Verschwiegene
geschichtliche Tatsache:
Der Versuch der Alliierten,
Artikel aus The Barnes Review, April 1996, S. 11-14.
Wenn ein Wort Deutschland während der Zeit unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg beschreiben könnte, so wäre es "Hungertod". Und doch, während 900.000 deutsche Männer, Frauen und Kinder verhungerten, wußte die amerikanische und britische Öffentlichkeit nichts über den Grund dieses Holocaust, der absichtlich verursacht wurde durch die Fortsetzung einer britischen Marineblockade aus der Kriegszeit. Englands Nachkriegs-Marineblockade des Imports von Nahrungsmitteln nach Deutschland im Jahre 1919 paßte zu der damals laufenden Nachrichtenblockade der amerikanischen und britischen Presse. Sogar heute noch kennen nur wenige Nichtdeutsche die Wahrheit, und amerikanische und britische Historiker haben zum größten Teil an der Vertuschung dieses schockierenden Verbrechens teilgenommen. Die Schuld der Weltpresse an der Verheimlichung dieser Greueltat wird noch erhöht durch die Tatsache, daß die Öffentlichkeit Amerikas und Englands über die Hungersnot selbst zwar unterrichtet war, jedoch über die kriminelle Politik der Alliierten, die sie verursachte, unwissend gehalten wurde. Die Zeitungen brachten Berichte über Hilfsanstrengungen, um die Verhungernden zu retten. Die bekannteste dieser Anstrengungen wurde von Herbert Hoover geleitet, der später der 31. Präsident wurde. Wie Otto Friedrich in Before the Deluge: A Portrait of Berlin in the 1920s schreibt, zitierte John Maynard Keynes die Aussage eines Beobachters, der Herbert Hoover auf seiner Mission, den Hungernden zu helfen, begleitete:
In der Zwischenzeit stellten die Bedingungen des Friedensvertrages von Versailles sicher, daß Deutschland sich wirtschaftlich nicht erholen konnte, nicht einmal bis zu dem Punkt, an dem es für die Mehrheit seine Bürger einen Lebensunterhalt bieten konnte. Frankreich sollte Elsaß-Lothringen endgültig erhalten; alle deutschen Gebiete westlich des Rheins würde es 15 Jahre lang besetzen und die reichen Kohlegruben des Saarlandes vereinnehmen, das vom Völkerbund verwaltet würde. Polen würde die wichtige Industriegegend von Oberschlesien erhalten, den größten Teil der Provinz Posen und Westpreußen und damit den "Polnischen Korridor" zum Meer einrichten und Ostpreußen vom Rest Deutschlands abschneiden. Dänemark und Belgien würden verschiedene Grenzregionen abtrennen und der Völkerbund würde die deutschen Kolonien verwalten.
Unmittelbar nach dem Krieg wurde Deutschland von Aufständen, Staatsstreichen und Gegen-Staatsstreichen geschüttelt. Die Bolschewiken versuchten eine ähnliche Übernahme wie bei der Revolution in Rußland. Die Alliierten, die sich in Versailles versammelten, feierten die Unruhe und Zerstörung. Und die Völker - besonders das amerikanische Volk - wurden im Dunkeln gehalten über die andauernde Blockade. Kommunistische Agenten, die vom bolschewistischen Regime der jungen UdSSR geschickt wurden, schürten Revolutionen im ganzen am Boden liegenden Land. Wie General Leon Degrelle in seinem Buch Hitler: Geboren in Versailles aufzeigt:
Und dann sagt Degrelle, was wenige Historiker zugeben: "Obwohl der Krieg beendet war, war Deutschland immer noch unter der Alliierten Blockade [Hervorhebung des Editors], die rücksichtslos durchgeführt wurde. Der erste Staat Deutschlands, der aus einer Aufhebung der Blockade Nutzen zog, würde das kommunistisch kontrollierte Bayern sein."3 Nach geschichtlichen Hinweisen auf die anhaltende, verheerende Blockade muß man sorgfältig suchen. Und wenn eine Erwähnung gefunden wird, ist es gewöhnlich genau das - nur eine flüchtige Erwähnung. Dieter Raff bestätigt die Blockade in Friedenszeiten in seinem Buch A History of Germany - From the Medieval Empire to the Present:
Die Wirksamkeit der Blockade, die Jahre vor dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den Krieg verhängt wurde und die zum Versenken der Lusitania5 führte, ist gründlich dokumentiert worden. "Es war die Blockade, die schließlich die Mittelmächte dazu trieb, die Niederlage zu akzeptieren", sagt Richard Hoveth in seiner Studie über den Kampf auf den Meeren während des Ersten Weltkrieges.6 "Zuerst mild in ihrer Anwendung, zog sich die Schlinge der Blockade allmählich zusammen, bis mit dem amerikanischen Eintritt alle Zurückhaltung beiseite geworfen wurde. Zunehmend von den Mitteln abgeschnitten, Krieg zu führen oder die Bevölkerung zu ernähren, war die gewalttätige Reaktion der Aufstand; Apathie und Demoralisation die stumme Folge von enttäuschten Hoffnungen und dünner Kartoffelsuppe."7 Basil Liddell Hart wird von Hoveth in dem Sinne zitiert, daß von Revolution und inneren Unruhen abgesehen, die Blockade "klar die entscheidende Wirkung in dem Kampf" war.8
Es war die klare Absicht der Alliierten, die Deutschen verhungern zu lassen, eine Andeutung des Morgenthau-Planes der späteren Tage des Zweiten Weltkrieges - ein Plan, der tatsächlich in Gang gesetzt wurde, um ein Drittel der deutschen Bevölkerung auszuhungern und auszurotten. Nachdem sie die deutsche Handelsmarine konfisziert hatten, gingen die Alliierten daran, deutsches Eigentum in der ganzen Welt zu beschlagnahmen, entgegen jedem Präzedenzfall in vorhergehenden Kriegen, wo Privateigentum einbehalten wurde bis zur Ratifikation eines Friedensvertrages und danach ihren rechtmäßigen Eigentümern zurückgegeben wurde. Degrelle schreibt: "Die alliierten Mächte behalten sich das Recht vor, die Vermögenswerte zu behalten oder zu veräußern, die deutschen Bürgern gehören, einschließlich Firmen, die sie kontrollieren [Artikel 167 B]. Diese Massenenteignung geschah ohne jede Entschädigung der Eigentümer [Artikel 121 und 279 B]."11 Und Deutschland blieb verantwortlich für die Verbindlichkeiten und Darlehen auf den Vermögenswerten, die von ihnen aufgenommen wurden. Die Gewinne blieben jedoch in den Händen der Alliierten. So wurde deutsches Privateigentum und Vermögen in China beschlagnahmt (Artikel 129 und 132), sowie in Thailand (Artikel 135-137), Ägypten (Artikel 148), Liberia (Artikel 135-140) und in vielen anderen Ländern.12 Deutschland wurde ebenso untersagt, Kapital in irgendeinem Nachbarland zu investieren und hatte alle Rechte verwirkt "auf alles Eigentum, das es in diesen Ländern besaß."13 Den Alliierten wurde freien Zugang zum deutschen Binnenmarkt gegeben, ohne den kleinsten Zolltarif, während Erzeugnisse, die in Deutschland hergestellt wurden, sich hohen Tarifmauern gegenübersahen. Die Artikel 264 bis 267 sahen vor, daß Deutschland "den Alliierten und ihren Gesellschaftern den Status der meistbegünstigten Nationen für die Dauer von fünf Jahren einräumt."14 Deutschland hatte natürlich keinen gleichen Status. In Deutschland herrschten Zustände, die beinahe einer Hungersnot gleichkamen. Es war in diesem Augenblick, daß die Alliierten sich entschlossen, einen beträchtlichen Teil von Deutschlands noch übrigen Nutztieren zu beschlagnahmen. Der amerikanische Vertreter in Versailles, Thomas Lamont, berichtete über das Ereignis mit einigem Unwillen:
Die Nahrungsmittelknappheit war derart, daß 60.000 Kohlebergleute in Ruhrgebiet sich weigerten, Überstunden zu machen, solange sie nicht bezahlt wurden, wenn auch in Form von Butter. Als offensichtlich wurde, daß Deutschland nicht in der Lage sein würde, die Kohle zu liefern, die im Vertrag gefordert wurde, setzten die Alliierten die verlangte Menge von 43 Millionen Tonnen auf 20 Millionen Tonnen herab. Degrelle weist darauf hin, daß die de facto Beschlagnahme der deutschen Kohleproduktion zu dem Sterben deutscher Kinder wegen Mangel an Heizmaterial führte. John Williams schreibt im Nachwort seiner Geschichte über den Krieg an der Heimatfront diesen einen Satz: "In Deutschland... das immer noch der Blockade unterworfen war, herrschte blankes Elend."16 Arthur Walworth sagt in seiner Biographie über Woodrow Wilson, daß das britische Kommando in Deutschland berichtete, daß die Nahrungsmittelknappheit das Gespenst einer Anarchie heraufbeschwörte.
Es gibt Hinweise darauf, daß Wilson tatsächlich meinte, daß die europäischen Mächte seine "14 Punkte" annehmen und die hungernden Deutschen ernähren würden, nun, da der Krieg vorüber war. Aber das war natürlich nicht der Fall, wie Wilsons humanitärer Weichensteller Hoover entdeckte. Mittlerweile glaubte Englands Lloyd George, daß die Hungersnot sich bessere. Er zog es vor - wenn auch im stillen - seinen früheren Feind zu ernähren.
Die Nahrungsmittelblockade wurde nicht vor dem 12. Juli 1919 aufgehoben. Am 7. Mai jenes Jahres bezog sich Graf von Brockdorf-Rantzau entrüstet auf diese Tatsache, als er zu der Versailler Versammlung sprach: "Die Hunderttausenden von Nichtkämpfern," hatte der deutsche Hauptdelegierte festgestellt, "die seit dem 11. November 1918 als Ergebnis der Blockade zugrunde gingen, wurden mit kalter Berechnung getötet, nachdem unsere Feinde bereits sicher waren, ihren vollständigen Sieg errungen zu haben."19 Die mörderische alliierte Blockade, die noch acht Monate nach dem Ende des Krieges andauerte, war ein Grund, warum ein deutscher Kriegsveteran, der sich dazu entschied, in die Politik zu gehen, ein Jahrzehnt später in der Lage war, die versengte Erinnerung an eine Nation, die schwer gelitten hatte, wiederzubeleben und sich zu absoluter Macht zu erheben. Sein Name war Adolf Hitler.
Anmerkungen:
1Friedrich, Otto,
Before the Deluge: A Portrait of Berlin in the 1920s. New York:
Harper & Row, 1972. ...zurück...
2Degrelle, Gen. Leon, Hitler, Geboren in
Versailles. Torrance, CA: Institute for Historical Review, 1987. S. 341.
[Alle Zitate aus Degrelles Buch wurden für diese Übersetzung von
M. Freiburg aus dem englischen Original
ins Deutsche übertragen.] ...zurück...
3ibid. ...zurück...
4Raff, Diether, A History of
Germany - From the Medieval Empire to the Present. New York: St.
Martin's Press, 1988. (Erste englische Ausgabe.) ...zurück...
5The Barnes Review
bringt in ihrer nächsten Ausgabe die Geschichte der Lusitania.
...zurück...
6Hoveth, Richard, The Great
War at
Sea 1914-1918. New York: Oxford University Press, 1983. ...zurück...
7ibid. ...zurück...
8ibid. ...zurück...
9Cavendish, Brigadier Peter, ed.
The Marshall Cavendish Illustrated Encyclopedia of World War I. vol.
8. New York: Young Corp., 1984. ...zurück...
10ibid. ...zurück...
11Degrelle, a.a.O. (Anm.
2), S. 510 des englischen
Originals. ...zurück...
12ibid. ...zurück...
13ibid. ...zurück...
14ibid. ...zurück...
15ibid., S. 511-512 des englischen
Originals. ...zurück...
16Williams, John, The Other
Battleground - The Home Front: Britain, France and Germany 1914-1918.
Chicago: Henry Regnery & Co., 1972. ...zurück...
17Walworth, Arthur, Woodrow
Wilson. Boston: Houghton Mifflin Co., 1965. ...zurück...
18ibid., S. 283. ...zurück...
19ibid. ...zurück...
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