A 3.
Gleichgeartete von den Truppen der Entente begangene Vergehen.
Während des Weltkrieges.
22. 10. 14 Violaine. Englische Truppen:
Bei Violaine zeigte ein voll besetzter englischer Schützengraben die weiße Flagge. Als die Deutschen sich, ohne zu schießen, dem Graben auf 50 m genähert hatten, wurden sie aus dem Graben mit heftigem Gewehrfeuer beschossen.
23. 10. 14 Polygonwald. Englische Truppen:
Weiße Flaggen, weiße Tücher, am Gewehr befestigt, wurden aus englischem Graben gehalten. Oberleutnant G. gab Befehl, Feuer einzustellen, auch Artillerie stellte Feuer ein. 3 Engländer kamen auch aus dem Graben. Unterdessen erhielten Engländer Verstärkungen. Nachdem diese angekommen, eröffneten die Engländer wieder das Feuer.
7. 11. 14 Petrikau. Russische Truppen,
17. 1. 15 Laszewo. Russische Truppen:
Auch die Russen machten vielfach von dieser verbotenen Kriegslist Gebrauch. So am 7. 11. 14 in Petrikau, am 17. 1. 15 bei Laszewo.
Sie benutzten weiße Flaggen, die auf der Rückseite gelbrot
waren – das Zeichen für
Sperrfeuer –, so daß die ahnungslos vorgehenden Truppen in das Sperrfeuer hineinliefen.
In das gleiche Gebiet schlägt die Verwendung neutraler Flaggen durch englische und französische bewaffnete [461-462] Handelsschiffe. Unter dem Schutz dieser Flaggen wurden die deutschen Unterseeboote angelockt und dann hinterlistig unter Feuer genommen.
24. 9. 15 Scilly-Inseln. Englische Flotte:
So wurde "U 41" bei den
Scilly-Inseln von einem englischen Dampfer unter amerikanischer Flagge in den Grund gebohrt.
19. 8. 15 70 Meilen südlich Queenstown. Englische Flotte:
Ebenso ein deutsches U-Boot durch den englischen Hilfskreuzer "Baralong", der die amerikanische Flagge und amerikanische Neutralitätsabzeichen trug.
Ein Vergehen gleicher Art, das die Ententetruppen sich gleichfalls häufig zuschulden kommen ließen, war die Anwendung verbotener Kriegslisten.
Um die Deutschen zu täuschen, wandten die Feinde z. B. häufig die List an, deutsche Uniformstücke zu tragen, um so geschützt, Schanzarbeiten vorzunehmen und Maschinengewehre in Stellung zu bringen.
Angreifende Engländer trugen deutsche Helme und Tornister und riefen den Deutschen, die sich verteidigen wollten, zu: "Kamerad! Nicht schießen, 8/56."
10.–14. 3. 15 Schlacht bei Neuve Chapelle, April/Mai 1915 La Bassée. Englische Soldaten:
Engländer trugen deutsche Uniformen, Mäntel, Waffenröcke, Helme, Feldmützen und Tornister.
12. 3. 15 Neuve Chapelle. Engländer:
Engländer versuchten Maschinengewehr unter Bedienungsmannschaft in deutschen Uniformen vorzubringen und schossen später aus ihm auf deutsche Stellung.
A 4.
Gleichgeartete von den Truppen der Entente begangene Vergehen.
Nach dem Waffenstillstand.
Scapa Flow. Englische Behörden:
Torpedoboot "B 98" kam am Tage der Versenkung der internierten deutschen Flotte nach Scapa Flow.
Es führte Post und Lebensmittel im Werte von ¼ Million Mark mit sich.
Trotzdem das Schiff durch die Parlamentärflagge gedeckt und seine Sicherheit durch bindende Abmachungen gewährleistet worden war, lockten es die Engländer in den Hafen, um es dort mit Waffengewalt zu nehmen.