[Anm. d. Scriptorium:
eine detaillierte Karte
der deutschen Kolonien
finden Sie hier.] |
Wirtschaft und Kolonien (Teil
1)
[393]
Die wirtschaftliche Lage in Deutschland1
Reichsbankpräsident Dr. Hjalmar
Schacht
Meine sehr geehrten Herren!
Es wird Ihnen vielleicht auffällig sein, daß ein Mann des
Finanz- und Wirtschaftslebens wie ich an dieser Jubiläumstagung einer
Vereinigung teilnimmt, die sich ausschließlich mit Geographie und Statistik
befaßt. Als ich jedoch die freundliche Aufforderung zur Teilnahme an der
heutigen Tagung erhielt, habe ich mir gesagt, daß hier vielleicht einmal die
Gelegenheit gegeben sei, in vollster wissenschaftlicher Objektivität und
ganz mit trockenen aber unwiderleglichen Zahlen ein Bild zu geben von der
wirtschaftlichen Lage, in der Deutschland sich vom geographischen und
bevölkerungsstatistischen Standpunkt aus befindet.
Die Notwendigkeit einer solchen Betrachtung ergibt sich aus der allgemeinen
Überzeugung, daß die friedliche Entwicklung Europas in
stärkstem Umfange davon abhängt, ob Deutschland und das deutsche
Volk eine gesicherte soziale und wirtschaftliche Entwicklung vor sich sehen darf
oder nicht. Wir müssen immer wieder zu unserer Befremdung feststellen,
daß große Teile des Auslandes zwar an unserer geistigen Einstellung
Anstoß nehmen und uns am liebsten als verhandlungsunfähige
Außenseiter hinstellen möchten, daß sie sich aber niemals die
Mühe geben, nachzuforschen, woher denn nun eigentlich diese ihnen
anscheinend so fremde geistige Einstellung Deutschlands kommt. Der Grund ist
einfach der: wir sind ein Land, das auf zu geringem Raum eine zu große
Bevölkerung hat, und diese Tatsache lastet auf uns wie ein Alb.
Als ich einmal kürzlich mit einem ausländischen Diplomaten in
Berlin über diese Tatsache sprach, gab dieser Menschenfreund mir den Rat,
dann möchte doch das deutsche Volk seine Geburten verringern. Diese
Auffassung, der wir ja auch sonst in angelsächsischen Kreisen
begegnen - wir brauchen nur an die sozusagen wissenschaftliche
Behandlung dieses Problems durch Malthus zu
denken -, widerspricht nach meiner Auffassung den primitivsten
Grundsätzen der göttlichen Weltordnung, und es müßte,
wenn wir nicht an sich schon manches gewöhnt wären,
überraschen, solche Auffassungen gerade aus einem Lande entsprungen zu
sehen, welches sonst den religiösen Gedankengängen und
Empfindungen einen weiten Platz einräumt. Es ist nur eine Zufallsironie,
wenn dieses gleiche Land zu
den- [394] jenigen Ländern
gehört, welche für ihre eigene Bevölkerung vielleicht die
größten Raum- und Lebensmöglichkeiten besitzen. Ich halte
die willkürliche Beschränkung der Bevölkerungszunahme so
lange für ein Verbrechen gegen Gott und Natur, als die Erde insgesamt
Möglichkeiten der Ernährung für die darauf wohnenden
Menschen bietet. Es ist nun aber nicht so, daß die Erde solche
Möglichkeiten etwa nicht mehr hätte, sondern die Ausnutzung dieser
Möglichkeiten wird durch die politischen Besitzverhältnisse
behindert.
In der Tat hat Deutschland in den letzten Jahrzehnten einen
Geburtenrückgang erlebt, der in den Jahren nach dem Weltkrieg eine
ungewöhnliche Verschärfung erfahren hat. Während im Jahre
1901 im damaligen Umfang des Deutschen Reiches bei rund 56 Millionen
Einwohnern 2 032 000 Kinder geboren wurden, kamen im Jahre
1931 im heutigen Reichsgebiet bei 65 Millionen Einwohnern nur noch
1 048 000 Kinder zur Welt. Der Tiefstand des Absinkens fällt
in das Jahr 1933 mit 971 174 Lebendgeborenen. Würde man diese
jüngsten Zahlen einer mathematisch-statistischen Vorausrechnung
für die kommenden Jahrzehnte zugrundelegen, so wäre der Ausblick
recht negativ, aber erfreulicherweise steckt ja in diesen Dingen keine
mathematisch ablaufende Zahlenreihe, sondern Geburten und Sterbeziffern
hängen eng zusammen mit dem Lebenswillen eines Volkes, und
hinsichtlich dieses Faktors dürfen wir im nationalsozialistischen
Deutschland erfreulicherweise heute wieder eine völlig positive
Entwicklung feststellen. Die äußeren zwangsläufigen
Einflüsse, die der Krieg und seine Folgeereignisse für unser Volk wie
für andere Völker hinsichtlich der Bevölkerungszunahme
haben mußten, waren unabwendbar, aber das deutsche Volk ist nicht
gewillt, äußeren willkürlichen Druck, der seine
Lebenskräfte brach legt, hinzunehmen. Hier muß festgestellt werden,
daß der Versuch, ein großes Volk durch dauernden
äußeren Druck zur Schrumpfung zu bringen, mit Notwendigkeit
zunächst zu sozialen Nöten und Unruhen, schließlich aber zu
irgendeiner Explosion führen muß. Diejenigen ausländischen
Staatsmänner, die das europäische Problem heute unter das Rubrum
"Hier Demokratie, hier Faschismus" oder so ähnlich zu bringen suchen,
übersehen völlig das Grundproblem. Ob mit Demokratie oder mit
Faschismus die Völker satt werden, ist nicht entscheidend. Entscheidend
ist, daß sie satt werden. Es ist leichter, die geistige Einstellung bei einem
satten Volke zu beeinflussen als bei einem hungernden. Der Friede in Europa und
damit wohl auch der übrigen Welt hängt davon ab, ob die dicht
gedrängten Massen Zentraleuropas eine Lebensmöglichkeit für
sich bekommen oder nicht.
Würden sich die Staatsmänner unserer Zeit etwas mehr mit
bevölkerungsstatistischen Ziffern beschäftigen, so würde
ihnen für ihre diplomatischen Erwägungen vielleicht noch ein
anderes Moment aufstoßen, und das ist die Überalterung des
Volkskörpers. Wir befinden uns in einer Periode, wo die Zahl der jungen
Leute im Verhältnis zu der Zahl der älteren zurücktritt. Das ist
eine Erscheinung, die bei allen Völkern zutage tritt, die junge
Jahrgänge auf den Schlachtfeldern des Weltkrieges verloren haben. Der
allgemeine Zustand der Überfüllung in Deutschland [395-396=Fotos] [397] wird
also zur Zeit besonders insofern verschärft, als eine
Überfüllung der produktiven Altersschichten vorhanden ist. Der
Geburtenreichtum der Vorkriegszeit kontrastiert mit dem Geburtenschwund der
Nachkriegszeit und belastet durch die Überfülle der
Arbeitsfähigen den Arbeitsmarkt in einer Weise, die das
Arbeitslosenproblem zu einem vordringlichen Problem unserer Zeit gemacht hat.
Legt man den Berechnungen, die über das Verhältnis von
Bevölkerungszahl und Bevölkerungsraum angestellt werden, nicht
die gesamte Kopfzahl der Bevölkerung, sondern die Zahl der im
erwerbsfähigen Alter vom 15. bis 65. Jahre stehenden Menschen
zugrunde, so tritt die Raumknappheit Deutschlands besonders scharf in
Erscheinung. Während im Jahre 1931 in Frankreich sowohl wie in Polen,
also bei unserem westlichen und östlichen Nachbarn, 50
erwerbsfähige Menschen auf den Quadratkilometer entfielen, waren es im
Deutschen Reich 97, also fast doppelt so viel.
Die erste Tabelle, die diesem Vortrage beigegeben
ist, gibt Ihnen eine Übersicht über die Einwohnerzahl der
verschiedenen Mächte im Vergleich zu dem ihnen zur Verfügung
stehenden Raum. Ich habe diese Tabelle lediglich der Vollständigkeit
halber herangezogen. Die in ihr enthaltenen Ziffern sind oft genug erwähnt
worden. Sie werden aber noch eindringlicher, wenn nur die Menschen
erwerbsfähigen Alters von 15 bis 65 Jahren in Beziehung gesetzt werden.
Die Tabelle 2 gibt die
Gesamtbevölkerung und die erwerbsfähige Bevölkerung im
Vergleich zu der verfügbaren Bodenfläche für das Jahr 1931
nach den vorhandenen Zählungen und für die beiden Jahre 1945 und
1960 nach der mathematischen Wahrscheinlichkeitsrechnung. Hier zeigt sich
besonders deutlich, wie das Deutsche Reich gegenüber seinem
östlichen und seinem westlichen Nachbarn benachteiligt ist. Obwohl der
westliche Nachbar außer seiner eigenen, in der Tabelle allein
herangezogenen Heimatfläche noch einen gewaltigen Kolonialraum zur
Verfügung hat, wird seine Bevölkerungsdichte der
Erwerbstätigen 1960 weniger als die Hälfte von Deutschlands Dichte
ausmachen. Und beim östlichen Nachbarn werden selbst bis zum Jahre
1960 noch nicht drei Viertel des deutschen Standes erreicht sein, wobei immer
angenommen ist, daß die derzeitige Geburtenquote die gleiche bleibt, die
bei Deutschland zur Zeit gering und bei Polen zur Zeit erheblich
größer ist.
Eine große Frage, die bei der Betrachtung der Bevölkerungsdichte
aufgeworfen werden muß, ist die Frage, ob die Völker den ihnen zur
Verfügung stehenden Raum zweckmäßig ausgenutzt haben
oder nicht. Auch hier will ich wieder mit Deutschland beginnen und
zunächst auf die landwirtschaftliche Nutzung des Bodens eingehen. Durch
den Krieg hat Deutschland 10% seiner Bevölkerung, aber 13% seiner
Fläche verloren. Bezieht man die prozentuale Berechnung lediglich auf die
landwirtschaftlich genutzte Fläche, so beträgt der Verlust sogar
14,2%, und bezieht man sie auf das Ackerland, so beträgt der Verlust
15,4% des gesamten deutschen Ackerlandes. Es sind in erster Linie
landwirtschaftliche Überschußgebiete, die Deutschland hat abtreten
müssen. Die Tabelle 3 zeigt aus
dem Jahre 1913, also vor dem Kriege, [398] den Ertrag der
wichtigsten Nahrungsmittel bei den abgetretenen Gebieten im Vergleich zum
übrigen Deutschen Reich. Damals standen von der Ernte nach Abzug der
Aussaat im Jahre 1913 auf den Kopf der Bevölkerung zur Verfügung
an Roggen und Weizen im Reichsdurchschnitt 239 kg, in den abgetretenen
Teilen von Ost- und Westpreußen sowie Posen dagegen 570 kg, an
Kartoffeln im Reichsdurchschnitt 728 kg, in den genannten abgetretenen
Gebieten dagegen 2032 kg. Ähnlich liegen die Ziffern für das
Vieh, wie aus dem zweiten Teil der Tabelle 3 hervorgeht.
Die landwirtschaftlich genutzte Fläche Deutschlands betrug im Jahre 1933
ohne Zwergbetriebe 26,6 Millionen ha. Tabelle 4 gibt die Unterteilung der
landwirtschaftlich genutzten Fläche in Acker, Garten, Wiesen und Weiden,
ferner die Anbaufläche für die Hauptprodukte nach der
Zählung vom Juni 1933 und teilt in ihrer zweiten Spalte die durch den
Krieg verlorene Anbaufläche von fast 4 Millionen ha nach den
gleichen Produkten auf. Sie zeigt ferner die deutsche Ernte in den wichtigsten
Produkten und berechnet daneben nach dem Reichsdurchschnitt, nicht nach ihren
sehr viel höheren wirklichen Erträgen, die Ernte auf das abgetretene
Gebiet. Diese Zahlen beweisen ganz eindeutig, daß, wenn das Deutsche
Reich in seinen Vorkriegsgrenzen noch bestände, die Ernährungslage
des deutschen Volkes nicht nur gesichert, sondern daß darüber hinaus
eine Mehrerzeugung an Getreide und Kartoffeln möglich wäre, die
auch die Futtermittelnot, unter der Deutschland heute leidet, praktisch beseitigen
würde. Beseitigung der Futtermittelnot aber besagt, daß auch Eier
und Fett in einem solchen Mehrertrag erzeugt werden könnten, daß
von einer Ernährungsnotlage nicht mehr gesprochen zu werden
brauchte.
Ich habe diese Betrachtung über die abgetrennten Gebiete
selbstverständlich nicht angestellt, um irgendwelche kriegerischen
Revancheideen daraus zu folgern, wie überhaupt meine ganze Einstellung
und Arbeit dem Ziele dient, die europäischen Verhältnisse durch
verständige Friedensmaßnahmen zu bereinigen. Aber hier sprechen
die Tatsachen und zeigen gerade, daß die erwähnten Kriegsverluste
Deutschland an einem Punkte getroffen haben, der mit Naturnotwendigkeit ein
revolutionierendes Element der europäischen Lage bleiben wird, wenn
nicht Abhilfe anderweit geschaffen wird.
Nun möchte ich zunächst weiter zeigen, in welchem Umfange
Deutschland Anstrengungen gemacht hat, durch intensive Bewirtschaftung seines
Bodens das Möglichste für seine Ernährung aus dem ihm
verbliebenen verringerten Raum herauszuholen. Ich habe deshalb in Tabelle 5 den Ertrag der
landwirtschaftlichen Hauptprodukte für verschiedene europäische
Länder zusammengestellt, und zwar für die Jahre 1911 und 1933.
Für Deutschland geht aus diesen beiden Tabellen hervor, daß seine
landwirtschaftlichen Erträgnisse pro Hektar vor der Kriegszeit schon an der
Spitze wohl aller Länder gestanden haben, daß Deutschland aber es
verstanden hat, selbst diesen Höchststand in der Nachkriegszeit noch zu
verbessern. Selbstverständlich haben auch die übrigen Länder
ihren Ertrag größtenteils gesteigert, aber die Leistung Deutschlands
besteht gerade darin, daß es seine schon früher vorhandene
überragende Intensität gegenüber den landwirtschaftlich
weniger inten- [399] siv genutzten
Ländern noch erheblich weiter hat steigern können. Leider ist
für Polen eine Vergleichsmöglichkeit mit dem Jahre 1911 nicht
gegeben, aber für jeden, der die Verhältnisse kennt, unterliegt es
keinem Zweifel, daß Polen auch heute noch enorme Möglichkeiten
der Steigerung seiner landwirtschaftlichen Intensität hat, und daß ihm
damit eine außerordentlich starke Reserve zur Verfügung steht,
während eine solche Reserve in Deutschland nicht mehr vorhanden ist.
Deutschland hat unter enormer Aufwendung von Kapital und Arbeit aus seinem
Boden herausgeholt, was nur möglich war. Die Ergebnisse der letzten drei
Jahre zeigen, daß die im Jahre 1933 erreichte obere Grenze nicht mehr
überschritten werden kann. Der deutsche Mensch kann dem deutschen
Boden, der ihm zur Zeit gegeben ist, die volle Ernährung für das
deutsche Volk nicht abringen. Ganz anders liegt dies bei unseren
europäischen Nachbarn. Würden die Böden unserer Nachbarn,
die bekanntermaßen erheblich besser und klimatisch mehr begünstigt
sind, in der Form bewirtschaftet, zu der uns die Not gezwungen hat, so
würden sich die Erträgnisse bei Frankreich je nachdem um ein Drittel
bis um die Hälfte, in Polen um die Hälfte bis drei Viertel und mehr
und in Rußland auf das Doppelte bis Dreifache steigern lassen. Dabei sind
die großen, durchaus kulturwürdigen, aber bis jetzt noch gar nicht
genutzten Flächen unberücksichtigt gelassen, die vor allem Polen
und Rußland noch zur Verfügung stehen. Der Londoner Daily
Telegraph hat vor einem Monat dargelegt, daß Polen eine zu dichte
Bevölkerung habe und deshalb auswärtiger Hilfe bedürfe. Ich
möchte hier eine einzige statistische Ziffer danebenstellen. Die
Anbauflächen für Weizen, Roggen, Gerste, Hafer und Kartoffeln
sind in Deutschland und Polen nahezu gleich groß, die Bevölkerung
Deutschlands aber ist mehr als doppelt so groß wie die Polnische. Wenn der
Daily Telegraph demnach die Bevölkerungsdichte von Polen mit
82,7 Einwohnern auf den Quadratkilometer als hilfsbedürftig
anerkennt, was muß er dann gegenüber der Bevölkerungsdichte
Deutschlands von 140 Einwohnern auf den Quadratkilometer an Hilfe
für Deutschland in Aussicht nehmen.
Auf die bedenkliche Mangellage in der industriellen Bedarfsdeckung
Deutschlands des Näheren einzugehen, wird nicht nötig sein. Ich
habe der Vollständigkeit halber in Tabelle 6 die wichtigsten Ziffern noch
einmal zusammengestellt, sie sind aber bekannt und werden oft angezogen. Aus
dieser Tabelle geht hervor, daß Deutschland nicht nur auf dem Gebiete der
Nahrungsmittel von ausländischen Zufuhren abhängig ist, sondern
daß auf dem Gebiete der gesamten industriellen Rohstoffversorgung
Deutschland in keiner Weise Genüge hat. Ausreichend gesichert sind wir
lediglich in Kohle, Kali und Stickstoff. Eine teils begrenzte, teils völlige
Mangellage besteht bei Eisen und nahezu allen unedlen Metallen, bei Erdöl
und Phosphaten, bei Wolle, Häuten und Holz, bei Kautschuk und
Baumwolle. Da Deutschland über keinerlei
Lager- oder Erzeugungsstätten für diese Produkte im Auslande als
eigenen Besitz verfügt, so ist es gezwungen, alle diese Güter im
Wege seines Außenhandels einzudecken.
[400] In dem Bericht des
Direktors der Internationalen Arbeitskonferenz zu Genf 1936 findet sich die
folgende sehr klare Ansicht: "Solange Industriestaaten ihre Waren ungehindert im
Auslande absetzen, können sie die Rohstoffe einkaufen, deren ihre Industrie
bedarf; werden ihnen aber ihre Auslandsmärkte versperrt, so können
sie sich nicht mehr die notwendigen Devisen beschaffen, um ihre Fabriken in
Tätigkeit zu halten und ihre Arbeiterschaft zu beschäftigen." Man
kann natürlich nicht erwarten, daß eine immerhin politisch
gebundene, internationale Organisation den Gründen dieser Tatsachen und
den notwendigen Änderungsmaßnahmen nachgeht, aber ich glaube,
es wird heute von niemand mehr bestritten, daß man einem Lande nicht das
gesamte ausländische, werbende Eigentum und den gesamten
Kolonialbesitz wegnehmen, es dann überdies noch mit ungeheuren Schuldverpflichtungen
an das Ausland belasten kann, ohne die Zahlungsbilanz dieses Landes
in hoffnungslosen Verfall zu bringen. Das aber ist Deutschland gegenüber
geschehen. Immerhin ist die Feststellung der erwähnten Genfer
Arbeitskonferenz insofern von Wichtigkeit, als sie mit Recht ergibt, daß
man selbst bei normalen Verhältnissen einen gesicherten
ausländischen Absatzmarkt haben muß, wenn ein Industriestaat sich
erhalten soll. Hier taucht ein großes Problem auf, das den Frieden
Mitteleuropas bedroht und über das hier einmal ganz offen gesprochen
werden muß. Die fossilen Freihändler, die noch nicht gemerkt haben,
daß sich von Zeit zu Zeit die Weltwirtschaftslage zwangsläufig
ändert, behaupten immer, daß es ja nur an Deutschland läge,
genügend Ware zu entsprechend billigen Preisen ins Ausland zu verkaufen,
um dagegen alle erforderlichen Rohstoffe einzukaufen, deren es benötigt.
Diese Ansicht ist eine Albernheit. Jedermann weiß, daß es kein
zivilisiertes Land heute mehr gibt, das dem Grundsatz huldigt, die Ware da kaufen
zu wollen, wo sie am billigsten ist. Dieses zu behaupten war vielleicht einmal
möglich, als Adam Smith sein Buch vom "Reichtum der Völker"
schrieb. Heute liegen die Dinge so, daß jede Regierung in erster Linie
darauf sehen muß, daß ihre eigene Bevölkerung Arbeit hat und
beschäftigt wird. Solange die Theorie von Adam Smith sich mit der
Notwendigkeit der Arbeitsbeschaffung nicht stieß, war alles in Ordnung. In
dem Augenblick, wo die industrielle Entwicklung das Problem der
Arbeitsbeschaffung stellte, mußte Adam Smith zum alten Eisen gelegt
werden. Es ist nun einmal in der Wirtschaftspolitik so, daß sich die
Menschen nicht nach den Theorien, sondern die Theorien nach den Menschen
richten müssen, oder mit anderen Worten, der Rechenmeister Adam Riese
hat Adam Smith geschlagen.
Der deutsche Außenhandel sieht sich durch die Maßnahmen der
übrigen Regierungen außerstande, seine Waren in beliebigem
Umfange im Auslande abzusetzen. Das gilt nicht nur für heute. Es wird
immer so sein, daß der Außenhandel eines Landes nicht nur von den
eigenen Fähigkeiten, sondern auch von dem Willen der aufnehmenden
Märkte abhängig ist. Seit dem Kriege aber haben wir erkennen
lernen, welch ein Machtmittel die Wirtschaftspolitik auch im internationalen
Streite sein kann. Das private Eigentum im Auslande ist nicht mehr unter allen
Umständen geschützt. Mit diesem Grundsatz hat die Gewaltpolitik
der alliierten Mächte in den [401] Friedensdiktaten
aufgeräumt. Die internationalen Maßstäbe des Warenhandels
sind ebenfalls nicht mehr unverletzlich. Damit hat die willkürliche
Währungsabwertung der herrschenden Großmächte
aufgeräumt. Und es sollte mich nicht wundern, wenn demnächst von
den gleichen herrschenden Großmächten erklärt würde,
daß ein Meter nicht mehr der vierzigmillionste Teil des Erdumfangs,
sondern nur noch der fünfzigmillionste Teil ist und daß alle
Verträge, die auf das alte Maß lauten, nur noch im verkleinerten
neuen Maß ausgeführt werden dürfen. Endlich haben wir es in
den Sanktionsparagraphen der famosen Völkerbundssatzung erlebt,
daß die
berüchtigte Hungerblockade des Jahres 1919 gegen Deutschland
zu einem normalen politischen Mittel erklärt wird, um widerspenstige
Völker in eine Politik hineinzuzwingen, die den Anschauungen und
Wünschen gewisser Großmächte entspricht. Ich will mich
über die moralische Seite aller dieser Dinge heute gar nicht aufhalten, aber
die Folgerung muß doch daraus gezogen werden, daß die
Aufrechterhaltung der
Nahrungs- und Rohstofffreiheit eines großen Volkes nach den herrschenden
Ansichten gewisser ausländischer Diplomaten abhängig gemacht
werden soll von der Gnade, die einige herrschende Mächte zu verteilen
oder nicht zu verteilen geneigt sind. Daß diese Folgerung von keinem
großen, selbstbewußten Volk freiwillig hingenommen werden kann,
müßte eigentlich jedem Politiker klar werden. Wenn es trotzdem
noch Völkerbunds- und ähnliche Idealisten geben sollte, die der
Ansicht sind, man solle einem Industriestaat seinen Auslandsabsatz in irgendeiner
Weise garantieren, sofern dieser Industriestaat jeweils verspricht, sich nach
gewissen Wünschen ausländischer Mächte zu richten, so
muß geantwortet werden, daß bei der Mannigfaltigkeit der
wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse der Länder der Welt
gar nicht an eine böse Absicht, ja, nicht einmal an Dummheit gedacht zu
werden braucht, um die Durchführbarkeit einer solchen Idee als absurd zu
bezeichnen. Auch wenn alle maßgebenden Staatsmänner den besten
Willen und die größte Intelligenz besäßen, würden
sie niemals sicherstellen können, daß die Märkte der Welt sich
jederzeit für eine ausreichende Aufnahme deutscher Waren offenhalten. Die
wirtschaftlichen und bevölkerungspolitischen, die technischen und
verkehrswirtschaftlichen Verhältnisse und Entwicklungen der
verschiedenen Erdteile sind so völlig unberechenbar, daß keine
Macht der Welt die Garantie für die Durchführung eines solchen
angeblichen Ideals darbieten könnte.
[396]
Fabrik in Lüderitzbucht,
Deutsch-Südwestafrika.
|
Vor dem Weltkriege hatte Deutschland für die Zukunft seiner
Nahrungsmittel- und Rohstoffbelieferung durch den Erwerb seiner afrikanischen
und ozeanischen Kolonien vorgesorgt, eines Gebietes, fünfmal so
groß wie das Deutsche Reich mit nur rund 13 Millionen Einwohnern.
Der ehemalige Staatssekretär für die englischen Dominions,
Amery, hat sich vor einigen Monaten mit der Rückforderung der
deutschen Kolonien befaßt und dabei erklärt, eine etwaige
Rückgabe würde Deutschland gar nichts nützen. Herr Amery
sucht diese Behauptung wie folgt zu [402] stützen: Die
Kolonien hätten Deutschland 1913 einen Verlust von angeblich über
sechs Millionen Pfund Sterling gebracht; trotzdem habe ihr Anteil am deutschen
Export 1913 nur 0,6% und an der deutschen Einfuhr nur 0,5% betragen; ihre
bevölkerungspolitische Bedeutung gehe daraus hervor, daß sie in den
Jahren 1904 bis 1913 nicht mehr als 0,13% der Gesamtauswanderung aus
Deutschland und nur 0,005% des deutschen Bevölkerungszuwachses
aufgenommen hätten. Ich will nicht in das entgegengesetzte Extrem
verfallen und behaupten, daß eine befriedigende Regelung der
Kolonialfrage - die bekanntlich vielerlei Seiten hat, politische, rechtliche,
moralische, psychologische und keineswegs nur
wirtschaftliche - alle Rohstoffnöte Deutschlands ganz und mit einem
Schlage fortzaubern könnte. Welche
Finanzierungs- und Übergangsschwierigkeiten zu überwinden sind,
um unsere früheren deutschen Schutzgebiete oder anderen Kolonialbesitz
so auszubauen, daß wir mit ihnen im deutschen Verwaltungsbereich und in
deutscher Währung einen regen und beiden Teilen nutzbringenden Handel
treiben können, das ist mir um so mehr bewußt, als es sich ja nicht
um Gebiete von der Fruchtbarkeit des englischen oder niederländischen
Kolonialreichs handelt. Wir sind weit davon entfernt, uns Illusionen hinzugeben.
Aber was der englische Sachverständige vollkommen übersieht, ist
folgendes: Vor dem Kriege besaß Deutschland außerhalb seiner
eigenen Kolonien werbende ausländische Anlagen in Höhe von
annähernd 30 Milliarden Goldmark. Es besaß einen
blühenden Außenhandel mit allen Nebenerwerbszweigen wie
Schiffahrt, Versicherung, Kreditwesen usw. Die Märkte der Welt
waren offen und zum größten Teil durch Handelsverträge
langfristig gesichert. Der Auswanderung waren nirgends Schranken gesetzt. Aus
allen diesen Gründen konnte Deutschland seine Rohstoffe auf dem
Weltmarkte einkaufen und hatte keinen Anreiz, seine eigenen kolonialen
Bezugsgebiete forciert zu entwickeln oder nur nach ihnen auszuwandern. Alles
das ist heute anders. Würden Deutschland seine Kolonien heute nicht noch
vorenthalten, so würde es mit deutscher Arbeit und mit Einsatz von Kapital
und Kredit in deutscher Währung die Entwicklung der kolonialen
Rohstofferzeugung mit größtem Nachdruck in die Hand nehmen und
unendlich viel mehr Nahrungsmittel und Rohstoffe schaffen, als dies heute trotz
inzwischen eingetretener Entwicklung unter der Mandatsherrschaft der Fall ist. In
welchem Umfange die koloniale Investition der Industrie des Mutterlandes
Beschäftigung bringen kann, dafür mag als gutes Beispiel Frankreich
dienen, dessen Ausfuhr nach seinen Kolonien sich in den letzten zehn Jahren
verdoppelt hat. Von der französischen Baumwollindustrie gehen rund
30 v. H. des Gesamtabsatzes in die eigenen Kolonien. Von der
englischen Ausfuhr wird nahezu die Hälfte von dem britischen Imperium
außerhalb Großbritanniens und Irlands aufgenommen. Gerade in den
Krisenjahren hat sich die naturgegebene Vorzugsstellung des Mutterlandes
gegenüber den Kolonien für die englische, wie für die
französische Industrie segensreich ausgewirkt.
Selbstverständlich wird die Entwicklung der Kolonien eine gewisse Zeit in
Anspruch nehmen. Aber auch hier wird man sagen müssen, daß mit
den modernen technischen Hilfsmitteln die Entwicklung viel schneller
vorgenommen werden kann, [403] als dies in
früheren Jahrzehnten der Fall war. Schon in den zwei Jahrzehnten,
während derer Deutschland seine Kolonien besaß, ist in diesen
Gebieten mehr geleistet worden, als in anderen Kolonien durch zwei
Jahrhunderte. Es würde deshalb selbst bei dem heutigen Zustande schon
eine sofortige Erleichterung der deutschen Rohstofflage durch die Kolonien
eintreten, die sich dann im Laufe der Jahre sehr rasch wird steigern lassen. Schon
die jetzige Ausfuhr der deutschen Kolonien an pflanzlichen Ölen und
Fetten wird etwa ein Viertel unseres Jahresbedarfes an solchen Fetten und
Ölen decken. Und in dem Bezuge von Holz dürfte die
Möglichkeit einer erheblichen Erleichterung ebenfalls sofort gegeben sein.
Es ist also nicht Zukunftsmusik, die hier gespielt wird, sondern Wirklichkeit.
Ich fasse zusammen: Deutschland hat einen zu geringen Lebensraum für
seine Bevölkerung. Es hat alle Anstrengungen und ganz gewiß viel
größere Anstrengungen als irgendein anderes Volk gemacht, aus
seinem vorhandenen geringen Raum herauszuholen, was für seine
Lebenssicherung notwendig ist. Trotz aller dieser Anstrengungen aber reicht der
Raum nicht aus. Die Mangellage an industriellen Rohstoffen ist noch
größer als die auf dem Nahrungsmittelgebiet. Durch
handelspolitische Abmachungen irgendwelcher Art kann eine Sicherung der
Daseinserhaltung des deutschen Volkes nicht erfolgen. Die Zuteilung kolonialen
Raumes ist die gegebene Lösung der bestehenden Schwierigkeiten.
Tabelle 1:
Größe, Einwohnerzahl und Volksdichte verschiedener Länder
(einschl.
Kolonien)1
Länder |
Größe in 1000
qkm |
|
Einwohnerzahl in
Millionen |
|
Einwohner-
zahl je qkm
in Mutterland
und Kolonien
zusammen |
Mutter-
land2 |
Kolonien3 |
Mutterland
und
Kolonien |
Mutter-
land2 |
Kolonien3 |
Mutterland
und
Kolonien |
|
Britisches Reich |
314 |
31 694 |
32 008 |
49 |
441 |
490 |
15,3 |
Rußland |
4 761 |
16 507 |
21 268 |
128 |
38 |
166 |
7,8 |
Frankreich |
551 |
11 910 |
12 461 |
41 |
65 |
106 |
8,6 |
Deutsches Reich |
471 |
— |
471 |
66 |
— |
66 |
140,2 |
Belgien |
30 |
2 391 |
2 421 |
8 |
12 |
20 |
8,5 |
Portugal |
92 |
2 091 |
2 183 |
7 |
8 |
15 |
7,0 |
Niederlande |
34 |
2 046 |
2 080 |
8 |
61 |
69 |
33,1 |
Italien4 |
310 |
3 303 |
3 613 |
42 |
13 |
55 |
15,2 |
Japan |
382 |
297 |
679 |
69 |
30 |
99 |
146,4 |
U.S.A.5 |
7 839 |
314 |
8 153 |
123 |
14 |
137 |
16,7 |
Spanien |
512 |
334 |
846 |
24 |
1 |
25 |
29,4 |
1Jeweils letztbekannte
Zahlen.
2Beim Britischen Reich und bei Rußland: europäische
Teile, bei
Japan: eigentliches Japan.
3Beim Britischen Reich und bei Rußland:
außereuropäische
Teile, bei Japan: Formosa, Korea, Südsachalin, Kwantung.
4Einschl. Äthiopien.
5Ohne Dependenzen. |
[404] Tabelle 2:
Gesamtbevölkerung und Erwerbsfähige in Deutschland, Polen und
Frankreich1
Jahr |
Gesamtbevölkerung |
|
Erwerbsfähige im
Alter
von 15 bis 65 Jahren |
Zahl in
1000 |
Einwohner
je qkm |
Zahl in
1000 |
Einwohner
je qkm |
|
D e u t s c h l a n d |
Mitte |
1931 |
65 441 |
139 |
45 4222 |
97 |
Anfang |
1945 |
68 370 |
145 |
47 248 |
100 |
" |
1960 |
69 750 |
148 |
47 527 |
101 |
|
P o l e n |
Dezember |
1931 |
32 133 |
83 |
19 3482 |
50 |
Anfang |
1945 |
37 528 |
97 |
24 065 |
62 |
" |
1960 |
42 787 |
110 |
28 925 |
74 |
|
F r a n k r e i c h |
März |
1931 |
41 228 |
75 |
27 7592 |
50 |
Anfang |
1945 |
39 007 |
71 |
25 892 |
47 |
" |
1960 |
37 716 |
68 |
25 230 |
46 |
1Für 1945 und 1960
unter der Annahme gleichbleibender Lebendgeborenenzahl,
bei Frankreich gleichbleibender allgemeiner Fruchtbarkeitsziffer
berechnet.
2Geschätzt. |
Tabelle 3:
Ernteerträge und Viehbestände Deutschlands im Jahre
1913
a) Ertrag in kg auf den Kopf der
Bevölkerung
(nach Abzug der für die Aussaat benötigten Mengen) |
|
Roggen |
Weizen |
Hafer |
Kartoffeln |
in sämtlichen auf Grund des
Versailler Friedensvertrages
abgetretenen Gebieten |
289,3 |
85,2 |
152,2 |
1325,3 |
darunter in
Ostpreußen
Westpreußen
Posen |
305,9
329,5
605,1 |
28,5
88,7
86,4 |
292,9
166,9
166,0 |
1494,2
1606,5
2360,5 |
im übrigen Deutschen Reich |
160,0 |
64,3 |
137,6 |
662,4 |
[405]
b) Auf je 1000 Einwohner
entfielen: |
|
Pferde |
Rinder |
Schweine |
in sämtlichen auf Grund des
Versailler Friedensvertrages
abgetretenen Gebieten |
108 |
363 |
446 |
darunter in
Ostpreußen
Westpreußen
Posen |
237
151
145 |
553
386
444 |
950
573
627 |
im übrigen Deutschen Reich |
66 |
319 |
390 |
Tabelle 4:
Landwirtschaftlich genutzte Flächen
und Ernteergebnisse in Deutschland im Jahre 1933
a) Landwirtschaftlich genutzte
Fläche
der Betriebe
mit mehr als 0,5 ha Betriebsfläche (in Mill. ha) |
|
Ackerland |
18,261 |
|
|
Gartenland |
0,339 |
|
|
Wiesen |
5,026 |
|
|
Weiden |
2,927 |
|
|
Sonstiges |
0,072 |
|
|
|
Insgesamt 26,625 |
|
b) Anbaufläche (in Mill. ha) |
|
|
in Deutschland |
in den auf Grund des
Versailler Friedensvertrages
abgetretenen Gebieten |
für |
Weizen |
2,398 |
0,59 |
" |
Roggen |
4,447 |
1,10 |
" |
Gerste |
1,484 |
0,37 |
" |
Hafer |
2,692 |
0,66 |
" |
Kartoffeln |
2,376 |
0,58 |
" |
Zuckerrüben |
0,311 |
0,08 |
" |
Luzerne, Klee usw. |
2,222 |
0,55 |
|
|
15,930 |
3,93 |
c) Ernteergebnisse (in Mill. t) |
|
|
in Deutschland |
in den auf Grund des
Versailler Friedensvertrages
abgetretenen Gebieten1 |
|
Weizen |
5,8 |
1,43 |
|
Roggen |
8,7 |
2,15 |
|
Gerste |
3,5 |
0,87 |
|
Hafer |
6,9 |
1,69 |
|
Kartoffeln |
44,1 |
10,76 |
1Zahlen errechnet unter
Zugrundelegung
nur des Reichsdurchschnitts. |
[406] Tabelle 5:
Ernteerträge verschiedener Länder 1911 und
1933
(in dz je ha der Erntefläche)
a) 1911 |
|
Weizen |
Roggen |
Gerste |
Hafer |
Kartoffeln |
Deutschland |
20,6 |
17,7 |
19,9 |
17,8 |
103,5 |
Frankreich |
13,8 |
14,3 |
14,3 |
12,6 |
74,2 |
Österreich |
13,2 |
13,1 |
14,8 |
12,1 |
92,3 |
Ungarn |
14,0 |
11,6 |
14,2 |
11,8 |
72,3 |
Rußland |
4,7 |
6,6 |
7,7 |
6,7 |
70,0 |
USA |
8,4 |
9,8 |
11,3 |
8,8 |
54,4 |
Kanada |
14,0 |
11,7 |
15,2 |
14,7 |
96,7 |
Argentinien (1909/1910) |
6,1 |
— |
— |
9,2 |
— |
b) 1933 |
Deutschland |
24,2 |
19,3 |
21,9 |
21,8 |
152,6 |
Frankreich |
18,0 |
13,0 |
16,3 |
16,9 |
106,6 |
Italien |
16,0 |
15,0 |
11,0 |
12,8 |
59,6 |
Polen |
12,8 |
12,2 |
12,3 |
12,2 |
103,4 |
Rußland |
8,4 |
9,5 |
10,8 |
9,2 |
90,7 |
Tabelle 6:
Deutschlands Abhängigkeit von Auslandszufuhren
|
Einfuhr
1934
in 1000 t |
Auslandsanteil
in v. H. des
Gesamtverbrauchs1 |
|
a) Nahrungs- und
Genußmittel |
Obst und Südfrüchte |
998 |
20 |
Gemüse |
318 |
10 |
Hülsenfrüchte |
214 |
50 |
Nahrungsfette |
2 139 |
50 |
Eier |
76 |
20 |
Fische |
209 |
40 |
Rohtabak |
86 |
70 |
b) Industrielle Rohstoffe und Halbwaren |
Baumwolle |
400 |
100 |
Wolle und andere Tierhaare |
180 |
90 |
Nutzholz |
5 710 |
25 |
Eisenerze |
8 265 |
70 |
Manganerze |
225 |
50 |
Kupfererze |
325 |
90 |
Zinkerze |
127 |
30 |
Mineralöle |
3 094 |
70 |
Felle und Häute |
169 |
50 |
Kautschuk |
72 |
100 |
Industrielle Fette |
503 |
90 |
1Schätzung. |
|