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Volksdeutsche Soldaten unter Polens Fahnen. 
Tatsachenberichte von der anderen Front aus 
dem Feldzug der 18 Tage
[153]
Eine Tragödie in Schwaningen (Schwersenz)
Auf Grund von Untersuchungsakten der Staatspolizei

In dem Städtchen Schwaningen bei Posen wurden im September 1939 die durchgeführten Züge der deutschen internierten Zivilisten von der polnischen Bevölkerung besonders grausam mißhandelt. Die an Ort und Stelle nach der Befreiung des Warthelandes von den deutschen Polizeibehörden durchgeführten Untersuchungen führten zu der Feststellung, daß auch drei volksdeutsche Soldaten in polnischer Uniform von dem aufgehetzten Pöbel erschlagen wurden. Ihre Namen konnte man bisher nicht ermitteln. Der im folgenden dargestellte Tatsachenbestand stützt sich zumeist auf Aussagen, die polnische Augenzeugen und Täter den Untersuchungsbehörden gemacht haben.

Am 6. September 1939 erschienen in Schwaningen vier Soldaten in polnischer Uniform auf Rädern, von denen einer in ein Haus ging, um etwas Trinkwasser zu holen. Die auf der Straße herumlungernde Menge ließ sich mit ihnen in ein Gespräch ein, wobei sie merkte, daß es sich um schlecht polnisch sprechende Volksdeutsche handle. Nun ging der Pöbel sofort tätlich gegen sie vor. Den Überfallenen blieb nichts anderes übrig, als die Flucht zu ergreifen. Als nach einer Weile der vierte aus dem Hause kam, stürzte sich die Menge sofort auf ihn und hielt ihn fest, um seine Nationalität festzustellen. Er mußte - das ist ein alter, den Deutschen gegenüber angewandter Brauch - die besonders schwer auszusprechenden Worte "Chrząszcz brzmi w trzcinie" hersagen. Wer die polnische Sprache nicht gut beherrscht, verhaspelt sich nämlich unweigerlich in diesem Gewirr der verschiedensten, der deutschen Zunge ungewohnten Zischlaute. Das passierte nun auch dem volksdeutschen Soldaten. Der Pöbel erkannte ihn als Njemjec, zerrte, schlug, trat ihn, johlte: "Ein Spion", "deutsches Schwein", "Hängt ihn auf", "Reißt ihm den Bauch auf", "ofermo niemiecka" usw. Dann schleppte man ihm zum Tennisplatz, legte ihm eine Schlinge um den Hals und hängte ihn [154] auf. Da aber trat einer dazwischen und sagte: "Der muß zur Polizei!" und verlangte die Lösung der Schnur. Freudig stimmte die Menge zu, denn es wäre doch schade gewesen, hätte der Deutsche allzu schnell seinen Geist ausgehaucht. Die den Polen eignende Lust am Quälen siegte. Sie lösten dem schon Besinnungslosen die Schnur vom Halse, rissen dann den Ohnmächtigen vom Boden hoch, schleiften ihn zum Magistratsgebäude und von dort in eine Zelle. Nach drei Stunden holten ihn Angehörige der polnischen Organisation für militärische Jugendausbildung heraus, führten ihn in Richtung Jasin ab, wo sie ihn an einer Scheune erschlugen.

Inzwischen spielte sich in der Stadt die zweite Tragödie ab. Ein Pole, ein ehemaliger Aufständischer namens Stanislaus Kwaśniewski (Bahnhofstraße 15), der bei der Vernehmung seine Untaten eingestand, hatte einen zweiten volksdeutschen Soldaten in polnischer Uniform herausgefunden und die Menge auf ihn gehetzt. Ein Gewehrkolben sauste auf dessen Schädel herab, daß ihm die Zähne aus dem blutenden Munde fielen und er zusammensackte. Und nun geschah etwas Unglaubliches: Weiber wurden zu Hyänen. Eine Polin namens Helena Siewicz (Schützenstraße 8) brachte einen Topf mit kochendem Wasser und goß ihn dem Deutschen über Gesicht und Körper, daß er sich in Qualen wand und stöhnte. Aber alles das genügte den polnischen Sadisten noch nicht. Sie schleiften den wunden Körper mitten auf den Marktplatz und dann schlug alles auf den szkieber ein, dessen Stöhnen mit jedem Schlage leiser wurde.*** An den Mißhandlungen beteiligten sich der heute flüchtige Walenty Konieczny, der Tischler Józef Bielecki (Schloßstraße), Bronisław Kirchhof und andere. Zuletzt schlug ihm Kwaśniewski mit dem Gewehrkolben den Schädel entzwei. Das war das Ende.

Am 8. September geschah noch ein dritter Mord an einem volksdeutschen Soldaten. Es ist dies die bisher am wenigsten aufgeklärte Untat.

[155] Hier haben wir es mit einigen der wenigen bisher bekannt gewordenen Fällen zu tun, in denen volksdeutschen Soldaten von polnischer Zivilbevölkerung ermordet wurden. Einige Täter konnten nach dem Einrücken der deutschen Truppen in Schwaningen gefaßt und überführt werden, andere sind geflüchtet. Die Untersuchungen und Fahndungen gegen noch weiter.

Diese Untaten werden ihre gerechte Sühne finden.

Bisher konnte man nur zwei Leichen von den Ermordeten auffinden. Ihre Namen aber werden wahrscheinlich für immer ein Geheimnis bleiben. Es sind 3 von den 5.400 verschollenen volksdeutschen Soldaten, die auf dem Schuldkonto jener Unterdrückungsmaschinerie stehen, die sich polnischer Staat nannte.




***Szkieber ist ein altes polnisches Schimpfwort auf die Deutschen. Es bedeutet soviel wie "verweste Hundeleiche". Bekanntlich nennen die Polen uns ganz allgemein "die hundeblütigen Deutschen" (psiekrwie Niemcy). ...zurück...


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Tatsachenberichte von der anderen Front
aus dem Feldzug der 18 Tage