Dr. Hermann Wanderscheck Teil 1 England hat es immer verstanden, die Piratentradition seiner Außenpolitik mit humanitären Phrasen und Schlagworten zu verbrämen. Der wahre Feind der Welt ist der britische Imperialismus, der Machtanspruch Englands auf die Herrschaft gegenüber der ganzen übrigen Welt. Daß englisches Blut bei diesen imperialistischen Raub- und Eroberungskriegen kaum geopfert wird, daß mit englischem Gold aber Agenturen des Secret Service die dunklen und verbrecherischen Geschäfte der britischen Regierung besorgen, ist eine Jahrhunderte alte Methode Großbritanniens. Es fanden sich im Laufe der Weltgeschichte immer Nationen, die den britischen Lockungen und Versprechungen glaubten und bereit waren, für England die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Geschickt hat es England immer verstanden, die Völker gegeneinander auszuspielen, mit heuchlerischen Schlagworten und lügnerischen Versprechungen zu betören, um seine eigenen Machtinteressen zu vertreten. Die altbewährte, bis auf den heutigen Tag entwickelte Politik des Balance of Power hat England zu allen Zeiten mit der puritanisch-imperialistischen Phraseologie, für die Gerechtigkeit, die Zivilisation, die Kultur der Welt und den Weltfrieden zu kämpfen, getarnt. Diese Phrasen und Schlagworte sind die britischen Urlügen. Sie sind im Zeitalter Cromwells hoffähig geworden. Puritanismus und Imperialismus haben zu der Auffassung von der Mission Englands in der Welt geführt, daß die Ausbreitung seiner Rasse und die Erzeugnisse seiner Arbeit der Verherrlichung Gottes dienen. Damit war die Grundlage für die Propaganda der Eroberungspolitik in den kommenden Jahrhunderten gelegt. England hat im Namen der Zivilisation und demokratischen Freiheit im Weltkrieg zu den Waffen gegriffen. England hat im September 1939 mit der gleichen Begründung Deutschland den Krieg erklärt. Wie 1914 steht auch 1939 ein starkes und machtvolles Deutschland dem englischen Imperialismus im Wege. Wie im Weltkriege läßt England auch heute durch eine anmaßende Missionspropaganda das Deutschtum in der Welt ächten und schmähen. Zu den Urlügen ist schon 1914-1918 die organisierte Lügen- und Hetzpropaganda getreten. Verleumdungsfeldzüge, die mit verbrecherischen Mitteln im Namen der demokratischen Freiheit und der pazifistischen Welterlösung angezettelt wurden, sollten Deutschland auf die Knie zwingen. Um den gefährlichen deutschen Gegner wirtschaftlich abzuwürgen und politisch für immer zu erdrosseln, griff England zu den Hauptwaffen, die es auch heute wieder mobilisiert: zu Lügen und Verleumdungen. Treffend stellte schon 1916 die dänische Wochenschrift Spektator fest:
Die gottgelobte britische Humanität heiligt jedes Kampfmittel, sofern es England nützt. Auch die Haßpropaganda des Weltkrieges und die Lügenpropaganda seit Ausbruch des neuen Krieges beweisen es. Sehr bald erkannte die englische Propaganda im Weltkriege, daß England den Krieg nicht mit militärischen und wirtschaftlichen Waffen gewinnen konnte.
Man darf sich heute mit Recht fragen, wo zu Beginn des Weltkrieges ohne die weltumspannende antideutsche Propaganda Englands die Alliierten geblieben wären. Aus den damaligen Wirkungen sind bedeutsame Schlüsse auf die Gegenwart zu ziehen. Grundsätzlich lebt diese heute gegen Deutschland entfachte Propaganda noch von der Vorstellungswelt, die im Weltkrieg künstlich gegen uns erzeugt wurde. Hinzu kommt der immer schärfer geführte Mentalitätenkampf, der aus den Gegensätzen Demokratie und Nationalsozialismus abgeleitet wird. Dieser selbständig geführte Mentalitätenkampf spielt heute eine wesentlich größere Rolle als im Weltkrieg. Seine Bedeutung und sein Wesen wird vielleicht am ehesten mit Hinblick auf die Theorie der indirekten Strategie von Liddell Hart deutlich, nach der er als Mittel zur Vermeidung des militärischen Krieges angesehen werden könnte, jedoch nicht etwa um pazifistische Wünsche zu erfüllen, sondern um den Gegner ohne blutige Verluste auf die Knie zu zwingen. Diese indirekte Strategie war schon im Weltkrieg Vorbereitung für die direkten Kriegsoperationen. Mit wissenschaftlicher Präzision und mit methodischem Raffinement wurde sie durchgeführt. Ganz neuartige Gesichtspunkte der Massenbeeinflussung haben die propagandistischen Wirkungen in der Gegenwart verstärkt und die indirekte Strategie, vor allem mit Hilfe des Rundfunks, zu einem Kampfinstrument der geistigen Kriegsführung gemacht. Die Propaganda ist somit eine weltanschauliche und eine psychologische Kampfform im Völkerleben geworden, die die Politik auf das stärkste beeinflußt. Ein Polyp, der mit seinen Armen die ganze Welt umspannte, war die englische Lügenpropaganda, die im Mittelpunkt der alliierten Propaganda des Weltkrieges stand. Wie ein unsichtbares, um ganz Deutschland gelegtes Netz wirkte sie in ihren heimlichen und offenen Ausstrahlungen, den Welthaß gegen Deutschland zu schüren. In der systematischen Greuelpropaganda des englischen Presselords Northcliffe, der seine Massenpresse einsetzte, um den geistigen Kampf gegen Deutschland zu führen, gipfelte die wahrhaft globale Organisation der feindlichen Propaganda. In Wort und Bild entstand ein Anklagematerial, das den Krieg gegen Deutschland im Sinne der puritanisch-imperialistischen Heuchelei als ein Gebot der Menschlichkeit feierte. Schon damals waren jüdische Dunkelmänner am Werk, denen die politische Verleumdung ein Selbstzweck ihrer hegemonistischen Pläne war. Als der Weltkrieg ausbrach, hatte die englische Presse schon jahrelang systematisch vorgearbeitet. Die Begeisterung der eigenen Völker für den Krieg gegen Deutschland zu steigern, die Neutralen in die politische Richtung der Alliierten einzuspannen und den Gegner durch eine umfangreiche Verleumdungspropaganda über seinen Fronten zu diffamieren und schachmatt zu setzen, das waren die Stichworte für alle englischen Presse- und Propagandastellen. Flugblätter, Bücher, Broschüren, Theaterstücke, Filme und Hetzplakate waren die Mittel der lügnerischen Meinungsfundamentierung. Mit einer auf lange Vorbereitungen hindeutenden Schnelligkeit, Beharrlichkeit und Stoßkraft ist die Propagandamaschine in Bewegung gesetzt worden: neben die aktive Propaganda der Presse trat sofort eine rege Propagandatätigkeit von zahllosen amtlichen, halbamtlichen oder irgendwie unterstützten privaten Organisationen, welche die geistige Kriegführung planmäßig und rücksichtslos besorgten: Schule, Kirche und Wirtschaft wurden der Propaganda dienstbar gemacht. Die von Lord Northcliffe gemachte Erfahrung war, daß es für die geistige Lebensverteidigung ebenso wichtig ist, die Propagandatätigkeit gegen den gemeinsamen Feind zusammenzufassen, wie die militärische Oberleitung. Die Propagandataktik mußte mit der Politik der diplomatischen, militärischen Behörden übereinstimmen. Lord Northcliffe hat es für die Verleumdungspropaganda gegen Deutschland als ein grundlegendes Prinzip erachtet, daß, wenn die Richtlinien für die Politik der britischen Regierung ausgearbeitet und für die Propaganda gebilligt worden waren, die alliierten Regierungen um ihre Zustimmung gefragt wurden, so daß sämtliche Propaganda-Organisationen in voller Übereinstimmung arbeiten konnten. Diese Einheitlichkeit in der propagandistischen Führung war die Grundvoraussetzung für jeden organisierten Mentalitätenkampf. England gab die Stichworte für die Aufpeitschung der Weltmeinung. England ließ die Haß- und Lügenwellen gegen das deutsche Volk anbranden, mit denen es den seelischen Widerstand Deutschlands zermürben wollte.
"In der eigentlichen Propaganda ist der Aufruf an die intellektuellen Gefühle nur in Verbindung mit einer Erweckung der sogenannten Mitgefühle aussichtsreich. Die Verstandeswerbung, das Überzeugenwollen mit sachlichen und logischen Argumenten allein ist zu
Die britischen Minister im Weltkrieg waren die ersten Apostel der Lügenpropaganda gegen Deutschland. Sie organisierten die Weltkoalition der Heuchelei und Lüge gegen das deutsche Volk. Ihre Kriegsreden gaben in echt britischer Lügendialektik die Parolen für den "Kreuzzug gegen die Hunnen". Dieselben "humanitären" Phrasen und verlogenen Schlagworte, die Chamberlain, Churchill und die übrigen britischen Kriegstreiber gegen das nationalsozialistische Deutschland ins Treffen führen, gebrauchten ihre Vorgänger im Weltkrieg gegen das wilhelminische Deutschland.
Churchill, der Meister der Lüge, erklärte schon am 28. August 1914:
"Wenn wir aber zugrunde gehen und als Trümmer der Vergangenheit
angehören, dann kommt ihr als nächste an die Reihe. Dieser Krieg
ist für uns eine Ehrensache, eine Sache der Achtung für
Verpflichtungen, welche wir übernommen haben, eine Sache der
Loyalität gegen unsere in verzweifelter Lage befindlichen Freunde. Seitdem
der Krieg aber begonnen hat, ist er auch ein Krieg der Selbsterhaltung für
uns geworden. Die britische Demokratie mit ihrer eingeschränkten
Monarchie, ihrem alten Parlament, ihren begeisterten sozialen und
philantropischen Träumen ist auf Gedeih und Verderb im tödlichen
Kampfe mit der furchtbaren Macht der autokratischen Herrschaft Preußens.
Unser System von Zivilisation und Regierung steht gegen das ihre. Es gilt unser
Leben oder ihres. Wir begreifen die Größe der Zeit. Wir anerkennen
die Folgerichtigkeit und die Beziehungen der Ereignisse wie die der Geschichte.
England muß vorwärts gehen bis an das Ende." Mit
Chamberlainscher Heuchelei versuchte Premierminister Asquith schon am 5.
September 1914 der Welt einzureden, Deutschland müsse vernichtet
werden, weil der preußische Militarismus den Weltfrieden bedrohe. "Ich
für mein Teil sage, daß ich lieber unser Land aus dem Buche der
Geschichte ausgelöscht sehen möchte, als daß wir als
schweigender Zeuge, also tatsächlich als zustimmender Spießgeselle
dieses tragischen Triumphes der Macht über das Gesetz und der
Brutalität über die Freiheit abseitsgestanden hätten. Wem
fällt diese Verantwortlichkeit zur Last? Einer Macht allein und diese Macht
ist Deutschland. Deutschland bildet die Quelle und den Ursprung dieser
weltumfassenden Katastrophe."
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