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[345-346]
XVI. Angriffe auf Hospitalschiffe und Zerstörung derselben.

("Rapport", Uebersicht 24.)

Aber nicht nur das Heer, auch die Marine soll vor den Augen der Welt herabgesetzt werden. Jede, auch die kleinste Handhabe wird von der Entente gewaltsam herangezogen, die Kriegführung unserer tapferen Wehrmacht als kulturwidrig und verbrecherisch zu stempeln und für alle Zeiten vor den Augen der Welt herabzusetzen. Tatsächlich, in diesem Verfahren der Entente liegt eine diabolische Konsequenz!

Bei diesem wahrheitswidrigen Vorgehen der Entente haben wir Deutsche nicht nur das Recht, sondern die heiligste Pflicht, die Welt rechtzeitig über die ungeheure Einseitigkeit des ententistischen Verfahrens aufzuklären. Wer diese Blätter aufmerksam und mit der nötigen Unbefangenheit durchliest, der wird und muß einsehen, daß das deutsche Heer und die deutsche Flotte in dem ihnen aufgezwungenen gigantischen Existenzkampfe ihren Ehrenschild reinzuhalten wußten.

Der Abschnitt A 3 zeigt zur Genüge, daß das den Mittelmächten vorgeworfene Vergehen der Torpedierung von Hospitalschiffen auch von den Ententemächten begangen wurde.

Aber – während wir uns streng an die Bestimmungen der Genfer Konvention, die Hospitalschiffe nur für Hospitalzwecke zu benutzen, hielten, wurden die Hospitalschiffe der Entente wiederholt zu reinen Kriegszwecken mißbraucht. Abschnitt D 1 der Uebersicht XVII gibt hierüber näheren Aufschluß.

Schließlich muß noch besonders betont werden, daß die feindlichen Lazarettschiffe deutscherseits grundsätzlich geschont wurden.

Wenn in Ausnahmefällen Lazarettschiffe versenkt wurden, so lag dies entweder an der unzureichenden Kennzeichnung oder Beleuchtung derselben oder an bedauerlichen Versehen, wie sie ja auch auf Feindseite bei der Versenkung des österreichischen Lazarettschiffes "Elektra" als Entschuldigung angegeben werden. (Nach den amtlichen französischen Veröffentlichungen soll der französische Kommandant die Abzeichen des Schiffes nicht erkannt haben.)

Bei dieser Sachlage springt die Haltlosigkeit und Einseitigkeit der feindlichen Anlage klar in die Augen.

[347-348]
Anlage zu XVI

A 1.
Deutschen Truppen vorgeworfene Vergehen.

26. 6. 17 58° 36' W. 12° 27' O. Landdovery Castle. Deutsches Unterseeboot:
      Trug alle vorgeschriebenen Zeichen und Lichter, wurde trotzdem aber ohne Warnung torpediert. Ertrunken 234 von 258 Passagieren.

11. 1. 18 50° 59' N. 04° 10' O. Rewa. Unterseeboot:
      Obwohl alle Lichter klar sichtbar waren, wurde das Schiff torpediert und sank in einer Stunde. 14 Boote wurden zu Wasser gelassen und alle wurden gerettet außer 4, die wahrscheinlich bei der Explosion getötet wurden.

A 2.
Gleichgeartete von den Truppen der Entente begangene Vergehen.
Vor dem Weltkriege.

Vor dem Weltkriege kamen Hospitalschiffe in nennenswertem Umfange nicht zur Verwendung. Von der Anführung von Beispielen wird deshalb abgesehen.

A 3.
Gleichgeartete von den Truppen der Entente begangene Vergehen.
Während des Weltkrieges.

1. 6. 15 San Stefano. Feindliches U-Boot:
      Am 1. 6. 15 wurde bei San Stefano der als Verwundetentransportschiff gekennzeichnete Dampfer "Willi Rickmers" ohne Warnung von einem feindlichen U-Boot angegriffen. Das Schiff hatte mehrere Hundert Verwundete an Bord.

18. 3. 16 Sebenico. Feindliches U-Boot:
      Das österreichische Hospitalschiff "Elektra" wurde 9 Uhr 40 Minuten vormittags unweit Sebenico bei klarem Wetter durch ein feindliches U-Boot torpediert. Der Name des Schiffes war den Feindmächten notifiziert, das Schiff mit den vorgeschriebenen Abzeichen versehen.
      Ein Matrose ertrank, eine Krankenpflegerin wurde getötet, zwei Krankenschwestern schwer verwundet.

6. 8. 18 Durazzo. Italienisches U-Boot und Flieger:
      Das außerhalb des Hafens von Durazzo kreuzende österreichische Hospitalschiff "Baron Call" wurde am hellen Vormittage durch feindliche Flieger angegriffen. Das Schiff war mindestens 2 Seemeilen vom Hafen entfernt. Daß der Angriff lediglich dem Hospitalschiff galt, geht daraus einwandsfrei hervor, daß von 16 Bomben 13 bei dem Schiffe, nur eine bei den Schiffen im Hafen niederfielen.

18. 10. 14 Hillküste. Englische Marine:
      Als es am Nachmittag mit 1000 Kranken an Bord von Durazzo nordwärts steuerte, wurde es von einem feindlichen U-Boot angegriffen. Ein Torpedo traf, 2 weitere gingen fehl.

Am 18. 10. 19 war das deutsche Lazarettschiff "Ophelia" auf dem Wege zum Kampfplatz an der holländischen Küste, wo 4 deutsche Torpedoboote von überlegenen englischen Seestreitkräften vernichtet worden waren, um die im Wasser treibenden Mannschaften der deutschen Boote zu retten. Es wurde von den englischen Seestreitkräften aufgebracht, die Rettung der Schiffbrüchigen dadurch verhindert, obwohl das Schiff am 7. 9. 14 der englischen Regierung als Lazarettschiff notifiziert war und die vorgeschriebenen Abzeichen führte. Die englische Regierung erklärte es gegen jedes Völkerrecht auf Grund haltloser, unbewiesener Anschuldigungen als Prise.

[349-350] 23. 3. 16 Daressalam. Englische Flotte:
      Das im Hafen von Daressalam liegende deutsche Lazarettschiff "Tabora" wurde von englischen Schiffen beschossen und versenkt. Dem englischen Befehlshaber war der Charakter des Schiffes als Hospitalschiff bekannt.

A 4.
Gleichgeartete von den Truppen der Entente begangene Vergehen.
Nach dem Waffenstillstand.

Nach dem Waffenstillstande kamen derartige Ereignisse nicht mehr vor.






Die Wahrheit über die deutschen Kriegsverbrechen:
Die Anklagen der Verbandsmächte
in Gegenüberstellung zu ihren eigenen Taten.

Otto v. Stülpnagel