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Nr. 90:
Führerrede vom 19. Juli 1940
(Reichstagssitzung)
(Auszug)
... Mister Churchill hat es soeben wieder erklärt, daß er den Krieg
will. Er hat nun vor etwa sechs Wochen mit dem Krieg in dem Raum begonnen,
in dem er anscheinend glaubt, wohl besonders stark zu sein, nämlich dem
Luftkrieg gegen die Zivilbevölkerung, allerdings unter dem
vorgeschobenen Motto gegen sogenannte kriegswichtige Einrichtungen. Diese
Einrichtungen sind seit Freiburg offene Städte, Marktflecken und
Bauerndörfer, Wohnhäuser, Lazarette, Schulen, Kindergärten
und was sonst alles getroffen wird. Ich habe bisher darauf kaum antworten lassen.
Aber das soll nun nicht bedeuten, daß dies die einzige Antwort ist oder
bleiben wird.
Ich bin mir nun darüber im klaren, daß aus dieser unserer einmal
kommenden Antwort namenloses Leid und Unglück über die
Menschen hereinbrechen wird. Natürlich nicht über Herrn Churchill;
denn er wird ja dann sicherlich in Kanada sitzen, dort, wohin man ja das
Vermögen und die Kinder der vornehmsten Kriegsinteressenten schon
gebracht hat. Aber es wird für Millionen anderer Menschen ein
großes Leid entstehen...
... In dieser Stunde fühle ich mich verpflichtet, vor meinem Gewissen noch
einmal einen Appell an die Vernunft auch in England zu richten. Ich glaube, dies
tun zu können, weil ich ja nicht als Besiegter um etwas bitte, sondern als
Sieger nur für die Vernunft spreche. Ich sehe keinen Grund, der zur
Fortführung dieses Kampfes zwingen könnte. Ich bedauere die
Opfer, die er fordern wird. Auch meinem eigenen Volk möchte ich sie
ersparen...
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