Ruhm und Tragik
Noch war der Kanonendonner von Malplaquet kaum verhallt, als sich an den
Höfen verschiedener, dem Kaiser verbündeter innerdeutscher und
ausländischer Staaten Anzeichen bemerkbar machten, die Prinz Eugens
trübe Ahnungen nach den gescheiterten Friedensverhandlungen im Haag
dahin bestärkten, daß die große heroische Epoche des
gesamtdeutschen Einsatzes gegen die französische Bedrohung des Reiches
im Westen, Süden und gegen die Verbündeten im Südosten ihr
Ende gefunden hatte. Wohl sollten für das kaiserliche Heer und die
Truppen mancher, Österreich weiterhin verbündet bleibender
deutscher Staaten noch Tage glorreichsten Waffenruhmes anbrechen. Aber jenes
Band, das nicht zuletzt der Name Eugen von Savoyen um die deutschen Heere
geschlungen hatte, begann sich mehr und mehr zu lockern, bis zuletzt nur mehr
die erprobtesten Waffengefährten bei den Fahnen des Savoyers
standen.
Der Sonnenkönig hatte, noch während die preußischen
Truppen bei Malplaquet mit vorbildlicher Tapferkeit fochten, bereits in Berlin
vorsichtig wegen eines Sonderfriedens vorfühlen lassen. Als dann nach der
Schlacht bei Malplaquet das Schicksal Frankreichs endgültig besiegelt
schien, war diese Fühlungnahme durch weitgehende Sonderangebote
ergänzt worden. Doch da zerschlug der
Dessauer brüsk das feine
Spinnengewebe der das Reichsinteresse unterbindenden Diplomaten. Er schrieb
an Prinz Eugen, der gerade in Wien weilte und bat ihn, unverzüglich zu
kommen und durch sein Erscheinen alle weiteren Verhandlungen mit den
Bevollmächtigten Ludwigs XIV. zu vereiteln. Eugen kam und setzte
bei dem ohnehin der Reichssache treu ergebenen Friedrich I. die weitere
Teilnahme Preußens an dem Feldzuge gegen Frankreich durch. Nun wandte
sich Ludwig XIV. an die Holländer. Wie er ganz richtig
herausgefühlt hatte, fand er bei den Generalstaaten, denen vor allem die
fürchterlichen Verluste der holländischen Truppen in die Knochen
gefahren waren, ein bedeutend geneigteres Ohr als in Preußen. So begannen
zuerst in Gertruidenburg Friedensverhandlungen, während Eugen selber
den Krieg noch mit aller Entschiedenheit weiterzuführen versuchte. Aber
nun zeigte es sich, daß auch die Feldherren, die jetzt am westlichen
Kriegsschauplatz befehligten, nicht mehr Führerpersönlichkeiten
nach dem [102] Wunsche des
Reichsfeldmarschalls waren. Den Kurfürsten von Hannover, der die
Reichsarmee befehligen sollte, lehnte Eugen brüsk als "Phantom eines
Fürsten, der den Krieg nicht verstehe", ab. Doch auch der Feldmarschall
Graf Gronsfeld, der nunmehr das Oberkommando über die Reichsarmee
erhielt, war ebenfalls nicht ein Mann nach Eugens Geschmack. So war es nicht zu
verwundern, daß man dem Prinzen schließlich zuzumuten versuchte,
abwechselnd einmal in den Niederlanden, dann bei der Reichsarme und
möglicherweise auch noch in Südfrankreich, wo eine Niederlage des
Feldmarschalleutnants Mercy Daun zum Rückzug von Lyon gezwungen
hatte, die Leitung zu übernehmen. Dieses Ansinnen veranlaßte Eugen
schließlich zu den berühmten Worten: "Ich muß wiederholen,
daß ich unmöglich wie ein Postillon in Europa herumlaufen, heute
eine Armee übernehmen, bei derselben alles disponieren und sie morgen
wieder einem anderen übergeben kann!"
So kam der Feldzug seit dem Jahre 1710 nicht mehr in den von Eugen
gewünschten Schwung. Auch in England hatte der Sturz der Whigs die
gefürchtete Ausschaltung der Partei Marlboroughs gebracht. Bald konnte es
nur mehr eine Frage der Zeit sein, da Marlborough abberufen und ein anderer
englischer General das Oberkommando in Belgien und in den Niederlanden
übernehmen würde. Zu gleicher Zeit begannen die Franzosen bereits
geschickt neben den laufenden Verhandlungen in Gertruidenburg ihren
Einfluß auf die zum Frieden geneigte Partei der Tories geltend zu machen.
Trotzdem trug Eugen in zäher Verfolgung seines Planes die kaiserlichen
Fahnen immer weiter nach Frankreich hinein. Er eroberte Douay, nahm Bethune,
Aire und Saint-Vernant. Als auch Starhemberg in Spanien den Franzosen bei
Salamanca eine vernichtende Niederlage beibrachte und Karl III. in Madrid
einzog, schien es, als ob die Waffen den schleichenden Friedensverhandlungen
noch einmal eine ausschlaggebende Wendung geben sollten.
Selbst Ludwig XIV. gab jetzt endgültig nach. Er bot das Elsaß,
Straßburg, war bereit, Spanien und die Kolonien dem Hause Habsburg zu
überlassen und machte sich auch erbötig, für die Vertreibung
seines Enkels aus Spanien Geld zur Verfügung zu stellen. Da starb
plötzlich der Kaiser, ohne Kinder zu hinterlassen. Mit den Tode Josefs war
eine der größten Hoffnungen aller reichsbewußten
Männer in Deutschland dahingegangen. Keiner empfand das schmerzlicher
als Prinz Eugen. Trotzdem setzte er sich sofort für die Krönung
Karl III. von Spanien zum deutschen Kaiser als Karl VI. ein, der als
einziger Erbe des Hauses Habsburg für die Nachfolge in Frage kam. Was
ihn zum energischen Vorwärtstreiben dieser Kaiserkrönung zwang,
war der Gedanke, daß er die Reichsgewalt um keinen Preis in der
augenblicklichen [103-104=Illustrationen]
[105] Lage den Einflüssen
in- und ausländischer Interesseneinwirkungen ausgeliefert wissen wollte.
Aber schon bei den Vorbereitungen zur Kaiserwahl wurde Eugen gewahr,
daß der Habsburger Karl ein Spanier und kein deutscher Fürst im
Sinne eines Josef I. war. Der Reichsfeldmarschall mußte immer
wieder energisch mahnen, bis Karl endlich sein geliebtes Spanien verließ
und nach Deutschland kam. Doch schon zeigte es sich, wie notwendig Eugens
Mahnungen, die Reichsgewalt auch nicht einen Augenblick treiben zu lassen,
gewesen waren. Sofort mit dem Tode Josefs trat jene Veränderung in der
außenpolitischen Lage ein, die für das Reich nicht nur den Verlust
zweier ausländischer Bundesgenossen auf Kosten der
Hausmachtsinteressen Habsburg brachte, sondern die in ihren Auswirkungen auf
die innerpolitischen Verhältnisse Deutschlands dem Reiche auch die
weitere Mithilfe wertvollen deutschen Soldatentums kostete. Die Verlagerung der
Welt- und europäischen Macht, die durch die im Dezember 1711 erfolgte
Krönung Karl von Spanien zum deutschen Kaiser Habsburg wiederum in
den Besitz jenes Reiches zu bringen schien, in dem die Sonne nicht unterging,
zerstörte jene, stets nach dem Belieben der Seemächte abgewandelte
Auffassung vom europäischen Gleichgewicht, um deretwillen England und
Holland gegen Frankreichs drohende Hegemonie in Europa und in der Welt ins
Feld gezogen waren. Sofort als die deutsche Erbfolge Karls gesichert war,
knüpfte England weitere Besprechungen an die Gertruidenburger
Verhandlungen an, ja brach jetzt plötzlich auch noch seine Beziehungen
mit Wien ab und suchte nun auch auf Holland ausschlaggebend zu drücken.
Vergeblich reiste Eugen daraufhin nach London. Das einzige, was ihm gelang,
war, daß er die Holländer im Haag noch einmal zum Einhalten der
beschworenen Verträge brachte. In London aber wurde er besonders jetzt,
da Marlborough endgültig abberufen, ja sogar von seinen Feinden der
Unterschlagung von Staatsgeldern bezichtigt worden war, zwar großartig
gefeiert und mit allen erdenklichen Ehrungen bedacht, aber man bedeutete ihm,
daß die eingeleiteten Friedensverhandlungen nach englischer Auffassung
die einzige Möglichkeit boten, durch einen annehmbaren Vertrag mit
Frankreich das notwendige Gleichgewicht zwischen den
Großmächten zu erhalten. Als Eugen dann noch erfuhr, daß in
Spanien englische Generale Guido von Starhemberg bereits den Gehorsam
verweigerten, reiste er ab.
Unaufhaltsam kam die Stunde heran, da er erkennen mußte, daß all
sein Planen und Schaffen um die große Neuaufrichtung des Reiches an den
Gegensätzen zerbrach, die sich durch die Verkoppelung der habsburgischen
Hausmacht mit den deutschen und spanischen Besitzungen zwischen Wien,
London und dem Haag aufgetürmt hatten.
[106] Mitten während
des nun erfolgenden neuerlichen Vormarsches Eugens auf das Heer Villars, das
der Reichsfeldmarschall bereits zu umzingeln drohte, verweigerte der Nachfolger
Marlboroughs, der Herzog von Ormond, Eugen den weiteren Beistand der
englischen Truppen. Bis zum Äußersten aufgebracht, nannte der
Savoyer das offenen Verrat und hielt dem Engländer vor, daß er ihn
durch sein Verhalten, dem er zu Beginn des neuen Feldzuges noch einen durchaus
bündnistreuen Anstrich gegeben hatte, in eine höchst
gefährliche Lage hineinmanövriert habe. Aber Ormond war schon
während der Aufmarschgefechte im geheimen mit den Franzosen in
Verbindung getreten und hatte sie auf Grund der zwischen Frankreich und
England inzwischen zu Utrecht geführten Besprechungen wissen lassen,
daß sie von seiten der englischen Truppen nicht mehr viel zu
befürchten hätten. Jetzt deckte er brutal seine Karten auf und stellte
Eugen vor die Wahl, entweder zurückzugehen, oder allein den Feldzug
weiterzuführen. Da nahm Eugen den Kampf ohne die Engländer auf.
Noch standen die Holländer zu ihm, und auch die deutschen Generale
blieben bei ihm. Er eroberte Quesnoi und schickte seine Schwadronen noch
einmal tief nach Frankreich hinein. Doch ehe er Villars von neuem stellen und ihn
zu einer letzten Schlacht zwingen konnte, forderte Ormond jetzt auch von den
deutschen Generalen, deren Truppen im englischen Solde standen, Eugen jede
weitere Gefolgschaft zu verweigern. Da stieß er auf entschlossenen
Widerstand. Empört lehnten sich die deutschen Generale gegen eine solche
Zumutung auf. Der General von Bülow ließ den Engländer
wissen, daß seine Hannoveraner nicht um des Soldes wegen, sondern der
Ehre halber im Felde stünden. Fürst
Leopold von Dessau wies darauf
hin, daß ein preußischer General der Sache seines Königs und
damit der des Reichsfeldmarschalls diene, und auch der Erbprinz von
Hessen-Kassel erklärte, er würde seine Hessen weiter gegen die
Franzosen führen. Auch die Sachsen und Dänen wiesen brüsk
das Ansinnen Ormonds zurück. Nur die Holsteiner gingen zu ihm
über. Eugen ließ sie ziehen.
So verhütete die Treue deutscher Soldaten das Schlimmste. Doch schon
bald machte sich der Druck des englischen Kabinetts, das bisher die Mittel
für die Kriegskosten der kleineren deutschen Staaten vorgestreckt hatte,
immer empfindlicher fühlbar. Der Sold blieb aus. Auch die
Holländer mußten sich nun endlich doch den englischen Forderungen
beugen, und dann kam der Tag, da auch die deutschen Fürsten ihre Truppen
zurückzurufen begannen. Vergeblich mahnte, forderte und bat Prinz Eugen
zuletzt in unzähligen Briefen an jeden einzelnen der deutschen
Fürsten, aus der Frage der Hausmachtsstellung Habsburgs, deren
endgültige Lösung doch nur den Friedensverhandlungen zwischen
Wien [107] und Paris vorbehalten
bleiben mochte, keine ungünstige militärische Lage für das
Reich zu schaffen. Als selbst auch Preußen trotz der guten deutschen
Gesinnung seines Königs dem Zwang der Verhältnisse nachgeben
mußte, stand Eugen mit den kaiserlichen Soldaten auf dem
französisch-belgischen Kriegsschauplatz eines Tages allein und hatte mit
einer zusammengeschmolzenen Truppenmacht die Last des Kampfes zu tragen.
Da schaltete der Frieden von Utrecht am 11. April 1713 überhaupt jede
weitere Möglichkeit, die Bundesgenossen noch einmal zum Kampf zu
bewegen, aus. England, Holland, Savoyen und später auch Preußen
schlossen mit Frankreich und dem durch Philipp V. vertretenen Spanien
einen Vertrag, wonach Ludwigs XIV. Enkel Spanien und die Kolonien
behalten sollte und man Österreich Mailand, Sardinien, Neapel und die
spanischen Niederlande anbot.
Jetzt war es der Savoyer, der den Kaiser von der Fortsetzung des Kriegs abriet.
Immer in erster Linie auf die Sicherung der Reichsgrenzen bedacht, stellte er dem
Kaiser vor, daß die Belassung der spanischen Niederlande an das Haus
Habsburg zugleich mit der Wiederkehr des Elsaß, das er Frankreich doch
noch im Wege von ihm selbst geführten Verhandlungen abzugewinnen
hoffte, zwei Bollwerke darstellen würden, die das Reich vor jeder
künftigen Bedrohung durch Frankreich zu schützen vermochten.
Aber Karl VI. wollte nicht auf Spanien verzichten. So wurde Eugen gegen
seinen Willen gezwungen, mit schwachen Kräften und der durch die
schlechte Befehlsführung der letzten Jahre wieder völlig
heruntergekommenen Reichsarmee den Krieg während des Sommers 1713
weiterzuführen. Nun schien es, als wäre mit dem Zusammenbruch all
seiner großen Pläne um Deutschland auch der kühne Geist des
großen Savoyers müde geworden. Wohl stemmte er sich mit aller
Kraft gegen das durch neue Kräfte verstärkte Heer Villars und
vermochte auch die Grenze des Reiches gegen einen französischen
Einbruch zu schützen. Aber infolge des schlechten Zustandes seiner
Truppen konnte er weder den Verlust Landaus noch den Fall Freiburgs
verhindern. Endlich gab Karl VI. Eugens immer wieder vorgebrachten
Mahnungen, jetzt noch Frieden zu machen, solange für das Reich eine
Möglichkeit einer Erhaltung der noch in seiner Hand befindlichen
Positionen bestand, nach, und so kam es zu jener berühmt gewordenen
Zusammenkunft Villars und Eugens bei Rastatt, wo zwei Soldaten, die sich
gegenseitig sehr achteten, einen Frieden abschlossen, der außer der
Bestätigung des Utrechter Vertrages noch den Kurfürsten von Bayern
und Köln die Rückkehr in ihre Länder ermöglichte. Mit
den bitteren Worten, "man hat mich dazu ausersehen, auf die Sünden der
Seemächte im Namen meines Souveräns das Siegel
aufzudrücken", setzte [108] Eugen seinen
Namenszug unter den Vertrag. Damit fand ein Ringen seinen Abschluß, in
dessen Verlauf, dank der Waffentaten der Soldaten aller deutschen Gaue, unter
der genialen Führung Eugens das Reich herrlich und kraftvoll neu zu
erstehen schien. Die Tragik deutschen Schicksals, im Interessenzwiespalt
deutscher Fürstenhäuser begründet, ließ damals den von
den Soldaten geschaffenen Bau nicht vollenden. Wir, die wir heute das
unermeßliche Glück haben, alle glückhaften und tragischen
Wendepunkte des deutschen Geschickes nur unter dem Gesichtspunkt betrachten
zu können, daß die oft schicksalsschweren Auseinandersetzungen
zwischen den Mächten, die in und außerhalb Deutschlands ihren
Machtanspruch um die Reichsgestaltung geltend machten, nichts anderes als
zwangsläufige Wegbereiter der Großdeutschen Einigung durch Adolf
Hitler waren, vermögen aber gerade mit tiefer Ergriffenheit jene Tragik zu
ermessen, die einen Prinzen Eugen, der so Großes um Deutschland gewollt
hatte, in jenen Tagen von Rastatt umgab.
In den Friedensjahren, die nun dem Vertrage von Rastatt folgten, wandte Prinz
Eugen seine ganze Arbeitskraft dem weiteren Ausbau der seit der
Jahrhundertwende begonnenen Umorganisation des kaiserlichen Heeres zu. Aus
den Beständen der aus Spanien zurückkehrenden Regimenter wurden
neue Truppenkörper geschaffen, so daß sich der Bestand der
Fußtruppen jetzt schon der beim Tode Eugens erreichten Zahl von
52 Infanterieregimentern außer den Grenztruppen näherte. Die
Kavallerie wurde auf eine Stärke von
18 Kürassier-, 14 Dragoner- und 8 Husarenregimentern
gebracht, und auch die Artillerie erlebte unter dem bekanntesten Nachfolger des
"braven Constablers" Börner, Wirich Graf Daun, eine bedeutsame
Neuorganisation. Im Jahre 1716 wurde von Prinz Eugen ein Mineurkorps
geschaffen, das als der eigentliche Stamm der österreichischen technischen
Truppen gelten kann. Auch mit dem Bau einer ersten Donauflotte wurde damals
begonnen, die schon bald darauf im Jahre 1717 bei der Belagerung Belgrads
wertvolle Dienste tat. Besondere Aufmerksamkeit widmete Prinz Eugen dann
auch der einheitlichen Ordnung der Verpflegs- und Soldverhältnisse des
Heeres, so daß zum ersten Male für das Heer ein laufender
höhere Betrag zur Verfügung stand. Auch die Schaffung eines
Generalkriegskommissariates, die Errichtung erster staatlicher
Militärschulen für die Heranbildung von Offizieren, ja die
Gründung höherer Unterrichtsschulen für die Spezialwaffen
und einer ersten Akademie für die Kriegsbaukunst waren das Verdienst
Prinz Eugens.
So gestalteten sich die Friedensjahre bis zum Beginn des neuen Feldzuges mit der
Türkei zu einer kurzen Epoche eines grundlegenden Aufbauwerkes des
kaiserlichen Heeres. Diese Armee Österreichs wurde [109] aber in den auf die drei
Friedensjahre nach Rastatt folgenden Feldzügen gegen die Türkei
und gegen Spanien und zuletzt in dem Feldzuge gegen Frankreich um die
polnische Krone fast ausschließlich im Interesse der habsburgischen
Hauspolitik aufgesogen. Für die Geschichte des deutschen Soldatentums
der Ostmark in seinem Einsatz um das Reich wurden diese Kriege nur deshalb
bedeutsam, weil der erste von ihnen für Prinz Eugen neue und dieses Mal
die größten Lorbeeren seiner militärischen Laufbahn und eine
weitgehende Erschließung des Südostraumes durch deutsche Siedler
brachte, dann, weil im Kriege gegen Spanien die österreichischen Heere
eine Reihe bedeutsamer Siege erfochten und schließlich, weil im letzten
Feldzug Prinz Eugens gegen Frankreich das große militärische Genie
des Reichsfeldmarschalls einen tragischen, durch das hohe Alter bedingten
Abschluß fand.
Zum ersten Male konnte Prinz Eugen im Frühjahr 1716, als
Österreich auf Grund seiner Bündnisverpflichtungen
gegenüber dem von den Türken angegriffenen Venedig in einen
neuen Krieg gegen die Pforte eintrat, dem Kaiser die Bereitschaft eines
vollgerüsteten Heeres melden. Mit 65 000 Mann griff er das
türkische Heer, das sich vor Peterwardein in Stärke von
200 000 Mann gesammelt hatte, an. Am Morgen des 5. August ging das
kaiserliche Heer in drei Treffen gegliedert gegen die türkischen Stellungen
vor. Ein gewaltiger Vorstoß der nach der alten Taktik Montecuccolis in
geschlossenen Massen ausreitenden Reiterei vollendete den Erfolg des Tages. Mit
der Erbeutung von 172 Geschützen, des gesamten türkischen Lagers
und der Gefangennahme der wenig noch übriggebliebenen Anhänger
Rakoczys, die nach der völligen Unterwerfung des letzten ungarischen
Rebellenheeres bei Maystein im Jahre 1711 in türkische Dienste
übergetreten waren, wurde Prinz Eugen der Sieger von Peterwardein.
Noch bedeutsamer und sein größter Sieg wurde die Schlacht und
Erstürmung von Belgrad. Knapp ein Jahr nach der Schlacht von
Peterwardein versammelte Eugen 61 Bataillone und 176 Schwadronen zwischen
der Save und Donau. Mit dieser Heeresmacht wurde Belgrad von der Landseite
vollkommen eingeschlossen und über beide Flüsse Brücken
geschlagen, die durch die Befestigungslinien des kaiserlichen Lagers gedeckt
wurden. Die Festung selbst wurde von 30 000 Mann auserlesener
türkischer Truppen unter dem Befehl des tapferen Mustapha Pascha
verteidigt. Da erschien unerwartet ein großes türkisches Heer von
200 000 Mann unter Führung des Großwesirs, das bisher an
der siebenbürgischen Grenze gestanden hatte. Nun wurde die Lage des
kaiserlichen Heeres, das sich plötzlich zwischen zwei Flüssen und
zwei Gegnern eingeklemmt sah, bedrohlich. Da beschloß Prinz Eugen
kühn [110] den Angriff auf das
Heer des Großwesirs, ehe dieser Anstalten zu einer Schlacht machte. Nach
einem Kriegsrat,der am 15. August 1717 stattfand, wurden alle Vorbereitungen
für die Ausführung des gesamten Angriffes getroffen. 7 Regimenter
Kavallerie, 8 Infanteriebataillone und 4 Grenadierkompanien unter den
Generalen Graf Browne und Viard blieben zum Schein als Belagerungskorps
zurück. Alle übrigen Streitkräfte wurden für den Kampf
mit der Hauptmacht des türkischen Heeres herangezogen. In zwei Treffen
formiert, die Infanterie im Zentrum, die Reiterregimenter am Flügel und 15
Bataillone als Reserve, so begann um ein Uhr nachts unter dem Schutz des Nebels
die Vorrückung gegen den Feind. Eine Reihe bedeutsamer deutscher
Generale führten dieses Mal die einzelnen Truppenverbände an. Die
Reiterei wurde von Feldmarschall Johann Graf Palffy kommandiert, unter dem
vor allem einer der ersten Husarengenerale der Kriegsgeschichte, Baron Ladislaus
Eberging, hervortrat. Die Infanterie befehligten der Feldmarschall Alexander von
Württemberg, wieder ein Starhemberg, Graf Maximilian, und dann die
Generale Graf Harrach, Ferdinand Prinz von Bevern
(Braunschweig-Wolfenbüttel) und Friedrich Heinrich von Seckendorf.
Mitten während des Vormarschierens in der Dunkelheit der Nacht kamen
die Schwadronen von der anbefohlenen Richtung ab und stießen unerwartet
auf im Bau befindliche türkische Schanzen. Dadurch wurde der Feind
alarmiert. So kam es am rechten Flügel vorzeitig zu einem schweren
Kampfe. Obwohl die Österreicher trotz der Dunkelheit Schritt um Schritt
an Boden gewannen, wurde gerade infolge der Finsternis der Zusammenhang der
Verbände gelockert, und plötzlich waren Teile des rechten
Flügels und des Zentrums so weit vorgedrungen, daß inmitten der
kaiserlichen Schlachtordnung eine gefährliche Lücke klaffte.
Es war acht Uhr morgens, als Prinz Eugen im Aufsteigen der Nebelschwaden die
Gefährlichkeit seiner Lage erkannte. Sofort führte er das als Reserve
dienende zweite Treffen des Prinzen von Bevern nach vorn. Aber auch die
Türken, rasch ihres Vorteils gewahr, warfen sich mit aller Gewalt auf die
heranrückenden österreichischen Reserven. Da ritt Eugen auch in
dieser Schlacht an der Spitze seiner kaiserlichen Reiter in einem
großangelegten Flankenangriff gegen die Türken an und sprengte ihre
Treffen auseinander. Sofort wurde die österreichische Schlachtlinie wieder
geschlossen, und der Generalsturm in breiter Front auf der ganzen Linie
fortgesetzt. Zehn Grenadierkompanien im Zentrum erstürmten unter
klingendem Spiel, ohne einen Schuß abzufeuern, die türkische
Hauptstellung mit allen Batterien. Um neun Uhr morgens
be- [111] fanden sich
sämtliche Bataillone Eugens auf den das türkische Lager
beherrschenden Höhen.
[103]
Prinz Eugen an der Spitze seiner Reiter bei
Belgrad.
Nach einer Zeichnung von
Wilhelm Camphausen. (Österreichische Lichtbildstelle, Wien)
|
Wie einst der Lothringer bei seinem entscheidenden Schwenkungsmarsch in der
Schlacht vor Wien am türkischen Lager vorbeizog, so ließ Eugen
auch jetzt seine Truppen nicht in das gewaltige Türkenlager
einrücken, sondern blieb, einen Gegenangriff befürchtend, auf den
eroberten Höhen stehen. Erst als er zu seinem Erstaunen gewahr wurde,
daß der Gegner das Lager fluchtartig räumte und sich gegen
Südosten zurückzog, befahl er Husaren und Dragonern, den Feind zu
verfolgen. Das Lager, in das er nun einzog, bot eine schier unermeßliche
Beute. Die Türken hatten 200 Geschütze und 20 000 Mann an
Gefallenen und Verwundeten verloren. Das kaiserliche Heer büßte
1500 Tote und 3500 Verwundete ein. Auch Prinz Eugen war wieder verletzt
worden. Aber schon wenige Tage später wurden durch die Kapitulation von
Belgrad Verluste und Wunden wettgemacht. Am 28. August 1717 mußte
sich die Festung mit 600 Geschützen, gewaltigen Munitionsvorräten
und der ganzen türkischen Donauflotille ergeben. Die Besatzung erhielt
freien Abzug. Den Tag von Belgrad aber hat jener unbekannte bayrische
Trompeter aus einem der kaiserlichen Reiterregimenter unsterblich gemacht, der
mit den von ihm gedichteten Strophen vom "Prinz Eugenius, dem edlen Ritter"
die Erinnerung an den Reichsfeldmarschall in das ganze deutsche Volk getragen
hat.
Nach Belgrad fiel ein großer Teil Bosniens und fast die ganze Walachei in
die Hände der Österreicher. In dem Frieden von Passarowitz, durch
den der Kaiser den Krieg mit der Türkei abbrechen mußte, weil
Spanien die habsburgischen Besitzungen in Italien angriff, erreichte der
habsburgisch-österreichische Kaiserstaat seine größte
Ausdehnung. Auch hier war es Prinz Eugen, der als Führer der deutschen
Partei am Wiener Hofe gegenüber der um den Kaiser versammelten
spanischen Partei für die planmäßige Besiedlung und
Erschließung des Südostraumes durch deutsche Bauern aus allen
Gebieten des Reiches eintrat.
Der dem siegreichen Waffengang gegen die Türkei nun folgende Krieg
gegen Spanien wurde rasch und energisch durch das von Eugen
wohlausgerüstete kaiserliche Heer beendet. In rascher Folge wurden
Messina, Malta, Griffone und Castelazzo den Spaniern entrissen. Als es dann im
Sommer 1720 zum Abkommen von Cambray mit Spanien kam, behielt das Haus
Habsburg die im Utrechter Frieden ihm zugestandenen italienischen Besitzungen,
trat aber das schwer zu verteidigende Sardinien als Zahlung für die von
dem Herzog Amadeus von Savoyen geleistete Bündnishilfe an Piemont
ab.
[112] Prinz Eugen stand in
diesen Jahren bereits in hohem Alter. Aber noch immer arbeitete er mit
zähem Eifer am Ausbau des Heeres. Seine niemals rastende Tätigkeit
wurde jedoch keineswegs von den Aufgaben des Reichsfeldmarschalls und
Hofkriegsratspräsidenten begrenzt. Immer wieder traten neben den Gaben
des großen militärischen Organisators auch seine bedeutenden
Fähigkeiten als Staatsmann zutage. In seinem herrlichen Palais in der
Himmelpfortgasse und in dem nach seinen Angaben später errichteten
Prunkbau des Belvedere hatte er stets einen Kreis von Männern um sich
versammelt, denen gerade aus Anlaß der bitteren Erfahrungen des Jahres
1713 die endliche Schaffung eines von starker Hand geführten Reiches Ziel
und Aufgabe war. Der bedeutsame Vertreter dieser Richtung an Eugens Seite war Leibnitz,
der zusammen mit Eugen sogar den Plan entwarf, durch die Schaffung
einer einheitlichen deutschen Nationalkirche der unseligen konfessionellen
Spaltung des deutschen Volkes ein Ende zu setzen. Kein Wunder, daß
Eugen als geistiges Oberhaupt solcher Gedankengänge in einen scharfen
Gegensatz zu der um den Kaiser versammelten spanischen Hofkamerilla kam.
Wie allen verdienten Männern um Habsburg, blieb auch einem Prinzen
Eugen von Savoyen in jenen Tagen nicht die Bitternis einer an Undank
grenzenden kühlen Haltung des Hofes erspart. Bis das Intrigantentum
spanischer Höflinge sogar das Märchen einer Verschwörung
Eugens gegen den Kaiser erfand. Da brach der alte Feuergeist noch einmal in dem
Savoyer durch. Er ging zum Kaiser und zerstörte in einer schonungslosen
Aussprache mit der Majestät das niedrige Machwerk landfremder
Intriganten.
Doch auch in der Auffassung der weiteren Verankerung des habsburgischen Erbes
im Reich und den außerdeutschen Besitzungen des Hauses Habsburg gingen
die Ansichten Eugens und des Kaisers auseinander. Immer von den gleichen
Gedanken beseelt, in einer möglichst gefestigten Stellung des kaiserlichen
Hauses im deutschen Raume auch eine starke Vertretung des Reiches nach
außen zu sehen, stemmte er sich gegen den Plan, die Erfolge Habsburgs
durch die papierne Bestätigung der "Pragmatischen Sanktion", die der
einzigen Tochter Karls, Maria Theresia,
die Erbfolge sichern sollte, vom guten
Willen anderer Fürstenhöfe abhängig zu machen. Immer
wieder trat er vor den Kaiser und schlug ihm die Verehelichung Maria Theresias
mit dem bayrischen Thronfolger vor. Auch für ein Bündnis
Österreichs mit Preußen und mit dem immer mehr in den
Vordergrund des europäischen Kräftespiels tretenden Rußland
setzte er sich verschiedentlich ein. Am bekanntesten aber wurde sein Wort, das er
prophetisch nach der Bestätigung der Pragmatischen Sanktion durch die
europäischen Fürstenhöfe ausgerufen hatte: [113] "Ein gefüllter
Schatz und eine schlagfertige Armee sind die beste pragmatische Sanktion!"
Diese Pragmatische Sanktion, die genau wie es Eugen vorausgesagt hatte, bereits
in den folgenden Jahrzehnten eine Quelle des Unheils für das Haus
Habsburg und die Ursache eines langjährigen blutigen Opferganges besten
deutschen Soldatentums werden sollte, war es auch, die das Ende der
Soldatenlaufbahn des größten deutschen Feldherrn der
vorfriderizianischen Zeit mit einer düsteren Tragik umschattete.
August II. von
Sachsen, König von Polen, war Anfang Februar 1733
gestorben. Da schien auf Betreiben Frankreichs die Nachfolge auf den polnischen
Thron nicht an August III. von Sachsen, sondern auf den Schwiegervater
des neuen französischen Königs Ludwig XV., Stanislaus
Leszcynski, zu fallen. Nun war vor allem Rußland, das hier zum ersten
Male seine Stimme gegen diese Wahl gewichtig in die Waagschale warf. Aber
auch der Kaiser trat entschieden gegen die Thronfolge Stanislaus Leszcynskis auf.
August III. von Sachsen hatte die Pragmatische Sanktion garantiert. Dieser
Umstand erschien dem Kaiser gewichtig genug, um sich in die Angelegenheiten
der polnischen Königswahl einzumischen. Als dann auf den Einspruch der
beiden Mächte die Stellung Leszcynskis unhaltbar wurde, war es
Österreich, das in einem höchst überflüssigen Streit mit
Frankreich die Folgen der innerpolnischen Auseinandersetzung ausbaden
mußte. Frankreich erklärte im Bunde mit Spanien und Sardinien dem
Kaiser den Krieg. So kam es zu jenem letzten Waffengang Prinz Eugens, in dem
der bereits siebzigjährige Reichsfeldmarschall den Oberbefehl am Rhein
übernehmen mußte.
Vergeblich sah sich Österreich noch vor dem Beginn der Feindseligkeiten
nach starken Bundesgenossen um. Außer Rußland, das aber
vorläufig noch keine militärischen Kräfte zur
Verfügung stellen konnte, war es nur Preußen, dessen König
auf ein französisches Bündnisansuchen geantwortet hatte, "wer ihm
zumute, es mit Franzosen gegen den Kaiser zu halten, sei ein Hundfott, und wenn
er auch ein gekröntes Haupt sei", das ein ansehnliches Truppenaufgebot
beistellte. In seinen Reihen stand auch der junge Kronprinz Friedrich. Die
Eindrücke, die der preußische Kronprinz während dieses
Feldzuges von der Vergänglichkeit menschlicher Größe und
der immer mehr ermüdenden Tatkraft des einmal so kühnen Prinzen
Eugen gewinnen sollte, hat der große König Preußens dann in
späteren Jahren auch auf dem Höhepunkt seines Ruhmes niemals
vergessen.
Der Feldzug, der nun begann, stand von allem Anfang an unter dem Zeichen einer
abwartenden und auf die Verteidigung eingestellten
Tak- [114] tik. Prinz Eugen,
dessen beste kaiserliche Truppen unter Dauns, Württembergs und
später Mercys Führung in Italien standen, konnte sich nur auf das
preußische Kontingent und auf die von ihm niemals besonders hoch
eingeschätzten Reichstruppen stützen. Wenn es im Verlaufe der
Kämpfe auch zu keiner Niederlage der deutschen Truppen kam, so zeigte
die diesmalige Kriegführung, daß hohes Alter Prinz Eugen zu der
gleichen Bedächtigkeit zwang, die er selber einst an dem Markgrafen
Ludwig von Baden so sehr bemängelt hatte.
Der siebzigjährige, von den vielen Verwundungen geschwächte
Körper und die fünfzigjährige militärische Laufbahn,
die alle Kräfte des großen Mannes in übermäßiger
Weise angespannt hatte, ließen den einst so tatkräftigen Geist Eugens
immer sichtlicher erlahmen. So kam es, daß er mit den ihm zur
Verfügung stehenden unzureichenden Kräften den Fall der Festung
Philippsburg nicht mehr zu hindern vermochte. Als dann auch die Lage in Italien
vor Mailand und Mantua die Aussichten für einen Erfolg der Waffen
bedeutend verringerte, war er es, der in den Kaiser drang, unbedingt Frieden zu
schließen.
Noch während der Verhandlungen zum endgültigen
Friedensschluß, der Österreich Neapel und Sizilien kosten,
Leszcynski Lothringen und August II. die polnische Königskrone
einbringen sollte, schloß Prinz Eugen am 21. April 1736 in Wien in aller
Stille die Augen. Er war noch anscheinend gesund aus dem Feldzuge nach Wien
zurückgekehrt und hatte den Abend des 20. April bei seiner Freundin, der
Gräfin Batthyany-Strattmann, von den Wienern die "schöne Lorl"
genannt, in angeregter Unterhaltung verbracht. Am nächsten Morgen fand
man ihn tot in seinem Bette. Eine Lungenlähmung hatte dieses große
Leben in der Einsamkeit einer zeugenlosen Todesstunde ausgelöscht.
Vierzehn Feldmarschalleutnants trugen den Leichnam des kleinen Kapuziners am
26. April 1736 nach der Kreuzkapelle des Stephansdomes zu Grabe. Dem
Trauerkondukt, der so feierlich war, wie es in Österreich noch bei keinem
Untertan geschehen war: "denn man soll sehen, daß des Verstorbenen
merita allezeit bei mir unsterblich sein werden", wohnte der Kaiser, eine
für die spanische Etikette des Wiener Hofzeremoniells damals
unerhörte Abweichung, selber bei. An der Donau, am Rhein, an der Save,
am Timok, in der Walachei und fern in den Niederlanden und in Oberitalien
dröhnten die Salven der kaiserlichen Artillerie. Von der Schelde bis zur
Aluta senkten sich die Pallasche der von Eugen über alles geliebten
Reiterei, und in stummer Trauerparade reckten sich Tausende und Tausende von
Infanteriemusketen im Präsentiergriff unter dem dröhnenden Wirbel
der Trommeln. Österreichs glorreichster Feldherr, einer der
größten Soldaten des Reiches, der eigentliche Schöpfer
[115] der Wehrmacht der
Ostmark, Eugenius der edle Ritter, Prinz von
Savoyen-Carignan, war zu den großen Heldengestalten der deutschen
Soldatengeschichte eingegangen. Stumm und ehrfürchtig
grüßten auch die Könige, Feldherren und Soldaten der
ehemaligen Feinde den Toten. Dem deutschen Volke aber blieb er als
unsterbliches Vorbild eines Mannes erhalten, dessen ganze Kraft und dessen
rastloser Einsatz nur einer Aufgabe gegolten hatte, dem Dienst an Deutschland als
sein größter Reichsfeldmarschall!
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