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Bilddokumente: Urkunden
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Volksdeutsche Militärpaßinhaber zur Erschießung bestimmt.

"Verdächtige"

Volksdeutsche Militärpaßinhaber zur Erschießung bestimmt.

Auszug aus den Akten des Reichskriminalpolizeiamtes – Sonderkommission
in Bromberg – Aktenzeichen Tgb. V (RKPA) 1486/24.39.

      Am Montag, dem 4. September 1939, früh um 8.30 Uhr, erschienen in der Wohnung des Robert Kunde in Bromberg, Wierbathstr. 23, vier polnische Soldaten, die im Anschluß an eine erfolglose Durchsuchung nach Waffen in die Militärpässe des Kunde und seiner Söhne Richard und Wilhelm Eintragungen fertigten, die die Paßinhaber als "Verdächtige" bezeichnen. Auf andere Seiten der Militärpässe wurde ein Vermerk gesetzt, daß die Paßinhaber totzuschießen seien.
      Die männlichen Mitglieder der Familie Kunde wurden mit anderen zusammengetriebenen Volksdeutschen von den die Durchsuchung durchführenden Soldaten anderen Angehörigen des polnischen Militärs übergeben, die die Volksdeutschen in einen Wald trieben, wo man sie erschießen wollte. Richard Kunde konnte mit einem anderen Volksdeutschen aus Bromberg, Grüning, fliehen, während sein Vater später ermordet aufgefunden worden ist.
      Die Eintragungen in den Pässen des Richard Kunde und seines Vaters, die bei der Leiche gefunden worden sind, sind bis auf die Eintragungen, daß die Paßinhaber erschossen werden sollten, restlos erhalten; die weiter gehende Eintragung im Militärpaß des Richard Kunde hat dieser aus Angst dem Paß entnommen und im Walde vergraben. Die vergrabene Seite ist wieder aufgefunden worden und wird zur Zeit im Kriminaltechnischen Institut des Reichskriminalpolizeiamtes untersucht.

gez. Dr. Wehner, Kriminalkommissar.



Die polnischen Greueltaten
an den Volksdeutschen in Polen.

Im Auftrage des Auswärtigen Amtes
auf Grund urkundlichen Beweismaterials zusammengestellt.
Bearbeitet von Hans Schadewaldt.