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Bilddokumente:
Urkunden
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Entlassungsschein als Todestitel.
Auszug aus den Akten des Reichskriminalpolizeiamtes – Sonderkommission
in Bromberg – Aktenzeichen Tgb. V. (RKPA) 1486/24.39.
Am 2. September 1939 wurde der volksdeutsche Kaufmann Eugen Hofmann aus Bromberg auf Veranlassung des jüdischen polnischen Luftschutzkommandanten seines Luftschutzbezirkes, Isidor Berger, festgenommen und in das Frauengefängnis in Bromberg eingeliefert. Am 4. September wurde er aus der Haft entlassen und ihm der in der Anlage in Photokopie beigefügte Entlassungsschein ausgehändigt.
Denselben Entlassungsschein erhielten sämtliche mit Hofmann zusammen entlassenen volksdeutschen Festgenommenen. Von diesen Festgenommenen sind sämtliche, bis auf Hofmann, im Laufe des 4. September ermordet worden.
Der merkwürdige Entlassungsschein, dessen übersetzter Text wie folgt lautet: "Hofmann, Eugen, hier, entlassen heute aus der Haft im Sinne der Verfügung des Staatspräsidenten. Bromberg, den 4. September 1939. Stempel: Polizeiarrest L. dz. 4./9. 1939. Zwei unleserliche Unterschriften", stellt nach den bisherigen Feststellungen eine Aufforderung an die polnischen Behörden dar, die Entlassungsscheininhaber zu töten. Hofmann ist dem ihm zugedachten Tod nur dadurch entgangen, daß er sich zu Verwandten in Bromberg begeben hat und dort bis zum Einmarsch der deutschen Truppen geblieben ist, ohne daß man seinen unvorhergesehenen Aufenthalt ausfindig machen konnte.
gez. Dr. Wehner, Kriminalkommissar.
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