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Dr. Hans Uebersberger
Universitätsprofessor

Durch den Zerfall Österreich-Ungarns in eine Reihe von Nationalitäten sind auch die Deutschen Österreichs endlich der undankbare Aufgabe ledig, den einigenden Kitt für das Habsburgerreich bilden zu müssen. Gelohnt wurde ihnen ohnehin dies niemals weder von der Dynastie, noch von den übrigen Nationen des alten buntscheckigen Österreich. Namentlich seit dem Austritte Österreichs aus dem deutschen Bunde (1866) war ihre Stellung eine äußerst schwierige. Die Dynastie sah nur mit Mißtrauen auf jede nationale Bewegung unter den Deutsch-Österreichern, selbst wenn sie nur auf die Bewahrung des nationalen Besitzstandes gerichtet war, die Slawen aber und die Madjaren machten sich diese Abneigung der Dynastie zunutze, um die Deutschen als Hochverräter an den Pranger zu stellen und dadurch die Billigung der höchsten Stelle für ihre nationalen Vorstöße zu erlangen.

Das, was unseren großdeutsch gesinnten Vätern nach 1866 nur mehr als schöner, aber unerfüllbarer Traum erschien, kann nun endlich zur Wirklichkeit werden. Wenn wir als Deutsche in der alten Ostmark uns erhalten, wenn wir besseren Tagen auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiete entgegengehen, wenn wir unsere besten Kräfte nicht im harten Abwehrkampfe gegen slawischen Ausdehnungsdrang wie bisher verzehren und auch auf dem Gebiete der Verwaltung zu gesünderen Verhältnissen kommen wollen, dann gilt es, alle Kräfte zusammenzufassen, um jene eigennützigen Elemente in unserer Mitte zu bekämpfen, die aus Profitgier oder im Dienste unserer Feinde Deutsch-Österreich wieder in die alte, unnatürliche staatliche Verbindung mit unseren slawischen Erbfeinden hineindrängen wollen.

Wer im besonderen an der ungehemmten Entwicklung unserer deutschen Hochschulen in Österreich ein Interesse hat, wer den Wert der geistigen Arbeit für den Wiederaufbau und die Hebung des kulturellen Niveaus Deutsch-Österreichs einzuschätzen vermag, der muß gleichfalls mit allen Kräften für den Zusammenschluß Deutsch-Österreichs mit dem deutschen Mutterreiche eintreten. Im alten, übernationalen Österreich waren die deutschen Hochschulen, soweit sie nicht als Beamtenfabriken als Notwendigkeit betrachtet wurden, das Aschenbrödel, der Hochschullehrer ein notwendiges Übel. Wie hervorragend hingegen war die Stellung der Vertreter der deutschen Wissenschaft seit jeher in Deutschland, welch reiche Mittel standen ihnen für die Forschung zur Verfügung und welche [14] Förderung genoß Kunst und Wissenschaft. Wer also aus dem Zusammenbruche des Weltkrieges seinen Kindern eine glücklichere und bessere Zukunft schaffen will, der muß in Deutsch-Österreich das Gebot der Stunde erfüllen, und dieses Gebot lautet: Anschluß an Deutschland!

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Deutschland, wir kommen!
Stimmen aus dem geistigen Deutsch-Österreich
für den Anschluß an Deutschland

Herausgegeben von Dr. Alfred Christ