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Adolf Hitler vor den Arbeitern in Siemensstadt

Zum Abschluß des großen Wahlkampfes für die deutsche Ehre und Gleichberechtigung richtete der Führer von der Halle des Dynamowerks der Berliner Siemenswerke aus nachfolgenden Appell an das ganze schaffende Deutschland:


Deutsche Volksgenossen und Volksgenossinnen!

Meine deutschen Arbeiter!

Wenn ich heute zu Ihnen und damit zu Millionen anderer deutscher Arbeiter und Arbeiterinnen spreche, dann habe ich mehr Recht dazu als irgendein anderer. Ich bin aus euch selbst herausgewachsen, habe einst selbst unter euch gestanden, bin in viereinhalb Jahren Krieg mitten unter euch gewesen und spreche nun zu euch, zu denen ich gehöre, mit denen ich mich noch heute verbunden fühle und für die ich letzten Endes auch kämpfe. Denn um meinetwillen wäre der Kampf nicht notwendig. Ich würde ihn auch nicht führen für eine Klasse oder für eine besondere Gesellschaftsschicht. Ich führe den Kampf für die Millionenmassen unseres braven, fleißigen, arbeitenden, schaffenden Volkes.

Ich wende mich in einer geschichtlichen Stunde an euch. Einmal hat das deutsche Volk in einer solchen Stunde versagt; die Folgen sind furchtbar gewesen. Ich möchte nicht, daß zum zweiten Male das deutsche Volk in denselben Fehler verfällt. Die Folgen würden wieder für viele, viele Jahre trostlos sein.

Ich war in meiner Jugend Arbeiter so wie ihr, und ich habe mich dann durch Fleiß, durch Lernen und, ich kann sagen, auch durch Hungern langsam emporgearbeitet. In meinem innersten Wesen aber bin ich immer das geblieben, was ich vorher war.

Als ich nach dem Krieg in das politische Leben eintrat, tat ich es in der Überzeugung, daß unser Volk von seiner politischen Führung schlecht beraten war, in der Überzeugung, daß das deutsche Volk als Ergebnis dieser schlechten Führung eine grauenhafte Zukunft vor sich sah. Ich tat es damals mit innerster Berechtigung deshalb, weil ich ja nicht zu denen gehörte, die irgendwie verantwortlich für den Krieg waren. Ich war so wenig für den Krieg verantwortlich wie irgendeiner unter euch; denn ich war damals genau so wie ihr ein Unbekannter, über den das Schicksal zur Tagesordnung überging. Allerdings habe ich mich nicht zu denen gerechnet, die sich damals gegen die eigene Nation stellten. Ich war der Überzeugung, daß man für das Schicksal der Nation eintreten muß, wenn nicht das ganze Volk früher oder später Furchtbares leiden sollte. Das ist es, was mich von den anderen getrennt hat, die sich in der kritischen Zeit gegen Deutschland wandten.

Als der Krieg zu Ende war, nahm ich mir als Frontsoldat das Recht, das, was ich als richtig erkannt hatte, nunmehr auch zu vertreten. [48] Ich habe vorher nicht geredet und habe mich vorher nicht in irgendeiner parlamentarischen Tätigkeit bewegt. Ich war ein Mensch, der sich einfach das tägliche Brot verdient hat.

Erst als ich nach Kriegsende sah, daß die politische Führung nicht hielt, was sie der Nation versprochen hatte, sondern daß das Gegenteil kam, da ging ich in das Volk hinein und habe mit sechs anderen ganz kleinen Arbeitern gewirkt und eine Bewegung gegründet aus der eigenen Überzeugung heraus, daß die Meinung, man könne durch den Kampf der Klassen untereinander das Schicksal auch nur einer Klasse bessern, ein Irrtum ist. Wir haben diesen Irrtum, im Großen gesehen, auch in der ganzen Welt erlebt, am deutlichsten im Friedensvertrag von Versailles.

Dieser Vertrag baut sich auf zwei grundfalschen Thesen auf.

Erstens: der Ausgang eines Krieges, in dem es natürlich immer Sieger und Besiegte geben muß, könne für ewige Zeiten nur die geltende Rechtsnorm im Völkerleben sein, d. h. es könnte für immer der eine, der Sieger, im Rechte sein und der Besiegte der Rechtlose. Das ist eine unmögliche These, auf die man keine Völkergemeinschaft aufbauen kann.

Die zweite These, die ebenso falsch ist, ist die, zu glauben, es gehe einem Volk umso besser, je schlechter es dem anderen geht. Ein ungeheurer Irrtum!

Diese beiden Thesen, die dem Vertrag von Versailles zugrunde gelegt worden sind, haben sich in einer verheerenden Weise ausgewirkt, nicht nur für das deutsche, sondern auch für die anderen Völker. Die Welt ist nicht befriedet worden, wie man damals erklärte, die Welt ist im Gegenteil in immer neue Händel und immer neuen Hader gestürzt worden. Und genau so unsinnig war der zweite Gedanke, die Wirtschaft eines großen Volkes auf der einen Seite mit unerträglichen Lasten zu beladen und sie auf der anderen Seite zu zerstören, ihr alle Möglichkeiten abzuschneiden. Wir haben dann erlebt, daß Deutschland, um seine wirtschaftlichen Verpflichtungen zu erfüllen, gezwungen war, sich unter allen Bedingungen auf den Exportmarkt zu werfen und daß der schärfste internationale Konkurrenzkampf dann begann, daß die politische Schuld allmählich verwandelt wurde in eine wirtschaftliche Schuld und der Zinsendienst genau dieselben Folgen zeitigte, wie der Kontributionsdienst vorher.

Wir haben dann erlebt, wie die Rationalisierung kam, wie man Millionen von Menschen einsparte, immer nur getrieben von dem einen Gedanken: Wir müssen exportieren um jeden Preis, um Devisen zu beschaffen. Der Binnenmarkt ist dadurch allmählich zerstört worden und die Millionenarmee der Erwerbslosen entstanden. Ich hatte erkannt, meine Volksgenossen, daß wir aus diesem Wahnsinn nicht mehr herauskommen würden, solange wir denselben Wahnsinn im Innern auch unter uns dulden. Was im großen vertreten wurde, zweierlei Recht der Nationen, die Theorie, daß es einem Volke wirtschaftlich schlecht gehen muß, damit das andere leben kann - diese Theorie haben wir ja unter uns genau so gepredigt.

Was ist denn für ein Unterschied zwischen der Theorie des Klassenkampfes und der Theorie dieses Völkerkampfes?

[49] Es ist dasselbe! Derselbe Wahnwitz, zu meinen, einer Klasse könnte es besser gehen, wenn es der anderen schlechter geht.

Ich war damals im Innern überzeugt, daß über Klassen hinweg das Volk sich selbst zusammenfinden muß. Es war natürlich, daß sich dagegen viele Interessenten wenden würden. Es war verständlich, daß die Organisationen, die die Klassen bildeten, sich dagegen sträuben würden. Man kann aber nicht das Volk zugrunde gehen lassen, weil diese Organisationen leben wollen. Denn ein Volk lebt nicht für Theorien, nicht für Programme, auch nicht für Organisationen, sondern alle diese haben dem Leben eines Volkes zu dienen und heute erleben wir, daß auch der Völkerstreit untereinander gepflegt wird, von ganz bestimmten Interessenten.

Es ist eine wurzellose internationale Clique, die die Völker gegeneinanderhetzt. Es sind das die Menschen, die überall und nirgendwo zu Hause sind, die nirgends einen Boden haben, auf dem sie gewachsen sind, sondern die heute in Berlin leben, morgen in Brüssel sein können, übermorgen in Paris und dann wieder in Prag oder in Wien oder in London, und die sich überall zu Hause fühlen.

Sie können überall ihre Geschäfte tätigen, aber das Volk kann ihnen nicht nachfolgen, das Volk ist ja doch gekettet an seinen Boden, ist gebunden an seine Heimat, ist gebunden an die Lebensmöglichkeiten seines Staates, der Nation. Der Bauer ist auf seinen Boden festgelegt. Der Arbeiter hängt an seinem Werk. Wenn es zugrundegeht, wo wird ihm geholfen? Was heißt heue internationale Solidarität der Klassen? Das sind bloße Theorien in einer Zeit, in der überall die Not schreit und die Völker schwer zu kämpfen haben um ihr Dasein. Die Kraft von uns allen liegt nicht in diesem internationalen Phantom, sie liegt in unserer Heimat.

Diese Kraft zu wecken und zu stärken war immer mein Ziel. Ich schuf daher eine ganz neue Bewegung, die von vornherein über alle Erscheinungen des Verfalls hinweg eine neue Gemeinschaft aufzubauen hatte. Denn, daß ein Volk deswegen zugrunde gehen soll, weil bestimmte Organisationen nur vom Bruderkampf leben können, das sehe ich nicht ein. Dagegen habe ich den Kampf begonnen und ein Programm aufgestellt, das davon ausging, daß der Einzelne, daß sein Stand, seine Herkunft und seine Geburt, seine Lebensstellung oder sein Vermögen nicht viel bedeuten. Alles das ist vergänglich, es ist unbedeutend, gemessen an der Dauerexistenz des Volkes. Das Volk als solches, das ist die ewige Quelle und der ewige Brunnen, der immer wieder neues Leben gibt und diese Quelle muß gesund erhalten werden.

Was gilt mir eine Theorie, wenn ich 7 Millionen Erwerbslose sehe? Wären sie glücklich, wenn ich Theorien verkünde? Ich muß versuchen, ihnen zunächst wieder Brot und Arbeit zu geben. Ich wußte, diese Aufgabe kann ich nur lösen, wenn ich die ganze Kraft des Volkes für dieses Ziel zusammenfassen kann. Es war klar, daß ein solches Programm, in dem sich der Nationalsozialismus mit dem Sozialismus verbinden muß, nicht in wenigen Jahren verwirklicht wird, daß eine große [50] Erziehung notwendig ist, und daß dieser zukünftige Staat die Menschen sich selbst erziehen muß. Mit sechs oder sieben Mann habe ich begonnen. Heute ist es die größte deutsche Bewegung, nicht durch Zufall und nicht weil mir der Weg leicht gemacht wurde, sondern weil die Ideen, auf die ich baute, richtig sind. Nur deshalb konnten sie sich durchsetzen.

Denn das können Sie sich, meine Arbeiter, wohl denken, daß, wenn ein Mann in Ihrer Lebenslage beginnt, eine Bewegung zu gründen, ihm nicht die Erfolge zufliegen; das ist selbstverständlich. Es gehört eine große Zähigkeit und ein unerhörter Wille dazu, überhaupt dieses Werk zu beginnen. Und das möchte ich Ihnen heute sagen: Wenn ich diesen Glauben hatte, habe ich ihn nur gehabt, weil ich das Volk kannte und weil ich niemals an der Qualität des deutschen Volkes zweifelte. Nicht die intellektuellen Schichten haben mir den Mut gegeben, dieses gigantische Werk zu beginnen, sondern den Mut habe ich nur gefaßt, weil ich selbst den deutschen Arbeiter und den deutschen Bauern kannte.

Ich wußte, daß diese beiden Schichten einst die tragenden des neuen Reiches werden, und daß sich dann von selbst mit ihnen verbinden werde auch die Schichten der geistigen Arbeiter. Ein gigantisches Programm! Und als ich am 30. Januar nach 14jährigem erbitterten Kampfe berufen wurde, da hatte ich nur den einen Wunsch, diese große Aufgabe zu erfüllen. Was heißt für mich ein Titel? Ich brauche keinen Titel! Mein Name, den ich mir aus eigener Kraft erwarb, ist mein Titel. Ich möchte nur, daß die Nachwelt mir einmal bestätigt, daß ich anständig und ehrlich mein Programm zu verwirklichen mich bemüht habe. Wir haben in diesen neun Monaten gearbeitet und Großes erreicht.

Vielleicht wird mancher unter Ihnen sein, der es mir nicht verzeihen kann, daß ich die marxistischen Parteien vernichtete. Ihnen sage ich, meine Freunde, ich habe auch die anderen Parteien genau so vernichtet! Ich habe nicht die Vertretung der Arbeiterschaft beseitigt. Nein, ich habe die Vertretung aller Klassen beseitigt. Ich habe nie gesagt, in diesem neuen Staat darf der Arbeiter keine Vertretung mehr besitzen. Im Gegenteil, ich bin der Überzeugung, daß nur die gleiche Berechtigung aller einen erträglichen Zustand für alle schaffen kann. Allerdings verstehe ich darunter niemals die Anmaßung der Stände, gegeneinander einen Dauerkrieg zu führen. Das ist nicht der Zweck unseres Daseins, sondern sein Zweck ist, daß wir mit gemeinsamem Denken, mit gemeinsamer Anstrengung und gemeinsamer Arbeit ein möglichst erträgliches Leben für unsere Volksgenossen, nicht für eine Klasse und für einen Stand, sondern für alle schaffen.

Ich sagte, vier Jahre müßt Ihr mir Zeit geben. Nun, als ich kam, hatte Deutschland über 6,2 Millionen Erwerbslose und jetzt sind es 3 710 000. Es ist das für neun Monate eine Leistung, die sich sehen lassen kann. Wir haben die Hände nicht in den Schoß gelegt, sondern uns abgemüht, Tag für Tag.

Wenn einige sagen, ja, aber unser Existenzniveau ist nicht besser geworden, dann antworte ich, das erste war, daß ich die Menschen wieder in den Arbeitsprozeß eingliederte. Das nächste wird sein, die [51] Konsumkraft zu steigern. Das liegt ja in unserem eigenen Interesse. Dem deutschen Bürger muß ich sagen, denke ja nicht, daß es Dein Interesse ist, wenn es dem Arbeiter schlecht geht. Im Gegenteil, je mehr er selbst an Konsumkraft besitzt, um so besser wird es Dir auch gehen. Es ist nicht so, daß das Unglück des Einen das Glück des Anderen bedeutet, im Gegenteil, man hebe die Kraft eines Volkes insgesamt und sie kommt allen wieder unmittelbar zugute.

Es ist eine ungeheure Erziehungsarbeit, die wir begonnen haben, und ich weiß, daß sie noch lange nicht zu Ende ist. Und wenn links und rechts Verbockte dastehen und sagen: "Aber uns bekommt ihr nie", dann sage ich, das ist uns gleichgültig, aber eure Kinder bekommen wir. Sie erziehen wir von vornherein zu einem anderen Ideal und erziehen sie zueinander. Wir haben den Krieg begonnen gegen die Korruption, und ich schämte mich bisher fast, Ihnen die Ergebnisse mitzuteilen, weil ich immer fürchtete, daß man das ganze deutsche Volk mit diesen Spitzbuben identifiziert.

Wenn ich aber dem deutschen Volk wieder Arbeit und Brot erschließen, wenn ich es wieder in Ordnung bringen will, dann kann ich das nur tun, wenn es Ruhe und Frieden besitzt. Man sollte mir nicht zumuten, daß ich so wahnsinnig sei, einen Krieg zu wollen.

Ich weiß nicht, wie viele von den fremden Staatsmännern die Krieg überhaupt als Soldaten mitgemacht haben. Ich habe ihn mitgemacht. Ich kenne ihn. Von denen aber, die heute gegen Deutschland hetzen und das deutsche Volk verleumden, das weiß ich, von denen hat keiner jemals auch nur eine Kugel pfeifen hören.

Wir haben in diesen neun Monaten uns nur mit unserem Volke beschäftigt, nur unsere Aufgaben studiert, wollten nur sie lösen. Und ich bin der Meinung, andere Staatsmänner täten gut, wenn sie sich auch ihren eigenen Aufgaben widmen wollten. Ich habe in diesen neun Monaten nicht eine Maßnahme getroffen, die irgendeinen Staatsmann beleidigen oder ein Volk verletzen konnte. Im Gegenteil, in diesen neun Monaten erklärte ich immer wieder, es müßten die Völker wieder vernünftig werden und sich nicht von einer kleinen Clique internationaler Menschen gegeneinander verhetzen lassen. Ich erklärte, das deutsche Volk hat nur den einen Wunsch, nach seiner Fasson selig werden zu können. Man solle uns in Ruhe lassen, wir mischen uns nicht in die Angelegenheiten anderer ein und sie sollen sich nicht in unsere einmischen. Wenn überhaupt irgend jemand sich auf der Welt bedroht fühlen kann, so sind das doch nur wir allein.

Wir wollen Frieden und Verständigung, nichts anderes! Wir wollen unseren früheren Gegnern die Hand geben, es muß wieder ein Strich gezogen werden unter die traurigste Zeit der Weltgeschichte.

Man sagt, ich meine es nicht ehrlich. Ich sage, was soll ich denn tun, daß Ihr uns glaubt? Meine Volksgenossen, ich glaube, in einer solche Zeit muß man sehr hart sein und darf vor allem von seinem Recht keinen Zentimeter abweichen.

Ich bin der Überzeugung, daß alle Probleme des Lebens, wenn verschiedene Partner in die Erscheinung treten, nur gelöst werden können, wenn die Partner gleichberechtigt sind. Es ist ja auch im Wirt- [52] schaftsprozeß so. Stellt Euch vor, daß im Wirtschaftsprozeß ein Partner, ob Unternehmer oder Arbeiter, überhaupt ohne Recht ist und der andere besitzt alles Recht und alle Macht. Ihr wißt selbst, daß dann kein erträglicher Vertrag und kein erträglicher Zustand möglich ist.

Im Völkerleben ist es genau so. Es geht nicht an, daß ein Volk alle Rechte hat und das andere Volk hat überhaupt kein Recht. Das geht nicht! Wenn irgend etwas den Frieden erschüttert und Unfrieden erzeugt, dann ist es eine solche ungleiche Verteilung des Rechts, im Leben des Einzelnen sowohl als im Völkerleben. Und ich, ich würde ein Lügner werden am deutschen Volk, wenn ich ihm eine wirtschaftliche Verbesserung seiner Lage versprechen würde, ohne zugleich auch seine Gleichberechtigung in der Welt zu fordern. Das eine geht nicht ohne das andere, und ich kann Ihnen sagen, daß ich auch hier nur das Recht der deutschen Nation vertrete. Solange ich auf diesem Platz stehe, werde ich mich so aufführen, daß mir keiner sagen kann: Du hast früher anders geredet, als Du jetzt handelst.

Man sage mir nicht: Ja, was heißt denn Ehre? Meine Arbeiter! Ehre heißt in diesem Falle gleiches Recht und gleiches Recht heißt die Möglichkeit, auch seine Interessen vor den anderen vertreten zu können.

Wenn die Welt diktieren will, dann ohne meine Unterschrift. Und wenn die Welt sagt: Ja, wir sind dazu deshalb gezwungen, weil wir euch nicht trauen können. Wieso? Wann hat das deutsche Volk jemals sein Wort gebrochen! Es hat leider meistens sein Wort zu hartnäckig und allzu treu gehalten. Hätten wir im Weltkriege nicht so stur und so treu zu unseren Verbündeten gestanden, dann wäre Deutschland vielleicht besser gefahren. Wir protestieren dagegen, daß man den Charakter eines Volkes nach seinen Emigranten beurteilen will. Wir beurteilen auch nicht die anderen Völker nach denen, die bei uns über ihren Staat schimpfen. Wir beleidigen nicht Engländer und Franzosen nach irgendeinem Hergelaufenen, der hier genau so wenig zu Hause ist, wie vorher in Paris und morgen in London. Das sind nicht die wertvollen Elemente eine Nation. Wertvoll sind die, die da sind, die arbeiten und schaffen und nicht die internationalen Zigeuner. Dieser Clique setze ich das Bekenntnis der ganzen Nation und meine eigene Erklärung entgegen. Deshalb dieser Appell zum 12. November.

Viele Jahrhunderte hindurch hat das Ausland damit gerechnet, in Deutschland Verbündete zu haben. Erst waren es charakterlose Fürsten, die eiskalt ihre Völker verrieten, dann sind es Parteien gewesen, Weltanschauungen. Immer haben sie Verbündete gehabt. Jetzt will ich den Gegnern zeigen, daß sie keine Verbündeten mehr in Deutschland haben. Was heute sich verbunden fühlt, ist das Volk selbst unter sich. Jahrhundertelang hat es sein Schicksal versucht in Uneinigkeit, und hat grauenhafte Ergebnisse geerntet. Ich denke, daß wir jetzt das Schicksal versuchen in Einigkeit, daß wir jetzt den Versuch unternehmen, unser Schicksal zu gestalten in einer unzertrennlichen Volksgemeinschaft.

[53] Ich bin dafür in Deutschland der Garant, daß diese Gemeinschaft nicht zugunsten einer Seite unseres Volkes ausschlägt. Ihr könnt mich als den Mann ansehen, der keiner Klasse angehört, der keinem Stand angehört, der über all dem steht. Ich habe nichts als die Verbindung zum deutschen Volk. Für mich ist hier jeder ganz gleich. Was interessieren mich die Intellektuellen, was interessieren mich die Bürgerlichen, was Proletarier. Mich interessiert nur das deutsche Volk. Ganz allein ihm gehöre ich und dafür setze ich mich ein.

Und dieses deutsche Volk will ich am 12. November der Welt vorführen, so wie es ist! Sie sollen sehen, daß das, was ich erkläre, nicht die Sprache eines Einzelnen ist, sondern daß das ganze Volk wie ein Mann dahinter steht.

Genau so bitte ich Sie auch: Treten Sie ein für diesen Begriff des gleichen Rechts, so wie sie selbst kämpfen mußten und gekämpft haben für das eigene Recht als deutsche Arbeiter. Ebenso müssen wir heute kämpfen für das Lebensrecht unseres ganzen Volkes, müssen eintreten dafür und dürfen nicht selbst unsere Ehre, unser gleiches Recht preisgeben. Danach müssen Sie meinen Entschluß verstehen, wenn ich den hohen internationalen Mächten nun erkläre: Wir sind gern bereit, an jeder Konferenz mitzuwirken, wir sind gern bereit, an jedem internationalen Vertrag mitzuwirken - aber immer nur als Gleichberechtigte.

Ich habe mich niemals als Privatmann in eine vornehme Gesellschaft eingedrängt, die mich nicht haben wollte, oder die mich nicht als gleichwertig ansah. Ich benötige sie dann nicht und das deutsche Volk hat genau soviel Charakter. Wir sind nicht irgendwo als Schuhputzer, als Minderwertige beteiligt. Nein, entweder gleiches Recht, oder die Welt sieht uns auf keiner Konferenz mehr.

Heute hat das Schicksal mir nun mehr Macht gegeben, als sie viele Jahrzehnte vorher ein Kanzler in Deutschland besaß. Ich kann nicht preisgeben, wofür ich viele Jahre gekämpft habe, und wenn ich Euch auffordere, am 12. November einzutreten, Mann für Mann für mich zu stimmen, für diesen Entschluß, für diesen Reichstag, so könnt Ihr nicht sagen: Das brauchst Du. Ich brauche das persönlich wirklich nicht. Ich könnte darauf Verzicht leisten. Ich habe noch für dreieinhalb Jahre Generalvollmacht. Ich stehe fest. Nicht ich brauche es, das deutsche Volk braucht es, Ihr selber braucht es. Eure Arbeit braucht es. Ihr werdet jetzt vor die Welt treten, mit mir und hinter mir und feierlich erklären: Wir wollen nichts anderes als Frieden, wir wollen nichts anderes als Ruhe, wir wollen nichts anderes, als uns unseren Aufgaben widmen. Wir wollen unser gleiches Recht und lassen uns nicht unsere Ehre von irgend jemand nehmen.

Wenn wir das am 12. November tun und wenn die ganze Nation hier ihre Pflicht erfüllt, dann wird damit, zum ersten Male vielleicht in der deutschen Geschichte, der ganzen Welt klar, daß sie nun anders mit uns verkehren muß, daß sie nicht mehr hoffen kann auf unsere Uneinigkeit und Zersplitterung, daß sie sich abfindet mit dem, was ist, nämlich mit dem deutschen Volk.

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Die Reden Hitlers
für Gleichberechtigung und Frieden