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War Hitler ein Diktator?
von Friedrich Christian Prinz zu Schaumburg-Lippe


Teil 6 - Das System der Verleumdung

Gewiß, es sind nur kleine Ausschnitte. Eben nur das, was ich aus eigenem Erleben sagen kann. Aber es zeigt, so meine ich - vielleicht gerade darum - wie die Menschen in Wahrheit waren, vor und gleich nach dem 8. Mai 1945. Ich könnte nur allein aus meinem eigenen Erleben noch sehr viel Ähnliches berichten - was unser Volk und alle, die dazu gehörten, in viel besserem Lichte zeigt, als fast all jene es gezeigt haben, die sich nach dem Krieg an der Hetze und an der Verleumdung beteiligten.

Ein einzelner Mensch kann ein Verbrechen begehen. Bestialische Kindesmörder werden heute mit größter Nachsicht behandelt. Einer der schlimmsten (Jürgen Bartsch) durfte sogar im Zuchthaus unter Assistenz des Pfarrers mit Hochzeitstafel, Gästen und Sekt heiraten.

Aber ein 60-Millionen-Volk, das in einen Zweiten Weltkrieg von mehr oder weniger anonymer Seite hineingedrängt wurde, mitten aus seiner friedlichen Revolution, seiner Aufbauarbeit, seiner endlich erreichten Gemeinschaft und Zufriedenheit heraus, das muß man jahrzehntelang "verbrecherisch" nennen, das darf man immer wieder beschimpfen und erpressen, wie es einem gerade paßt, um Riesengeschäfte zu machen - ein Volk, dem die Menschheit ganz besonders viel Gutes verdankt seit tausend und mehr Jahren!!! Nein - das ist weiter so nicht möglich! Das darf nicht sein! Niemandem auf der Welt ist damit gedient - es sei denn den Lumpen.

Es gibt eigentlich keine schlechte Eigenschaft, die man unserem Volk nicht bereits nachgesagt hat. Schon allein diese Tatsache ist Beweis dafür, daß hauptsächlich Lügen über unser Volk verbreitet werden, denn ein Volk, das nur schlechte Eigenschaften hat, gibt es nicht, hat es nie gegeben, ist in der Ordnung dieser Welt nicht vorgesehen und würde auch nicht hineinpassen.

Wir haben uns bemüht - schon während der zwanziger und der dreißiger Jahre - zu erfahren, aus welchen Kreisen all die Gehässigkeit und Verlogenheit kommt. Sehr bald entdeckten wir, daß System dahinter steckt. Es fiel uns auf, daß sich die Angriffe im allgemeinen hauptsächlich gegen bestimmte Personen richten und im besonderen gegen ganz bestimmte Eigenschaften jener. Menschen. Eigenschaften, welche oftmals gar nicht vorhanden waren oder sind; die man aber gerade diesen Menschen andichtete, weil man anders anscheinend nicht an sie herankommt.

Zum Beispiel hat man Adolf Hitler ganz einfach einen Tschechen genannt. Diese Masche war so erfolgreich, daß sogar der Reichspräsident, Generalfeldmarschall von Hindenburg, noch an dem Tage, als er Hitler zum ersten Mal empfing, von der Wahrheit dieser Behauptung fest überzeugt war. Erst im Laufe des Gesprächs wurde Hindenburg stutzig und fragte Hitler gerade heraus. Der Fall war ganz einfach zu klären: Es gibt nicht nur in Oberösterreich eine Stadt namens Braunau, sondern auch in der Tschecho-Slowakei. So machte man Adolf Hitler zum geborenen Tschechen.

Das Braunau im sogenannten "Braunauer Ländchen" heißt auf tschechisch Broumov und hatte unter seinen 8,000 Einwohnern immer schon sehr viele Deutsche. - Das Braunau in Oberösterreich zählt hingegen über 12,000 Einwohner und ist eine sehr alte deutsche Stadt. Selbst wenn Hitler aus Broumov gebürtig gewesen wäre, hätte er sehr wohl deutscher Herkunft sein können, zumal sein Name absolut nichts Tschechisches an sich hat, sondern ausgesprochen österreichisch klingt. Diese eine, geradezu absurde Lüge hat aber bis heute Jahrzehnte hindurch dem Ansehen Hitlers und des deutschen Volkes, das sich angeblich einem "Tschechen" verschrieben habe, sehr geschadet.

Vor ungefähr drei Jahren brachte eine große deutsche Tageszeitung, der Wiesbadener Kurier, auf der ersten Seite eine Meldung mit Bild, daß die Deutsche Reichsregierung für die Versenkung des riesigen englischen Passagierschiffes "Queen Mary" während des Zweiten Weltkrieges eine Prämie von 60,000,-- Mark ausgesetzt habe. - Ich war empört über eine solche Lüge und verlangte zu wissen, woher die Meldung kommt. Der Wiesbadener Kurier ließ mich wissen, daß die Meldung von BBC (British Broadcasting Corporation) kam und zwar über dpa (Deutsche Presse Agentur). Ich bat den höchsten Offizier der Bundesmarine, den leitenden Offizier der Abteilung Kriegsmarine im Bundeswehrministerium und den Großadmiral Dönitz um Stellungnahme. Alle drei versicherten mir brieflich, daß in der Deutschen Marine niemals Geldprämien zu irgend einem Zweck ausgesetzt worden sind. Alle drei Offiziere lehnten diese Meldung als empörend ab.

Eines besseren Beweises bedurfte es für mich nicht. Ich teilte dieses Resultat dem Wiesbadener Kurier mit und forderte die Redaktion auf, nunmehr aber sofort und an gleicher Stelle die besagte Meldung zurückzuziehen und die Wahrheit zu veröffentlichen. Die Redaktion antwortete, sie würde bereit sein, auf meine Verantwortung einen Leserbrief von mir zu veröffentlichen. Selbst würde sie zusätzlich nichts unternehmen, da die Meldung von BBC über dpa gekommen sei.

Ein dem Dienstrang nach hoher deutscher Diplomat erzählte mir im Ausland einmal in Gegenwart meiner Frau lang und breit, wie schrecklich er unter der Tyrannei Hitlers habe leiden müssen, bis er sich in einem bestimmten Jahr auszuwandern entschloß und - Gott sei Dank - somit vor dem Schlimmsten bewahrt geblieben sei. Wir glaubten ihm nicht und rechneten später nach, wie alt der Mann zu dieser Zeit war, als er so furchtbar unter Hitler leiden muße: Er war damals ungefähr sechs Jahre alt!

Es war in der zweiten Hälfte des Krieges, als ich mich beim Stabschef der SA in der Reichskanzlei melden mußte. Ich wurde gebeten, in der Adjutantur zu warten. Ich unterhielt mich gerade mit dem Chef der Adjutantur, dem SA-Gruppenführer Girgensohn, als ein gutaussehender Offizier hereinkam und vom Gruppenführer freudigst begrüßt wurde. Dann wurde der Offizier mir vorgestellt und ich erfuhr, daß er bereits vor 1933 als junger Reichswehr-Offizier verwarnt wurde, weil er in Uniform - eine Hakenkreuzflagge schwenkend - an der Spitze eines Demonstrationszuges der SA marschiert war. Als dieser Offizier beim Stabschef war und ich noch warten mußte, erfuhr ich, daß er für die Adjutantur des Führers vorgesehen sei, weil er als der nationalsozialistischste der jüngeren Offiziere gelte!

Es handelte sich dabei um den Grafen Stauffenberg, der später versuchte, Hitler in seinem Quartier "Wolfsschanze" durch eine Bombe zu töten. Hitler blieb bekanntlich am Leben, aber mehrere hohe Offiziere und Zivilangestellte wurden verletzt oder getötet. Hitler hat durch den General der Polizei, Obergruppenführer Dr. Martin, Führer des SS- Oberabschnittes Mittelfranken, der Witwe oder Mutter des Grafen Stauffenberg, ich glaube, es war die Mutter, kondolieren und einen großen Blumenstrauß überreichen lassen. Und da im Volk eine große Empörung gegen den Grafen Stauffenberg herrschte, hat Hitler die Familie obendrein schützen lassen. Dies hat mir Dr. Martin später im Lager Hersbruck eingehend geschildert.

Die Feindpropaganda im Kriege und die Verleumdung unseres Volkes nach dem Krieg bis heute hat wohl niemandes Ansehen derartig mit Dreck beworfen wie das der SA. Ausgerechnet also jener Organisation, welche zu äußerster Selbstdisziplin erzogen worden war und Millionen Männer aus der Arbeiterschaft, in besonderem Ausmaße Sozialdemokraten und Kommunisten, durch persönliche Überzeugung, eigene Opfer und saubere Anständigkeit aus Feinden zu Kameraden machte. Ich darf das offen und ehrlich sagen, weil ich das selbst jahrelang miterlebt habe. Ich weiß daher genau, daß diese SA - bis auf verschwindend wenige Mitläufer, Spitzel und Provokateure des Feindes - mit der Judenverfolgung des Jahres 1938 so gut wie nichts zu tun hatte. Und diejenigen, welche nachweislich damit zu tun hatten, sind auf Befehl Hitlers besonders schwer bestraft worden.

Es war für mich besonders eindrucksvoll, anläßlich des Parteitages der NSDAP im Jahre 1929 zu Nürnberg die Beispielhaftigkeit dieser SA in ganz besonderem Maße zu erleben. Hitler war gerade im Kulturvereinshaus mitten in seiner programmatischen Rede vor etwa 1500 Mitgliedern der Partei und der SA, als wir draußen einen mächtigen Lärm hörten. Wenige Minuten später sahen wir, daß die große, schwere Eingangstür mit Gewalt aufgebrochen wurde. Die meisten Menschen im Saal standen auf, um in großer Erregung zu sehen, was hinter ihnen geschah. Hitler rief in auffallender Ruhe: "Parteigenossen - was da hinten geschieht, ist nicht annähernd so wichtig wie das, was ich Ihnen in meiner Rede zu sagen habe. Nehmen Sie bitte wieder Platz, hören Sie mir zu und überlassen Sie alles übrige unserer SA."

Tatsächlich setzten sich alle wieder hin und Hitler sprach weiter, als sei nichts gewesen. Eingedrungen waren mehrere hundert Kommunisten, die mit dem berüchtigten Verbrecher Max Hölz an ihrer Spitze eigens aus Berlin gekommen waren, um - wie sie selbst gar nicht laut genug verkünden konnten - den ganzen Parteitag der NSDAP in "ein einziges großes Blutbad" zu verwandeln! Die SA aber bildete eine Mauer, die so fest war, daß sie alle Kommunisten langsam aber sicher aus dem Saal und schließlich aus dem ganzen Hause hinausdrängen konnten.

Es wäre ein Leichtes gewesen, die Kommunisten zusammenzuschlagen - aber das war der SA verboten. Sie mußte sich schlagen lassen, jedoch umso entschlossener den Gegner hinausdrücken. - Anschließend schickte Hitler seinen Dr. Goebbels mit dem Auto durch die Straßen Nürnbergs, damit er überall die SA an die unbedingt notwendige Disziplin erinnere. Es gab einen Toten und mehrere Verwundete - allerdings ausschließlich auf seiten der SA!

Bei der Beisetzung des von den Marxisten ermordeten Hitlerjungen Herbert Norkus 1932 in Berlin erlebte ich es, wie die Kommunisten uns speziell auf Dr. Goebbels und seine Begleitung gerichtet - aus nächster Nähe von einer hohen Mauer aus mit schweren Steinen bewarfen. Goebbels biß die Zähne zusammen und raunte uns unauffällig zu: "Stehen bleiben, keine Miene verziehen, nur nicht provozieren lassen!" Und jeder von uns gab die Parole weiter. Alle richteten sich danach, es hätte sonst ein Blutbad sondergleichen gegeben. Als wir - unsere Kampflieder singend - nachher durch die Massen der rotesten Gegend Berlins abmarschierten, schlossen sich viele der Kommunisten uns an, marschierten "im gleichen Schritt in unseren Reihen mit!"

Hitlers Revolution war zwar eine umfassende, wenn nicht eine der größten überhaupt, im Politischen wie im Geistigen - aber einmalig durch ihre Disziplin. Nur so nämlich kam sie zur Macht. So nämlich unterschied sie sich am meisten von ihren Gegnern. Darum ist die Verleumdung unserer deutschen Vergangenheit in keiner Beziehung so brutal wie dort, wo sie alles versucht, diese Disziplin voll und ganz aus der Erinnerung der deutschen Menschen einfach wegzuwischen, auszuradieren. Solche Disziplin - das wissen die Verleumder sehr wohl - setzt einen unüberwindlich starken Glauben voraus. Diesen Glauben könnte es sehr wohl, auch ohne Hitler und Nationalsozialismus - allein bezogen auf die Gesetzmäßigkeit der Natur zum Beispiel - noch einmal geben.

Als Graf Helldorf, der Polizeipräsident von Groß-Berlin, nach der sogenannten "Kristallnacht" dem Gauleiter von Groß-Berlin über die Vorkommnisse genau berichtete, war ich zufällig Zeuge, ohne daß sie es wußten.

Er meldete, daß nur sehr wenige Parteigenossen sich an den Plünderungen jüdischer Geschäfte und Mißhandlungen von Juden beteiligt hätten. Und auch diese hätten es zum großen Teil nur getan, weil sie dazu aufgehetzt wurden, und zwar durch als SA-Männer verkleidete Kommunisten. Goebbels' Antwort lautete: "Helldorf - das sage ich Ihnen - dieser Wahnsinn kostet uns noch mal eine Million tote Soldaten!"

Daß die "Kristallnacht" von Hitler gewollt gewesen wäre, ist nicht wahr. Im Gegenteil, er und Goebbels haben deswegen mehrfach in jener Nacht miteinander lange und sehr erregt telefoniert, damit um Himmels willen irgendwelche Gewaltakte, Mißhandlungen oder Plünderungen auf alle Fälle verhindert werden. Dies weiß ich von einem Herrn der Presseabteilung des Reichspropagandaministeriums, der in jener Nacht Dienst in der Telefonzentrale hatte und aus begreiflicher Neugier mithörte. Er hat sich entsprechende Notizen gemacht.

Ganz abgesehen von diesen Beweisen steht ja wohl fest, daß Hitler, Goebbels, Göring usw. zumindest klug genug waren, um zu wissen, daß es einfach selbstmörderisch gewesen wäre, sich das Weltjudentum zum Feind Nr. 1 zu machen - noch dazu wenn man nichts so sehr brauchte wie einen langen, möglichst sicheren Frieden. Eine Revolution kann man bekanntlich auf keinen Fall im Krieg durchführen! Und die Revolution war Hitlers ein und alles - sollte sie doch sowohl das deutsche Volk retten als auch das Reich! Sie war doch aus den furchtbaren Folgen - aus dem Protest gegen die Folgen des Ersten Weltkrieges hevorgegangen. Das wäre ja "den Bock zum Gärtner machen" gewesen, wenn er nun mitten in der Verwirklichung der Revolution einen neuen Krieg riskiert hätte. Sein oberstes Prinzip war doch, alles zu erreichen, soweit es ohne Kriegsgefahr zu erreichen ist! Ein Mann wie Julius Streicher dachte sicher anders in diesem Punkt, aber deswegen kann man weder die Partei noch vor allem das Volk verantwortlich machen - und zu allerletzt Adolf Hitler.

Institutionen sind so viel wert wie die Menschen, durch die sie vertreten werden! Wer Geschichte schreiben will, muß nicht von den Taten auf die Menschen - sondern von den Menschen auf die Taten schließen. Je mehr aber der Materialismus sich durchsetzte, umso weniger achtete man die Menschen - und umso mehr ihre "Erfolge". Wer aber von den Menschen auf die Taten schließen will, der muß die in Betracht kommenden Menschen persönlich gut kennen und als souveräner Betrachter erlebt haben. Er darf nicht einer Absicht oder gar einer politischen Taktik wegen urteilen wollen, sondern einzig und allein deswegen, damit der Wahrheit die Ehre gegeben wird!

Die Vorkriegs-, Kriegs- und vor allem die Nachkriegsverteufelung des deutschen Volkes und seiner Vergangenheit hat mit Wahrheit so wenig zu tun wie mit Ehre - sie diente und dient ausschließlich der Vorbereitung eines Dritten Weltkrieges, für den Fall, daß es wiederum nicht gelingen sollte, diesem deutschen Volk für immer das Rückgrat zu brechen.


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