bis zu Reichsstatthaltern. Der Kommunismus kann aber ebensowenig bestreiten, daß heute in Rußland 98 v. H. aller Beamtenstellen, aller Führungsposten nur von jüdischen Elementen besetzt [69] sind, die nicht nur niemals zum Proletariat gerechnet werden konnten, sondern die sich überhaupt in keiner ehrlichen Weise je das Brot verdient hatten! (Erneuter Beifall.)

Wir wollen nicht einen ähnlichen Zustand in Deutschland hereinbrechen lassen. Daß es aber hier nicht anders gekommen wäre, beweist die Münchener Räterepublik. Kaum einen Monat dauerte sie, aber trotzdem waren an der Spitze schon mehrere jüdisch-bolschewistische Führer. Dem deutschen Arbeiter blieb nur die Ehre, die Exekutionskommandos zu stellen und für die zur rechten Zeit ausgerissenen hebräischen Kommunistenführer dann vor den deutschen Gerichten die bittere Verantwortung zu tragen!

Aus diesen rassischen Erwägungen im Interesse unseres deutschen Volkes und nicht zuletzt in dem des deutschen Arbeiters und des deutschen Bauern haben wir Nationalsozialisten Front gegen den Bolschewismus gemacht.

Wir lehnen diese Lehre weiter ab infolge unserer humaneren Auffassung, mit der wir dem Mitmenschen gegenübertreten. Die Darlegungen unserer Redner auf diesem Parteitag sowie die Ereignisse in Spanien haben wieder einmal der Welt und unseren deutschen Volksgenossen einen Einblick gegeben in die Grausamkeiten der bolschewistischen Kampfmethoden und Regierungsmaximen. Das deutsche Volk ist für solche Scheusäligkeiten zu gut und zu anständig.

Wir Nationalsozialisten haben auch eine Revolution hinter uns! Sie wurde auch von Arbeitern, Bauern und Soldaten gemacht! Und sie hat auch einen Gegner besiegt und zu Boden geworfen. Allein, es ist für uns Nationalsozialisten ein stolzes Bewußtsein, daß, während im Jahre 1933 die nationalsozialistische Revolution über Deutschland brauste, noch nicht einmal eine Fensterscheibe in Trümmer ging, daß wir selbst die Meuchelmordversuche und zahllose feige Meuchelmorde, die der Kommunismus an unseren Anhängern verbrach, mit einem Minimum an Abwehr ohne jede Vergeltung überwinden konnten. Nicht etwa, weil wir zu schwach wären, um Blut sehen zu können. Wir haben als Soldaten im schwersten Krieg aller Zeiten das furchtbarste Leid der Menschheit miterlebt, damals, als sich die Führer der Bolschewisten als feige Emigranten in der Schweiz herumtrieben oder in Deutschland und Rußland hinter den Fronten als unabkömmliche Geschäftemacher ihre Gewinne einschoben. (Lebhafte Zustimmung.) Wir haben aber diese Revolution so und nicht anders geführt, weil es uns widerwärtig ist, Menschen, nur weil sie unsere politischen Gegner sind, mehr Leid zuzufügen, als zur Sicherung unseres Regimes unumgänglich notwendig ist. Und jeder Bürgerkrieg ist leidvoll. Am leidvollsten aber jener, in dem arme und verhetzte proletarische Arbeiter in die Maschinengewehre zu laufen haben, während ihre jüdischen Proletarierführer sich in der entscheidenden Stunde zu ihren fürsorglich angelegten Auslandsguthaben zu retten verstehen. (Wiederholter Beifall.)

Wir haben den Bolschewismus abgelehnt und bekämpft, nicht, weil er eine Revolution beabsichtigte, sondern weil seine Führer eine Schlächterei, [70] so wie einst in Rußland und jetzt in Spanien, vorhatten und weil wir endlich nicht wollen, daß sich unser Volk noch ein zweites Mal der Geschichte seiner Vergangenheit schämen soll. Der November 1918 hat hier genug verbrochen. Denn das ist der Unterschied zwischen der bolschewistischen und der nationalsozialistischen Revolution: die eine verwandelt blühende Länder in grauenvolle Ruinenfelder, und die andere ein zerstörtes und verelendetes Reich wieder in einen gesunden Staat und in eine blühende Wirtschaft. (Händeklatschen)

Wir glauben aber, daß es eine größere Tat ist, fünf Millionen dem langsamen Untergang preisgegebene Erwerbslose wieder in Arbeit zu führen und steigernd in den Lebensprozeß der Nation einzugliedern, als Kirchen und Häuser anzuzünden und Hunderttausende von Proleten und Bürgern und Bauern sich gegenseitig zerfleischen und umbringen zu lassen. (Erneute Zustimmung.)

Wir haben den Bolschewismus endlich abgelehnt und bekämpft auch aus allgemein wirtschaftlichen Gründen.

Zur Zeit geht wieder über die Welt die Schauernachricht von einer neuen Hungerkatastrophe in Rußland. Seit 1917, d. h. seit dem Siege des Bolschewismus, nimmt dieses Elend kein Ende mehr. Die bolschewistischen Heuchler sollen nicht das Wetter, d. h. Gott, verantwortlich machen für ihre eigenen Sünden. Denn dieses selbe Rußland, das nun seit bald 20 Jahren dahinvegetiert, war früher eines der reichsten Getreideländer der Welt.

Achtzehnmal soviel Grund und Boden wie in Deutschland trifft dort auf einen Kopf der Bevölkerung. Welch eine miserable Wirtschaftsform, die es unter solchen Umständen nicht fertigbringt, ein Volk anständig leben zu lassen. Wenn es dem Bolschewismus aber nicht gelingt, in Rußland von neun Bauern einen Nichtbauer ernähren zu lassen, was wäre dann erst in Deutschland geschehen! In dem Lande, in dem zweieinhalb Bauern siebeneinhalb Nichtbauern mit Lebensmitteln zu versorgen haben! Auch wir leiden unter den wechselnden Wetterverhältnissen und noch viel stärker als Rußland, denn unsere Ernährungsfläche ist so unvergleichlich kleiner und damit noch viel mehr den gleichmäßigen Wetterstörungen ausgesetzt. Was würde aber aus Deutschland und seiner Wirtschaft geworden sein, wenn die jüdisch-bolschewistische Mißwirtschaft auch bei uns eingerissen wäre!

Wir haben den Bolschewismus bekämpft, weil sein Sieg in Deutschland vielleicht 40, vielleicht 50 Prozent oder mehr unseres Volkes dem sicheren Hungertode ausgeliefert haben würde. Denn wenn man in Rußland noch nicht einmal acht Menschen auf den Quadratkilometer zu ernähren in der Lage ist, dann hätten in Deutschland keine zehn Millionen unter einem bolschewistischen Regime die Lebensvoraussetzung. Denn unsere 68 Millionen leben auf derselben Grundfläche, die in Rußland noch nicht 5 Millionen Menschen zu ernähren braucht!

Und wir lehnen endlich den Bolschewismus ab und haben ihn bekämpft, weil wir Sozialisten sind, der Bolschewismus aber im Arbeiter nur ein Objekt sieht, gut genug, von seinen jüdisch-intellektuellen Führern geführt und damit ausgeplündert zu werden, aber zu schlecht, um sich jemals [71] selbst zu führen - weil wir nicht unter Sozialismus das Regime einer kleinen Gruppe und die Zwangsarbeit und das Hungerelend von Millionen anderer verstehen. Weil wir vor allem aber unter Sozialismus nicht verstehen die Lebenssenkung eines Volkes zugunsten einer gewissenlosen Sowjetbourgeoisie und einer genau so gewissenlosen Zielsetzung.

Im übrigen ist das deutsche Volk so intelligent und der deutsche Arbeiter so gebildet, daß die Zumutung, er müßte seine Führung von Rußland beziehen, eine Beleidigung ist! Moskau bleibt Moskau, und Deutschland ist Deutschland! (Stürmische Kundgebungen unterstreichen die Worte des Führers.)

Und wir haben endlich den Bolschewismus bekämpft, weil wir auch nicht wollen, daß unser Volk für solche im reinen jüdisch-bolschewistisch-imperialistischen Interesse liegenden Ziele eines Tages wieder zur Schlachtbank geführt wird. Der Bolschewismus predigt die Weltrevolution und würde das deutsche Volk und die deutschen Arbeiter nur als Kanonenfutter verwendet haben für das Ziel dieser Weltherrschaft. Wir Nationalsozialisten aber wollen nicht, daß unsere militärischen Machtmittel dazu verwendet werden, um anderen Völkern etwas aufzuzwingen, was diese selbst gar nicht wünschen. Unsere Armee schwört nicht den Eid, die nationalsozialistische Idee mit Blut über andere Völker weiterzuverbreiten, sondern mit ihrem Blut die nationalsozialistische Idee und damit das Deutsche Reich und seine Sicherheit und seine Freiheit vor dem Angriff anderer Völker zu beschützen. (Erneutes Händeklatschen.)

Wir können darüber mit den jüdischen Kommunistenführern überhaupt nicht diskutieren. Wer sich anmaßt, in der ganzen Welt herumzuziehen, friedliche Menschen gegeneinander zu hetzen, Bürgerkriege zu organisieren, um dann, wenn es schief geht, alles wieder im Stich zu lassen und nach Moskau zurückzukehren, der wird freilich die ihm zur Verfügung stehenden staatlichen Gewalten leichten Herzens für solche imperialistischen Ziele einsetzen.

Und wohin wir heute sehen, überall hetzt dieser Bolschewismus zu fremden Interventionen, zu frechen Waffenlieferungen, zur freiwilligen Abstellung, zu Geldsammlungen usw. Das deutsche Volk gehört zu den soldatisch besten der Welt. Dies wäre die richtige Todesbrigade für die blutigen Ziele dieser internationalen Unruhestifter geworden!

Wir haben durch die nationalsozialistische Revolution von unserem Volk und von anderen Völkern diese Gefahr weggenommen. Wir können daher auch mit einer gewissen Ruhe diese Versuche bei anderen betrachten. Sollte aber jemals durch einen solchen Versuch das Reich bedroht werden, dann würde die Nation mit einem Schlag sich der nationalsozialistischen Parole erinnern und in einem brausenden Sturm diejenigen hinausfegen, die etwa glauben sollten, militärisch mit uns ein leichteres Spiel zu haben, als sie es in den letzten Jahren weltanschaulich hatten. (Minutenlange Kundgebungen.) Denn dies kann man in dieser internationalen Revolutionszeit zur Kenntnis nehmen: [72] In Deutschland wird das deutsche Volk Herr in seinem Hause bleiben! Und kein jüdisch-bolschewistischer Sowjetismus.

Dies sind nur einige Gegensätze, die uns vom Kommunismus trennen.

Ich gestehe es, sie sind unüberbrückbar. Dies sind wirklich zwei Welten, die sich nun voneinander entfernen, nie aber etwa miteinander vereinen können.

Wenn in einer englischen Zeitung ein Parlamentarier beklagt, daß wir Europa in zwei Teile teilen wollen, dann müssen wir leider diesem auf seinem glücklichen britischen Eiland lebenden Robinson Crusoe die unangenehme Mitteilung machen, daß diese Teilung schon vollzogen ist. (Erneuter Beifall.) Ja, noch viel mehr, sie zerreißt alle jene Staaten in ihrem eigenen Innern, die nicht nach der einen oder nach der anderen Seite eine klare Entscheidung gesucht und gefunden haben.

Daß man eine Sache nicht sehen will, beweist noch nicht ihr Nichtvorhandensein. Jahrelang bin ich in Deutschland als Prophet verlacht worden. Jahrelang wurden meine Mahnungen und Voraussagen als die Hirngespinste eines krankhaften Menschen hingestellt.

Dies sprachen jene braven Bürger aus, die für ihre Geschäfte den Bolschewismus nicht brauchen konnten und die es daher auch tapfer ablehnten, an das Bestehen einer solchen Gefahr zu glauben. Weil die Spießer selbst ihrer ganzen Mentalität nach natürlich keine kommunistischen Veranlagungen besaßen, wollten sie auch nicht bei anderen an solche schrecklichen Möglichkeiten denken. Als aber die Gefahr dann eines Tages nicht mehr übersehen werden konnte, verpflichtete sie das nur, den Kopf noch tiefer in den Sand zu stecken. Wer die Blitze nicht sieht und den Donner nicht hört, vermag noch immer sein verängstigtes Inneres vor dem Gewitter etwas zu beruhigen. Als aber dann endlich die Blitze so grell und der Donner so laut wurden, daß selbst diese bürgerlichen Schlafmützen nicht mehr an dem drohenden Aufruhr zweifeln konnten, da hatten sie nur die eine Hoffnung, den Ausbruch des Aufruhres nicht am Ende durch eine unüberlegte Reizung noch zu beschleunigen.

Deshalb lehnten sie die nationalsozialistische Partei ab und wollten vor allem nichts wissen von unserer SA. und der SS., weil der Kommunismus dadurch vielleicht erst recht gereizt und tobsüchtig werden könnte. Das sind jene unvergleichlichen bürgerlichen Elemente von Volksfront-Regierungen, die, wenn sie schon den Kommunismus nicht vernichten können, ihn wenigstens durch Ruhe und Sanftmut zu zähmen hoffen und zu dem Zweck zu allererst jene bösen Widersacher beseitigen, die ihn durch Widerstand am Ende beleidigen oder gar noch reizen könnten. Denn regiert werden muß! Wenn man aber schon nicht regieren kann gegen die Gewalt, dann, wenn möglich, mit ihr. Mann müßte ja eigentlich den Kommunismus verbieten, aber das ist bei der Selbsterkenntnis dieser Tapferen leider unmöglich, also verbiete die, die ihn bekämpfen. Und man tue dies energisch, vielleicht erweckt man dadurch noch den Eindruck eines starken Regimes und damit starker, aufrechter, bürgerlicher Männer, die ihn wenigstens durch Ruhe und Sanftmut zu zähmen hoffen.

[73] Ja, wir haben sie bei uns kennengelernt, diese hellsichtigen, festen Demokraten, Zentrümler, Volksparteiler und sonstigen politischen Kämpen einer bürgerlichen Welt, die stets ihre politische Kraft mit so viel milder Weisheit paarten, daß ihre Entschlüsse dann maßvoll wurden und ihre Handlungen in jener Klugheit ausliefen, für die ein Clausewitz so wenig Verständnis aufzubringen vermochte. (Beifall.)

Der Nationalsozialismus hat diese schwächlichen Elemente beseitigt und dadurch das Vorfeld für seine Auseinandersetzung mit dem Marxismus frei gemacht. Denn erst mußte leider dieser bürgerliche Schleim durchstoßen werden, wollte man auf den wirklichen Gegner treffen.

Vielleicht wird auch anderen Völkern diese Aufgabe nicht erspart werden. Jedenfalls bewundern wir das faschistische Italien, dem es gelang, dieses Problem elf Jahre vor uns zu lösen. Und wir freuen uns über all die Staaten, die auf anderen Wegen die Rettung ihrer Völker vor dieser Gefahr versuchen!

Wir sind überzeugt, daß früher oder später keinem Volk trotz allem bürgerlichen Verständigungswillen und aller politischer Weisheit eine letzte und klare Entscheidung erspart bleibt, denn: nicht Europa ist in zwei Teile zerrissen, und nicht durch uns, sondern der Bolschewismus hat die Grundlagen unserer ganzen menschlichen Staats- und Gesellschaftsordnung, unserer Kulturauffassung, unserer Glaubensgrundlagen, unserer Moralansichten angegriffen und damit in Frage gestellt. (Erneute Zustimmung.)

Wenn dieser Bolschewismus seine Lehre in einem einzigen Lande pflegen würde, könnte dies den anderen Völkern gleich sein. So aber ist der oberste Grundsatz dieser Lehre die Internationalität derselben, d. h. das Bekenntnis, diese Auffassung in der ganzen Welt zum Durchbruch zu bringen, und dies heißt also, die bisherige Welt aus den Angeln zu heben. Daß dies ein britischer Leitartikelschreiber nicht erkennen will, bedeutet ungefähr so viel, als wenn im 15. Jahrhundert ein Humanist in Wien die Absicht des Mohammedanismus, in Europa sich auszubreiten, einfach abgestritten haben würde mit dem Hinweis, daß der, der dies behaupte, die Welt in zwei Teile zerreiße. In das Morgenland und in das Abendland. Leider kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß die meisten Zweifler über die bolschewistische Weltgefahr selbst aus dem Morgenlande stammen. (Beifall.)

Denn diese Weltbürger behaupten, nicht der Kommunismus zerreißt die Welt in zwei Auffassungen, sondern derjenige, der auf die Tatsache des Kommunismus aufmerksam macht, und am meisten der, der sich davor schützt! Es steht uns nicht zu, andere Völker belehren zu wollen, aber es steht uns zu, die uns gewordenen Lehren für Deutschland zu beherzigen. Die Politiker in England haben bisher den Kommunismus im eigenen Lande nicht kennengelernt, wir aber schon. Da ich nun diese jüdisch-sowjetische Ideenwelt in Deutschland bekämpft, besiegt und ausgerottet habe, bilde ich mir ein, mehr Verständnis für das Wesen dieser Erscheinung zu besitzen als Leute, die sich [74] bisher im günstigsten Fall nur literarisch damit beschäftigen konnten. (Wiederholte Zustimmung.)

Nationalsozialisten! Nationalsozialistinnen! Ich habe 15 Jahre lang mit Erfolg eine Bewegung gegründet, geführt und dann zur Macht gebracht. Ich habe dreieinhalb Jahre im Besitz der Macht mit unbestreitbar noch größerem Erfolg die Nation geleitet und ihr wieder eine geachtete Stellung im Kreise der übrigen Nationen erkämpft. (Jubelnde Kundgebungen.) Ich habe in dieser Zeit mich bemüht, unser Volk im Innern gesünder, in seiner Wirtschaft reicher, in seiner Kultur besser zu machen.

Wenn ich bedenke, daß ich selbst noch vor 28 Jahren als kleiner Bauarbeiter mir mein Brot verdiente, noch vor 20 Jahren als Soldat in der großen Armee marschierte, daß ich vor 15 Jahren mit einer Handvoll Anhängern mich gegen eine überwältigende Übermacht herumschlagen mußte, noch vor 12 Jahren für meinen Kampf um Deutschland im Gefängnis saß und erst vor vier Jahren Aussicht erhielt, zur Macht zu kommen, dann ist das heute erreichte Ergebnis ein zumindest erstaunliches. (Die Massen bereiten dem Führer hier minutenlange Huldigung.)

Ich habe aber diese Erfolge nur erzielt, weil ich mich erstens bemühte, die Dinge so zu sehen, wie sie sind, und nicht, wie man sie gerne wahrhaben möchte. Und zweitens, weil ich mich niemals durch Schwächlinge von einer mir einmal gewordenen Erkenntnis wegschwätzen oder wegbringen ließ, und drittens, weil ich stets entschlossen war, einer einmal erkannten Notwendigkeit auch unter allen Umständen zu gehorchen.

Ich werde nun heute, da mir das Schicksal so große Erfolge geschenkt hat, diesen meinen Grundsätzen nicht untreu werden. (Erneute Kundgebungen.)

So wie ich eineinhalb Jahrzehnte lang in den Kreisen der Partei der treue Warner war vor den unser Volk bedrohenden Gefahren, so will ich auch heute in aller Offenheit zum deutschen Volk und zu meinen Anhängern sprechen über das, was meiner tiefsten Überzeugung nach Europa - und damit auch uns bedroht.

Ich verfolge den Weg der bolschewistischen Infektion der Welt heute genau so, wie ich vor Jahren diese Infektion in unserem eigenen Volk gesehen und vor ihr gewarnt habe.

Ich sehe die Methoden der bolschewistischen Zersetzung der Völker, und ich sehe ihre Reifmachung für den Umsturz. Ich habe den heißen Wunsch, daß es unserer Bewegung in Deutschland vergönnt sein möge, in friedlicher Arbeit die ihr wieder aufgezeigten großen Probleme zu lösen. Sie erfordern die ganze Hingabe, Energie und die Gläubigkeit einer Führung und eines Volkes.

Es sind stolze Aufgaben, von denen ich weiß, daß ihre Lösung nicht nur meinen Namen, sondern vor allem den Namen unserer Bewegung in Deutschland für immer verewigen wird. Nichts benötigen wir für diese großen Pläne mehr als den Frieden. So wie wir im Innern unserer [75] Aufgabe nur gerecht werden konnten durch die Herstellung des sozialen Friedens in unserem Volkskörper, so können wir diese großen Projekte nur verwirklichen unter der Erhaltung des Friedens in Europa.

Ich habe es nicht notwendig, den Ruhm der nationalsozialistischen Bewegung oder gar der deutschen Armee durch militärische Taten erhärten zu müssen. Wer sich so große wirtschaftliche und kulturelle Aufgaben vornimmt wie wir und so entschlossen an ihre Ausführung geht, der kann sich sein schönstes Denkmal nur im Frieden setzen. (Stürmische Zustimmung.)

Allein, so wie ich zur Sicherung des inneren Friedens einst die Sturmabteilungen der Partei, SA. und SS., ins Leben rief, so kann ich auch den äußeren Frieden nicht dem Zufall, der Einsicht oder der Willkür einer Umwelt überlassen.

Mögen die um uns wohnenden Völker begreifen, daß sie dann, wenn von ihnen selbst die deutsche Unabhängigkeit, Freiheit und Ehre respektiert wird, keinen wärmeren Freund finden können als das nationalsozialistische Dritte Reich. (Erneuter Beifall.)

Möge aber auch jener Bolschewismus, von dem wir vor wenigen Monaten erfahren haben, daß er seine Armee aufzurüsten die Absicht hat, um einer Revolution, wenn notwendig, mit Gewalt das Tor in anderen Völkern zu öffnen, möge dieser Bolschewismus wissen, daß vor dem deutschen Tore die neue deutsche Armee steht. (Minutenlange Kundgebungen.)

Es würde leichtsinnig sein, wollten wir nicht die Möglichkeiten bedenken, die sich einer bolschewistischen Revolution in Europa darbieten. Ich habe früher als Parteiführer so oft eiskalt und nüchtern die Absichten und Aussichten besprochen und offen abgewogen, die der Bolschewismus besaß. Ich habe seine mögliche Entwicklung damals richtig gesehen, allerdings auch richtig eingesetzt die nationalsozialistische Kraft.

Ich kann als Führer des Staates und damit der ganzen deutschen Nation vor dem deutschen Volk nur mit demselben Pflichtbewußtsein die Gefahren abwägen, die in größerem Ausmaß heute über Europa schweben.

Würde ich das kleine Format besitzen, das meine Gegner so oft bei mir anzunehmen gewillt sind, dann könnte ich vielleicht zufrieden sein bei dem Gedanken, daß die bolschewistische Zersetzung die von ihr befallenen Staaten zunehmend schwächt, daß für Deutschland aber dies nur eine Entlastung sein könnte. Ich glaube, ich gelte als Nationalsozialist in den Augen vieler bürgerlicher Demokraten nur als ein Wilder. Allein dann bin ich als Wilder ein besserer Europäer, auf alle Fälle jedoch glaube ich, ein vernünftigerer. (Erneute Zustimmung.)

Ich sehe mit banger Sorge die Möglichkeit folgender Entwicklung in Europa:

Die Demokratie zersetzt die europäischen Staaten zusehends, macht sie in der Beurteilung gegebener Gefahren innerlich unsicher und lähmt vor allem jeden entschlossenen Widerstand.

[76] Sie ist der Kanal, durch den der Bolschewismus seine Giftstoffe in die einzelnen Länder fließen und dort so lange wirken läßt, bis diese Infektionen zu einer Lähmung der Einsicht und der Kraft des Widerstandes führen. Ich halte es für möglich, daß dann - um Ärgeres zu vermeiden - als Volksfronten oder Ähnliches maskierte Koalitionsregierungen entstehen werden, die die letzten organisatorisch und geistig vorhandenen Widerstandskräfte gegen den Bolschewismus in diesen Völkern zu beseitigen versuchen und vielleicht auch mit Erfolg beseitigen.

Ich bin dabei überzeugt, daß jede gelungene bolschewistische Erhebung in einem Staat sofort propagandistisch weiterwirkt, indem es die bolschewistisch verhetzten Massen der anderen Länder mit neuer Auftriebskraft versieht, die Elemente des Widerstandes aber verängstigt und verzagt macht.

Die brutale Massenabschlachtung nationalistischer Kämpfer, das Anzünden der mit Benzin übergossenen Frauen nationalistischer Offiziere, das Abschlachten von Kindern und Babys nationalistischer Eltern z. B. in Spanien soll als warnendes Exempel die ähnlich eingestellten Kräfte in anderen Ländern vor jedem Widerstand in ähnlicher Lage zurückschrecken. Sollten diese Methoden aber zum Ziele führen und die modernen Girondisten wieder von Jakobinern und die Volksfront-Kerenskis von Bolschewisten abgelöst werden, dann wird Europa in ein Meer von Blut und Trauer versinken. Die europäische Kultur, die, befruchtet aus der antiken Vorzeit, nun bald eine zweieinhalbtausendjährige Geschichte hat, wird abgelöst werden von der grauenhaftesten Barbarei aller Zeiten.

Diese Gefahr sehe ich, und ich gehöre nicht zu denen, die nun davor ohnmächtig werdend die Augen schließen und sie dann nicht mehr wahrhaben wollen.

Ich kann angesichts dieser, die menschliche Kultur und Zivilisation bedrohenden Situation auch nicht verheimlichen, wie tief die innere Sympathie ist, die mich mit denen verbindet, die in ihren Ländern diese Gefahr entweder beseitigen oder wenigstens bannen. (Zustimmung.)

Ich möchte aber auch angesichts dieser Gefahr an das deutsche Volk den ernstesten Appell richten, nunmehr wieder jene Kampfstellung zu beziehen, die wir als Nationalsozialisten vor der Übernahme der Macht vierzehn Jahre eingenommen hatten. (Wiederholter Beifall.)

Denn etwas müssen alle Volksgenossen verstehen: Ich kämpfe hier nicht für mich. Ich bin nur ein Kämpfer unseres Volkes für seine Zukunft, für unser liebes Vaterland, für unsere deutschen Menschen und besonders für unsere Jugend, für unsere Kinder. (Zustimmung.)

In dieser geschichtlichen Zeitenwende, da sich das Schicksal so oder so, früher oder später nach einer Seite hin entscheiden wird, halte ich es aber für notwendig, daß alle Deutschen erkennen mögen, daß - wie immer, so auch heute - die Widerstandsfähigkeit nicht in der [77] toten Zahl einer Organisation liegt, sondern in ihrem lebendigen Gehalt. (Händeklatschen.)

Wer von uns blickt nicht in diesen Wochen tagtäglich nach dem unglücklichen Land im Süden Europas, in dem dieser Kampf als Bürgerkrieg tobt und nach der einen oder anderen Richtung seine Entscheidung finden wird.

Was wir von dem Wüten der bolschewistischen Mörder und anarchistischen Verbrecher erfahren, überrascht uns Nationalsozialisten nicht. So haben wir sie immer und überall kennengelernt. Wenn Deutschland heute demgegenüber nun ein Land des Friedens und einer glücklichen Ordnung ist, dann verdanken wir dies nicht der toten Organisation unserer Partei oder ihrer Sturmabteilungen, sondern nur dem nationalsozialistischen Geist, der sie erfüllt und damit zum Siege geführt hat. (Brausender Beifall.) Was ist näherliegend für uns, als daß wir in dieser drohenden Zeit uns wieder in gewisser Inbrunst zurückbesinnen auf diese unerschütterliche Weltanschauungsgrundlage unseres Kampfes und damit unseres Erfolges?

Niemand wird einen Zweifel darüber hegen, daß der Nationalsozialismus sich überall und unter allen Umständen dem ihn angreifenden Bolschewismus gegenüber zur Wehr setzen und ihn schlagen und vernichten wird. (Beifall.) Allein, indem wir dies wissen und glauben, ermessen wir doch die Größe der uns vielleicht einmal gestellten Aufgabe, und vor uns wird dann wieder lebendig das alte Programm der Partei, dieses Programm der Ehre, des sozialen Gewissens, der nationalen Moral, der fanatischen Pflichterfüllung, des Opfermutes sowie der ewig gleichen Tatentschlossenheit.

Als einst in Deutschland die Auseinandersetzung mit dem Bolschewismus kam, da hat keine der alten Institutionen diesen Kampf entschieden. Nein! Die Partei war es, belebt von dem Geist der nationalsozialistischen Weltanschauung, die mit dem Element der Zersetzung fertig wurde und die Elemente der Ordnung zum Siege führte.

Wie nötig ist uns allen, den Geist dieser Weltanschauung zu erneuern. Der nationalsozialistische Staat muß sich heute mehr denn je in allen seinen Einrichtungen und Organisationen zu seiner ihm geschaffenen und ihn tragenden Weltanschauung bekennen.

Diese Weltanschauung kann aber nicht nur Lippenbekenntnis sein, sondern wenn sie uns in schwersten Zeiten wirklich schützen soll, dann muß sie das Leben dieses Staates innerlich erfüllen.

Die Partei muß die politische Führungsauslese in Zukunft mehr denn je, ohne Rücksicht auf Herkunft, bisherige Lebensstellung, Geburt oder Vermögen, sondern erfüllt nur von höchster Gewissenspflicht und Verantwortung vor der Nation vornehmen. (Jubelnde Kundgebungen.) Sie hat dabei weniger Wert zu legen auf die sogenannten gesellschaftlichen Mängel, sondern ausschließlich auf die politische, d. h. volksführungsmäßige persönliche Veranlagung und damit Würdigkeit. (Stürmische Bravorufe.)

Es muß in unserem ganzen Staatsaufbau das Prinzip herrschen, daß dem Genie, ganz gleich aus welcher [78] Lebensschicht es kommen mag, jede Stellung zu öffnen ist. (Erneute Kundgebungen.) Der Grundsatz, daß jeder Soldat den Marschallstab im Tornister tragen muß, ist einer der weisesten, die Menschen aufzustellen vermögen!

Es muß besonders dafür gesorgt werden, daß nicht eine bürokratische Erstarrung das Zeugnis über die Leistung, die Empfehlung über den Wert und damit doch letzten Endes die Geburt über die Würdigkeit stellt. (Wiederholter minutenlanger Beifall.)

Wir marschieren in rapider Schnelligkeit bewegten Zeiten entgegen. Sie erfordert Männer von entschlossener Härte und keine schwächlichen Spießer. Sie wird die Menschen nicht messen nach oberflächlichen gesellschaftlichen Manieren, sondern nach der Güte und Härte ihres Charakters in den Zeiten schwerer Belastungen. (Die Zehntausende unterstreichen diese Sätze des Führers mit jubelnder Zustimmung.)

Die Partei hat jetzt mehr noch als früher dafür Sorge zu tragen, daß in unser Volk harte Auffassungen kommen und daß besonders ein unerbittlicher Krieg angesagt wird jeder Spur von erbärmlicher Klugheit, die Clausewitz gegeißelt hat als schlimmstes Symptom der Feigheit. Wir gehen großen geschichtlichen Perioden entgegen, in solchen Zeitläuften hat noch nie die bloße Klugheit triumphiert, sondern stets der tapfere Mut. (Brausende Zustimmung.)

Die Partei hat weiter mit äußerster Konsequenz den sozialistischen Charakter des heutigen Reiches zu vertreten und zu betonen. Uns nützt in diesen unruhigen Zeitläuften nicht der wohlgesittete Bürger, der nur an seine Unternehmung denkt und die gesamte Kraft des Volkes und die es bedingenden Voraussetzungen aus den Augen verliert. Das Ziel des Nationalsozialismus heißt nicht "marxistischer Chaos", aber es heißt auch nicht "bürgerliches Bestehenlassen". (Beifall.) Wir haben in den letzten Jahren unendliche Fortschritte gemacht in der Erziehung unseres Volkes zu einer höheren sozialistischen Gemeinschaftsauffassung. Der Nationalsozialismus, d. h. die Partei, sie müssen hier immer weiterschreiten, um aus einer einst zerrissenen und gespaltenen Nation eine einmalig verschworene Gemeinschaft zu formen. (Brausende Zustimmung, die auch die folgenden Sätze unterstreicht.)

Wir müssen allen Volksgenossen verständlich machen, daß für diese Gemeinschaft kein Opfer zu groß ist. Wir müssen ebenso hart sein in der Ablehnung des Unnützen wie entschlossen in der Durchführung des Notwendigen.

Die Partei hat auch die ideelle Erziehung der Volksgemeinschaft mehr noch als früher weiterzuführen. Das kommende Winterhilfswerk wird die erste Gelegenheit sein, unseren Gemeinschaftsgeist in verstärkter Form zu bekunden. Es kann dabei nicht dem einzelnen überlassen bleiben, ob er will, sondern er wird müssen. (Stürmische Heilrufe.)

[79] Die Partei muß aber vor allem die Trägerin des uns Nationalsozialisten bekannten Optimismus sein. Jedes Laster ist aber zu überwinden und seine Erscheinungen sind leichter zu beseitigen als der Pessimismus und seine Folgen.

Wehe dem, der nicht glaubt. (Erneuter Beifall.) Dieser versündigt sich am Sinn des ganzen Lebens.

Er ist zu allem unnütz und sein Dasein wird nur zu einer wahren Belastung seines Volkes.

Ich habe im Laufe meines politischen Ringens - und ich muß dies leider immer wieder betonen - besonders aus bürgerlichen Kreisen diese traurigen Pessimisten kennengelernt, die in ihrer armseligen Verfassung zu jedem Glauben unfähig und damit zu jeder rettenden Tat unbrauchbar waren. (Zustimmung.)

Und ich erlebe sie auch vielfach heute noch. Ich muß ihnen aber nur eine Frage vorhalten:

Was wäre aus Deutschland geworden, wenn im Jahre 1919 nicht ein unbekannter Soldat den Glauben gehabt hätte, durch Wehrhaftigkeit und Hingabe, durch Tapferkeit und Opferwillen die deutsche Nation dereinst von ihrem Verfall retten zu können? (Die Zehntausende erheben sich und bereiten dem Führer eine jubelnde Huldigung.)

Denn was hat Deutschland nun gerettet?

Ist es der Pessimismus einiger kleiner Nörgler, dieser erbärmlichen Zweifler, dieser stets verzagten Schwarzseher gewesen? Oder war es nicht die unerschütterliche Zuversicht, daß sich die ewigen Qualitäten unseres Volkes gegenüber dem Minderwertigen und des Belastenden erfolgreich durchsetzen werden? Nein! Es war das Wunder des Glaubens, das Deutschland gerettet hat. Heute, nach diesen geschichtlich einzigartigen Erfolgen ist es aber mehr denn je die Pflicht der Partei, sich an dieses nationalsozialistische Glaubensbekenntnis zurückzuerinnern und es wieder als heiliges Zeichen unseres Kampfes und unseres sicheren Sieges vorherzutragen. (Brausender Beifall.)

Deshalb muß auch die Partei immer wieder zum Herzen des breiten Volkes durchstoßen, das unser bester und stärkster Glaubensträger ist. Dieses allein trägt in sich den Mut und die Tapferkeit und die Zuversicht, die dem primitiven Wesen zu seiner Selbsterhaltung von der Natur mitgegeben worden sind. Wenn die Feldherrn immer so mutig gewesen wären, wie es die Grenadiere zu allen Zeiten sein müssen, wären viele Schlachten nicht verloren worden. (Beifall.) Und wenn die Politiker so glaubensstark sind, wie die breite Masse eines Volkes treu ist, dann sind sie unüberwindlich als Führer ihrer Völker. (Erneute Kundgebungen.)

Ich habe in Zeiten der Sorge und der inneren Gewissensnot als letzte Lösung stets den Weg zu meinem Volk gewählt. Aus dieser gesunden Millionenmasse der deutschen Arbeiter, der Bauern und des kleinen Mittelstandes habe ich mir dann noch immer neue Kraft geholt, um [80] mit Mut den Gefahren zu trotzen und meinen Weg glaubensstark zu gehen. (Starker Beifall.)

Bekennen wir uns alle zu diesen Grundsätzen und schließen wir den großen Ring unserer Gemeinschaft, stark im Vertrauen auf unser Volk, erfüllt im Glauben an unsere Mission und bereit zu jedem Opfer, das der Allmächtige von uns fordert. Dann wird Deutschland, das nationalsozialistische Dritte Reich, durch diese Zeit der Not, der Bekümmernis und der Sorgen hindurchgehen, gewappnet mit jenem Metall, das allein den Ritter ohne Furcht und Tadel den Kampf gegen Tod und Teufel bestehen läßt: dem Erz des eisernen Herzens. (Brausende Zustimmung.)

Wunderbar war für uns alle das Erlebnis dieser Tage. Erhebend der Blick über diese endlosen Kolonnen unseres marschierenden Volkes in der Partei und der Armee. Beruhigend aber die Erkenntnis, daß hier nicht tote Organisationen vorbeimarschierten, sondern Träger eines unzerstörbaren Glaubens. Noch einmal wenden wir dankerfüllten Herzens den Blick zurück auf die hinter uns liegenden zwölf Monate.

Noch einmal wollen wir dem Allmächtigen in Demut sagen, wie sehr wir seine Gnade fühlen, die uns das große Werk der Wiedererringung unserer Ehre und damit unserer Freiheit ermöglicht und gesegnet hat. Noch einmal will ich den Mitkämpfern danken für das Vertrauen, das sie in meine Führung setzen, und für den Gehorsam, mit dem sie mir folgten.

Es drängt mich noch, den unzähligen Kämpfern der Bewegung meine Anerkennung auszusprechen für ihre nationalsozialistische Hingabe, meinen zahlreichen Mitarbeitern für ihre unermüdliche Leistung im Dienste der Wiederaufrichtung unseres Volkes, unseres Reiches, unserer Kultur, unserer Wirtschaft - und insbesondere aber will ich danken den Führern und Soldaten unserer Armee, die nun als des nationalsozialistischen Dritten Reiches Wehr Wache stehen und Wache halten wird, so wie einst!

Meine Parteigenossen und Parteigenossinnen!

Zum achten Male nehmen wir voneinander Abschied und begeben uns nun zurück an die Stätten unserer Arbeit. Wehmutsvoll werden wir zurückdenken an die gemeinsamen Stunden dieses Erlebens, wie immer aber erfüllt von dem sicheren Glauben, uns nach zwölf Monaten wieder begrüßen zu können als die große Familie der Führer und Offiziere, der Kämpfer und Soldaten unseres Volkes.

Es lebe Deutschland!

(Die Zehntausende brechen in stürmische Heilrufe aus und bereiten dem Führer eine jubelnde Huldigung.)


Seite zurückInhaltsübersichtSeite vor

Reden des Führers am Parteitag der Ehre 1936