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Dr. Hermann Wanderscheck

Teil 4

Die britische Lügenpropaganda behauptete 1914, daß in vielen Teilen Belgiens wohlüberlegte und planmäßig angeordnete Metzeleien an der Zivilbevölkerung geschehen seien, begleitet von vereinzelten Morden und anderen Gewalttaten, daß unschuldige Zivilisten, Minner und Frauen ermordet wurden, Frauen mißbraucht und Kinder verstümmelt, daß Plündern, Brandstiftung und willkürliches Vernichten von Offizieren der deutschen Armee befohlen und begünstigt wurde - in einer Art, wie sie ohnegleichen in irgendeinem Kriege zwischen zivilisierten Nationen während der letzten drei Jahrhunderte seien. Diese Greuellügen sollten die neutralen Länder in eine wachsende Haßstimmung gegen Deutschland versetzen. Die amtlichen Berichte und die Broschüren über deutsche Greueltaten in Belgien wurden in zahllose Fremdsprachen übersetzt und dienten dem einzigen Zweck, die Barbarenverleumdungen zu vergrößern.

Das infame Märchen von den abgehackten belgischen Kinderhänden war das beliebteste Greuelmotiv. Am 2. September 1914 veröffentlichte die
Die abgehackten
Kinderhände. Aus der italienischen Zeitung Fischietto, 1915.
Die Lüge von den abgehackten Kinderhänden gab es in vielen Zeichnungen und sogar als Plastik.
Die abgehackten Kinderhände. Aus Le Journal, 30. April 1915.
Times die Aussagen französischer Flüchtlinge: die Deutschen schneiden den kleinen Knaben die Hände ab, damit Frankreich keine Soldaten haben soll. Damit war die Losung für eine während des Weltkrieges in unglaublicher Weise ausgenützte Propaganda gegeben. Auf zahlreichen Bildern in Witzblättern und Einzeldrucken wurde diese Lüge immer wiederholt. Es wurde sogar eine Plastik dieses Kindes angefertigt, die zu Propagandazwecken verbreitet wurde. In Buenos Aires wurde eine englische Greuelzeichnung veröffentlicht, die die Überschrift trug: Die
englische Greuelzeichnung
Der Kaiser hackt die Kinderhände höchstpersönlich ab!
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Bibel vor allem! Und darunter das Bibelwort: Lasset die Kleinen zu mir kommen! Der Kaiser Wilhelm II. steht hinter einem riesigen Klotz, mit einer Axt in seinen blutigen Händen. Er hat eine grausame Arbeit verrichtet. Um ihn herum liegen ganze Haufen von abgeschnittenen Händen. Er weist eine Frau an, Kinder, die sich an sie klammern und denen bereits die Hände abgeschnitten sind, heranzuführen.

Der englische Politiker Arthur Ponsonby berichtete über die Wirkung dieser Greuellüge: "Den Babys wurden jedoch nicht nur die Hände
Baby 
auf deutsches Bajonett gespießt
Baby auf deutsches Bajonett gespießt
abgeschnitten, sondern sie wurden auch auf Bajonette gespießt und in einem Falle an einen Türpfosten genagelt. Jeder Mann wird sich sicher aber an das belgische Baby ohne Hände erinnern. In Omnibussen und anderen öffentlichen Plätzen wurde laut davon gesprochen. In Krankenhäusern war es gesehen worden. Und es wurde nicht als ein vereinzelt dastehendes Beispiel von Grausamkeit, sondern als ein typisches Beispiel vorgeführt." Die Greuellüge wurde später durch unverdächtige Zeugen entlarvt. So schrieb Oberst Repington in seinem Diary of the World War: "Kardinal Gasquett erzählte mir, daß der Papst versprochen hatte, an die Welt einen scharfen Protest zu erlassen, wenn in einem einzigen Falle nachgewiesen werden könnte, daß belgische Nonnen geschändet oder Kindern die Hände abgeschnitten worden waren. Es wurde eine Untersuchung eingeleitet und mit Hilfe des Kardinals Mercier wurden viele Fälle geprüft. Kein einziger Fall konnte nachgewiesen werden." Die englische Greuelpropaganda aber wertete die infamste Lüge aller Lügen gründlich aus. In Zeichnungen und Zerrbildern deutscher Soldaten und Offiziere, denen abgeschnittene Kinderhände aus den Rocktaschen schauen, gipfelte die unmenschliche und grauenhafte Verleumdung.
 
Das wesentliche Kennzeichen dieser englischen Lügenpropaganda war, daß sie hinter der Maske sachlicher Berichterstattung Tatsachen zum Zwecke politischer Brandstiftung gehässig verdrehte. Eine Methode, die England auch im gegenwärtigen Krieg mit Deutschland wieder anwendet. Ein weiteres Beispiel englischer Lügenpropaganda aus dem Weltkrieg ist die "Kadaverlüge". Dieses Greuelmärchen hetzte Millionen von Menschen im neutralen Ausland gegen Deutschland auf, es wurde erst nach dem Weltkrieg mit zynischer Offenheit durch seinen Erfinder enthüllt.

Im Jahre 1917 wurde in der englischen und in der übrigen Auslandspresse berichtet, daß in Deutschland die Leichen der gefallenen Soldaten zur Fettgewinnung benutzt würden. Die Hintergründe dieser grauenerregenden Kriegslüge hat ihr Erfinder, der Chef des Nachrichtenwesens der britischen Armee, General Charteris, in einem Vortrag im Amerikanischen Kunstklub in New York am 19. Oktober 1925 selbst aufgehellt. Der britische Propaganda-Offizier hat sich dabei mit Stolz seiner geschickten Fälschung gerühmt.

Die New York Times schrieb über den Vortrag des Generals Charteris in ihrer Ausgabe vom 20. Oktober 1925: "Wo die Geschichte, daß Deutschland die Leichen seiner gefallenen Soldaten auskochte, um das Fett als Dünger zu benutzen, ihren Ursprung hatte, wurde gestern zum ersten Male von dem Brigadegeneral Charteris, dem Chef des Nachrichtenwesens der britischen Armee während des Weltkrieges, bei einem Festessen im Nationalen Kunstklub in New York erzählt. Die Geschichte begann als Teil der Kriegspropaganda in China. General Charteris erzählte die Geschichte, um zu zeigen, wie Propaganda weit über ihren eigentlichen Zweck hinauswachsen kann, und als 'amüsanten' Seitenblick auf die Tätigkeit seines Büros. England war in Unruhe über die Haltung Chinas, welches Deutschland zu begünstigen schien. Eines Tages kam auf den Schreibtisch des Generals Charteris eine Menge Material, das deutschen Gefangenen und Toten abgenommen worden war. Darunter befanden sich zwei Bilder, von denen eins einen Eisenbahnzug darstellte, der tote Pferde in die Etappe brachte, um Fett und anderes Material daraus zu gewinnen, das für Kunstdünger und Munition gebraucht wurde, während das andere Bild einen Zug darstellte, der tote Deutsche zum Begräbnis nach hinten brachte. Auf dem Bilde mit den toten Pferden stand das Wort "Kadaver".

Wohl wissend, wie die Chinesen ihre Ahnen und ihre Toten verehren, ließ General Charteris die Überschrift "Kadaver werden zur Fettfabrik zurückgesandt" auf das Bild mit den toten Soldaten übertragen und sandte die Photographie an eine chinesische Zeitung in Schanghai. Er vergaß die Sache ganz, bis sechs Wochen später ein Brief von einem chinesischen Leser der englischen Jagd- und Angelsportzeitschrift The Field in dieser Monatsschrift erschien, der die Geschichte von dem entsetzlichen Auskochen deutscher toter Soldaten, die in China veröffentlicht worden sei, schilderte. Die Sache wäre hier zu Ende gewesen, hätte nicht ein entrüsteter Engländer an die London Times geschrieben und erklärt, die Bilder müßten eine Fälschung sein, da das Wort "Kadaver" in Deutschland nur für tote Tiere gebraucht würde, was, wie General Charteris sagte, vollkommen korrekt sei. Aber auch ein englischer Arzt schrieb und erklärte, daß in Österreich, wo er Medizin studiert hätte, das Wort "Kadaver" im Sektionssaal gebraucht würde, und er glaube, die Geschichte müsse wahr sein.

Der Meinungsstreit raste, bis ganz England glaubte, es müsse wahr sein, und die deutschen Zeitungen druckten entrüstete Widerrufe. Die Sache kam vor das Unterhaus, und es wurde eine Anfrage gestellt, die an General Charteris verwiesen wurde. Dieser antwortete, daß, soweit er die deutsche Mentalität kenne, er auf alles vorbereitet sei. "Es war", sagte er, "das einzige Mal während des Krieges, wo er tatsächlich der Wahrheit ausgewichen sei."

Die Sache wäre vielleicht noch weiter gegangen, denn ein "edler" Mensch in seinem Büro erbot sich, ein Tagebuch eines deutschen Soldaten zu schreiben, das von dessen Versetzung von der Front nach zweijährigen Kämpfen auf einen leichten Posten in einer Fabrik erzählte und von seinem Entsetzen, als er entdeckte, daß er dort beim Auskochen seiner toten Kameraden helfen mußte. Es gelang ihm, zur Front zurückversetzt zu werden, und er fiel. Es war geplant, dieses gefälschte Tagebuch in die Uniform eines toten deutschen Soldaten zu stecken und es dort von einem Kriegsberichterstatter finden zu lassen, der eine Leidenschaft für deutsche Tagebücher hatte. General Charteris entschied, daß die Täuschung weit genug vorgetrieben sei und daß vielleicht ein Irrtum in dem Tagebuch sei, der zur Entdeckung der Fälschung geführt haben könnte. Ein solches Resultat würde die ganze britische Propaganda in Gefahr gebracht haben, sagte er, und er hielte es darum nicht der Mühe wert. Das Tagebuch aber befindet sich jetzt im Kriegsmuseum in London.

Diese englische Greuellüge lieferte den Beweis dafür, daß amtliche britische Propagandastellen sich nicht scheuten, um Deutschland ein ewiges Brandmal aufzudrücken, Greuelgeschichten bewußt zu erfinden. Mit perfiden Kunstgriffen wurde in den Fälscher- und Lügenwerkstätten der interalliierten Propaganda gearbeitet und Systeme ausgeklügelt, die internationale Brunnenvergiftungen größten Stils ermöglichten.

Drei weitere Fälle aus dem Weltkrieg enthüllen die Schrankenlosigkeit der englischen Propaganda, die schon Napoleon treffend entlarvte: "Die Engländer lassen nicht von der Gewohnheit, Nachrichten zu erfinden, die sie zu Hause verbreiten und nachher in ganz Europa in Umlauf setzen. Sie hängen zu sehr an diesem Hilfsmittel, als daß sie es nicht unaufhörlich gebrauchen sollten. Zwar dementieren sie eine falsche Nachricht acht oder zehn Tage nach ihrer Veröffentlichung; aber diese acht oder zehn Tage sind verstrichen, die Täuschung hat bestanden, und die Gelegenheit bietet sich, eine neue Täuschung in die Welt zu setzen, die sie sogar mit ganz offiziellen Dokumenten glaubhaft machen, und so immer weiter, Monat für Monat, Woche für Woche, das ganze Jahr hindurch." Mit Vorliebe waren es während des Weltkrieges - ebenso wie heute - angebliche Völkerrechtsverletzungen Deutschlands, die zu großen Propagandafeldzügen der Lüge ausgebeutet wurden.
 
Mit der standrechtlichen Erschießung der englischen Krankenschwester Edith Cavell durch die Deutschen versucht die britische Greuelpropaganda auch heute wieder in Amerika Stimmung zu machen. Miß Cavell wurde zusammen mit zwei anderen Frauen am 12. Oktober 1915 von einem deutschen Kriegsgericht in Brüssel zum Tode verurteilt, weil sie britische und französische Soldaten in ihrem Haus verborgen, ihnen Geld und Kleidung gegeben und ihnen sowie militärpflichtigen Belgiern die Flucht aus Belgien zwecks Rückkehr zu den feindlichen Heeren ermöglicht hatte. Das Urteil wurde am 12. Oktober 1915 vollstreckt, nachdem der deutsche Militärgouverneur von Belgien ein Gnadengesuch an den Kaiser, der allein in das Verfahren eingreifen konnte, in Anbetracht der erschwerenden
Cavell
Germania sitzt unter der deutschen Eiche, bereits von abgeschlagenen Köpfen umgeben, und ihr Handlanger der Tod bringt ihr eine weitere Trophäe: den Kopf der ermordeten Krankenschwester Edith Cavell. Um die unglaubliche Perversität, die in diesem Gemälde steckt, voll zu erkennen, muß man das Bild vergrößert sehen!
Umstände des Falles abgelehnt hatte. Das Gericht hatte es als klar erwiesen angesehen, daß Kriegsverrat geübt worden war, da dem Feinde Mannschaften zugeführt worden waren.

Bald nach der Hinrichtung der Miß Cavell wurde der Fall von der englischen Propaganda aufgegriffen. Zu keiner Zeit des Weltkrieges veröffentlichte die englische Presse giftigere und gehässigere Artikel über Deutschland. Die Deutschen waren ein barbarisches Volk, das ausgerottet zu werden verdiente. Die Deutschen hatten eine edle Patriotin getötet, welche ihre eigenen Verwundeten gepflegt hatte. Die Morning Post schrieb am 21. Oktober 1915: "Die ganze Psychologie der Hunnen offenbare sich in diesem Fall, die Ausübung des Rassenhasses, der blinde Groll des Pedanten, die Gefühllosigkeit dem Appell an die Ritterlichkeit
Cavell 
vor dem deutschen Gericht
Edith Cavell vor dem deutschen Kriegsgericht. Der deutsche Richter erscheint in Gestalt des Todes.
gegenüber." Die Daily Mail vom 25. Oktober 1915 schrieb, britische und deutsche Ideen über Gerechtigkeit seien getrennt, wie die ewigen Zeiten, welche zwischen dem Zeitalter der Barbarei und Zivilisation liegen. In England würde eine Frau niemals vor ein Kriegsgericht, nur vor ein Zivilgericht gestellt werden. Die Welt müsse sich klarmachen, daß die Deutschen mit dem Hang nach zügelloser Grausamkeit befleckt wären. Der Fall der Miß Cavell wurde propagandistisch in Bild, Karikatur und Film ausgewertet. Das Hetzbild Bryan Shaws, das einen deutschen Offizier mit noch
Ermordung 
der Edith Cavell
Die Ermordung der Krankenschwester Edith Cavell durch einen deutschen Offizier
rauchendem Revolver an der zu seinen Füßen liegenden Leiche der Cavell in der Schwesterntracht mit der Roten-Kreuz-Binde, die Hände gefesselt, darstellte, wurde, nachdem es in der Times erschien, von vielen englischen Zeitungen und Zeitschriften nachgedruckt.

Daß Edith Cavell einem Geheimbund beigetreten war, der sich zur Aufgabe gemacht hatte, wehrfähigen jungen Belgiern auf Schleichwegen über die Grenze und zu ihren Truppenteilen zu helfen, daß eine große Anzahl von Flüchtlingen auf die nämliche Art den belgischen Truppenteilen zugeführt wurden, daß Edith Cavell auch wichtige Nachrichten über deutsche Heeresbewegungen an den Feind gelangen ließ, verschwieg die Lügenpropaganda. Das vollstreckte Todesurteil allein genügte, das "deutsche Barbarentum" als Schlagwort durch Zeitung, Zeitschrift und Broschüre zu jagen und Edith Cavell als Märtyrerin zu verewigen. Daß die Engländer heute wieder in Form eines Hetzfilmes auf diesen Verleumdungsfeldzug zurückgreifen, beweist, daß ihnen allein an der professionellen Lüge liegt, in der Verderben säenden Wirkung der Lüge, die Deutschlands Ansehen in der Welt schädigt.
 
Auch das "Athenia"-Verbrechen, das sich Winston Churchill ausdachte, um Amerika in diesen neuen Krieg gegen Deutschland zu hetzen, indem er behauptete, ein deutsches U-Boot habe den britischen Dampfer "Athenia" auf der Fahrt von England nach Amerika torpediert, findet im Weltkrieg einen Parallel-Greuellügenfall. Auch 1915 brauchte die englische Regierung einen Sensationsfall, um USA. in Siedehitze gegen Deutschland zu bringen. Der Fall hieß "Lusitania".

Am 7. Mai 1915 wurde der der englischen Cunard-Linie gehörende Dampfer "Lusitania"' an der Südküste Irlands innerhalb des deutschen Kriegsgebietes von dem deutschen Unterseeboot U 20 ohne vorherige Warnung torpediert. Der Schuß hatte zwei Explosionen zur Folge. Im Verlauf von zwanzig Minuten war das Schiff gesunken, zwölfhundert Personen mit sich ins Verderben ziehend. Da sich unter den Ertrunkenen auch neutrale Amerikaner befanden, entspann sich ein Notenwechsel zwischen Deutschland und Amerika. Vor einem englischen Gericht fand 1915 eine Untersuchung statt, 1918 eine vor dem New Yorker Distriktshof. Das Kernproblem der Untersuchung war die "Berechtigung der warnungslosen Versenkung". Wie fast alle englischen Schiffe diente die "Lusitania" zum Transport von Kriegsmaterial; sie hatte 5400 Kisten Munition an Bord. [Scriptorium merkt an: und 2500 Zentner Tetrachlorid zur Herstellung von Giftgasen für alliierte Einsätze gegen Deutschland!] Die "Lusitania" war im Zeitpunkt ihrer Versenkung als ein mit Angriffsbefehlen ausgerüstetes, bewaffnetes Handelsschiff anzusehen. Die deutsche Auffassung ging dahin: 1. Die "Lusitania" war im Zeitpunkt ihrer Versenkung Kauffahrteischiff.
Lusitania
"Nur Zivilfahrgäste" - wie dieses unschuldige Kind im Lusitania- Rettungsring: "Mama! Mama! Warum?"
2. Das U-Boot ist Kriegsschiff. 3. Der "verschärfte U-Boot-Krieg" und damit die warnungslose Versenkung der "Lusitania" ist als Repressalienhandlung völkerrechtlich gerechtfertigt.

Die Versenkung der "Lusitania" war für die englische Lügenpropaganda das Mittel, Amerika zum Anschluß an die Entente zu bewegen. Eine ungeheuerliche Hetze gegen die deutsche Seekriegsführung, gegen die "Brutalität" deutscher Kriegsmaßnahmen flammte in der englischen Presse auf. Die Deutschen hatten ein wehrloses Passagierschiff, das die amerikanische Flagge führte, und nur Zivilfahrgäste und eine gewöhnliche Ladung an Bord gehabt hatte, in die Luft gesprengt. Die Vorwürfe, die gegen Deutschland erhoben wurden, lauteten auf Völkerrechtsbruch und Seeräuberverbrechen. Das New Yorker Appellationsgericht stellte Ende Januar 1923 in einer gerichtlichen Entscheidung fest, daß die "Lusitania" Munition an Bord gehabt hatte, daß die Versenkung nicht als "Seeräuberverbrechen", sondern als eine regelrechte Kriegshandlung angesehen werden muß.

A most inhuman crime
 
In sacred memory
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"Ein unmenschliches Verbrechen.
Deutschlands offizielle Zeitungsanzeigen, die die Welt auf seine Absicht hinwiesen, genau dies zu tun; die von den Passagieren erhaltenen eingeschriebenen Briefe und Telegramme, die sie warnten, daß Deutschland diesen hochfahrenden, blutigen Akt der Zerstörung beabsichtigte; dies alles enthüllt eine Gefühllosigkeit und Mißachtung normalen menschlichen Empfindungsvermögens, die einen dazu bringen, sich wie von den Massenschlächtern des Mittelalters angeekelt abzuwenden."
 
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"Im heiligen Gedenken an
(den berühmten Cunard-Kreuzer)
'LUSITANIA'
An der irischen Küste von den Hunnen torpediert und versenkt
am Freitag, dem 7. Mai 1915
mit einem Verlust von mehr als 1.000 Leben, einschließlich vieler Frauen und Kinder.
Mögen ihre Seelen in Frieden ruhen."
Scriptorium merkt an: Es scheint uns eher so, daß die Zeitungsanzeigen und die eingeschriebenen Briefe und Telegramme, die die Passagiere davor warnten, an Bord dieses Schiffes zu gehen, gerade das Gegenteil von "Gefühllosigkeit und Mißachtung normalen menschlichen Empfindungsvermögens" enthüllen. Aber es ist ein typisch britischer Charakterzug, Schäden, die durch die eigene arrogante Mißachtung solcher Warnungen entstanden, auf jene abzuwälzen, die versuchten, Verluste an Zivilpersonen möglichst gering zu halten, indem sie diese Warnungen überhaupt herausgaben! Besaßen die Alliierten etwa die gleiche Anständigkeit, die zivilen Passagiere der Wilhelm Gustloff ebenfalls im voraus zu warnen?

Das lügnerische Propagandamittel zur Umstrickung Amerikas war die Ausgabe
Lusitania-Münze, Vorderseite
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Vorderseite, mit Text "Keine Bannware!"

"Lusitania"-Münze
Rückseite, mit Text "Geschäft über alles"
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Lusitania-Münze, Rückseite
einer "Lusitania"-Münze. Die "Lusitania"-Münze wurde zuerst in Deutschland, in München, von Professor Goetz geprägt. Sie sollte zeugen für die künstlerische Gestaltung eines Kriegsereignisses. Die Münze wurde privat verkauft, ohne jedoch in Deutschland bekannt zu werden. Sie gelangte durch Zufall in englische Hände. In England wurde sie zu Propagandazwecken nachgebildet und nun in der Absicht ausgegeben, in allen deutschfeindlichen Herzen die Erinnerung an eine deutsche Greueltat wachzuhalten, durch die ein unbewaffneter Passagierdampfer mit zwölfhundert Nichtkämpfern "vorsätzlich" versenkt wurde. Auf der Vorderseite der Medaille erschien eine Darstellung der sinkenden "Lusitania" mit der Aufschrift: "Keine Bannware!" Auf dem Schiff waren Kanonen und Flugmaschinen erkennbar. Eine bildliche Darstellung zeigte den Todesengel im Geschäftslokal der Cunard-Gesellschaft sitzend, wie er Fahrkarten unter die Reisenden verteilt, welche die von einem Deutschen ausgehende Warnung gegen die von den Unterseebooten drohende Gefahr unbeachtet lassen. Die englische Propaganda legte der Münze die vermeintliche deutsche Absicht zugrunde, daß, wenn der Mörder einmal sein Opfer gewarnt hat, das hierauf begangene Verbrechen dem Opfer und nicht dem Mörder zur Last fällt.

Das Deutschland von 1916 konnte die Wahrheit nicht durchsetzen. Das Deutschland von 1939 entlarvte Winston Churchill durch Dokumente und stichhaltiges Beweismaterial; nicht zuletzt durch Zeugenaussagen amerikanischer Bürger wurde Churchill, der Urheber der "Athenia"-Greuellüge, überführt. 1916 wie 1939 war Churchill der erste Lord der britischen Admiralität. Die heuchlerischen und verbrecherischen Methoden amtlicher englischer Propagandastellen haben sich nicht geändert.


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Die englische Lügenpropaganda im Weltkrieg und heute