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Nr. 96:
Führerrede vom 4. Mai 1941
(Reichstagssitzung)
(Auszug)
... Am 6. Oktober 1939 stellte ich daher abermals fest, daß Deutschland
weder von England noch von Frankreich etwas verlangt habe noch verlangen
wolle, daß die Fortsetzung des Krieges Wahnsinn sei, daß vor allem
der Schrecken der modernen Kriegswaffen, so wie diese erst einmal in
Tätigkeit treten würden, große Gebiete vernichten
müßte. Ich warnte vor dem Kampf der schweren und weittragenden
Artillerie gegen zivile Orte in der Erkenntnis, daß daraus nur eine
beiderseitige Zerstörung tiefer Landstriche kommen könnte. Ich wies
vor allem darauf hin, daß der Einsatz der Luftwaffe mit ihrer Fernwirkung
zur Vernichtung all dessen führen müßte, was
jahrhundertelange Arbeit mühselig aufgebaut und in Europa als
Kulturwerte geschaffen hat.
So wie aber schon mein Appell am 1. September 1939 vergeblich blieb, so verfiel
auch der neue einer geradezu entrüsteten Ablehnung. Die britischen
Kriegshetzer und ihre jüdisch-kapitalistischen Hintermänner hatten
für meinen Appell der Menschlichkeit keine andere Erklärung als die
Annahme des Vorhandenseins einer deutschen Schwäche. Man versicherte
den Völkern in England und in Frankreich, daß Deutschland vor der
Auseinandersetzung im Frühjahr 1940 zittere und aus Angst vor der ihm
dabei bevorstehenden Vernichtung gerne Frieden schließen möchte.
Man erklärte aber, daß so ein Friede unter keinen Umständen
kommen dürfte, bevor nicht das Deutsche Reich zertrümmert und die
deutschen Menschen so weit geschlagen und verelendet wären, bis sie
endlich an den Feldküchen ihrer Gegner anstehen würden, um sich
dort etwas Essen zu erbetteln...
... Meine Warnungen gegen die Anwendung des von Herrn Churchill progagierten
Nachtbombenkrieges gegen die Zivilbevölkerung wurde nur als Zeichen der
deutschen Ohnmacht ausgelegt. Dieser blutigste Dilettant der Geschichte aller
Zeiten glaubte im Ernst, die monatelange Zurückhaltung der deutschen
Luftwaffe nur als einen Beweis für ihre Unfähigkeit, in der Nacht
fliegen zu können, ansehen zu dürfen.
So ließ dieser Mann durch seine bezahlten Schreiber monatelang dem
englischen Volk vorlügen, daß die britische Luftwaffe allein und als
einzige in der Lage sei, auf solche Weise Krieg zu führen, und daß
man damit das Mittel gefunden hätte, um durch den rücksichtslosen
Kampf der englischen Luftwaffe gegen die deutsche Zivilbevölkerung in
Verbindung mit der Hungerblockade das Reich niederzuzwingen. Ich habe gerade
davor immer wieder gewarnt, und zwar über 3½ Monate lang.
Daß diese Warnungen auf Herrn Churchill ohne Eindruck blieben, wundert
mich nicht. Was gilt diesem Mann das Leben anderer? Was gilt ihm die Kultur,
was gelten ihm Bauwerke? Er hat es ja bei Beginn des Krieges bereits
ausgesprochen, daß er seinen Krieg haben will, auch wenn selbst die
Städte Englands dabei in Schutt und Trümmer sinken sollten...
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