[50] Der Führer an die Arbeitsmänner [Scriptorium merkt an: 8. 9. 1937]
Meine Arbeitsmänner, meine Arbeitsmaiden, Parteigenosse Hierl! Es genügt nicht, von einer Volksgemeinschaft zu träumen oder von ihr zu reden. Die Überzeugung, daß diese Gemeinschaft notwendig sei, war vor uns vorhanden, und sie ist auch heute wohl eine allgemeine. Allein, auch diese Gemeinschaft muß erkämpft und muß erarbeitet werden. Wie groß der Segen dieser Gemeinschaft ist, das sehen wir fast tagtäglich, wenn wir den Blick von Deutschland hinaus über andere Völker, Länder und Staaten gleiten lassen. Dieser große Segen, der in einer wirklich geschlossenen Volksgemeinschaft liegt, er rechtfertigt auch alle Anstrengungen, zu einer solchen Gemeinschaft zu gelangen. Und wie überall steht auch hier über dem Wort noch die Tat. Sie kann nicht aus einem bloßen Wunsch geboren werden, sondern der Wunsch muß sich verwandeln in einen Willen, und der Wille muß sich umsetzen in eine Tat. Und die stolzeste Tat, die der Nationalsozialismus zur Aufrichtung einer kommenden deutschen Volksgemeinschaft vollbracht hat, war die Gründung des Reichsarbeitsdienstes! (Stürmischer Beifall der Hunderttausende.) Dieser Parteitag steht im Zeichen der Arbeit. Das Werk, das sie uns vorstellten, ist auch nur ein Ergebnis unermüdlicher Arbeit. Ihr erster Arbeiter, meine Kameraden und Kameradinnen, ist ihr Führer, Parteigenosse Hierl! (Stürmische Heilrufe.) Er hat einen Gedanken aufgegriffen, einen Plan verwirklicht, aus zerfahrenen Anfängen jene Gemeinschaft geformt, die wir nun hier vor uns sehen und die ihr seid. Und er wird diese Gemeinschaft weiter leiten und damit weiter entwickeln. Gewiß ist auch dies große Werk erst ein Beginn. Allein schon dieser Beginn ist für uns alle überwältigend. Ihr, meine Kameraden, seid in diesen wenigen Jahren ein Teil unseres Volkes geworden, der gar nicht mehr weggedacht werden kann. (Anhaltende stürmische Zustimmungskundgebungen.) Ihr gehört in diesen Staat, den die Partei begründet hat, genau so, wie die Wehrmacht hineingehört. Ihr seid nicht mehr wegzudenken [51] und seid auch niemals mehr wegzubringen! (Erneute stürmische Kundgebungen.) Und dies ist für uns eine erhebende Überzeugung, es zu wissen, daß bis in die fernsten Zeiten hinein Generation um Generation das Gewehr des Friedens, den Spaten, schultern und mit ihm antreten wird zum Dienst an unserer Gemeinschaft und damit an unserem Volk. Es ist für uns beglückend, zu wissen, daß damit ein Garant neu geschaffen wurde für die ewige Stärke Deutschlands, für die Größe unseres Volkes und unseres Reiches. Ihr seid heute keine Phantasie mehr, sondern ihr seid jetzt schon eine gewaltige Wirklichkeit! Möchten doch die Vertreter anderer Völker und anderer Auffassungen nur einen Blick hier hereinwerfen können, damit sie begreifen, was in diesen knappen 4½ Jahren geschafft worden ist, damit sie verstehen, daß sich hier ein neues Volk aufrichtet, das ebenso gewillt ist, mit Fleiß seiner Arbeit nachzugehen, wie aber auch entschlossen ist, sich von niemandem um sein irdisches Leben und sein Lebensrecht bringen zu lassen. Und möge jeder begreifen: Eine Nation wird repräsentiert durch ihre wertvollsten Kräfte! Wer aber Deutschland kennen will, der muß auch diese Kraft hier sehen, und er wird dann den richtigen Eindruck gewinnen von dem deutschen Volk, dem neuen Staat und unserer neuen Gemeinschaft. So begrüße ich euch heute wieder und bin glücklich und stolz, das Gedeihen dieses Werkes feststellen zu können. Ihr seid mir damit ein Garant für die Durchsetzung des großen Zieles, das mir einst vorschwebte: "Ein Volk, ein Reich, eine Gemeinschaft, eine Kraft!" (Minutenlange, nicht endenwollende jubelnde Heilrufe brausen über das Feld.) Wenn Deutschland nach außen hin die Macht seines Selbstschutzes zeigt, dann zeigt es nach innen zugleich aber auch die Kraft seiner Arbeit. In beiden sehen wir die Sicherheit des Lebens unseres Volkes, dem wir angehören und dem wir mit Stolz angehören. Unser Deutschland: Sieg Heil!
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