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Ein einmaliger Vorgang in der
Weltgeschichte
Tiefstes menschliches Leid tritt vor unsere Augen, wenn wir das in den folgenden
Blättern niedergelegte Geschehen auf uns wirken lassen.
Jeder Satz wird zu einer Anklage! Jeder Satz offenbart uns die Gesinnung und die
Schandtat jener Menschen, die den Namen Mensch nicht mehr verdienen und
für die auch der Name polnisches "Volk" zu schade ist.
Aufwühlend, aufrüttelnd ist das alles, was wir da lesen. Sollten wir
nicht lieber hinwegsehen und das Gewesene mit dem Mantel ewigen Vergessens
zudecken? Sollen die gemordeten und gequälten Volksdeutschen, die da in
der bislang polnischen und jetzt wieder deutschen Erde ruhen, nicht die
Geheimnisse ihrer Qual und ihrer Leiden mit ins Grab nehmen?
Nein, nein und wieder nein! Daß so etwas möglich war, daß
Lebewesen, die so etwas wie Menschenantlitz trugen, fähig waren zur
sadistischen Marter gegen Leib und Seele Tausender, Zehntausender von
Volksdeutschen - das darf nicht vergessen sein!
Der trete vor, der es danach noch wagt, die Polen in Schutz zu nehmen und die
englisch-französische Politik zu verteidigen, die für diese
Unmenschen ins Feld zog und dem deutschen Volke den Garaus machen will,
während dies sogenannte polnische "Volk" seine Unfähigkeit zum
eigenständigen Leben nicht nur seit 20, nein, seit 200 oder
2000 Jahren immer wieder bewiesen, sondern jetzt endgültig unter
Beweis gestellt hat für alle, die noch empfinden können, für
alle, die sich noch einen Rest von Anstand, Ehrlichkeit und Zorn gegen alles
Untermenschliche bewahrt haben.
Unter diesen feiner Empfindenden in aller Welt werden nicht zuletzt Tausende
von Ärzten aller Länder und Völker sein, die sich in den
folgenden Blättern überzeugen können, was wirklich
geschehen ist, und die dann nicht ruhen und rasten werden, bis überall, bis
zum letzten Hindu oder Australier, bekannt wird, warum dieser Krieg
geführt wird!
[10] Ein Volk hat seine
eigenen Staatsbürger zusammengetrieben, zu immer größeren
Scharen und Gruppen zusammengestellt, die Schergen dieses Staates haben es vor
sich her gestoßen und hatten dabei das eine Ziel: die Volksdeutschen
möglichst auszurotten, das hieß also, möglichst viele von ihnen
zu ermorden und denen, die sie leben ließen, zu zeigen, daß ihr Leben
stets an einem Faden hing, daß sie selbst, die Minderwertigen, versuchten,
einen Staat, der doch ein Hirngespinst war, aufzubauen, und daß die
gemeine, brutale Macht, das Bajonett, der Gewehrkolben, die Kugel, ihre einzig
wirksamen Waffen seien.
Dieses einmalige Ereignis der Weltgeschichte konnte sich nur in einem
absteigenden, seiner selbst im Tiefsten ungewissen Volke abspielen, in einem
Volke, das sich selbst ausgelöscht hat aus der Gemeinschaft derer, die den
Namen eines "Volkes" verdienen. Mit ehernem Griffel sind die Untaten, die die
Polen den Volksdeutschen zugefügt haben, in die Tafeln der Geschichte
eingetragen. Einer der bekanntesten Teilnehmer an einem der gewaltsamen und
grausamen Märsche der Volksdeutschen durch Polen, Hauptschriftleiter
Starke aus Bromberg, hat geäußert: "Niemandem ist es gegeben, eine
allgemeingültige Darstellung jener Schreckenswanderung in der ersten
Septemberwoche zu liefern." Ob ein Teilnehmer an dem durch Gewalttaten,
Entwürdigungen, Hunger, Durst und Schmerzen gekennzeichneten Marsch
zum großen Dichter berufen sein wird, ob dieser Dichter die Odyssee dieses
Marsches schreiben wird, ist fraglich. Was die anderen tun können, ist dies:
Bausteine zusammentragen, damit weder die Mitlebenden noch die
späteren Geschlechter vergessen, was in diesem Jahr der
größten Nöte 1939 geschah, welcher Leiden Menschen um
ihres Deutschtums willen fähig sind, aber auch welcher Verworfenheit und
Niedertracht Untermenschen mit fanatischem, angeborenem Haß gegen
Name und Art alles Deutschen sich schuldig machen konnten. Denn das sei gleich
zu Anfang festgehalten, und unsere Berichte werden es bestätigen: Es ist
keineswegs so, daß diese polnischen Offiziere und Soldaten, diese
Polizisten und vor allem die polnischen, meist halbwüchsigen Horden der
Strzelce (Schützen), die POWiaken, die Haller-Schützen - wir
werden sie noch kennenlernen - erst künstlich aufgehetzt wurden. Mag die
polnische Regierung durch ihre Geheimbefehle, durch den Rundfunk und durch
die Presse noch so viel zur Aufhetzung beigetragen haben, mögen selbst
Priester ihre Gläubigen gegen die Deutschen fanatisiert haben, mag die
Intelligenz in ihrer Literatur, in ihren Dramen und wo immer die Massen gegen
die Volksdeutschen und alles Deutsche überhaupt aufgehetzt haben - so viel
Schandtat, so viel Grausamkeit wäre damit allein nicht aus ihnen
herauszulocken gewesen. Das war nur möglich, weil abgrundtiefer, [11] durch nichts zu
erklärender, elementarer, einer Sturmflut gleichender Haß in den
sogenannten Seelen dieser Menschen wohnte und wütete.
Dieser erstmalige und hoffentlich für alle Zeiten einmalige geschichtliche
Vorgang des Marsches Tausender von unschuldigen Volksdeutschen durch die
polnischen Ebenen kann von verschiedenen Blickpunkten aus aufgenommen
werden. In den folgenden Blättern steht alles das in vorderster Linie, was
Ärzte erlebt und zur Deutung des Geschehens beigetragen haben
oder das, was fachlich in erster Linie vom Arzt beurteilt werden kann.
Ärzte sind gewohnt, die Wirklichkeit nüchtern und sachlich
anzusehen; denn gegen Bakterien und Erschöpfungszustände, gegen
Herzschwäche oder Fußwunden helfen nicht gefühlvolle
Auslassungen, sondern nur die jeweils ärztlich angebrachten Mittel. Nur
Ärzte können an den Toten feststellen, welchen
Mißhandlungen sie wirklich ausgesetzt waren. Darum sind die
volksdeutschen und reichsdeutschen Ärzte und Pathologen, die in diesen
Blättern zu uns sprechen werden, gegenüber dem Inland und dem
gesamten Ausland die wohl unverdächtigsten Zeugen für das, was
wirklich geschehen ist. Sie allein waren vielleicht fähig, wenn andere schon
in Fieberphantasien und Durstdelirien Ereignisse übersteigert und
übertrieben ansahen, doch den wirklichen Kern des Geschehens
festzuhalten. Und darum darf sich der Geschichtsschreiber auf sie besonders
verlassen. Ärztliche Dokumente, wie sie die Grundlage für
unsere Schilderung der Leidensmärsche Volksdeutscher bilden, gelten aber
nicht nur für das, was die Ärzte selbst auf dem Marsch gesehen und
in der Erinnerung festgehalten haben und durch helfendes Eingreifen zu lindern
versuchten, sondern zu ihnen gehören auch die zahlreichen
Sektionsbefunde und ‑protokolle, die in wochenlanger Arbeit
insbesondere von Pathologen der Wehrmacht einer erschütterten Nachwelt
aufbewahrt wurden. Wenn Ärzte feststellen, daß die Polen sich in
wilden, unnötigen, grausamen Mißhandlungen austobten, wo ein
Schuß genügt hätte, so sind das Feststellungen, gegen die
niemand, weder im Inlande noch im Auslande, Einwände zu erheben
sich getrauen wird. Darum müssen diese ärztlichen Dokumente allen
Völkern zeigen, was für ein Staat dieses Polen eigentlich gewesen
ist, und welche Schuld die Schöpfer dieses Staates und insbesondere
England auf sich geladen haben, das ihn zur ständigen Verhöhnung
und Verunglimpfung Großdeutschlands und zuletzt sogar zum aktiven
Angriff aufgefordert hat.
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