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Die Reden 
Hitlers am Parteitag des Sieges 1933

[32]
Die Schlußrede des Führers vor dem Parteikongreß

Wenige Stunden noch und die große Kundgebung der Partei ist beendet. Zug um Zug rollt durch die Nacht hinaus in die deutschen Gaue. Jeder kehrt wieder zurück zur Arbeit, der eine auf seinen Acker, der andere in die Fabrik, ein dritter ins Büro, der Kampf des Lebens nimmt sie wieder gefangen und kann ihnen doch nicht die Erinnerung löschen an die verlebten Tage.

Mancher, den das Wesen dieser Bewegung nicht erfaßt hat, weil er sie selbst nicht erfassen kann, legt sich vielleicht die Fragen vor:

Erstens: Warum wird eine solche Veranstaltung gemacht und zweitens: Wieso können die Menschen zu ihr kommen. Wie ist es möglich, daß Männer weit über das Land fahren, um irgendwo dann aufzumarschieren, im Zeltlager zu schlafen, mit armer Kost fürlieb zu nehmen und alles das, ohne dafür bezahlt zu werden? Wieso ist das möglich?

Diese Frage habe ich mir, meine Parteigenossen und Genossinnen, gestellt, ehe ich dieses Werk begann. Ich frug mich damals: Wird man dies vom deutschen Volke fordern können? Eine sehr schwerwiegende Frage, denn von ihrer Beantwortung hing nicht etwa die Gründung einer Partei ab, die Möglichkeit oder Unmöglichkeit, eine Bewegung ins Leben zu rufen, sondern von dieser Antwort hängt ab das Schicksal der deutschen Nation!

Wurde diese Frage verneint, dann war jeder Versuch einer Regeneration unseres Volkes vergeblich. Glaubte man sie bejahen zu können, mußte man dieses kühne Unterfangen wagen!

Wenn ich jahrelang in allen Situationen und unter allen Umständen an den Sieg der nationalsozialistischen Bewegung geglaubt habe, dann kam diese unerschütterliche Überzeugung aus einem gründlichen Durchdenken der Lebens- und Entwicklungsgesetze. Meine politischen Gegner hatten versäumt, dasselbe zu tun.

Wenn ich nun nach dem Siege statt wie bisher nur vor den Führern über diese Gedanken frei spreche, dann aus zwei Gründen. Erstens kann sie der Gegner nunmehr ruhig auch kennenlernen. Und zweitens soll die gesamte Bewegung diese Erkenntnisse für alle Zukunft als eine fortwährende Verpflichtung auffassen, sie nie vergessen und stets ihre Lehren befolgen!

Es gibt in der Natur keine unerklärlichen Zufälle. Was dem Menschen ungeregelt erscheint, ist in Wahrheit nur ihm nicht verständlich. Jede Entwicklung verläuft nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung. Da die Wirkung nun das in erster Linie Seh- und Fühlbare ist, pflegen sich die [33] meisten Menschen auch nur mit ihr zu beschäftigen. Die Scheu vor dem Suchen und Auffinden der Ursachen steckt dem Menschen tief im Blut, besonders dann, wenn sein verdorbenes Ich aus dem plötzlichen Aufdecken bestimmter Ursachen unangenehme, weil verpflichtende Erkenntnisse wittert. Unangenehm sind aber stets jene Wahrheiten, die einen Angriff auf liebgewordene Laster bedeuten. Was der trägen Gewohnheit widerspricht, der Gemächlichkeit des alltäglichen Lebens entgegenläuft, was die Freunde nicht verstehen und die Nachbarn erregt, die faule Ruhe stört, will man erst gar nicht finden. Und doch wird man eine dauernde Heilung kranker Zustände nur dann erreichen, wenn man ihre Ursachen klärt. Erst dann wird der innere Verlauf der Ereignisse im Völkerleben verständlich, das Rätselhafte des Völkerkommens und Völkergehens verliert sein Geheimnis. Die aus hunderttausend vermeintlichen Zufällen sich gestaltenden Einzelschicksale entwirren sich und erscheinen als die unzähligen Stationen einer ganz klar vorgezeichneten Bahn, die entweder nach unten, d. h. zum Ende eines Volkes führt, oder nach oben zu seiner dauernden Selbstbehauptung und damit zu seinem Weiterleben. Kein Volk, das erst einmal die schiefe Ebene nach unten betreten hat, wird von ihr zurückgerissen, außer durch eine positive Berücksichtigung solcher Erkenntnisse. Ob dies aus Vernunft oder unbewußtem Instinkt erfolgt, bleibt sich gleich. Glücklich das Volk, das schon in seinem naturnahen Instinkte den Mahner und damit Retter besitzt. Unglücklich das Volk, das glaubt, des Instinktes entbehren zu können. Sein Schicksal hängt dann nur an der Möglichkeit, daß einmal die wirkliche Vernunft über das eitle, oberflächliche Wissen den Sieg davontragen möge in der demütigenden Erkenntnis der dem Instinkte zugrundeliegenden ewigen Lebensgesetze.

Um die Krankheit eines Volkskörpers zu erkennen, ist es aber zuerst nötig, seinen Aufbau zu begreifen.

Fast alle Völker der Welt bauen sich heute aus verschiedenen rassischen Grundstoffen auf. Diese Urelemente sind die Träger voneinander abweichender Fähigkeiten. Nur in den primitivsten Funktionen des Lebens kann eine Gleichheit für alle Menschen angenommen werden. Darüber hinaus aber beginnen sie sofort in ihrem Wesen, ihrer Veranlagung und in ihren Fähigkeiten auseinanderzufallen. Die Differenzen zwischen den einzelnen Rassen können zum Teil sowohl äußerlich als damit selbstverständlich auch innerlich ganz enorme sein und sind es auch. Die Spanne, die zwischen dem niedersten, noch sogenannten Menschen und unseren höchsten Rassen liegt, ist größer als die zwischen dem tiefsten Menschen und dem höchsten Affen!

Würde es auf dieser Welt einige Rassen nicht geben, die zur Zeit ihr kulturelles Antlitz bestimmen, dann würde von einer menschlichen Kultur überhaupt wohl kaum zu reden sein. Nicht das Klima oder die Erziehung sind dafür verantwortlich, sondern nur der Mensch selbst, der von der Vorsehung mit dieser Fähigkeit begabt wurde.

Wenn nun auch diese kulturelle Befähigung bestimmten Rassen an sich grundsätzlich zu eigen ist, so erfolgt ihre praktische Auswirkung doch nur unter bestimmten, dafür günstigen Umständen. Der Mensch wird als Einzelwesen (ganz gleich welche Kräfte er in sich birgt) unfähig sein, höhere Leistungen zu vollbringen, solange er nicht die Kräfte vieler in den [34] Dienst einer Idee, einer Vorstellung, eines Willens stellen und zu einer Handlung vereinen kann. Ein Blick in die Natur zeigt nun, daß die Geschöpfe einer reinen Rasse nicht nur körperlich, sondern auch im Wesen und in den Fähigkeiten mehr oder weniger gleichwertig sind. Diese Gleichheit ist das größte Hindernis der Bildung einer höheren Arbeitsgemeinschaft. Denn, wenn jede höhere Kultur ihre Ausprägung durch Leistungen erhält, die nur einer Zusammenfassung menschlicher Arbeitskraft verdankt werden können, dann muß eine Vielzahl von Individuen einen Teil seiner individuellen Freiheit opfern, um sich dem Willen eines Einzelnen unterzuordnen. So sehr nun auch die Vernunft dazu raten müßte, würde es doch in der Wirklichkeit schwer sein, unter ganz Gleichen die Gründe klarzumachen, warum am Ende dennoch Einer seinen Willen über den der Anderen erheben muß. Die beiden Begriffe "Befehlen und Gehorchen" erhalten aber in dem Augenblick einen ganz anderen zwingenden Sinn, wenn Menschen verschiedener Wertigkeit auf- oder zueinander stoßen und nun durch den stärkeren Teil eine gemeinsame Zweckverbindung geschaffen wird. Im primitivsten Sinne des Wortes geschieht dies schon in dem Moment, da der Mensch seine Herrschaft den Tieren aufzwingt, sie aus der Freiheit ihres bisherigen Lebens reißt und in seinen Lebensprozeß einbaut, ohne sich um das Einverständnis seines tierischen Gehilfen zu bekümmern. Längst vordem aber hatte der Mensch das Gleiche unter sich selbst gemacht. Die höhere Rasse - zunächst höher im organisationsfähigen Sinne gesehen - unterwirft sich eine niedere und geht damit ein Verhältnis ein, das nunmehr zwei nicht gleichwertige Rassen umfaßt.

Damit erst erfolgt die Unterstellung einer Vielzahl von Menschen unter den Willen von oft nur Wenigen, hergeleitet einfach aus dem Recht des Stärkeren, einem Recht, das in der Natur gesehen als einzig vorstellbar, weil vernünftig, gelten kann. So wenig der wilde Mustang freiwillig oder gar freudig das Joch des Menschen auf sich nimmt, genau so wenig ein Volk die Gewalt eines anderen. Allein im Laufe einer langen Entwicklung ist trotzdem sehr oft aus diesem Zwang für alle ein Segen geworden. Es bilden sich jene Gemeinwesen, die durch das Zusammenschmieden verschiedener Rassen das Wesen der Organisation begründeten. Diese aber fordert Unterordnung des Willens und der Tätigkeit vieler unter den Willen und die Tatkraft immer eines Einzelnen! In eben dem Maße, in dem aber die Menschen die staunenerregenden Ergebnisse dieser Zusammenballung ihrer Fähigkeiten und Arbeitskraft entdecken, erkennen sie nicht nur die Zweckmäßigkeit, sondern auch die Notwendigkeit eines solchen Vorgehens. Und so ist nicht dort eine arische Kultur von Größe und Bedeutung entstanden, wo Arier rein und ausschließlich unter sich lebten, sondern überall dort, wo sie mit anders gearteten Rassen eine lebendige Verbindung eingingen. Nicht im Sinne einer blutmäßigen Vermischung, sondern einer organisatorischen Zweckgemeinschaft. Und was für den Besiegten zunächst sicherlich als harter Zwang empfunden wurde, ist später trotzdem auch sein Segen geworden. Unbewußt wurde in dem Herrenvolk immer schärfer als Moral die Erkenntnis lebendig, daß sein Herrentum nicht Willkür sein darf, sondern edle Vernunft. Die Fähigkeit, andere zu unter- [35] werfen, wurde ihm von der Vorsehung nicht gegeben, um diese sinnlos den Herren fühlen zu lassen oder zu quälen, sondern um aus der Verbindung seiner Genialität und der Kraft des Anderen für beide gemeinsam ein menschenwürdiges, weil ihnen nützliches Dasein zu gestalten.

Sowie aber dieser Prozeß der Volks- und Staatenbildung eingeleitet wurde, war das kommunistische Zeitalter der Menschheit beendet. Denn der Kommunismus ist nicht eine höhere Entwicklungsstufe, sondern er ist die primitivste Ausgangsform.

Menschen vollständig gleichen Wesens und gleicher Art und damit auch gleicher Fähigkeiten werden zwangsläufig auch in ihren Leistungen gleich sein. Diese Voraussetzung trifft zu bei vollständig rasseeinheitlichen Völkern. Unter der Annahme dieser Voraussetzungen wird das Einzelergebnis der Tätigkeit solcher Lebewesen nur dem allgemeinen Durchschnitt aller entsprechen. Da, wie schon erwähnt, große Leistungen aber infolge des Fehlens der Möglichkeit einer Zusammenfassung vieler Individuen unter den Willen eines Einzelnen dann nicht möglich sind, wird es sich bei den nunmehr im Durchschnitt geschaffenen Lebensgütern nur um ganz primitive Werte handeln. Es fehlt damit die Voraussetzung für eine klare Herausschälung des Eigentumsbegriffes mangels der hierzu nötigen Leistungsabstände. Denn dieser Begriff verliert seinen inneren Sinn dann, wenn das Gesamtergebnis des Schaffens sich infolge ganz gleicher Leistungsanteile von vorneherein gleichmäßig aufteilt. In diesem Zustande ist daher der Kommunismus eine ebenso natürliche wie auch moralisch verständliche Ordnung. Mit dem Zusammentreffen verschieden zu wertender Menschen wird auch das Ergebnis ihrer Leistungen verschieden sein, d. h. die qualitativ höherstehende Rasse wird mehr zum Gesamtergebnis der gemeinsamen Arbeit beisteuern, als die qualitativ schlechtere. Insbesondere aber werden die Fähigkeiten auf verschiedenen Ebenen liegen. Die primitive Fähigkeit der einen Rasse schafft von vorneherein andere Werte als die höher entwickelte oder anders geartete des Lebenspartners. Damit aber wird die Verwaltung des Arbeitsertrages zwangsläufig einer Aufteilung verfallen, die von der Berücksichtigung der Leistung ausgeht. Das heißt mit anderen Worten: das Geschaffene wird als Eigentum in dem Maße wieder verwaltet, als es entstand.

Der Gedanke des Privateigentums ist daher unzertrennlich verbunden mit der Überzeugung einer verschiedenartigen und verschiedenwertigen Leistungsfähigkeit der Menschen und damit wieder mit der Verschiedenartigkeit und -wertigkeit des Menschen selbst. Man kann aber nun nicht auf einem Gebiet des Lebens die Verschiedenwertigkeit, die ich nun als verschiedene Veranlagung bezeichnen will, als moralischen Anspruch für ein bestimmtes Ergebnis akzeptieren, um sie dann auf einem anderen Gebiete wieder abzustreiten und damit unlogisch zu handeln. Denn es ist unlogisch zu erklären, das Privateigentum sei moralisch berechtigt, weil die Leistungsfähigkeit der Menschen infolge ihrer verschiedenen Veranlagungen nicht gleich ist und mithin die Ergebnisse dieser Leistung im Einzelnen so verschieden ausfallen, daß man bei ihrer Verwaltung die Fähigkeit der Leistung zu berücksichtigen hat und umgekehrt auf dem wichtigsten Gebiet der Gesamtverwaltung des Lebens überhaupt, auf dem der Politik, die gleiche Fähigkeit für alle zu behaupten. Denn [36] daß alle Menschen in einer Nation fähig wären, einen Hof oder eine Fabrik zu verwalten, oder deren Verwaltung zu bestimmen, wird bestritten. Allein, daß sie alle fähig sind, den Staat zu verwalten, oder dessen Verwaltung zu wählen, wird im Namen der Demokratie feierlichst attestiert.

Es ist dies ein Widerspruch in sich.

Entweder die Menschen sind infolge gleicher Fähigkeit in der Lage, alle gleich einen Staat zu verwalten, dann ist die Aufrechterhaltung des Eigentumsgedankens nicht nur ein Unrecht, sondern einfach eine Dummheit. Oder die Menschen sind wirklich nicht in der Lage das gesamtgeschaffene materielle und kulturelle Gut einer Nation als gemeinsames Eigentum in gemeinsame Verwaltung zu nehmen, dann sind sie noch viel weniger in der Lage, den Staat gemeinsam zu regieren!

Die gemeinsame Verwaltung der Wertung durch alle soll deshalb nicht möglich sein, weil sie nicht alle gleichmäßig an der Schaffung dieser Werte beteiligt waren. Dann ist aber die gemeinsame Verwaltung des Staates durch alle noch viel weniger möglich, weil der Staat am wenigsten seine Existenz allen verdankt, sondern nur einem bestimmten Teil, der der staatstragende und damit der staatserhaltende ist, deshalb, weil er einst auch der staatsbildende war.

Diese Feststellung ist kein Unrecht und ist auch keine Härte, sondern ist nur eine Feststellung der Wahrheit.

Es ist also nur zu klären, ob die Bildung, sagen wir des deutschen Volkes und deutschen Staates, ein Produkt eines allseitigen Willens aller daran Beteiligten war oder nicht.

Wir können dies ganz klar beantworten:

Das deutsche Volk ist nicht anders entstanden, wie fast alle der uns bekannten wirklich schöpferischen Kulturvölker der Welt. Eine kleine organisationsfähige und kulturschöpferisch begabte Rasse hat im Laufe vieler Jahrhunderte andere Völker überlagert und zum Teil aufgesaugt, zum Teil sich angepaßt. Alle einzelnen Bestandteile unseres Volkes haben selbstverständlich ihre besonderen Fähigkeiten in diesen Bund mitgebracht. Geschaffen aber wurde er nur von einem einzigen volks- und staatenbildenden Kern. Dieses Kernvolk hat seine Sprache durchgesetzt, natürlich nicht ohne Entlehnungen von den Unterworfenen und es hat endlich alle einem gemeinsamen Schicksal solange unterstellt, daß das Leben des Staatsvolkes sich unlöslich verbunden hat mit dem Leben der allmählich ein- und angeschmolzenen anderen Bestandteile.

Aus Siegern und Besiegten ist unterdes längst eine Gemeinschaft geworden.

Es ist unser heutiges deutsches Volk.

Und so, wie es ist, lieben wir es und hängen an ihm. Im Laufe der tausendjährigen Geschichte sind uns alle seine im einzelnen oft so verschiedenartigen Züge vertraut und teuer geworden. So groß ist diese Gemeinsamkeit, daß wir glücklich sind über jeden Beitrag, der uns aus ihr zugute kommt. Wir prüfen nicht, wem wir die Musikalität unseres Volkes verdanken und wem die technischen Fähigkeiten, wer uns die Kunst des Fabulierens spendet und wer die Kühle des Denkens, von woher unsere Philosophen, die Staatsmänner oder die Feldherren.

[37] Wir prüfen jedenfalls nicht, um sie dann vielleicht besonders zu werten, sondern höchstens, um es einfach zu wissen, welcher Art die Wurzeln sind, aus denen das deutsche Volk seine Fähigkeiten zieht. Und wir sind so sehr Gemeinschaft geworden, daß uns nur der eine Wunsch erfüllt, es möchten alle Bestandteile unseres Volkes ihr bestes Teil beisteuern zum Reichtum unseres gesamten nationalen Lebens. Solange jeder Teil dort gibt, wo er zu geben hat, wird dies mithelfen, unserem Leben zu nützen. Wir werden daher darüber glücklich sein. Und dementsprechend ist es unsere Sorge, daß jeder Teil auch das in seine Obhut nimmt, was er zu unserem gemeinsamen Lebensgute beigetragen hat. Denn nur das musikalisch befähigte Volk kann im Reich der Töne schaffen, aber das Geschaffene auch als Erbgut durch gleichbleibende Pflege bewahren. Und niemals darf durch irgendeinen Vorgang ein Teil die Verantwortung übernehmen über etwas, was nicht er, sondern ein anderer gegeben hat.

Weil dies natürlich ist, wird es auch normal natürlich durch das Leben so geregelt, denn man kann nicht nur von der Rasse auf die Fähigkeit schließen, sondern von der Fähigkeit auch die Rasse. Das heißt also: Es ist nicht notwendig, die musikalisch fähigen Menschen erst als Rasse zu entdecken, um ihnen die Pflege der Musik anzuvertrauen, sondern die Musik entdeckt die Rasse, indem sie die Fähigkeit findet.

Das Leben stellt an jeden einzelnen Menschen die Frage nach seiner Herkunft am Tage seiner Berufswahl. Alle Individuen eines Volkes erhalten Kenntnis von den verschiedenen Funktionen des Lebens. Aber jede Funktion erweckt nur bei einem Teil einen besonderen Widerhall. Es ist jener Teil, der seiner Herkunft nach ursächlich zum besonderen Träger dieser Funktion befähigt und damit berufen war.

Wie wenig die Berufswahl mit einem Abwägen ökonomischer Vor- oder Nachteile zu tun hat, geht ja am besten daraus hervor, daß man sie einem Alter überläßt, dem für eine solche Einsicht jede Voraussetzung fehlt. Ja darüber hinaus, wir sagen ja ausdrücklich, daß der Knabe zu etwas "geboren sein soll". Das heißt aber nichts anderes, als wir lassen ihn unbewußt und doch bewußt entscheiden. Unbewußt, in dem er die materiellen Auswirkungen kaum abzuschätzen vermag, bewußt, indem er an Stelle dessen einer inneren Stimme gehorcht, die ihn richtiger berät, als oberflächlicher Menschenverstand das jemals könnte. Denn was ist es wunderbares, wenn ein 11jähriger Knabe in seinem Bauerndorf zu zeichnen und zu schnitzen beginnt und nicht mehr los kann von seiner ach so wenig praktischen Wert versprechenden Leidenschaft, und endlich der Nation als großer Meister unsterbliche Werke schenkt! Was Tausende im Leben nicht bewegt, schlägt Hunderte in seinen Bann, weil es ihrer Erbveranlagung entspricht. Das Volk aber kann nur das eine Interesse besitzen, daß diese Stimme der Erbveranlagung ja immer gehört werden möge. Denn sie schenkt ihm keine durch Zwang vergewaltigten, weil innerlich für eine Sache nicht geborene, sondern leidenschaftlich erfüllte und einer Sache damit zugetane Menschen.

So, wie wir aber auf allen Gebieten des Lebens keinen Neid empfinden können, daß die dazu besonders Geborenen, das heißt ursächlich Befähigten, den entscheidenden Einfluß ausüben, so auch auf dem Ge- [38] biete der politischen Erhaltung dessen, was uns als Volk im Laufe der Jahrtausende geworden ist.

So wenig sich der Unmusikalische verletzt und beleidigt fühlen wird, weil nicht er Musik macht oder ein Orchester dirigiert, sondern der musikalisch Fähige, so wenig kann auf jedem anderen Gebiet die Besetzung durch die hierfür Befähigten als Zurücksetzung für die auf dem Gebiet nicht Befähigten empfunden werden. Es ist dies auch in Wirklichkeit nie der Fall. Nur eine bewußte Verführung kann diesen Wahnsinn züchten.

Ausgehend von der Erkenntnis, daß alles Geschaffene nur durch dieselbe Kraft erhalten werden kann, die es schuf, kann auch ein Volkskörper nur gehalten werden von den Kräften, die ihn ins Leben riefen und durch ihre organisatorischen Fähigkeiten zusammenschweißten und erhärteten. Und alle, die ihr Volk lieben und seine Erhaltung wünschen, müssen daher dafür Sorge tragen, daß jener Teil seine politischen Fähigkeiten zur Auswirkung bringt, der einst der Träger der politischen Entstehung und Weiterbildung dieser Gemeinschaft war.

Denn wer die politische Führung der Nation einer anderen Kraft überantwortet, als derjenigen, die einst im Laufe langer Zeiträume die Nation gebildet hat, gibt diese damit früher oder später wieder preis. Wir hängen aber an unserem Volk, so wie es ist und lieben es in seiner inneren Vielgestaltigkeit und seinem damit bedingten äußeren Reichtum des kulturellen Lebens und möchten nicht, daß diese Gemeinschaft ihre Existenz auf dieser Welt verliert, bloß deshalb, weil mit ihrer politischen Führung der falsche Teil betraut wurde!

Und dies ist tatsächlich geschehen.

In dem Moment, in dem das Bürgertum als neuer Lebensstand die politische Führung der Nation beanspruchte und erhielt, war die vernünftig organische Entwicklung auf dem allerwichtigsten Gebiet durchbrochen worden.

Das deutsche Bürgertum als gesellschaftliche Substanz war das Produkt einer im wesentlichen weniger auf politischen als vielmehr ökonomischen Funktionen beruhenden Auslese. Das liberalistische Zeitalter hat mit der Einführung von Geld und Besitz als Maßstab einer bestimmten Wertung im Bürgertum eine seinem innerlichen Wesen entsprechende gesellschaftliche Schicht gezeugt. Daß zahlreiche Angehörige dieser Gesellschaftsklasse auf vielen nichtmateriellen Gebieten ebenfalls Hervorragendes leisteten, hängt nicht zusammen mit einer etwa durch den "bürgerlichen" Begriff gegebenen Wertung als vielmehr mit den in ihnen rassisch vorhandenen Grundwerten. Diese haben an sich aber mit dem Begriff Bürgertum nichts zu tun. Denn um zu dieser Gesellschaftsklasse gerechnet zu werden, genügte eine rein wirtschaftlich glücklich ausschlagende Veranlagung genau so, wie eine sich in einen bestimmten ökonomischen Erfolg umsetzende geistige oder kulturelle. Auf keinen Fall sind für die Wertung der Zugehörigkeit zu dieser Klasse heroische oder heldische Eigenschaften entscheidend. Ja, im Gegenteil: Da das wirtschaftliche Leben meist mehr unheroische als heroische Züge an sich hat, war das deutsche Bürgertum ebenfalls viel weniger heroisch, als eben "wirtschaftlich". Die [39] bürgerlichen Parteien waren das getreue Spiegelbild dieser inneren Seelenverfassung. Krämerhafte Vereinigungen, ohne jede Befähigung für eine wirkliche Führung unseres Volkes.

Und das Volk hat das auch genau gefühlt.

Denn das ist nun das Bemerkenswerte. Indem aus den verschiedenen Rassekernen ein Volk wurde, hat jeder Teil gelernt, allmählich den anderen zu ertragen, aber unter der Voraussetzung, daß er in seinem Gebiete bleibt. Das heißt: Das Volk erträgt nur dann Musik, wenn sie gekonnt ist, d. h. von dem Teil ausgeübt wird, der dazu geboren ist. Es erträgt nur jene Mechaniker, die ihr Geschäft verstehen, und Gott sei Lob und Dank auch nur die Politiker, denen die Berufung auf die Stirne geschrieben ist.

Unser ganzes Leben verläuft zwischen Führung und Gefolgschaft! Je höher die Entwicklung eines Volkes steigt, um so komplizierter wird das Leben. Der einzelne Mensch ist nirgends mehr Herr seiner selbst. Sein ganzes Dasein wird immer durch die Rücksicht auf andere bestimmt. Überall wird er geführt und dauernd muß er gehorchen. Die Zeit seines Schlafes wie die seiner Arbeit diktiert ihm ein fremder Wille. Und wenn sein Morgenwerk beginnt, verläuft es in einem Geleise, das andere bauten und andere überwachen. Ihm steht in seiner Jugend nur die Möglichkeit offen, den Zug zu wählen, in den er einzusteigen gedenkt. Sowie er erst aber Platz genommen, hat er sein Leben der Führung anderer anvertraut. Und es ist nur natürlich, daß er selbst nicht weniger mithilft, an dieser Vergewaltigung der Freiheit. Und doch wird dies alles willig und geduldig ertragen. Auf jedem Wirkungsgebiet wird ohne weiteres die Führung dann anerkannt, wenn sie ersichtlich dazu geboren ist. Der Geführte sieht das nicht an der Leistung, sondern er wittert das förmlich am Benehmen. Der Knabe in der Schule fühlt instinktiv die Berufung seines Lehrers. Dem einen gehorcht er, gegen den anderen treibt er offene Rebellion. Das Volk prüft durch Widerstand auf allen Lebensgebieten die Fähigkeit der Führung. Am meisten auf dem Gebiete der Politik. Denn es ist klar: die Aufrechterhaltung einer volklichen Gemeinschaft verschiedener Rassebestandteile hat nur dann einen Sinn, wenn sie von dem Teil führend getragen und verantwortet wird, der die Bildung selbst übernommen und dann ja auch vollendet hat. So wie sich jede Kompagnie verlassen fühlt und innerlich unglücklich und traurig ist, wenn ihr bewährter Führer fällt, so bricht unbewußt jedes Volk zusammen, dessen Führung versagt. Die Menschen fühlen sich mit Recht betrogen, weil sie erst durch Jahrhunderte in einer Gemeinschaft auf eine Höhe gehoben worden sind, die nun nicht mehr gehalten werden kann, wenn der dafür verantwortliche Teil der Gemeinschaft plötzlich ausfällt. Indem aber das deutsche Bürgertum die politische Führung der Nation beanspruchte, hat sich eine Gesellschaft dem Volke als Führung vorgestellt, die dafür nie geboren war.

Und das Volk hat das erkannt und instinktsicher abgelehnt. So war es denkbar, daß eine fremde Rasse sich unterstehen konnte, mit einer primitiven Parole inmitten unseres Volkes eine alte Narbe aufzureißen, um im Proletariat eine Organisation derjenigen vorzunehmen, die durch das Fehlen einer wirklich geborenen Führung nunmehr führerlos geworden war.

[40] Nur so war es auch verständlich, daß das zu einer politischen Führung nicht im geringsten bestimmte Bürgertum die Methoden und Gebräuche des wirtschaftlichen Lebens auf das Gebiet der Politik zu übertragen versuchte. Der anonymen Aktie entspricht dann der anonyme Stimmzettel und der Aktienmehrheit die parlamentarische Koalition! Daß man mit beiden aber auf die Dauer nicht den Gedanken des Privateigentums logisch oder gar ethisch und moralisch begründen konnte, war dann ebenfalls klar. Je mehr diese Zeit in ihre inneren Widersprüche hineinschlitterte, um so leichter war es einer konsequent vorgehenden fremden Rasse, das instinktiv rege gewordene Mißtrauen des Volkes in seine politische Führung vollends zu erschüttern. Wenn das Bürgertum sich aber aufbaute auf den gänzlich unpolitischen Gedanken des individuellen Besitzes, dann fundierte man die im Volk gegebene Opposition vollkommen natürlich auf jenen Teil, der an sich selbst nicht operationsfähig war und auch heute nicht ist und daher im Kommunismus die primitivste ihm in grauer Vorzeit einst eigene Ausdrucksform des Lebens plötzlich wieder fand. Es ist daher kein Zufall, daß Hand in Hand damit eine Rückentwicklung auf allen Gebieten der Kultur planmäßig vom Kommunismus und seiner Führung propagiert und auch durchgeführt wurde!

Ebenso ist es aber auch natürlich, daß dieses Bürgertum als eine vollständig unorganische politische Führung ohne jede ursächliche Veranlagung und damit Befähigung dem Angriff des Marxismus gegenüber zusammenbrechen mußte. Und aus dem gleichen Grunde war auch jeder Gedanke, auf dem Boden des Bürgertums und mit seinen politischen Organisationen einen Wandel der Lage herbeizuführen, aufzugeben. Jeder Versuch, aus der bürgerlichen Welt heraus dem deutschen Volke eine neue Führung zu sichern, mußte scheitern an der Tatsache der innerlich hierzu nicht geeigneten Substanz. Und die Frage, die sich nach dem Zusammenbruch des Jahres 1918 erhob, war damit nur die, ob es erstens noch einen genügend großen Kern jenes Rassebestandteiles in unserem Volke gibt, der die Bildung unseres Volkes einst eingeleitet und durchgeführt hat und damit allein fähig sein kann, diese Gemeinschaft weiterzuführen und damit zu erhalten und ob es zweitens gelingt, diesen Teil zu finden, und mit der Führung zu betrauen.

Und dabei war folgendes klar: Nachdem sich unsere neue Gesellschaftsbildung aus ökonomischen Funktionen heraus entwickelt hatte, war die Fähigkeit zur politischen Führung unter keinen Umständen als unbedingt identisch mit der gesellschaftlichen Stellung des einzelnen Deutschen anzunehmen. Das heißt also: Zur Führung des Volkes konnten ebensowohl Menschen aus wirtschaftlich und damit gesellschaftlich minderen Schichten befähigt sein, wie umgekehrt zahlreiche Mitglieder höchster, besonders wirtschaftlich oder finanziell bedingter Gesellschaftskreise, abgelehnt werden mußten. Entscheidend durfte nur sein die für diesen Zweck nötige innere Veranlagung. Diese Menschen aber aus allen verschiedenen Ständen, Berufen und sonstigen Schichtungen herauszufinden war die gestellte Aufgabe.

Dies war aber in Wahrheit eine sozialistische Handlung, denn: Indem ich mich bemühe, für jede Funktion des Lebens aus meinem Volk den dafür Geborenen zu suchen, um ihm auf diesem Gebiete die Verantwortung zu [41] übertragen ohne Ansehen seiner bisherigen wirtschaftlich bedingten oder gesellschaftlichen Herkunft, handle ich im Interesse aller. Wenn aber das Wort Sozialismus überhaupt einen Sinn haben soll, dann kann es nur den haben, in eiserner Gerechtigkeit, das heißt tiefster Einsicht jedem an der Erhaltung des Gesamten das aufzubürden, was ihm dank seiner angeborenen Veranlagung und damit seinem Werte entspricht. Dieser Grundsatz ist von einer hohen Gerechtigkeit, weil er in sich logisch und vernünftig ist. Er ist anwendbar auf alle Funktionen des Lebens und damit auch auf das Gesamtgebiet der politischen Führung eines Volkes. Es war damit nur entscheidend, durch welche Methode man diese Menschen finden würde, die als Nachfolger und damit Erbträger der einstigen Schöpfer unseres Volkskörpers heute seine Forterhalter sein können. Es gab hier nur eine Möglichkeit: Man konnte nicht von der Rasse auf die Befähigung schließen, sondern man mußte von der Befähigung den Schluß auf die rassische Eignung ziehen. Die Befähigung aber war feststellbar durch die Art der Reaktion der einzelnen Menschen auf eine neu zu proklamierende Idee. Dies ist die unfehlbare Methode, die Menschen zu suchen, die man finden will. Denn jeder hört nur auf den Klang, auf den sein Innerstes abgestimmt ist.

Man propagiere die Gewinnsucht als Inhalt einer Bewegung und alle Egoisten werden sich ihr anschließen. Man predige die feige Unterwerfung und was unterwürfig ist, wird kommen. Man erhebe den Diebstahl, Raub und Plünderung zu Idealen, und die Unterwelt organisiert sich in Ringvereinen. Man denke nur an den Besitz und rede nur von Geschäften und kann dann seine Anhänger in Wirtschaftsparteien vereinigen. Man fordere aber Opfer und Mut, Tapferkeit, Treue, Glauben und Heroismus, und melden wird sich der Teil des Volkes, der diese Tugenden sein eigen nennt.

Dies aber war zu allen Zeiten jener Faktor, der Geschichte machte. Die Bildung der Völker und Staaten, sowie ihre Erhaltung ist aber der Inhalt dessen, was wir mit dem Wort Geschichte umfassen.

So habe ich im Jahre 19[19] ein Programm aufgestellt und eine Tendenz niedergelegt, die der pazifistisch-demokratischen Welt bewußt ins Gesicht schlug. Gab es in unserem Volke noch Menschen dieser Art, dann war der Sieg unausbleiblich. Denn dann mußte dieser Fanatismus der Entschlossenheit und der Tat die ihm verwandten Menschen anziehen. Wo immer sich Träger dieser Eigenschaften befanden, mußten sie eines Tages die ihrem Blut zueigene Stimme vernehmen und, sie mochten wollen oder nicht, der Bewegung folgen, die der Ausdruck ihres eigenen innersten Wesens war. Das konnte fünf und zehn und zwanzig Jahre dauern, aber allmählich entstand im Staat der Demokratie der Staat der Autorität, im Reiche der jammervollen Gesinnungslosigkeit ein Kern fanatischer Hingebung und rücksichtsloser Entschlossenheit.

Eine einzige Gefahr konnte es gegen diese Entwicklung geben: Wenn der Gegner das Prinzip erkannte, Klarheit über diese Gedanken erhielt und jeden Widerstand vermied. Oder wenn er mit letzter Brutalität am ersten Tag den ersten Keim der neuen Sammlung vernichtete.

[42] Beides unterblieb. Weder war diese Zeit mehr fähig zum Entschluß und zur Durchführung einer Vernichtung, noch hatte sie die Nerven oder wohl auch nicht das Verständnis für eine gänzlich passende ausreichende Haltung. Indem man an Stelle dessen die junge Bewegung im bürgerlichen Ausmaß zu tyrannisieren begann, unterstützte man den natürlichen Ausleseprozeß in der glücklichsten Weise. Es ward dann nur mehr eine Frage der Zeit, wann diesem gehärteten Menschenmaterial die Führung der Nation zufiel! Und daher konnte ich auch 14 Jahre warten, immer mehr erfüllt von der Erkenntnis, daß unsere Stunde einmal kommen mußte. Denn in diesen Jahren hat unsere Bewegung so, wie ein Magnet die stählernen Späne an sich zieht, die staatenbildende Kraft und damit auch ihre erhaltende im deutschen Volk gesammelt. Aus allen Ständen und Berufen und Lebensschichten heraus. Es hat sich wieder erwiesen, daß man ein großes Geschäft sehr wohl führen kann, aber oft nicht einmal eine Gruppe von acht Mann. Und es hat sich umgekehrt gezeigt, daß aus Bauernstuben und Arbeiterhütten heraus die geborenen Führer gesprungen sind. Denn das war das Wunderbare dieser Zeit der Propagierung unserer Idee, daß sie ihre Wellen hinaustrug über das ganze Land und nun Mann um Mann und Frau um Frau in ihren Bannkreis zog. Während die bürgerlichen Politiker um unser Programm frugen, ahnten sie nicht, daß Hunderttausende sich dieser Bewegung ergaben, einfach weil ihr innerer Empfänger auf die Wellenlänge dieser Idee gestimmt war. So hielt plötzlich der Handwerker in seiner Werkstatt inne, ergriffen von dem Gefühl, dort gehörst du hin, der Knecht ging vom Pfluge weg mit dem Entschluß, sich einzuschreiben, der Arbeter meldete eines Tages seinen Beitritt an, der Student wirft seine Pandekten hin und fühlt die Gewalt eines Zwanges, der ihn hineinführt in diese gärende Kraft seines Volkes!

Und darin liegt die gewaltige klassenversöhnende Mission dieser Bewegung. Eine neue Wertung der Menschen tritt ein. Nicht nach den Maßstäben des liberalistischen Denkens, sondern nach den gegebenen Maßen der Natur.

Und jemehr der Gegner glaubt, durch den nach seinem Wesen dosierten Terror die Entwicklung zu hemmen, desto mehr fördert er sie. Nietzsches Wort, daß ein Stoß, der einen starken Mann nicht umwirft, ihn nur noch stärker werden läßt, findet seine tausendfältige Bestätigung. Jeder Schlag erhöht den Trotz, jede Verfolgung steigert die zähe Entschlossenheit und was wirklich fällt, war in seinem Abfall das größte Glück für die Bewegung. Die Nation aber fühlt allmählich die Entstehung einer neuen politischen Führung, der sie sich steigernd mehr und mehr ergibt, weil sie instinktiv in ihr etwas von jener Kraft wittert, der sie einst ihre Entstehung zu verdanken hatte.

Dasselbe Volk aber, das in dieser liberalen Epoche mit seiner Führung in ewigem Hader liegt, steht mehr und mehr wie ein Mann hinter seiner neuen. Das Wunder, an das unsere Gegner niemals glauben wollten, ist Wirklichkeit geworden.

In diesem vierzehnjährigen Kampfe hat sich in unserem Volk eine neue nach vernünftigen und entscheidenden Gesichtspunkten durchgeführte Gliederung vollzogen. Aus 45 Millionen erwachsenen Menschen haben sich [43] drei Millionen Kämpfer organisiert als Träger der politischen Führung der Nation. Zu ihrer Gedankenwelt aber bekennt sich als Anhänger heute die überwältigende Mehrheit aller Deutschen. In diese Hände hat das Volk vertrauensvoll sein Schicksal gelegt.

Die Organisation hat aber damit eine feierliche Verpflichtung übernommen:

Sie muß dafür sorgen, daß dieser Kern, der bestimmt ist, die Stabilität der politischen Führung in Deutschland zu gewährleisten, erhalten bleibt für immer. Die Bewegung hat dafür zu sorgen, daß durch eine geniale Methode der Auswahl nur jene Ergänzung stattfindet, die das innerste Wesen dieser tragenden Gemeinschaft unserer Nation niemals mehr verändert. Sie hat darauf zu achten, daß nicht die zahlenmäßige Größe dieses Kerns als entscheidend angesehen wird, sondern nur seine innere Würdigkeit und damit seine innere Homogenität. Sie muß wissen, daß die Auslese in der Zukunft nach denselben harten Grundsätzen erfolgen muß, wie sie uns das harte Schicksal in der Vergangenheit auferlegt hat. Was früher zum Teil der Zwang unserer Gegner besorgte, müssen wir in Zukunft durch die eigene Härte ersetzen. Wir dürfen nie davor zurückscheuen, aus dieser Gemeinschaft zu entfernen, was nicht seinem inneren Wesen nach zu ihr gehört. Wir müssen daher im Laufe der Zeit die Bedingungen für die Zugehörigkeit verschärfen und nicht vermindern oder schwächen. Niemals aber darf dieser Kern vergessen, daß er seinen Nachwuchs im ganzen Volk zu suchen hat. Er muß daher in steter Arbeit die ganze Nation nach seinen Prinzipien führen, das heißt sie lebendig erfassen. Nur aus dieser ununterbrochenen Arbeit mit und für und um das Volk entsteht ein wirklich innerer Bund und aber auch die Fähigkeit, das zu dieser Auslese Gehörende im Volk zu erkennen. Denn eine solche Auslese der politischen Führungsfähigkeit muß ängstlich darüber wachen, daß kein wirkliches Genie im Volke lebt, ohne gesehen und bei sich aufgenommen zu werden. Wenn die politische Führungsschicht einer Nation ihr arteigene Talente im Volk übersieht oder gar mißachtet, trägt sie selbst die Verantwortung, wenn das geborene Talent sich endlich sein eigenes Tätigkeitsfeld schafft, und wäre es auch nur, um als Spartakus die Sklaven zu organisieren. Das geborene Genie wird sich niemals durch den geforderten Respekt für eine unwürdige, weil unfähig gewordene Führung auf die Dauer zwingen lassen, dem allmächtigen Befehl des eigenen Ichs den Gehorsam zu versagen. Das Volk hat aber ein Recht, zu fordern, daß, wie auf allen Gebieten des sonstigen öffentlichen Lebens, auch auf dem Gebiete der Politik seine fähigsten Söhne berücksichtigt werden.

Nur wenn sich eine solche feste Führungshierarchie aufbaut, wird sie als ruhender Pol in der Erscheinungen Flucht auf lange Sicht hin die Leitung einer Nation überlegen und entschlossen zu betätigen vermögen.

Sie, meine Herren Gauleiter und S.A.-Führer, sind mir im Verein mit den zahlreichen anderen Funktionären, Führern und Amtswaltern der Bewegung verantwortlich dafür, daß diese Erkenntnis folgerichtig berücksichtigt und verwirklicht wird. Denn unser Leben ist ein vergängliches. Und unsere Unsterblichkeit auf dieser Welt liegt nur in der Richtigkeit der [44] Grundsätze, denen wir das Leben unseres Volkes anvertrauen. Die Gegenwart kann uns nicht mehr an Liebe und Treue unseres Volkes schenken, als sie uns gegeben hat. Die Zukunft aber wird uns einst wägen in eben dem Maße, in dem wir selbst an sie dachten. Möge uns daher unser Gott bewahren vor jenen Fehlern, die in der menschlichen Eigensucht begründet liegen, Erfolge der Gegenwart zu nehmen ohne Rücksicht auf die Folgen in der Zukunft. Indem wir uns so der Pflege des uns vom Schicksal anvertrauten eigenen Blutes hingeben, helfen wir am besten mit, auch andere Völker vor Krankheiten zu bewahren, die von Rasse auf Rasse, von Volk auf Volk überspringen. Wenn in West- oder Mitteleuropa erst ein Volk dem Bolschewismus verfällt, wird dieses Gift weiterfressen und das heute älteste und schönste Kulturgut der Erde verwüsten.

Indem Deutschland diesen Kampf auf sich genommen hat, erfüllt es nur, wie schon oft in seiner Geschichte, eine wahrhaft europäische Mission.


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Die Reden Hitlers am Parteitag des Sieges 1933