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Die Reden Hitlers am
Parteitag der Freiheit 1935

[68]
Am Tag der Wehrmacht

[Scriptorium merkt an: 16. 9. 1935]

Zum zweiten Male treten Verbände des Heeres und der Marine auf diesem Platz an. Zum erstenmal im Zustand der neuen Wehrfreiheit. Nun sind zu Euch gestoßen die neuen Verbände unserer deutschen Wehrmacht, die nun dem Deutschen Volk in einem solchen Bild gezeigt werden können.

Der Deutsche war stets ein guter Soldat. Der Dienst der Waffe war für unser Volk kein Zwangsdienst, sondern in allen Zeiten unserer Geschichte ein höchster Ehrendienst. Um so schmerzlicher und niederdrückender war es für den deutschen ehrliebenden und anständigen Mann, nicht Soldat sein zu dürfen. Und wenn, dann unter entwürdigenden und demütigenden Bedingungen. Wie sehr dieser Zustand nun überwunden ist, zeigt Euch, meine Soldaten, und am heutigen Tage dem ganzen Deutschen Volk dieses Bild der Vereinigung des deutschen Mannes als Soldaten mit der modernen technischen Waffe.

Nun wird wieder jeder deutsche junge Mann, soweit er von der Nation als würdig angesehen wird, in Eure Reihen einrücken. Und Ihr werdet nun wieder Dienst tun mit den Waffen, die heute in der Welt allgemein sind.

Dieser Dienst, er erfordert von jedem einzelnen von Euch Opfer. Jeder von Euch muß bringen ein Opfer an persönlicher Freiheit, er muß bringen Gehorsam, Unterordnung, aber auch Härte, Ausdauer und über allem höchstes Pflichtbewußtsein.

Allein diejenigen irren sich, die glauben, daß dieses Opfer dem deutschen Manne abgepreßt werden muß. Das haben zu allen Jahrhunderten die deutschen Männer freiwillig geleistet und sie waren stolz auf diese Leistung. Und nicht nur im Frieden hat der Deutsche als Soldat dieses Opfer freudigst der Nation gebracht, sondern nicht minder auch dann, wenn die Not des Reiches ihn aufrief, zum Schutz von Volk und Vaterland. Der Deutsche war nicht nur ein guter Friedenssoldat, sondern er war stets auch ein tapferer Kämpfer.

Was bedeuten nun aber alle die Opfer, die von Euch und von uns heute gefordert werden, gegenüber den Opfern, die vor 20 Jahren von Millionen von uns und unseren Kameraden gefordert worden sind? [69] Möge jeder von Euch, wenn er je den Dienst des Soldaten als schwer empfinden sollte, bedenken, daß acht Tage Trommelfeuer von den Bataillonen und Regimentern unserer alten Armee mehr an Opfern forderten als der Dienst des Friedens eines ganzen Jahres.

Das Deutsche Volk in Waffen ist darüber nicht zerbrochen. Es zerbrach nur, weil es seine innere Einheit, seinen inneren Glauben an sein Recht verloren hatte. Dieser Glaube aber ist heute wiedergekommen, und diesen Glauben, meine Soldaten, haben nicht nur Hunderttausende von Euch, sondern Millionen unserer Volksgenossen umhüllen Euch mit diesem heißen Glauben, mit dieser heißen Zuversicht und mit dieser warmen Liebe.

Und wenn Ihr persönlich Opfer bringen müßt an Gehorsam, an Pflichterfüllung, an Unterordnung, an Härte, an Ausdauer, an Leistungsfähigkeit: vergeßt nicht, meine Soldaten, das ganze Deutsche Volk bringt auch für Euch große Opfer. Es ist für das Deutsche Volk schwer, das aufzubauen, was hier und an zahllosen anderen Orten Deutschlands heute steht. Schwere Opfer muß unser Volk bringen und bringt sie doch gerne. Denn es möchte erstens seine Söhne nicht schlecht gerüstet wissen, und zweitens, es möchte nicht Deutschland weiterhin wehrlos sehen. Und so bringen wir diese Opfer denn fortdauernd gemeinsam, das Volk für Euch, Ihr für das Volk! Beide für Deutschland, unser Volk und liebes Deutsches Reich!

Und wir bringen diese Opfer außerdem in der Überzeugung, daß es keines Krieges bedarf, um uns dafür zu entlohnen.

Einst hatte Deutschland eine stolze und tapfere Armee, hatte heldenhafte Kämpfer. Das ist bei deutschen Soldaten das Natürliche. Aber sie war nicht nur im Krieg die große Wehr der Nation, sie war im Frieden die herrliche Schule unseres Volkes. Sie hat uns alle zu Männern gemacht, und der Blick auf sie hat uns den Glauben immer aufrechterhalten an die Zukunft unseres Volkes. Und diese alte herrliche Armee, sie ist nicht tot, sie ruhte nur und ist wieder auferstanden in Euch!

Ihr, meine Kameraden, tragt an der Spitze Eurer Waffen und an Eurem Helm ein unerhört hohes Vermächtnis. Ihr seid nicht etwas künstlich Gemachtes, etwas Traditionsloses, was keine Vergangenheit hat, sondern, was es auch in Deutschland sonst gibt, es tritt zurück hinter dem, was Ihr an Tradition zu verkörpern habt und verkörpern könnt! Ihr braucht wahrlich der deutschen Armee keinen Ruhmestitel erwerben - den besitzt sie bereits, Ihr braucht ihn nur zu bewahren!

Und wenn wir hier in Stahl und Erz gerüstet stehen, dann ist es nicht deshalb, weil wir es für nötig empfinden, des Deutschen Volkes Ehre [70] zu reparieren. Soweit diese Ehre vom Soldaten getragen wurde, hat sie uns niemand in der Welt bisher zu nehmen vermocht!

Deutschland hat seine militärische Ehre nicht verloren, und am wenigsten im letzten Kriege. Wir brauchen diese Ehre daher uns auch nicht zurückzuholen. Wohl aber sorgen wir in Zukunft dafür, daß nicht soviel Ehre, soviel Heldenmut und soviele Opfer vergeblich sind, wie es einst war.

Diese alte Armee, deren Fortführung Ihr seid, deren Repräsentant und Traditionsträger Ihr sein müßt, hat auf dem Altare des Vaterlandes die größten Opfer dargebracht, die jemals von einer Wehrmacht ihrem Volke gegenüber gefordert worden waren.

Zeigt Euch dieser Opfer würdig und wert! Sorgt dafür, daß sich die Nation auf Euch genau so verlassen kann, wie sie sich einst verlassen konnte auf unser altes herrliches Heer, auf unsere alte Armee und Wehrmacht! Sorgt Ihr dafür, daß das Vertrauen der Nation Euch immer genau so gehören kann, wie es einst der Armee gehört hat, deren Helm aus ruhmvoller Zeit Ihr tragt. Dann wird Euch das Deutsche Volk lieben, es wird in Euch seinen besten Teil sehen, so wie es Jahr für Jahr seine besten Söhne in diese einzigartige Organisation schickte. Dann wird das Deutsche Volk an seine Armee glauben und wird jedes Opfer gerne und freudig bringen in der Überzeugung, daß dadurch der Friede der Nation gewahrt wird und die Erziehung des Deutschen Volkes gewährleistet ist.

Denn Ihr seid Männer geworden, und wir wollen, daß die ganze deutsche Jugend durch diese herrliche letzte Schule geht und genau so Mann wird, wie Ihr es seid. Wir wollen ein hartes Geschlecht heranziehen, das stark ist, zuverlässig, treu, gehorsam und anständig, so daß wir uns unseres Volkes vor der Geschichte nicht zu schämen brauchen.

Das ist die Bitte der Nation, die Hoffnung und Forderung der Nation an Euch! Und ich weiß, Ihr werdet diese Forderung und diese Hoffnung und diese Bitte erfüllen, denn Ihr seid des neuen Deutschen Reiches neue Soldaten!


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