SucheScriptoriumBuchversandArchiv IndexSponsor

[Bd. 5 S. 248]
Robert Wilhelm Bunsen und Gustav Robert Kirchhoff, 1811-1899 bzw. 1824-1887, von Hans Schimank

Robert Wilhelm Bunsen.
[240b]      Robert Wilhelm Bunsen.
Gern läßt sich die fabelsüchtige Menschheit das Märchen von einem zeitenüberdauernden persönlichen Nachleben erzählen, das kindhafter Herzenseinfalt entsprungene Märchen vom unsterblichen Kunstwerk und dem unvergänglichen Ruhme seines Schöpfers, und gewiß haftet äußerlich der künstlerischen Leistung das Gepräge der Einmaligkeit stärker an als der wissenschaftlichen und technischen Schöpfung, die, allmählich als selbstverständlich empfunden, zum namenlosen, aber unentbehrlichen Bestandteil menschlicher Kultur wird. Aber nur das Namenlose dauert wirklich, und Schöpfer namenlosen Segens für den Reigen kommender Geschlechter zu sein, ist das große und tragische Schicksal aller Naturforscher und Ingenieure. Der Ruhm selbst der Größten unter ihnen bleibt auf einen engen Kreis beschränkt. Sie sind schon bei Lebzeiten Fremdlinge in ihrem eigenen Volke, und ihnen allen haftet etwas von der Unheimlichkeit des landfremden Schmiedes an. Gerühmt und gemieden wie der Wieland der Eddaerzählungen, sind sie der Verwaltungsbürokratie auch dann noch verdächtig, wenn sie – ein Jahrtausend später als ihr mythischer Ahnherr – Krupp oder Siemens heißen.

Die großen deutschen Naturforscher teilen dies Geschick, selbst diejenigen unter ihnen, die vor kaum einem Jahrhundert in stiller und zäher Arbeit die Grundlagen schufen, auf denen der Bau einer wirtschaftlichen und militärischen Großmachtstellung Deutschlands überhaupt erst errichtet werden konnte. Wenn dann dem einen oder dem andern unter ihnen – wie etwa Bunsen und Kirchhoff – eine späte Zeit der Anerkennung und des Ruhmes blüht, verdanken sie dies selten einer einsichtigen Würdigung ihrer Gesamtleistung. Fast widerwillig wird hie und da durch eine ihrer Einzelleistungen das Staunen der Menge erregt und Gedankenlosigkeit zum gern gemiedenen Nachdenken über die unerbittliche Folgerichtigkeit naturgesetzlichen Geschehens gezwungen.

Vom Naturforscher – und mit aller Härte der Forderung vielleicht nur von ihm – wird verlangt, daß er sich der Lösung der selbstgestellten Aufgaben mit ganzer Hingabe und dem vollen Einsatze seiner Persönlichkeit unterzieht, obwohl er weiß, daß seiner Spur bald Männer folgen werden, die mehr erreichen werden als er selbst, ihr Wegbahner, und obwohl er weiß, daß alles, was er mühsam zu erkennen und zu enträtseln vermochte, sehr bald vor dem helleren Glanze jüngerer Kenntnis und Erkenntnis vergeht und verschwimmend in ihr [249] sich auflöst. Das einzig Fortlebende mag dann eine vage Erinnerung an einen richtungweisenden Mann und sein Wesen sein, Erinnerung an die Reinheit seines Strebens, die Unermüdlichkeit seines Willens und die nie erlahmende Kraft seiner Wahrheitsuche. Zu den deutschen Männern dieses Gepräges gehört Robert Wilhelm Bunsen, Sohn eines Göttinger Bibliothekars, der um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts Vorstoß um Vorstoß ins Niemandsland des Unerforschten unternahm.

Als er am 31. März 1811 zu Göttingen das Licht der Welt erblickte, war in Deutschland gerade eine Richtung der Naturforschung zur Macht gelangt, die – romantisch verschwärmt – über einer von geistreichen Einfällen gewitterhaft durchblitzten Spekulation allzu stark der sicheren Grundlage echter Naturforschung vergaß, der durch sorgsame Versuche untermauerten Erfahrung. Die Führung auf dem Gebiete der theoretischen wie der praktischen Chemie, an der Deutschland während des achtzehnten Jahrhunderts noch teilgehabt hatte, war fast vollständig auf Frankreich und England übergegangen. Die stolze Überlieferung der Stahl und Marggraf, der Scheele und Klaproth schien zu erlöschen.

Aber schon 1828, als Bunsen sich an der Universität seiner Vaterstadt dem Studium der Naturwissenschaften zuwandte und in erstaunlicher Vielseitigkeit Vorlesungen über Mathematik, Physik und Chemie, Mineralogie und Geologie, Botanik und Anatomie hörte, machten sich erste Anzeichen eines Wandels bemerkbar. Liebig und Wöhler hatten sich inzwischen aus fremden Landen – in Paris bei Gay Lussac der eine, der andere bei Berzelius in Stockholm – das wissenschaftliche Rüstzeug geholt, dessen es zum Wiederaufbau der experimentellen Naturwissenschaften in Deutschland bedurfte. Jetzt standen sie im Begriff, ein neues Geschlecht von Chemikern zu erziehen. Bald sollte Bunsen sich ihnen zugesellen und in glücklicher Ergänzung der Bestrebungen seiner beiden älteren Fachgenossen insbesondere die physikochemische Forschungsrichtung in der Chemie fördern und befruchten.

Mit einer akademischen Preisschrift, der in lateinischer Sprache abgefaßten Aufzählung und Beschreibung der Hygrometer seit Saussure, hatte er 1830 seine wissenschaftliche Laufbahn begonnen. Die Schrift ward mit dem Preise ausgezeichnet, und von der hannöverschen Regierung zugleich dem vielversprechenden jungen Manne ein Stipendium gewährt, das ihm eine längere Studienreise durch Deutschland, Österreich und Frankreich ermöglichte. Nach seiner Rückkehr habilitierte er sich in Göttingen als Privatdozent und wurde von dort Anfang 1836 als Nachfolger Wöhlers an die Gewerbeschule in Kassel, im Herbst 1839 als außerordentlicher Professor und Direktor des chemischen Laboratoriums an die Universität Marburg berufen.

Schon in Göttingen war ihm eine recht bedeutsame Entdeckung geglückt. Er hatte nämlich wahrgenommen, daß in einer Auflösung von arseniger Säure diese durch "reines, frisch gefälltes und in Wasser suspendiertes Eisenoxyd- [250] hydrat so vollständig gefällt wird, daß... in der abfiltrierten... Flüssigkeit keine Spur von arseniger Säure" als solcher mehr nachweisbar ist. Dies veranlaßt ihn, gemeinsam mit dem Mediziner Berthold eine Untersuchung über die Brauchbarkeit des Eisenoxydhydrats als Gegenmittel bei Vergiftungen mit Arsenik durchzuführen, über deren Ergebnis beide 1834 berichteten. Bis auf den heutigen Tag lernen seitdem der praktische Arzt wie der Gewerbehygieniker entsprechend dem Titel der Bunsenschen Veröffentlichung, daß "das Eisenoxydhydrat ein Gegengift der arsenigen Säure" ist.

Ungleich bedeutungsvolleren Fragen wandte Bunsen in Kassel seine Aufmerksamkeit zu und fand bei ihrer Beantwortung reichlich Gelegenheit, alle seine Fähigkeiten im Ersinnen und Erproben neuer chemischer Hilfsmittel und Verfahren unter Beweis zu stellen. Er untersuchte nämlich einerseits "eine Reihe organischer Verbindungen, welche Arsenik als Bestandteil enthalten", und andererseits die "Produkte der Verbrennung von Kohle in Hochöfen", Forschungen, die ihn mehrere Jahre lang beschäftigten und erst 1843 beziehungsweise 1845 ihren Abschluß fanden.

Bunsen selbst deutet die gedankliche Überlegung an, die ihn zur Aufnahme seiner erstgenannten Arbeiten veranlaßte, wenn er im Eingang der ersten Veröffentlichung über das Kakodyl sagt: "Bei der großen Übereinstimmung, welche das Arsenik mit dem Stickstoff in seinem chemischen Verhalten darbietet, liegt die Aussicht zur Darstellung organischer Arsenikverbindungen so nahe, daß man sich in der Tat darüber wundern muß, wie diese Substanz so lange sich einer genaueren Beachtung habe entziehen können." Der Stoff, von dem Bunsen hier spricht, war den Chemikern freilich schon längere Zeit unter dem Namen der Cadetschen Flüssigkeit bekannt, er hatte aber Eigenschaften, die sehr wenig zu seiner näheren Untersuchung verlockten. Besaß er doch, um mit Berzelius zu reden, nicht nur "einen höchst unerträglichen, stinkenden Geruch", sondern entzündete sich auch von selbst an feuchter Luft und stieß dabei höchst giftige Dämpfe von arseniger Säure aus.

Bei der Durchführung der Untersuchungen über das Kakodyl und die Kakodylverbindungen mußte Bunsen daher vielfach im Freien und unter Benutzung eines Atemschutzes arbeiten und war zudem immer wieder den Gefahren schwerer Vergiftung wie denen unerwarteter Explosionen ausgesetzt, deren eine sein rechtes Auge der Sehkraft fast völlig beraubte. Es gehörte also ein nicht geringes Maß wissenschaftlicher Selbstlosigkeit dazu, unter solchen Umständen die einmal begonnenen Forschungen nicht vorzeitig abzubrechen, sondern sie mit Rücksicht auf die Bedeutung, die ihnen für die von Berzelius verfochtene Radikaltheorie zukam, zu einem jeglichen Zweifel bannenden Abschluß zu bringen.

Bunsen hat nach Beendigung seiner "Untersuchungen über die Kakodylreihe" das Gebiet der organischen Chemie niemals wieder betreten. Seine Hauptarbeit galt fortab der Durchdringung der chemischen Forschung mit physikalischen [251] Arbeitsverfahren, die eindeutige, genaue Angaben bei möglichst einfacher Handhabung zu liefern vermochten. Den glänzenden Auftakt hierzu bilden seine Untersuchungen "über die gasförmigen Produkte des Hochofens und ihre Benutzung als Brennmaterial" sowie ein gemeinschaftlich mit Playfair veröffentlichter ausführlicher Bericht "über den Prozeß der englischen Roheisenbereitung". Der Vorschlag einer Ausnutzung des Heizwertes der Gichtgase stellte zwar in Deutschland damals nichts Neues mehr dar, hatten sich doch die Hüttenleute schon seit Ausgang des achtzehnten Jahrhunderts mit dieser Aufgabe beschäftigt. Aber erst Bunsen lehrte durch eine genaue wärmewirtschaftliche Betrachtung erkennen, daß in den entweichenden Gichtgasen noch siebzig bis achtzig vom Hundert des gesamten Brennstoffaufwandes enthalten sind, und er lehrte ferner innerhalb des Hochofens "drei Stationen, gleichsam Etagen" unterscheiden, in welchen der Verhüttungsvorgang "vorbereitet, ausgeführt und vollendet wird". Dank seiner Untersuchungen ist uns bekannt, daß die erste dieser Zonen, die man heute Vorwärmzone nennt, "die Stelle eines Röst- und Brennofens" vertritt, worin die Abspaltung des mechanisch und chemisch gebundenen Wassers sowie der Kohlensäure aus den Erzen und Zuschlägen erfolgt. "Der zweite Raum... erstreckt sich bis in die untersten Tiefen der (sogenannten) Rast (des Hochofens). Man könnte ihn den Reduktionsraum nennen... Der dritte Raum umfaßt das Gestell (den tiefsten Teil des Hochofens) und entspricht dem Schmelzofen."

Abfallstoffe waren die Gichtgase ursprünglich, als ein höchst wertvolles Nebenerzeugnis des Hochofenprozesses waren sie nunmehr erkannt. Wie aber eine gut geleitete chemische Industrie immer bestrebt ist, Abfallstoffe in Nebenerzeugnisse umzuwerten, so wird auch ein wirklich bedeutender Forscher Nebenerzeugnisse einer wissenschaftlichen Untersuchung alsbald für die Forschung allgemein nutzbar zu machen suchen. Ebenso wie aus den Versuchserfahrungen bei den Studien über die Kakodylverbindungen und über die Vorgänge im Hochofen die Grundlagen der neuzeitlichen Gasanalyse, Bunsens "Gasometrische Methoden", erwuchsen, waren verbesserte Verfahren für die Analyse kieselsaurer Verbindungen das Erträgnis geologisch-chemischer Arbeiten Bunsens.

Den Anstoß zur Durchbildung der Silikatchemie gab eine Forschungsreise nach Island, die Bunsen im Sommer 1846 gemeinsam mit dem Göttinger Geologen Sartorius von Waltershausen und dem französischen Mineralogen Descloiseaux unternahm. Es handelte sich dabei um das Studium der Veränderungen, die ein Ausbruch des Hekla 1845 in Island hervorgerufen hatte. Bunsen vermochte bei dieser Gelegenheit auch den Vorgang einer Geysirbildung sowie den Mechanismus der regelmäßigen Geysirausbrüche zu erklären und ward durch die Auswertung der Versuchsergebnisse seiner Analysen isländischer Gesteine, mit denen er und seine Schüler in Marburg mehrere Jahre beschäftigt waren, zu einem der Begründer der chemischen Geologie.

[252] Noch vor den Antritt der Islandreise reichen die Anfänge von Bunsens Arbeiten auf dem Gebiete der Elektrochemie zurück, wofür der Besitz einer leistungsfähigen Stromquelle wesentliche Voraussetzung war. Bunsen hatte sie sich in dem nach ihm benannten Zink-Kohle-Element geschaffen, wobei wir nicht sowohl in dem Ersatz des Platins im älteren Groveschen Elemente das eigentlich Neue zu erblicken haben als vielmehr in dem Verfahren zur künstlichen Herstellung gut bearbeitbarer und gleichförmig wirksamer Elementkohlen. Erst durch das 1841 erfundene Bunsenelement gelangten Physik und werdende Elektrotechnik vor Erfindung der Dynamomaschine in den Besitz einer Vorrichtung, deren Ströme hinreichend kräftig und gleichmäßig waren, um damit die technische Verwertbarkeit elektrischer Stromwirkungen erproben zu können. Gleich anfangs führte Bunsen mit einer Batterie aus achtundvierzig Zink-Kohle-Elementen Versuche über das elektrische Bogenlicht aus, wobei die von den Bogenkohlen ausgesandte Lichtstärke mittels eines eigens hierfür erdachten Photometers, des auch heute noch in der Lichttechnik gebräuchlichen Fettfleckphotometers, gemessen wurde. Ebenso fand er bei dieser Gelegenheit, daß die Leuchtkraft des elektrischen Lichtbogens durch Zusatz von Salzen zu der Kohle erheblich gesteigert wird, eine Erscheinung, deren sich dann 1900 Bremer für die sogenannten Effektbogenlampen bediente.

Der Mann, der alle diese verschiedenartigen Arbeiten plante und durchführte, war aber auch als Mensch und als Hochschullehrer eine hervorragende Persönlichkeit, so daß es nicht wundernimmt, wenn seine Schüler mit großer Liebe an ihm hingen und wenn die älteren unter ihnen bald ebensosehr den Freund wie den Lehrer in ihm sahen. John Tyndall, einer der besten englischen Experimentalphysiker, der 1848 in Marburg studierte, hat uns in seiner "Ansprache in der Birckbeck Institution" ein höchst lebendiges Bild von Bunsen und von der Tätigkeit im Marburger chemischen Laboratorium überliefert.

"Die hervorragendste Erscheinung an der Universität war zu unserer Zeit Robert Bunsen, dessen Name durch chemische Untersuchungen von beispielloser Schwierigkeit und Bedeutung Berühmtheit erlangt hat... Bunsen beherrschte die Sprache des Experiments und redete zum Verstande nicht bloß durch das Ohr, sondern auch durch das Auge... (Er) war eine stattliche Erscheinung, schlank, schön, ritterlich und ohne eine Spur von Affektation oder Pedanterie... er war jeder Zoll ein Gentleman. Nach einiger persönlicher Erfahrung blicke ich auf Bunsen zurück als auf den, der meinem Ideal eines Universitätslehrers am nächsten kommt. Manchmal schien er abwesend und starrte durch das Fenster auf den massiven Bau der Elisabethkirche hinaus, als dächte er mehr an diesen als an seinen Vortrag. Aber keine Unterbrechung, kein Stocken oder Stammeln verrieten, daß er sich einen einzigen Augenblick hätte zerstreuen lassen. Er las im Winter einmal, im Sommer zweimal täglich... Nach den Vorlesungen wurde bis Mittag im Laboratorium weitergearbeitet. Während dieser Zeit durfte [253] nicht geraucht werden. Nachmittags aber herrschte Rauchfreiheit für den übrigen Tag. Bunsen selbst war ein starker Raucher, (und) in Marburg wurde eine besondere Sorte Zigarren unter dem Namen 'Bunsensche Zigarren' verkauft; sie waren sehr billig und sehr schlecht, aber sie schmeckten (Bunsen)... und waren ihm zweifellos eine Quelle des Behagens... (Übrigens war er) nicht nur ein Chemiker, sondern auch ein Physiker ersten Ranges. Sein berühmtes Publicum über Elektrochemie, auf das wir uns alle wie auf ein Fest der höchsten Art freuten, war von Anfang bis zu Ende physikalisch."

Nur im Rahmen dieser Vorlesung wurden auch zunächst die Ergebnisse elektrochemischer Arbeiten aus Bunsens Laboratorium bekannt. Als ihr erstes voll ausgereiftes Ergebnis und zugleich als Dokument seiner kaum einjährigen Tätigkeit als Professor in Breslau erschien dann im Frühjahr 1852 der Bericht über Darstellung des Magnesiums auf elektrolytischem Wege. Diese Arbeit ist grundlegend für die technische Elektrochemie geworden, denn sie wies den Weg zur Gewinnung der Leichtmetalle mittels der Schmelzflußelektrolyse, dessen sich auch die Technik unserer Zeit noch bedient und den etwas später als Bunsen auch Sainte Claire Deville erfolgreich zur Darstellung größerer Mengen von Aluminium benutzte. Schon aus Heidelberg stammt dann die Veröffentlichung "über die Darstellung von metallischem Chrom", die den wichtigen Ausgangspunkt für das heute weitgehend verwendete Verfahren der elektrischen Verchromung bildet. Aber auch eine andere bedeutsame Erkenntnis findet sich in dieser Abhandlung ausgesprochen, daß nämlich einen sehr wesentlichen "Einfluß auf die chemischen Wirkungen die Dichtigkeit des Stromes ausübt, das heißt die Stromstärke dividiert durch die Polfläche, an der die Elektrolyse erfolgt". Auf Grund dieser Einsicht gelang es Bunsen sogar, die Erdalkalimetalle aus wässeriger Lösung statt aus dem Schmelzfluß herzustellen, ein Verfahren, das aber bisher keine praktische Anwendung gefunden hat.

Noch in Marburg, und zwar im Zusammenhange mit seinen geologisch-chemischen Untersuchungen, war Bunsen auch auf die Frage gestoßen, ob wohl "die Erstarrungstemperatur der Körper gleichwie deren Kochpunkt als eine Funktion des auf ihnen lastenden Druckes betrachtet werden müsse". Er konnte sie durch Versuche an Walrat und Paraffin 1850 bejahend beantworten und damit bestätigen, was etwa gleichzeitig James Thomson und Rudolf Clausius theoretisch aus den Grundsätzen der mechanischen Wärmetheorie abgeleitet hatten.

Am 6. August 1852 erfolgte Bunsens Berufung als Professor der Chemie und Direktor des neu zu erbauenden chemischen Universitätsinstitutes in Heidelberg. Er nahm sie an, und es bleibt einer seiner großen Ruhmestitel, daß er, im Gegensatz zu Liebig, keinen Augenblick davor zurückschreckte, "in Heidelberg ein gehetzter Schulmeister" zu werden. Deutschland brauchte solche genialen Schulmeister und wird sie um seiner chemischen Industrie willen immer wieder brauchen, sofern sie sich der Ausbildung der ihnen anvertrauten Studenten als [254] der wesentlichsten ihrer Amtspflichten mit gleicher Gewissenhaftigkeit wie Bunsen annehmen. Bei seiner ausgedehnten Lehrtätigkeit blieb ihm freilich nur wenig Muße zu eigener wissenschaftlicher Forschung, und er mußte sich die Zeit dazu in den Abendstunden, an Sonntagen und während der Ferien gleichsam erstehlen. Dennoch hat er Erstaunliches geleistet und findet als experimenteller Forscher unter den Zeitgenossen wohl nur in Michael Faraday seinesgleichen, dem er an Erfindungsgabe, Fleiß und Adel der Persönlichkeit ähnelt.

Als Einundvierzigjähriger, ein Mann in der Fülle seiner geistigen und körperlichen Kräfte, kam Bunsen nach Heidelberg, und hier sollten ihm die schönsten Früchte seiner Arbeit reifen. Wie dereinst durch die Einleitung zu Keplers Marskommentaren die Lehren der irdischen Physik zu einer Physik des Sonnensystems erweitert worden waren, machte ein Vierteljahrtausend später Bunsen aus der Chemie eine Wissenschaft des Himmels und der Erde. Die Untersuchung der chemischen Vorgänge im Hochofen hatte ihn gelehrt, den Weg zum Verständnis des Geschehens im glutflüssigen Innern der Erde zu finden. Er war danach mit seinen elektrochemischen Arbeiten und dem für die Entwicklung der Maßanalyse richtunggebenden Bericht Über eine volumetrische Methode von sehr allgemeiner Anwendbarkeit (1853) auf die Erdoberfläche zurückgekehrt. Nun schlug er mit dem Studium der chemischen Wirkungen des Lichtes gleichsam die Brücke von der Erde zum Himmel.

In den "photochemischen Untersuchungen", die er in Gemeinschaft mit Henry E. Roscoe, einem jungen englischen Chemiker, durchführte, galt es, wirkliche "photochemische Maßbestimmungen, die auf mehr als eine Schätzung Anspruch machen", vorzunehmen. Das war aber ungemein mühevoll, und ehe an die eigentliche Aufgabe herangetreten werden konnte, war es erst einmal erforderlich, in einer zweijährigen "zeitraubenden und an Schwierigkeiten überreichen Vorarbeit alle Umstände zu erforschen, welche auf die Verbindungsfähigkeit eines Gemenges von Chlor und Wasserstoff von Einfluß sein können". Die Mehrzahl der Versuche mußte zudem im Dunkeln ausgeführt werden, und da der Verschlag, wo dies geschah, sich auf dem Boden des Laboratoriumsgebäudes befand, hatte Roscoe, dem die Durchführung der Versuche oblag, nicht wenig unter der Hitze des besonders warmen Sommers von 1855 zu leiden. Erst nach Klärung dieser Vorfragen war es möglich, die chemische Vereinigung von Chlorgas und Wasserstoff zu Chlorwasserstoff, die unter der Einwirkung des Lichtes geschwinder als in der Dunkelheit erfolgt, als Maß der chemischen Lichtwirkung zu benutzen und so die chemische Wirksamkeit verschiedener Lichtquellen und einzelner Strahlenarten miteinander zu vergleichen.

Die größte und wichtigste Aufgabe blieb aber die Untersuchung der Sonnen- und der Himmelsstrahlung und die vergleichende Messung der Einwirkung, welche deren "von meteorischen Einflüssen abhängige Verschiedenheiten auf die photochemischen Erscheinungen der Pflanzenwelt ausüben". In vollem Umfange [255] ist sie auch heute noch nicht gelöst und wird es schwerlich in absehbarer Zeit sein, aber Bunsen und Roscoe bleibt das Verdienst, Begründer eines Forschungszweiges der meteorologischen Optik zu sein, der heute in den lichtbiologischen Untersuchungen und den daraus entsprungenen Arbeiten über die Heilwirkungsfaktoren des Höhenklimas für die Volksgesundheitspflege von hoher Bedeutung geworden ist. Demgegenüber stellt dann allerdings der Nachweis der ausgezeichneten photochemischen Wirksamkeit brennenden Magnesiums nur ein beiläufiges Ergebnis dar. Aber andrerseits vermittelt uns heutigen Menschen, die wir den Wert dieses Hilfsmittels der Kunstlichtphotographie wohl zu schätzen wissen, doch grade solch ein Nebenergebnis eine Vorstellung von dem Inhaltsreichtum und der Gedankenfülle dieser Arbeiten, die jeden fachfremden Leser durch ihren für chemische Abhandlungen ungewöhnlich großen Aufwand an mathematischen Formeln und Integralen abschrecken.

"Die photochemischen Untersuchungen von Bunsen und Roscoe", so urteilt Wilhelm Ostwald, "verdienen den Namen einer klassischen Arbeit.... (Man kann) sie geradezu als das klassische Vorbild auf dem Gebiet der physikalischen Chemie bezeichnen. Eine gleiche Summe von chemischer, physikalischer und rechnerischer Geschicklichkeit, von Scharfsinn im Ersinnen der Versuche und von Geduld und Ausdauer in ihrer Durchführung, von eingehendster Sorgfalt an jeder kleinsten Erscheinung und ausgiebigstem Weitblick den größten meteorologisch-kosmischen Erscheinungen gegenüber findet sich in keiner anderen wissenschaftlichen Arbeit auf diesem Gebiete wieder, und es ist, abgesehen von dem eminent belehrenden Inhalt dieser Arbeit, für jeden, der Sinn und Interesse dafür hat, wie die Bewältigung einer unendlichen Mannigfaltigkeit der Erscheinungen durch angemessene Fragestellung vor sich geht, das Studium des Weges, auf welchem Bunsen und Roscoe in ein außerordentlich schwieriges Gebiet eingedrungen sind, ein unvergleichlicher intellektueller Genuß."

Mit einigen Abänderungen könnte man dieses Urteil auf jede Arbeit Bunsens anwenden. Denn in jeder von ihnen trifft man auf einen bewundernswerten Scharfsinn im Erdenken von Versuchen, erstaunliche Geduld bei ihrer Durchführung, auf sorgfältige Ausarbeitung der kleinen Einzelheiten und auf Weitblick bezüglich des Wertes und der Benutzbarkeit der erarbeiteten Ergebnisse. Insofern könnte man sogar Ostwalds Feststellung zustimmen, daß in Bunsens berühmtester Leistung, der Entdeckung der Spektralanalyse, "nicht mehr Scharfsinn steckt als in vielen anderen, die Bunsen gemacht hat". Sie bedeutet dennoch einen Markstein in der Geistesgeschichte und einen entscheidenden Schritt zur Erkenntnis des Alls. Zudem scheint für die großen Erfinder und Entdecker Ähnliches zu gelten wie für die großen Feldherren. Auch auf dem Gebiete der Geistesgeschichte werden die weltbewegenden Entscheidungen nur von solchen Männern herbeigeführt, die sich bei einem noch so schönen Anfangserfolg nicht begnügen, sondern die ihn in unermüdlichem Weiter- [256] drängen bis zum Letzten ausschöpfen, und die – echte Genies – den geistreichen taktischen Erfolg so zum durchgeistigten strategischen Siege umgestalten. Wahres Schöpfertum reicht allemal über das bloß Geistreiche hinaus. Verharren wir aber noch für einen Augenblick bei unserem militärischen Bilde, so werden wir sagen dürfen, daß in dem Ringen um die Ausgestaltung der Spektralanalyse zu einem Werkzeug und Hilfsmittel menschlicher Geisteskultur Bunsen der Feldherr und Kirchhoff sein Generalstabschef war. Weil aber von je ein jeder Feldherr den Generalstabschef besaß, den er verdiente, bestätigt die Wahl Kirchhoffs zum Mitarbeiter erneut die Sicherheit des Instinktes, mit der Bunsen die Dinge der Wirklichkeit und auch die Menschen, die er näher zu sich heranzog, im voraus abwägend zu beurteilen wußte. Wo die Möglichkeit weitgehend selbständiger Entscheidung besteht, beweisen minderwertige Mitarbeiter letztlich immer die Minderwertigkeit des verantwortlichen Mannes.

Bunsen hatte die Bekanntschaft Kirchhoffs in Breslau gemacht und war zu dem um dreizehn Jahre jüngeren Amtsgenossen bald in nähere freundschaftliche Beziehung getreten. Schon als er selbst nach Heidelberg übersiedelte, war er entschlossen, den Freund alsbald dorthin nachzuziehen. Als durch die Berufung des Physikers Jolly nach München sich dann Gelegenheit dazu bot, setzte er sogleich mit allem Nachdruck durch, daß Kirchhoff "auf eine in den Annalen der Fakultät noch nicht dagewesene Weise... nämlich einstimmig und allein... zum Nachfolger Jollys vorgeschlagen" wurde. Das Ministerium in Karlsruhe stimmte zu, und schon im Herbst des Jahres 1854 konnte Kirchhoff seine Tätigkeit als Professor der Physik in Heidelberg aufnehmen.

Gustav Robert Kirchhoff.
[240b]      Gustav Robert Kirchhoff.
[Bildquelle: Dr. Handke, Berlin.]
Gustav Robert Kirchhoff wurde am 12. März 1824 als Sohn des Justizrates Carl Friedrich Kirchhoff in Königsberg in Preußen geboren und besuchte dort ebenso wie seine beiden älteren Brüder das Kneiphöfische Gymnasium, das er 1842 mit dem Zeugnis der Reife verließ, um an der Universität seiner Vaterstadt Mathematik zu studieren. Unter dem bestimmenden Einfluß Franz Neumanns, des damals bedeutendsten Vertreters der mathematischen Physik in Deutschland, faßte er jedoch den Entschluß, sich "ganz auf die Physik zu legen, wenn das auch langweilige Beobachtungen und noch langweiligere Rechnungen mit sich bringt". Unter Neumanns Leitung führte er seine erste selbständige Untersuchung durch, die er der philosophischen Fakultät der Königsberger Universität als Preisschrift einreichte und in etwas umgearbeiteter und erweiterter Gestalt bald danach als Doktorschrift verwendete. Die Arbeit handelte Über den Durchgang des elektrischen Stromes durch eine Ebene, insbesondere durch eine kreisförmige und beschäftigte sich ebenso wie eine Reihe weiterer Veröffentlichungen mit Fragen, die in begrenzterem Umfange schon Georg Simon Ohm behandelt hatte. Kirchhoff leitete in voller Allgemeinheit die beiden für die Berechnung von Leitungsnetzen grundlegenden Gesetze ab, die seitdem seinen Namen führen und besagen, daß für jeden Verzweigungspunkt einer Stromleitung [257] die Summe der zu ihm hinführenden Ströme gleich derjenigen der von ihm fortfließenden ist, und daß gemäß dem Ohmschen Gesetz auch in mehrmaschigen Netzen für jeden geschlossenen Kreis die Summe der dort auftretenden elektromotorischen Kräfte der Summe sämtlicher zugehörigen Produkte aus Stromstärke und Widerstand gleich gesetzt werden muß.

1848 habilitierte sich Kirchhoff auf Anraten von Jacobi und Magnus als Privatdozent in Berlin, um dann 1850 einem Rufe nach Breslau zu folgen, wo er als außerordentlicher Professor der Physik von 1850 bis 1854 tätig war und unter anderm Untersuchungen über die Schwingungen elastischer Kreisscheiben sowie über die Magnetisierung eines Zylinders von weichem Eisen veröffentlichte. Auch nach seiner Berufung als Professor der Physik nach Heidelberg waren es zunächst noch Fragen der theoretischen Elektrizitätslehre, mit denen Kirchhoff sich befaßte und von denen hier seine Abhandlung Über die Bewegung der Elektrizität in Leitern unzweifelhaft Erwähnung verdient. Es ergab sich nämlich, daß der Ausdruck, zu dem man schließlich für diesen Vorgang gelangt, "eine sehr merkwürdige Analogie zwischen der Fortpflanzung der Elektrizität in dem Drahte und der Fortpflanzung einer Welle in einer gespannten Saite oder einem longitudinal schwingenden elastischen Stabe" zeigt und daß "die Fortpflanzungsgeschwindigkeit einer elektrischen Welle... sich ... als unabhängig sowohl von dem Querschnitt als von der Leitungsfähigkeit des Drahtes... (erweist). Ihr Wert ist der von 41 950 Meilen in einer Sekunde, also sehr nahe gleich der Geschwindigkeit des Lichtes im leeren Raume". Die Abhandlung, in der sich diese Ergebnisse finden, stammt aus dem Jahre 1857 und liegt somit dreißig Jahre vor dem von Hertz erbrachten experimentellen Nachweis für das Vorhandensein elektrischer Wellen im freien Raume und geht auch noch den ersten für die Begründung der elektromagnetischen Lichttheorie maßgebenden Arbeiten von Maxwell voraus, deckt sich aber in gewisser Weise mit Erkenntnissen, zu denen etwa gleichzeitig Wilhelm Weber gelangte.

Auf einem völlig anderen Gebiete bewegen sich Versuche und Betrachtungen Über das Verhältnis der Querkontraktion zur Längendilatation bei Stäben von federhartem Stahl, die für die Entwicklung der Elastizitätstheorie und damit wichtiger technischer Fragen von Bedeutung waren, sowie die 1858 erschienene Abhandlung Über einen Satz der mechanischen Wärmetheorie und einige Anwendungen desselben. Der anspruchslose Titel läßt schwerlich ahnen, daß Kirchhoff mit dieser Arbeit die Thermodynamik der Lösungen begründete, die für die spätere Entwicklung der physikalischen Chemie von großer Bedeutung wurde, und ähnlich würde es auch bei der Aufzählung anderer Veröffentlichungen Kirchhoffs gehen. Denn Wesen und Bedeutung theoretisch-physikalischer Untersuchungen lassen sich dem Fachfremden nur selten und dann allemal recht unvollkommen erläutern, wenn von der Benutzung mathematischer Zeichen Abstand genommen werden muß. So mag statt dessen eine fast dichterisch [258] verklärte Schilderung aus einer Gedenkrede hier Raum finden, in der Ludwig Boltzmann – selbst ein Meister der theoretischen Forschung – ein Bild von Kirchhoffs Forscherpersönlichkeit vermittelt.

"Wie der Musiker", so sagt Boltzmann, "bei den ersten Takten Mozart, Beethoven, Schubert erkennt, so würde der Mathematiker nach wenigen Seiten seinen Cauchy, Gauß, Jacobi, Helmholtz unterscheiden. Höchste äußere Eleganz, mitunter etwas schwaches Knochengerüst der Schlüsse charakterisiert die Franzosen, die größte dramatische Wucht die Engländer, vor allem Maxwell... Kirchhoffs... ganze Richtung (ist) eine andere, und ebenso auch deren treues Abbild, die Form seiner Darstellung, welche wir neben der Eulers, Gauß, Neumanns usw. wohl als Prototyp der deutschen Behandlungsweise mathematisch-physikalischer Probleme hinzustellen berechtigt sind. Ihn charakterisiert die schärfste Präzisierung der Hypothesen, feine Durchfeilung, ruhige, mehr epische Fortentwicklung mit eiserner Konsequenz ohne Verschweigung einer Schwierigkeit, unter Aufhellung des leisesten Schattens. Um nochmals zu meiner Allegorie zurückzugreifen, er glich dem Denker in Tönen: Beethoven. – Wer in Zweifel zieht, daß mathematische Werke künstlerisch schön sein können, der lese seine Abhandlung über Absorption und Emission oder den der Hydrodynamik gewidmeten Teil seiner Mechanik."

Der Aufsatz von Kirchhoff, den Boltzmann mit so besonderem Lobe hervorhebt, besitzt in der Tat alle als typisch deutsch bezeichneten Eigentümlichkeiten: die sorgfältige Umschreibung der gemachten Annahmen, feine Durcharbeitung des Dargelegten und eine gelassen fortschreitende Entwicklung der möglichen Folgerungen bis ins einzelne. Er handelt Über das Verhältnis zwischen dem Emissionsvermögen und dem Absorptionsvermögen der Körper für Wärme und Licht und ist im Zusammenhangs mit den von Bunsen und Kirchhoff durchgeführten Untersuchungen über das Sonnenspektrum und die Spektren der chemischen Elemente entstanden. Seinen Hauptinhalt bildet die genauere Durchführung einer Betrachtung Über die Fraunhoferschen Linien und die Erklärung ihres Zustandekommens, und sein Hauptwert liegt in der Darlegung des allgemeinen Zusammenhangs, der zwischen der von einem glühenden Körper ausgesandten und der von ihm verschluckten Strahlung besteht. Denn von hier nehmen alle jene Untersuchungen über die Temperaturstrahlung schwarzer Körper ihren Ausgang, die um die Jahrhundertwende Planck zur Erkenntnis seines allgemeinen Strahlungsgesetzes führten und damit zu den Grundlagen der für unsere ganze Naturauffassung umwälzenden Quantentheorie.

Nun ließe sich freilich einer solchen Art der Bewertung der gleiche Vorwurf machen, den Ostwald gegen die übliche Einschätzung der Leistung bei der Entdeckung der Spektralanalyse erhebt. Man könnte behaupten, daß auch hier die sich nachträglich offenbarende "Größe des Anwendungsgebietes mit der Größe des Mittels" verwechselt und das Bewunderungswürdige nicht in dem gesehen [259] wird, "was bei dem Entdecker vorangegangen war, sondern in dem, was der gemachten Entdeckung nachfolgte". Nicht sowohl die Entdeckung der Spektralanalyse ist aber der Gegenstand unserer Bewunderung als vielmehr die beinahe augenblickliche Erkenntnis ihres Wertes, die in Bunsen und Kirchhoff aufblitzte und sie das neugefundene Hilfsmittel sofort vielseitig anwenden ließ.

Den Anstoß zu diesen Untersuchungen lieferten – natürlich! fühlt man sich versucht zu sagen – Bemühungen Bunsens um die Vervollkommnung der Lötrohranalyse. Er zog dazu auch die Färbungen heran, die gewisse Salze der farblosen Alkoholflamme oder der Flamme des Bunsenbrenners erteilen, und bediente sich zur Erkennung von Kalium- beziehungsweise Lithiumsalzen neben denen des Natriums statt des von Cartmell benutzten Kobaltglases oder eines mit Indigolösung gefüllten Troges eines Hohlprismas mit dieser Farbstofflösung. Eine fast quantitative Bestimmung des Natrongehaltes von Salzgemischen gelang durch eine Art kolorimetrischen Verfahrens unter Verwendung von Prüfpapieren mit einem Anstrich von rotem Quecksilberjodid. Als Bunsen nun eines Tages Kirchhoff von derartigen Versuchen erzählte, riet ihm dieser, an Stelle von Farbfiltern die spektrale Zerlegung des Lichtes durch ein Prisma zu verwenden.

Kirchhoff, links, und Bunsen.
Kirchhoff (links) und Bunsen.
[Nach The Royal Society of Chemistry.]
Gemeinsam angestellte Versuche zeigten alsbald, was trotz der Bemühungen von John Frederick Herschel, Wheatstone und Talbot bisher keineswegs sicher stand: glühende Gase und Dämpfe senden unter bestimmten Versuchsbedingungen Spektren aus, die sich im Gegensatz zu den stetigen Spektren glühender fester Körper aus einzelnen Linien oder Banden zusammensetzen, deren gegenseitige Lage praktisch unveränderlich und für die zur Lichtausstrahlung angeregten Stoffe kennzeichnend ist. Erst auf Grund dieser Erkenntnis konnte dann eine "chemische Analyse durch Spektralbeobachtungen" entwickelt werden, über deren Wesen und Bedeutung es gegen Ende der ersten, in der Hauptsache von Bunsen verfaßten Abhandlung darüber heißt:

"Bei der Spektralanalyse... erscheinen die farbigen Streifen unberührt von... fremden Einflüssen und unverändert durch die Dazwischenkunft anderer Stoffe. Die Stellen, welche sie im Spektrum einnehmen, bedingen eine chemische Eigenschaft, die so unwandelbarer und fundamentaler Natur ist wie das Atomgewicht der Stoffe, und lassen sich daher mit einer fast astronomischen Genauigkeit bestimmen. Was aber der spektralanalytischen Methode eine ganz besondere Bedeutung verleiht, ist der Umstand, daß sie die Schranken, bis zu welchen bisher die chemischen Kennzeichen der Materie reichten, fast ins Unbegrenzte hinausrückt.... Denn wenn es Stoffe gibt, die so sparsam in der Natur verbreitet sind, daß uns die bisherigen Mittel der Analyse bei ihrer Erkennung und Abscheidung im Stich lassen, so wird man hoffen dürfen, viele solcher Stoffe durch die einfache Betrachtung ihrer Flammenspektren noch in Mengen zu erkennen und zu bestimmen, die sich auf gewöhnlichem Wege jeder chemischen Wahrnehmung [260] entziehen. Daß es wirklich solche bisher unbekannte Elemente gibt, davon haben wir uns bereits zu überzeugen Gelegenheit gehabt. Wir glauben... mit völliger Sicherheit schon jetzt die Behauptung aufstellen zu können, daß es neben dem Kalium, Natrium und Lithium noch ein viertes der Alkaliengruppe angehöriges Metall gibt...

Bietet einerseits die Spektralanalyse... ein Mittel von bewunderungswürdiger Einfachheit dar, die kleinsten Spuren gewisser Elemente in irdischen Körpern zu entdecken, so öffnet sie andererseits der chemischen Forschung ein bisher völlig verschlossenes Gebiet, das weit über die Grenzen der Erde, ja selbst unseres Sonnensystems hinausreicht... Der eine von uns (Kirchhoff) hat durch theoretische Betrachtungen nachgewiesen, daß das Spektrum eines glühenden Gases umgekehrt wird, das heißt, daß die hellen Linien in dunkele sich verwandeln, wenn hinter dasselbe eine Lichtquelle von hinreichender Intensität gebracht wird, die an sich ein kontinuierliches Spektrum gibt. Es läßt sich hieraus schließen, daß das Sonnenspektrum mit seinen dunkelen Linien nichts anderes ist als die Umkehrung des Spektrums, welches die Atmosphäre der Sonne für sich zeigen würde. Hiernach erfordert die chemische Analyse der Sonnenatmosphäre nur die Aufsuchung derjenigen Stoffe, die, in eine Flamme gebracht, helle Linien hervortreten lassen, die mit den dunkelen Linien des Sonnenspektrums koinzidieren."

Man könnte beinahe sagen, daß in dieser Zusammenfassung ganz eindeutig hervortritt, welchen Anteil Bunsen und welchen Kirchhoff an der Entdeckung und Ausgestaltung der Spektralanalyse hat. Von Bunsen stammte alles eigentlich Chemische: der Grundgedanke einer analytischen Verwendung von Flammenfärbungen, die Auswahl und Reindarstellung der Salze, die in der farblosen und genau regelbaren Flamme des Bunsenbrenners saubere und brauchbare Linienspektren lieferten. Mit seinem bewundernswerten experimentellen Geschick schuf er die unerläßlichen Voraussetzungen für jede weitere physikalische Schlußfolgerung und war auch der eigentliche Entdecker der beiden neuen, mit Hilfe der Spektralanalyse gefundenen Alkalimetalle Cäsium und Rubidium, die er sowohl rein in Form der Metalle wie in ihren wichtigsten Verbindungen herstellte und untersuchte. Kirchhoff machte den Vorschlag zur Verwendung eines Prismas, entwickelte den eigentlichen Spektralapparat und sprach den für die Begründung der chemischen Astrophysik entscheidenden Gedanken aus: "Für jede Gattung von Wärme- oder Lichtstrahlen ist das Verhältnis zwischen dem Emissionsvermögen und dem Absorptionsvermögen für alle Körper bei derselben Temperatur das gleiche. Aus diesem Satze folgt leicht, daß ein glühender Körper, der nur Lichtstrahlen von gewissen Wellenlängen aussendet, auch nur Lichtstrahlen von denselben Wellenlängen absorbiert; woraus dann weiter sich ergibt, wie aus den dunkelen Linien des Sonnenspektrums auf die Bestandteile der Sonnenatmosphäre geschlossen werden kann."

Spektralapparat von Bunsen und Kirchhoff.
[261]      Spektralapparat von Bunsen und Kirchhoff,
nach Poggendorffs Annalen der Physik, 1860.

[261] Die Leistung von Bunsen und Kirchhoff in ihren Arbeiten zur Spektralanalyse ist also eine dreifache. Mit dem Nachweis der kennzeichnenden Eigentümlichkeit eines jeden Linien- oder Bandenspektrums wurde eine neue Art der Analyse geschaffen, die an Empfindlichkeit alle zuvor bekannten Verfahren übertraf. Sie ermöglichte die Entdeckung neuer Elemente und führte schließlich in Verbindung mit den Vorstellungen der Quantenphysik in jüngster Zeit zu ungeahnten Einblicken in die Feinheiten atomphysikalischen Geschehens. Das Kirchhoffsche Grundgesetz für die reine Temperaturstrahlung wurde zum Ausgangspunkt der gesamten späteren Strahlungsforschung. Nach Verwirklichung des von Kirchhoff so genannten "absolut schwarzen" Körpers wurde die Aufdeckung weiterer Eigentümlichkeiten der schwarzen Strahlung möglich, die in den Gesetzen von Stefan und Boltzmann, Rayleigh und Jeans, Willy Wien und endlich von Planck ihren Ausdruck fanden. Sie wurden richtunggebend für die Entwicklung der Lichttechnik und den Ausbau der Temperaturmeßverfahren nach Seite der höheren Temperaturen. Durch die Anwendung des Kirchhoffschen Gesetzes auf die Deutung der Fraunhoferschen Linien wurde eine Übertragung der irdischen Spektralanalyse auf selbstleuchtende außerirdische Körper ermöglicht und damit ein neues Zeitalter der astrophysikalischen Forschung begründet. Unter Heranziehung des Dopplerschen Prinzips von der scheinbaren Schwingzahländerung bei bewegten Körpern ist es dann ja sogar möglich geworden, durch die geringfügigen Abweichungen, welche die Spektrallinien der Gestirne von den entsprechenden Linien irdischer Lichtquellen aufweisen, Sterngeschwindigkeiten einwandfrei zu messen.

Im übrigen wurde in Heidelberg damals nicht nur sehr fleißig und erfolgreich gearbeitet, sondern auch bei passender Gelegenheit heiter gefeiert, und in Adolf [262] Mayers Bunseniana wird uns neben andern Bunsenanekdoten auch von einem übermütigen Feste berichtet, bei dem der unentwegte Junggeselle Bunsen unfreiwillig Gastgeber war. Als er eines Abends heimkam, fand er eine große Gesellschaft vor, die sich bei ihm für eine gar nicht ergangene Einladung bedankte, im übrigen aber alles für das Fest Erforderliche selbst mitgebracht hatte. Der Historiker Häusser, der Zoologe Pagenstecher, Helmholtz und Kirchhoff mit ihren Frauen gehörten zu den Gästen, und als die Fröhlichkeit ihren Höhepunkt erreicht hatte, ging man zur Darstellung lebender Bilderrätsel über, deren wirkungsvollstes ein Kamel mit einem darauf sitzenden Äffchen war. Der lange Pagenstecher und der kräftige, gedrungene Helmholtz bildeten den Körper des Tieres, auf dem im roten Konzertmantel der Frau Helmholtz als Äffchen Kirchhoff thronte, der sich zu dieser "Rolle keineswegs durch seine Gesichtszüge, die im Gegenteil häufig mit denen von Schiller verglichen worden sind, sondern höchstens durch seine Zierlichkeit (und) seine damalige Barttracht" eignete. Bei dieser Feier wurde dann auch gleich "die Gesamtwohnung Bunsens einer genauen Inspektion unterworfen, und man fand ein im übrigen leeres Zimmer ausschließlich dekoriert mit längs den Wänden stehenden Dutzenden von abgelegten Schuhen und auf dem Nachttische des notgedrungenen Gastgebers viele Bände von Schauerromanen und Jahrgänge des Neuen Pitaval (einer Sammlung von Kriminalprozessen), mit Hilfe welcher Lektüre sich Bunsen vor dem Schlafengehen in einen Zustand angenehmen Gruselns zu versetzen pflegte."

Bunsen, der selbst viel Humor besaß, ward durch seine sich immer stärker ausprägenden Eigenheiten, wie beispielsweise seine gelegentlich übertriebene Schwerhörigkeit, Gegenstand zahlreicher launiger Geschichten, und manche dieser Anekdoten, die auch Kirchhoff gern und mit Laune zu erzählen liebte, lassen uns den großen Chemiker als einen rechten niederdeutschen Eulenspiegel und fast einer Raabeschen Erzählung entstiegen erscheinen. Aber hinter dieser in Damengesellschaft mit manchem Mutwillen getriebenen Schalkheit verbarg sich wohl bewußt die tiefere Empfindsamkeit seines Wesens und eine innere Zartheit und Güte, für welche manche Einzelzüge ebenso beredt Zeugnis ablegen wie die Anhänglichkeit und Zuneigung seiner Schüler und Freunde.

In späteren Jahren wandte sich Bunsen der Verfeinerung verschiedener analytischer und physikochemischer Verfahren und im Zusammenhange damit auch kalorimetrischen Untersuchungen zu. Er erfand neben einer für die Schnellfiltration bestimmten besonderen Art von Luftpumpen, der Wasserstrahlluftpumpe, auch das nach ihm benannte Eismantelkalorimeter sowie ein verbessertes Dampfkalorimeter. 1889 trat er von seiner Lehrtätigkeit zurück, am 16. August 1899 erlöste der Tod den mehr und mehr Vereinsamten von den sich steigernden Altersbeschwerden.

Kirchhoff hatte nach Abschluß seiner spektralanalytischen und strahlungstheoretischen Arbeiten zunächst mit hydrodynamischen Untersuchungen begonnen [263] und in einer dieser Abhandlungen Über die Kräfte, welche zwei unendlich dünne, starre Ringe in einer Flüssigkeit scheinbar aufeinander ausüben können Bericht gegeben. Es zeigte sich nämlich, daß in einer reibungsfreien und unzusammendrückbaren Flüssigkeit zwei Ringe, die von ihr umströmt werden, "scheinbar Kräfte aufeinander ausüben, die denjenigen gleich sind, mit welchen sie aufeinander wirken würden, wenn zwei elektrische Ströme in ihnen flössen". Kirchhoff hatte jedoch gemäß seiner überlegten und abwägenden Art keine weiteren unzulässigen Schlußfolgerungen aus diesem Ergebnis gezogen, obwohl es den Versuch zu einer rein mechanischen Deutung elektrodynamischer Vorgänge nahe genug legte und obwohl die Zurückführung aller Naturvorgänge auf rein mechanisches Geschehen damals als eine der größten Aufgaben der Naturforschung galt. Auch Kirchhoff hatte sich in einer Festrede, die er als Prorektor der Heidelberger Universität 1865 hielt, zu dieser Auffassung mit den Worten bekannt:

"Kennte man alle Kräfte der Natur und wüßte man, welches der Zustand der Materie in einem Zeitpunkte ist, so würde man ihren Zustand für jeden späteren Zeitpunkt durch die Mechanik ermitteln und ableiten können, wie die mannigfaltigen Naturerscheinungen einander folgen und begleiten. Das höchste Ziel, welches die Naturwissenschaften zu erstreben haben, ist die Verwirklichung der eben gemachten Voraussetzung, also die Ermittlung der Kräfte, welche in der Natur vorhanden sind, und des Zustandes, in dem die Materie sich befindet, mit einem Worte die Zurückführung aller Naturerscheinungen auf die Mechanik."

Bunsen, der allem Hypothetischen abhold war, dürfte diesen Standpunkt kaum geteilt haben, und auch Kirchhoff gab ihn offensichtlich auf, nachdem er sich eindringlicher mit den Grundlagen und Grundfragen der gesamten Mechanik beschäftigt hatte. Die Ausarbeitung seiner klassischen Vorlesungen über Mechanik fällt schon in die letzte Zeit seines Heidelberger Aufenthalts und schließt sich an die Leidensjahre von 1868 und 1869 an, in der ihn die Folgen eines Sturzes auf der Treppe körperlich und der Tod einer innig geliebten Gattin seelisch lähmten. Eine neue Ehe ließ ihn wieder aufleben, und als auch sein Fußleiden sich etwas besserte, entschloß er sich 1876, eine Berufung nach Berlin anzunehmen, die er früher schon zweimal abgelehnt hatte. Ein volles Jahrzehnt vielseitigen und fruchtbaren Wirkens als Forscher und Universitätslehrer war ihm hier noch vergönnt, und neben eigenen theoretischen Untersuchungen über Gegenstände der Hydrodynamik und der Elastizitätslehre waren es experimentelle Arbeiten "über die Leitungsfähigkeiten der Metalle für Wärme und Elektrizität", die er in Gemeinschaft mit Gustav von Hansemann durchführte.

Gustav Robert Kirchhoff.
Gustav Robert Kirchhoff.
Marmorbüste von Karl Begas, 1888.
[Die Großen Deutschen im Bild, S. 367.]
Mit Ablauf des Wintersemesters 1886 sah Kirchhoff sich genötigt, seiner Vorlesungstätigkeit zu entsagen. Am 17. Oktober 1887 schlief er nach einem Fieberanfall sanft in den Tod hinüber, ein Mensch, bei dem sich nach den Worten A. W. von Hofmanns höchstes Vollbringen mit fast demutvoller Bescheidenheit verband.

[264] Das Vermächtnis, das er der Physik und damit der exakten Naturwissenschaft überhaupt hinterließ, ist nicht verschleudert. Auch heute noch gilt als eigentliche Aufgabe der physikalischen Forschung, was für das enger umschriebene Gebiet der Mechanik Kirchhoff in die Worte faßte:

"Man pflegt die Mechanik als die Wissenschaft von den Kräften zu definieren und die Kräfte als die Ursachen, welche Bewegungen hervorbringen oder hervorzubringen streben. Gewiß ist diese Definition bei der Entwicklung der Mechanik von dem größten Nutzen gewesen... Aber ihr haftet die Unklarheit an, von der die Begriffe der Ursache und des Strebens sich nicht befreien lassen... Bei der Schärfe, welche die Schlüsse in der Mechanik sonst gestatten, scheint es mir wünschenswert, solche Dunkelheiten aus ihr zu entfernen, auch wenn das nur möglich ist durch eine Einschränkung ihrer Aufgabe. Aus diesem Grunde stelle ich es als die Aufgabe der Mechanik hin, die in der Natur vor sich gehenden Bewegungen zu beschreiben, und zwar vollständig und auf die einfachste Weise zu beschreiben. Ich will damit sagen, daß es sich nur darum handeln soll, anzugeben, welches die Erscheinungen sind, die stattfinden, nicht aber darum, ihre Ursachen zu ermitteln."

Nur dieser von Kirchhoff gewiesene Weg führt mit Sicherheit zur Ergreifung des Naturseitigen in unserer Welterkenntnis. Über das Geistseitige in aller Naturwissenschaft können und wollen die Physik und ihre Schwesterwissenschaften nichts aussagen. Hier setzt eine andere Art der Betrachtung und Bewertung ein, in deren Mittelpunkt nicht mehr das physische Geschehen, sondern die vom schöpferischen Physiker geschaffene Welt durchgeistigter Begriffe steht. Aber erst wenn man sich die Begriffsschärfe des Kirchhoffschen Denkens zu eigen macht, kann man bis zu dieser Grenzscheide zweier einander verbundenen Reiche vordringen. Alle große Naturforschung schließt auch das Philosophische in sich mit ein. Darum sind Taten der Naturwissenschaft Geistestaten, und Bunsen wie Kirchhoff haben mit den besten ihrer Arbeiten Marksteine in der deutschen Geistesgeschichte und in der Geschichte der Menschheit gesetzt.




Alphabetische Inhaltsübersicht
Leopold von Buch Leopold von Buch Leopold von Buch alphabetische Inhaltsübersicht der Biographien Jakob Burckhardt Jakob Burckhardt Jakob Burckhardt


Chronologische
Inhaltsübersicht
Fritz Reuter Fritz Reuter Fritz Reuter chronologische Inhaltsübersicht der Biographien Alfred Krupp Alfred Krupp Alfred Krupp


Originalgetreue Inhaltsübersicht
Ernst Abbe Ernst Abbe Ernst Abbe Inhaltsübersicht der Biographien in Reihenfolge des Originals Ludwig Uhland Ludwig Uhland Ludwig Uhland





Die großen Deutschen: Neue Deutsche Biographie.
Hg. von Willy Andreas & Wilhelm von Scholz