Teil 2: Der
nationalsozialistische Wirtschaftsaufbau
seit der Machtübernahme C. Aufwärts mit Adolf Hitler V. Die Entwicklung von Handwerk, Handel und Verkehr 1. Handwerk Gleichzeitig mit der Arbeitsbeschaffung wurde die Förderung des gewerblichen Mittelstandes, zu denen vor allem der Einzelhandel, das Handwerk, das Gastgewerbe und der Hausbesitz zählen, in Angriff genommen. Dabei wartete [288] man nicht erst die belebenden Wirkungen ab, die sich aus einer allgemeinen konjunkturellen Aufwärtsbewegung der deutschen Wirtschaft auch für die mittelständischen Gewerbe ergeben mußten. Diese sorgen ja vor allen Dingen für den täglichen Bedarf des Volkes und seine individuelle Befriedigung. Erfahrungsgemäß mußte ja die Besserung der Einkommensverhältnisse des einzelnen zunächst der Abdeckung alter Verpflichtungen dienen, bevor an die Befriedigung erhöhter Bedürfnisse herangegangen werden konnte. So wurde bei allen Maßnahmen dafür Sorge getragen, daß die mittelständischen Betriebe bevorzugt in den Arbeitsprozeß eingeschaltet wurden. Nicht vergessen seien auch die besonderen Steuererleichterungen, die vor allem dem gewerblichen Mittelstand zugute kamen, so die Herabsetzung der Grundsteuer für den älteren Neuhausbesitz, die Befreiung der mittelständischen Vermögen von der Vermögenssteuer und Erbschaftssteuer und die Änderung der Bestimmungen für die Umsatzsteuer. Die im vorigen Abschnitt behandelte Neuorganisation der Wirtschaft brachte beim Handwerk die Einführung der Pflichtorganisationen und der Handwerkskarte, wodurch die wirtschaftliche Lage des Handwerks ebenfalls bedeutend gebessert wird. Die Eröffnung neuer Handwerksbetriebe ist in Zukunft an eine geordnete Ausbildung des Inhabers gebunden. Die Aktion des Handwerks gegen das Borgunwesen dürfte auch schließlich zur finanziellen Gesundung wesentlich beitragen.
[289-290=Abb.] [291] 2. Der Einzelhandel Auch im Einzelhandel wurde eine Eignungsprüfung eingeführt. Danach wird die Erlaubnis zur Eröffnung eines Einzelhandelsgeschäftes nur noch erteilt, wenn der Antragsteller die für die ordnungsgemäße Führung eines Einzelhandelsgeschäfts erforderliche Eignung nachweist. Für Warenhäuser, Einheitspreisgeschäfte usw., ferner für die Erweiterung von Filialunternehmen wurde eine grundsätzliche Sperre eingeführt, um die Konkurrenzwirkung der Großbetriebe abzuschwächen.
3. Vereinheitlichung und Ausbau des Verkehrswesens Durch die Vereinheitlichung der Reichsgewalt wurde die Lösung der deutschen Verkehrsprobleme außerordentlich erleichtert. Reichsbahn, Kraftverkehr und Straßenbahn sind nunmehr alle dem Reichsverkehrsministerium untergeordnet. Es wurde eine einheitliche Verkehrsverwaltung geschaffen, die den Ausbau des Verkehrsnetzes nach gleichen Gesichtspunkten ermöglicht. Der frühere Wettkampf zwischen Reichsbahn und Reichspost, Straße und Schiene, Auto und anderen Verkehrsmitteln wurde durch Regelung der Konkurrenzverhältnisse und Stützung notleidender Verkehrszweige beseitigt. Zur einheitlichen Regelung des Straßenverkehrs hat der Reichsverkehrsminister eine Reichsverkehrsordnung erlassen, wodurch mehr als tausend Polizeiverordnungen der Länder aufgehoben wurden.
Für die Verwaltung des deutschen Straßenwesens ist ein Generalinspektor eingesetzt worden, dem durch ein Gesetz die umfangreichen Verwaltungs- und Aufsichtsrechte für alle Reichs- und Landstraßen übertragen wurde. So erfolgt der Ausbau des deutschen Straßennetzes nunmehr nach einheitlichen Gesichtspunkten. Das Gleiche gilt für das Wasserstraßenwesen, das bei den verschiedenen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen gefördert wurde.
So haben alle Teile der Verkehrswirtschaft von der Wirtschaftsbelebung ihren Nutzen gehabt. Vor allem aber erhält die Motorisierung einen gewaltigen Auftrieb, auf den schon bei der Behandlung der Fahrzeugindustrie ganz besonders hingewiesen werden konnte. Die vorstehenden [Scriptorium: und nachfolgenden] Bilder zeigen, wie die Wirtschaftsbelebung sich in der Verkehrswirtschaft auswirkte und beweisen gleichzeitig auch die Gesundung der Gesamtwirtschaft.
Nationalsozialistischer Wirtschaftsaufbau und seine Grundlagen Ein bildstatistischer Tatsachenbericht Dr. Paul Blankenburg und Max Dreyer |